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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

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  1. #29

    Vvardenfell-Distrikt, Westspalte, Heerlager am Aschlandpass

    „Wacht auf! Ihr müsst aufwachen!“: rief ihm jemand zu und schüttelte ihn unsanft. Verschlafen öffnete Tarrior die Augen und blickte in Alinas Augen. Sie sah nicht sonderlich glücklich aus. „Der Abgesandte Haus Hlaalus ist eingetroffen. Ihr müsst aufstehen. Vergesst unsere Vereinbarung nicht“: redete sie auf ihn ein. Mit einem Wink seiner Hand scheuchte er sie zur Seite, sodass er sich aufsetzen konnte. Bei dem Versuch wurde ihm umgehend wieder schwindlig. Noch immer hatte er sich nicht ganz erholt. Die Meditation forderte ihren Tribut. Er hoffte, dass er für den Kampf wieder genug Kraft gesammelt haben würde. Er fuhr sich mit der Hand noch einmal durch das Gesicht und massierte sich kurz die Augen, bevor er langsam das Bett verließ. Zwei Kaiserliche in einfacher Kleidung standen etwas abseits im Hintergrund, wie er bemerkte. Auf ein Nicken von Alina kamen sie näher und der Dunmer erkannte, dass sie eine Schüssel mit Wasser und frische Kleidung dabei hatten. „Nicht alle Mitglieder der Liga sind Kämpfer. Diese beiden Diener werden euch in Ordnung bringen, damit ihr uns nicht vor dem Abgesandten blamiert. Nichts gegen euch, aber diese feinen Politiker sind bekanntlich etwas eitel und respektieren daher ein feines Auftreten. Aber als Hausmitglied dürftet ihr dies ja wissen. Ich lasse euch nun allein und erwarte euch dann vor dem Zelt“: erklärte sie und überließ ihn der Obhut der Bediensteten. Misstrauisch beäugte der Dunmer die beiden Männer. „Ungewöhnlich für einen derart paranoiden Haufen, sich Bedienstete zu halten. Vermutlich sind sie sowieso nur für den Bedarf der Führung hier“: überlegte er und ließ die Prozedur über sich ergehen. Alina hatte Recht. Es machte wirklich einen besseren Eindruck, wenn er nicht verschmutzt und verschwitzt dem Abgesandten gegenüber trat, zumal eine delikate Vereinbarung ausgehandelt werden sollte. Er legte die dreckige Kleidung mitsamt seinem Lendenschurz ab und setzte sich auf den kleinen Hocker neben dem Feldbett.

    Ohne ein weiteres Wort machte sich der Diener ans Werk und rieb seinen Körper mit einem Lappen ab, den er immer wieder in der Schüssel nass machte. Ein angenehmer Duft nach Blüten verbreitete sich im Zelt. Scheinbar war das Wasser mit irgendwelchen Duftstoffen versetzt. „Alina will wohl wirklich einen guten Eindruck hinterlassen“: dachte Tarrior mit einem unmerklichen Verdrehen der Augen. Zu guter Letzt musste er sich noch nach vorne beugen, damit der Mann auch noch seine roten Haare waschen konnte, was aber glücklicherweise nicht mehr solange dauerte. Danach legte ihm der andere Diener die frische Kleidung bereit, die offenkundig aus einem teuren Gewebe gefertigt war, aber auch nicht zu imposant wirkte. Die Farben waren in dezenten gelb- und brauntönen gehalten. Nur die eingearbeiteten Stickereien waren mit einem Goldfaden gemacht. Der Schnitt des Stoffes war eindeutig nach kaiserlicher Mode und das Hemd und die Hose waren weiter ausgelassen, als es seine eigentliche Form zuließ und das Hemd zudem etwas zu knapp. Offenkundig gehörten die Tücher jemand anderem. Ein kurzer Blick zur Seite auf sein Gepäck verriet ihm, dass man es wohl nach etwas Repräsentativem durchsucht hatte. Doch befand sich im Moment Nichts in seinem Besitz, dass Alina ausrechend erschienen wäre. Tarrior wollte sich damals nicht mit unpraktischer Kleidung belasten, als er von der Plantage aufgebrochen war. Er zog sie sich über, aber lehnte die bereitliegenden Spitzschuhe ab, die vor einiger Zeit ein richtiger Trend unter den Ratsherren Haus Hlaalus waren und zog sich lieber die Stiefel seiner Knochenrüstung an, die man ihm abgenommen hatte. Die Diener betrachteten ihn kritisch, aber nickten dann zufrieden. Er ließ sich erneut auf den Hocker sinken und schon platzierte sich einer der Kaiserlichen hinter ihm und kämmte seine inzwischen schon wieder langen Haaren und band sie auf Tarriors Wunsch in dessen Nacken mit einem Lederband zu einem Knoten zusammen. „Ihr seht gut aus, Herr. Ich denke es dürfte für das Treffen ausreichen“: meinte der Andere Bedienstete und geleitete ihn zum Zeltausgang. Man gönnte ihm nicht einen Moment der inneren Vorbereitung.

