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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

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  1. #27

    Anvil -> Skingrad -> großer Forst

    Milan wurde mit den Sonnenstrahlen, welche in das Fenster einfielen, wach. Mürrisch und noch etwas verschlafen drehte er den Kopf von ihnen weg und ärgerte sich darüber, dass er vergessen hatte, die Vorhänge richtig zu schließen, denn so drang ausgerechnet durch den kleinen Spalt das Licht und schien ihm genau ins Gesicht. Ein wenig blieb der Rothwardon noch liegen und döste vor sich hin, bis er sich dann endlich aufrappelte und schwerfällig aus dem Bett stieg. Er fühlte sich gut, ja, aber nicht so als könne er Bäume ausreißen. Der Jäger überlegte, als er sich seine Kleidung wieder anlegte, ob er sich noch baden sollte, entschied sich letztendlich aber dagegen. Erst einmal reise ich in die nächste Stadt und schau mich dort um, ein wenig was von der Provinz sehen. Das hier sieht mir alles zu sehr nach Rihad aus, ich bin schließlich nicht umsonst nach Cyrodiil gereist. Bevor Milan das Zimmer verließ, warf er noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und strich sich mit den Fingern die wüsten Haare glatt und hinter seine Ohren zurück. Es war ein Wunder, dass sie ihn noch nicht beim Kämpfen gestört hatten. Schulterzuckend legte er die Hand auf die Klinke und verließ schließlich sein Zimmer.
    Unten im Gastraum wischte Wilbur gerade mit einem Lappen die Theke, als Milan die Treppe herunterkam. Auf sein „Guten Morgen“ nickte der Jäger nur knapp. „Ich hoffe ihr habt gut genächtigt“ und mit einem Blick auf die Kleidung Milans fügte er hinzu „und ihr wollt uns jetzt verlassen?“. Abermals nur ein knappes, aber freundliches Nicken von Milan, gefolgt von einem „Bis zum nächsten Mal“, welches auch wirklich so aufrichtig klang wie es gemeint war. Beim Verlassen der Herberge warf der Rothwardon noch einen Blick durch den Raum, konnte aber niemand anderen entdecken; dann stand er schon draußen auf der Straße und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.

    Draußen schaute sich Milan prüfend um. So früh am Morgen waren die Straßen, abgesehen von den Wachen, noch wie leergefegt. Bevor er aufbrach, beschloss er, sich noch ein wenig in der Stadt umzusehen, nicht dass er noch etwas verpasste. Langsam schritt er die Straße zum Hauptplatz mit den Gilden und dem Baum in der Mitte hinab und stoppte nur wenige Meter vom Ufer des kleinen Sees, an dessen anderen Ende sich die große Statue von Selkie von West Skerry befand. Eindringlich musterte Milan das Symbol, welches über die Stadt zu wachen schien. „Halb Mensch, halb….Fisch?“, fragte sich Milan selbst verwir t und halblaut. Gerne hätte er mehr über sie erfahren, aber ein Blick in die Umgebung sagte ihm, dass er allein auf dem Platz war. So wandte er sich der großen Kapelle zu und blieb vor ihrer Hauptpforte stehen. Er war nie besonders gläubig gewesen, bewunderte aber die handwerkliche Leistung dieser Gebäude. Nichtsdestotrotz konnte er mit diesem Gotteshaus nicht viel anfangen, so schaute er sich weiter um, konnte aber bis auf eine etwas verfallen aussehende Villa nichts Interessantes mehr entdecken. Trotzdem eine schöne Stadt, ohne Zweifel. Mit diesem Fazit im Kopf schritt der Rothwardon auf das Haupttor der Stadt zu, durch das er am Tag zuvor nach Anvil gelangt war. Die Wachen musterten ihn kurz mürrisch, bevor sie ihn hinausließen und die schwere Pforte hinter ihm donnernd schlossen. Zielstrebig bewegte sich Milan auf die Stallungen zu und klopfte an die Tür. Es tat sich nichts. Abermals klopfte der Rothwardon, aber noch immer war von drinnen kein Mucks zu hören als das Wiehern und Hufschaben der Pferde. „Ich trete hier die Tür ein wenn ich nicht gleich an mein Pferd komme…“, knirschte Milan leise in sich hinein und war sichtlich genervt. Gerade als er ein drittes Mal an die Tür hämmern wollte, wurde sie schwungvoll aufgerissen und der untersetzte Dunkelelf von gestern schaute ihn mit blutunterlaufenen Augen an. „Mein Pferd, bitte…“, meinte Milan übertrieben freundlich, nachdem er einen Blick ins Inneren geworfen und festgestellt hatte, dass sein Pferd das einzige war. „5 Septime“, bellte der Dunmer barsch und hielt die Hand auf. Der Jäger bezahlte den Mann und erhielt daraufhin sein Pferd, und sogleich donnerte die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall zu. Milan schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich bin zwar auch kein Morgenmensch, aber sowas bring selbst ich nicht fertig“. Behände schwang er sich in den Sattel und lenkte das Reittier zu den Schildern am Wegesrand. Kvatch….Skingrad….Kaiserstadt. Gut, dann wohl zuerst Kvatch.