    „Da seid ihr ja endlich. Wir müssen den Abgesandten abpassen, bevor dieser Feigling von einem Nord seine Zweifel bei ihm streut und das wäre…“: wandte sie sich um, als Tarrior die Zeltplane zurückschlug und verstummte. Eine leichte Röte bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ihr seht gut aus. Ähm… das dürfte… ähm unserem Anliegen… sicher nützlich… sein“: fuhr sie etwas überrascht fort. Tarrior blinzelte gegen das Licht und schenkte ihr ein müdes Lächeln. Persönlich fand ihr diesen Aufwand unnötig, aber vermutlich tat er dennoch seinen Zweck. Die Sonne stand bereits tief und begann sich rot zu verfärben. Wenn der Gesandte eine längere Reise hinter sich hatte, würden sie ihn wirklich bald ansprechen müssen, ansonsten wäre er vermutlich nicht mehr in der Stimmung für ein Gespräch. „Dann sollten wir uns auf den Weg machen, bevor euer Plan dadurch ruiniert wird“: schlug der Dunmer vor. Die Bretonin nickte. „Ich habe dem Abgesandten einen Boten geschickt. Er erwartet uns im Versammlungszelt der Hlaalu-Truppen hier im Lager. Zu unserem Glück liegt es ebenfalls am Rand und wir müssen uns nicht erst durch das Gedränge dort unten hindurch kämpfen. Die Essensausgabe beginnt bald und dann ist dort Dagon los“: erklärte sie und schickte die Diener, die ebenfalls aus dem Zelt traten mit einer herrischen Geste weg. „Gut dann lasst uns gehen“: meinte Tarrior, der dieses Pflichttreffen möglichst schnell hinter sich bringen wollte. Seine Geduld war knapp bemessen. Sein einziges Ziel war den Telvanni endlich auszuschalten und jede dieser lästigen Störungen kostete ihn nur wertvolle Zeit.

    Alina nickte auf seinen Vorschlag hin und sie machten sich auf dem Weg. Tarriors Gedanken schweiften dem Treffen zu und er überlegte sich, wie er den Plan am Besten an den Mann bringen sollte. Dabei berührten seine Gedanken die Frage, welchen Ratsherrn man mit dieser Aufgabe überhaupt betraut hatte. Seit der Sache mit der Mine Shulk vor ein paar Wochen hatte sich sein Ansehen sicherlich etwas verbessert, aber bestimmt war er für die Meisten immer noch eher ein Außenseiter. Er stand nur mit wenigen Ratsherren in guten Beziehungen. Außerdem fand er zwar den Plan sinnvoll, aber diese Einschätzung musste das Haus ja nicht unbedingt teilen. Das Risiko, da hatte der Nord Recht, war hoch und keineswegs eine Katastrophe auszuschließen. Die Risikobereitschaft im Haus beschränkte sich aber in der Regel auf illegale Geschäfte und den ein oder anderen Auftragsmord. So gesehen bestand aber auch eine Möglichkeit sich gegenüber den Redoranern zu profilieren. Tarrior war den ständigen Bürgerkrieg zwischen den Häusern leid. Jetzt wo das Kaiserreich seinen Herrscher verloren hatte und auch dessen sämtliche Erben tot waren, wäre es endlich möglich Morrowind wieder in die Unabhängigkeit zu führen, aber das konnte nur gelingen, wenn die mächtigsten Häuser dazu an einem Strang zogen. Die Hauskämpfe zwischen Redoran, Hlaalu und Telvanni nach dem Verschwinden des Nerevarine hatten Vvardenfell und ganz Morrowind in eine tiefe Krise gestürzt und es erheblich geschwächt. „Nur so“: erklärte sich Tarrior: „konnten diese verfluchten Daedra so schnell Fuß fassen“. Allerdings führte die Invasion zu dem Burgfrieden, der jetzt die Politik auf der Insel beherrschte. Redoran und Hlaalu arbeiten für die Rettung ihrer Gebiete zusammen. Nur die Telvanni, obwohl offiziell auf Seite der Allianz, hielten sich wie üblich aus allem heraus. „Und wollen sich vermutlich das krallen, was nach dem Krieg übrig bleibt“: ätzte Tarrior in Gedanken gegen die feigen Magier. Im Gegenzug zu diesen zwielichtigen Robenträgern erschienen ihm seine Leute, wie der Inbegriff von Ehrhaftigkeit. Seine Gedanken schweiften ab, doch glücklicherweise riss ihn die Ankunft im Hlaalu-Lager aus den Selbigen.

    Zwei Hlaalu-Wächter traten vor. „Was ist euer Begehr?“: verlangten sie zu wissen. Alina kümmerte sich darum: „Wir sind mit dem Abgesandten eures Hauses verabredet. Er erwartet uns.“ Die Wachen schauten sich gegenseitig an. „Davon wissen wir nichts. Verzeiht Herrin, aber wir haben Anweisungen niemanden einzulassen, der nicht auf der Liste der Gäste steht. Ein Meuchelmörder hat versucht den letzten Abgesandten zu erdolchen“: verweigerte der Soldat ihnen den Einlass. „Bitte was?!“: war Alina schockiert: „Davon wusste ich Garnichts.“ Der Wächter beugte sich vor: „Es ist auch besser, wenn nicht soviele davon Wind bekommen. Die Lage hier im Lager ist angespannt und die politische Situation alles andere als einfach. Wenn herauskommt, dass jemand den Hlaalu-Abgesandten ermorden wollte, kommen nur unschöne Gerüchte in Umlauf. Dabei konnte die Identität des Auftraggebers nicht geklärt werden. Also verzeiht, dass wir euch nicht einlassen dürfen. Wir haben unsere Befehle.“ Tarrior verdrehte die Augen. Schon wieder kosteten ihn Sicherheitsbestimmungen kostbare Zeit. Deshalb trat er jetzt in imposanter Pose vor die Wache, die leider ohne die Rüstung nur halb so beeindruckend war, wie erhofft. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres, Ratsherr von Haus Hlaalu. Dies hier ist doch wohl ein Lager des Fürstenhauses, also wünsche ich meinem Rang entsprechend behandelt und untergebracht zu werden. Gewährt mir also Zugang! Und die Dame an meiner Seite ist eine Offizierin der Liga der Magischen Gewalt. Ich verbürge mich hiermit für sie. Gewährt auch ihr Einlass!“: forderte er. Der Wachmann, dessen Gesicht Tarrior aufgrund des Vollhelms nicht einsehen konnte, schien kurz zu überlegen und beugte sich zu seinem Kollegen hinüber. Im Anschluss wandte er sich wieder an die beiden: „Auf eure Verantwortung, Sera“: gestattete der Mann, dem es offenkundig nicht gefiel, seine Befehle ignorieren zu müssen und trat zur Seite. Mit Alina im Schlepp betraten sie den separierten Hlaalu-Bereich des Feldlagers und hielten direkt auf das größte Zelt am Platz zu.