    Nach einem ereignislosen Ritt, bei dem Milan an zwei Herbergen vorbeikam, stand er schließlich an einer Weggabelung. Der rechte Weg war mit Skingrad und der Kaiserstadt beschildert, der linke, welcher eine kleine Steigung besaß, mit Kvatch ausgewiesen. Nur war der zweite Weg mit Baumstämmen versperrt, welche wie eine Barriere über die Straße gelegt waren, und das Schild, auf welchem Kvatch in goldenen Lettern stand, war notdürftig durchgestrichen. „Was hat das zu bedeuten? Dass Kvatch nicht zugänglich ist? Wer weiß. Bevor ich jedoch irgendwelche Städte aufsuche, welche es laut dem Schild gar nicht mehr gibt und so noch mehr Zeit verschwende, reite ich lieber nach…“, Milan blickte zu dem Schild und las ab, „…Skingrad“. Sogleich drückte er dem Pferd seine Fersen in die Flanken und ritt in flottem Tempo den Weg weiter Richtung Skingrad.

    Am frühen Nachmittag kam endlich Skingrad in Sicht, und als Milan auf die Ställe zuritt, breiteten sich links und rechts des Weges lange Weinreben aus. An den Zäunen stand jeweils ein Schild. „Surilie-Weingut“, und er drehte den Kopf zu anderen Seite, „und Tamika-Weingut. Eine Weinstadt also?“. Weiterhin lenkte er das Pferd auf die Stallung zu und gab es schließlich auch dort ab, war aber in Gedanken weiterhin bei dem Weingut und beschloss, dort mal vorbei zu schauen, bevor er in die Stadt ging. Der Hochelf führte das Pferd auf die Koppel und der Rothwardon wand sich dem Tamika-Weingut zu.
    Auf den Weinfeldern schufteten die Arbeiter an den Weinreben. Sie lockerten den Boden mit Haken auf und entfernten größeres Unkraut. Milan schritt den Weg zwischen den Trauben entlang auf das kleine, untersetzte Holzhaus in der Mitte der Felder zu. Davor auf der Bank saß ein Waldelf mit gelockten schwarzen Haaren, einem grünen Hemd und Lederbeinschienen und –stiefel; in der Hand hielt er einen stählernen Bogen, und vor ihm auf dem Boden lag ein Köcher mit Pfeilen. Er machte einen verzweifelten Gesichtsausdruck und schaute abwesend vor sich auf den Boden. Neben ihm stand eine Rothwardonin mit langen schwarzen Haaren und einem mit goldenen Verzierungen gemusterten bräunlichen Kleid. Die Frau sagte etwas zu dem Bosmer, welcher daraufhin nur seufzte.
    Milan kam näher, und die Frau schaute auf und blickte dem Bestienjäger mit ihren braunen Augen direkt in die Seinen, bevor sie ihn dann im Ganzen von oben bis unten musterte. Er lächelte freundlich. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“, sagte die Frau mit weicher, aber doch bestimmter Stimme. „Milan von Taneth mein Name. Mit wem habe ich denn hier das Vergnügen? Vielleicht kann ich helfen?“. Die Rothwardonin musterte abermals ihr Gegenüber leicht skeptisch, bis ihr Blick an dem Griff des Schwertes auf Milans Rücken hängen blieb. „Jaro, er glaubt er könne euch helfen…“, meinte sie mit einem Seitenblick auf den Bosmer, welcher daraufhin aufblickte. „Ich heiße Tamika, ich bin die Besitzerin dieses Weinguts hier. Das hier ist Jaro, ein Jäger aus dem großen Forst, der wohl eure Hilfe bedarf.“. Der Waldelf schaute zerstört aus, als er mit schwacher Stimme zu sprechen begann. „Diese verdammten Trolle haben mein Zuhause überfallen und mich aus dem Wald vertrieben; wie ein Wild haben sie mich aus dem Forst gejagt. Wer weiß, was sie gerade mit meiner Bleibe anstellen.“. Milan hatte aufmerksam zugehört. Das klingt nach einem ersten Auftrag, sehr schön. Trolle sind zwar nervig, aber jetzt nicht so kompliziert. Der Bestienjäger schaute von Tamika zu Jaro und wieder zu Tamika. „Ich denke, das ist zu schaffen.“. Daraufhin hellte sich das Gesicht von Jaro bedeutend auf, und auch Tamika schaute gleich viel freundlicher drein. Der Waldelf erhob sich. „Lasst uns aufbrechen, ich zeig euch meine Hütte!“, und zuversichtlich ging er an Milan vorbei Richtung Ställe. Tamika wand sich nochmal an Milan. „Wenn ihr es schafft und mal wieder in der Gegend seid, dann könnt ihr gern noch einmal vorbeischauen.“. Der Rothwardon war irritiert, wie nett diese Frau plötzlich war, und es kam ihm seltsam vor, aber er nickte und folgte dann dem Bosmer.
    Wieder an den Ställen angekommen, forderte Milan sein Pferd zurück. „Das macht 5 Septime“. „Was, aber ich habe es doch gerade eben erst abgegeben, wollt ihr mich über den Tisch ziehen?!“, erwiderte er etwas verblüfft. „Ihr habt es hierher gegeben, jetzt müsst ihr auch zahlen“, meinte der Hochelf hochnäsig und verschränkte die Arme. Gerade als Milan etwas näher trat und aussah, als wolle er dem Welfen an den Kragen, schritt Jaro ein. „Das geht schon in Ordnung, er gehört zu mir und hilft mir bei einer etwas heiklen Angelegenheit.“. Der Hochelf, welcher etwas eingeschüchtert zurückgewichen war, schaute zwischen Milan und Jaro hin und her und drehte sich dann Richtung Koppel; anscheinend konnte er gar nicht schnell genug von dem Rothwardonen wegkommen. Sogleich holte er die Pferde.