    Sie hatten gerade den halben Weg überbrückt, da rief jemand von der Seite: „Bei Almsivi, Tarrior! Was macht ihr denn hier?“ Der Dunmer wandte sich rasch nach links und war erstaunt darüber, wen er dort aus einem Nebenzelt kommen sah. Tatsächlich hielt von dort nun Dram Bero mit schnellen Schritten auf sie zu. „Meister Bero“: begrüßte er den älteren Mann und deutete eine leichte Verneigung an. „Ich dachte ihr wolltet auf eure Plantage. Was führt euch denn in dieses Lager“: fragte der Ratsherr, der noch ganz von der überraschenden Begegnung eingenommen war. „Ich wollte mir die Befestigungen gegen die Angriffe der Daedra anschauen. Ich habe dabei diese Dame hier kennen gelernt, die mir einen interessanten Plan zu Befreiung Ald’rhuns vorstellte. Da sie nur sehr wenig Unterstützer unter den örtlichen Kampfgruppenführer gefunden hat, wollte ich vor dem Abgesandten unseres Hauses hier werben. Wir haben gleich einen Termin, doch allerdings hat man uns bei den Wachen nicht angekündigt“: erklärte Tarrior kurz die Gründe für seinen Aufenthalt. Meister Bero hörte aufmerksam zu und ein Lächeln stahl sich im Verlauf der Erläuterungen auf seine Lippen. „Verzeiht euer Besuch wurde mir erst kurzfristig angetragen und ich hatte noch nicht Gelegenheit dazu, die Wachen zu instruieren. Ihr schaut überrascht. Der Abgesandte, mit dem ihr sprechen wollt, bin ich“: deckte der Dunmer nun auch den Grund seiner Anwesenheit im Lager auf. Tarrior hätte sich in diesem Moment vor die Stirn schlagen können. „Natürlich. Es hieß der Abgesandte würde aus Vivec geschickt und Meister Bero lebt in Vivec“: ging ihm das Offensichtliche durch den Kopf. „Ich hoffe ihr hattet nicht zu viel Ungemach mit dem Wachen. Sie sind handverlesen und gehören zu unseren treuesten Soldaten. Sie nehmen ihre Aufgabe ausgesprochen Ernst. Entschuldigt bitte, aber ich hatte wirklich noch keine Zeit“: entschuldigte sich Bero, doch Alina unterbrach ihn: „Herr Gildres hat die Situation schnell geklärt. Es gab keine größeren Schwierigkeiten.“ Erst jetzt schien der ältere Dunmer die junge Bretonin zu bemerken. „Tarrior jetzt seid nicht so unhöflich und stellt mir eure Begleiterin vor“: verlangte der alte Ratsherr mit gespielter Empörung über seine schlechten Manieren. „Dies ist Alina, Offizierin der Liga der Magischen Gewalt und Entwicklerin des Planes, den wir euch vorstellen möchten“: stellte er sie pflichtschuldig vor. Die junge Frau gab Bero die Hand, der sie mit einem missmutigen Blick annahm und schüttelte. Tarrior lachte in sich hinein. Dem alten Ratsherr waren solche Gesten, die das Kaiserreich hier zusammen mit seiner Kultur eingeführt hatte, immer suspekt geblieben, aber er überspielte das Ganze gekonnt mit einem freundlichen Lächeln. „Es freut mich. Tarrior ist nicht leicht von einem Plan zu überzeugen, also muss er wohl gut sein. Dann bin ich gespannt, was ihr euch ausgedacht habt. Lasst uns daher am besten gleich zur Besprechung schreiten. Ihr kennt vielleicht das Klischee, das wir Hlaalu sehr ungeduldig sind. Ich muss sagen es ist wahr, denn wir haben selten weniger als zwei Geschäfte gleichzeitig am Laufen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen“: lud er sie nun zur Besprechung und gemeinsam betraten sie das große Zelt.

    Im Gegenzug zu dem Innenraum dieses Zeltes verblassten die, doch schon recht ansehnlichen, Unterkünfte der Liga gerade zu. Feingeschnitzte Holzbalken trugen eine reichverzierte Zeltplane oder dienten als Spannhölzer für weitere Planen, die den Innenraum in mehrere Teile teilten. Das Zentrum des größeren, fast kreisrunden Raumes, in dem sie sich jetzt befanden, nahm eine aus dutzenden Sitzkissen und Liegen aufgeschichtete Sitzecke ein, in deren Mitte wiederum eine große Wasserpfeife mit mehreren Schläuchen stand, sodass mehr als nur ein Gast gleichzeitig an der Pfeife ziehen konnte. Prallgefüllte Bücherregale und Schränke mit teurem Geschirr oder wichtigen Papieren standen entlang den Wänden und an den Holzbalken waren Banner und Gemälde angebracht. Auf einem großen Esstisch an der Seite waren Schalen mit frischem Obst und gläserne Karaffen mit rotem Inhalt, vermutlich Wein, drapiert. Zwei große Feuerschalen und viele kleinere Öllampen verbreiteten ein gediegenes Licht und der Geruch nach frischen Kräutern, die man wohl im Feuer verbrannt hatte, waberte durch den Raum. Der Boden bestand, dass bemerkte Tarrior schon beim ersten Auftreten, aus einem festen Unterbau aus Holz, der mit Teppichen aus feinen Stoffen bedeckt war. So wurden er und auch Alina gebeten die Schuhe beim Betreten auszuziehen und sich jeweils ein Paar bereitliegende einfache und saubere Holzpantoffeln zu nehmen. Auf dem Weg ins Zentrum des Zeltes, wo Dram Bero sie hinführte, liefen sie auch über einen großen Teppich, der fast vollständig vom Wappen des Fürstenhauses eingenommen wurde. Im Gegensatz zu draußen, herrschten hier eine angenehme Wärme und dadurch eine sehr heimelige Atmosphäre. Ein Seitenblick verriet Tarrior, dass die Bretonin diesen ganzen Luxus mit einem missbilligenden Kopfschütteln betrachtete. Er persönlich nahm keinen Anstoß daran, denn sein Haus konnte sich diesen Luxus durchaus leisten und musste dafür auch nicht an den Truppenunterkünften sparen, auch wenn ihm das Ganze doch ein wenig zu viel war. Vermutlich stammte das Inventar noch aus den Zeiten von Meister Beros Vorgänger, denn auch der Meister war eher ein schlichtet Mann, wie Tarrior wusste.

    Mit einem lauten Seufzer ließ sich der Ratsherr auf eines der Kissen sinken und begab sich in eine horizontale Position. Mit einem Händezeig bedeute er seinen Gästen, es ihm gleich zu tun. Ohne größeres Zögern legte sich Tarrior auf eine der Liegen. Alina bewahrte hingegen die Haltung und ließ sich in aufrecht sitzender Position auf einem der Kissen nieder. „So was ist dies nun für ein Plan?“: fragte Bero. Während Alina zu erzählen begann, griff Tarrior nach einem der Schläuche der Wasserpfeife und nahm einen tiefen Zug daraus. „Ich hoffe wir bringen dies schnell zu einem Ende“: dachte er nur und nahm einen weiteren Zug.

    Es war schon dunkel als sich die Besprechung endlich ihrem Ende näherte. Meister Bero war anscheinend nicht ganz überzeugt gewesen, dass eine junge Frau wie Alina einen vernünftigen Plan haben könnte, aber die Bretonin hatte ihre Sache gut gemacht. Tarrior hatte sie dabei nach besten Kräften unterstützt und die Zweifel seines alten Freundes entsprechend zerstreut. Die Risiken blieben zwar, doch schlussendlich war der Dunmer auf ihre Argumentation eingeschwenkt: „Es gibt einige Unwägbarkeiten in diesem Plan, aber ihr habt Recht, dass ohne Opfer ein Krieg nicht zu gewinnen ist und das auch noch nie ein Kampf beendet wurde, ohne auch etwas zu riskieren. Ich werde mich, ebenso wie der gute Tarrior hier, für den Plan einsetzen und versuchen ob unser Haus nicht noch mehr Streitkräfte schicken könnte, um unsere Chancen zu verbessern. Die Redoraner werden unserem Ansinnen folgen müssen, wenn sie nicht als Feiglinge dastehen wollen und die Gilden werden sich wohl der Mehrheit beugen. Es ist zwar noch eine Menge Feinplanung erforderlich, doch in Ermangelung irgendeiner vernünftigen Alternative, wird dieser Angriff wohl die einzige Chance sein, gegen die Daedra etwas zu unternehmen.“ Der Ratsherr rieb sich die Augen und nahm einen Zug aus der Wasserpfeife, derweil warf Alina Tarrior ein glückliches Lächeln zu. „Die Besprechung ist zu unseren Gunsten verlaufen“: las er in ihren Zügen. „Ihr seht müde aus, Meister Bero. Eure Anreise von Balmora war bestimmt lang und wir behelligen euch hier schon den ganzen Nachmittag. Ich denke es ist besser, wenn wir jetzt gehen und euch ausruhen lassen“: schlug Tarrior vor. Am kommenden Morgen wollte er zur Festung aufbrechen und dazu wollte er ausgeruht sein, doch der Ratsherr schüttelte den Kopf.

    „Ihr beleidigt mich! Ihr könnt euch doch nicht einfach so davonstehlen!“: rief er mit gespielter Empörung aus. Tarrior brach sofort den Versuch ab aufzustehen und ließ sich wieder niedersinken. „So müde, dass ich einen Freund vor das Zelt schicke, kann ich gar nicht sein. Wir haben hier die ganze Zeit Geschäftliches besprochen, dabei wäre jetzt eine Möglichkeit zu erfreulicheren Dingen zu kommen. Damals in Ebenherz hatten wir schon kaum Zeit miteinander. Also bitte bleibt noch etwas. Ich lasse uns etwas zu essen kommen und ihr erzählt mir von dem Vorfall in Shulk. Ich habe zwar schon in Balmora die gröbsten Dinge darüber erfahren, aber ich bin gespannt darauf, Einzelheiten zu hören“: bat er darum, dass Tarrior noch ein wenig länger blieb. Er hatte keine andere Wahl. Es wäre wirklich eine Beleidigung, wenn er jetzt einfach gehen würde, also stimmte er zu. Im nächsten Augenblick rief Meister Bero schon einige Diener zu sich, die doch bitte ein Mahl für sie vorbereiten sollten. „Werte Frau, möchten sie uns auch noch Gesellschaft leisten“: stellte er es Alina frei, ob sie gehen wolle. Doch diese lehnte freundlich aber bestimmt ab: „Nein. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich so davon stehlen muss. Aber die Geschäfte der Liga fordern mich selbst in der Nacht und meine Vorgesetzten erwarten einen täglichen Bericht von mir über die Vorgänge im Lager“: empfahl sie sich. „Wirklich schade, aber als Hlaalu-Ratsherr kann ich diese Verpflichtungen voll und ganz verstehen“: zeigte er sein Verständnis und verabschiedete sie. „Euch erwarte ich morgen früh bei uns im Lager“: sagte sie noch an Tarrior gewandt, bevor sie das Zelt ver- und die beiden Männer allein ließ.

    „Ihr habt auch noch Termine?“: fragte Bero. „Ja, aber keine über die ich im Moment reden möchte“: antwortete er nur knapp. „Dann seid doch so gut und erzählt mir von der Mine“: bat er und Tarrior begann zu berichten.
    Geändert von KingPaddy (16.10.2011 um 08:47 Uhr)

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