    Sehr viel sah Milan nicht von der Stadt Skingrad, als er hinter Jaro mit dem Pferd am Zügel der Goldstraße folgte. Ich werde nochmal hierhin zurückmüssen wenn ich die Stadt kennenlernen will.
    Nachdem sie wieder aus Skingrad heraus waren saßen sie auf den Pferden auf und ritten die Goldstraße entlang. Dabei saß Milan hoch auf einem Berg das große Schloss der Stadt und beschloss, auch das sich später anzusehen. Die Bäume wurden, je weiter sie ritten, höher und auch dichter, bis sie sich schließlich in einem Wald befanden; sie hatten den großen Forst erreicht. Am Wegesrand kam ein kleines Zeltlager in Blick, als sie schon etwas tiefer in den Wald geritten waren, an welchem Jaro anhielt. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich trau mich nicht näher an diese Monster heran. Ich würde gerne hier warten bis ihr sie vertrieben habt“, und er schaute etwas betreten und peinlich berührt zu Boden und saß von seinem Pferd ab. Milan tat es ihm gleich und trat ihm gegenüber. „Ich lass mein Pferd bei euch. In welche Richtung muss ich?“. Der Waldelf deutet über seine Schulter nach Osten in den Wald. „Etwa fünf Minuten in diese Richtung.“. Milan nickte und verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß, schaute in die Runde und dann wieder auf den Elfen. „Was wir noch klären müssen, ist die Bezahlung…“, und abwartend musterte er den Bosmer. Dieser blickte zunächst etwas überrascht, dann aber resigniert. „Was veranlasste mich nur zu glauben ihr würdet das für den guten Willen machen. Aber sicher, auch ihr müsst von irgendwas leben. Was haltet ihr von einer Ladung Fell, welche ich eigentlich bei einem guten Händler zum Spezialpreis in der Kaiserstadt verkaufen wollte? Ihr könnt den Erlös haben, das ist mir meine Hütte wert.“. Was der Jäger aber verschwieg, war die Tatsache, dass sich die Felle in der Hütte befanden und er nicht wissen konnte, ob die Trolle sie nicht schon zerpflückt hatten. Milan aber willigte ein; so musste er zwar gleich danach in die Kaiserstadt, obwohl er eigentlich zurück nach Skingrad wollte, aber er hatte ja keinen Zeitdruck. So verabschiedete er sich von Jaro und schlug sich nach Osten durch das Unterholz Richtung Jägerhütte.

    Nach einer Weile erreichte Milan eine kleine Lichtung, auf der sich eine moosbewachsene Holzhütte befand. Der Jäger blickte sich um und griff nach seinem Schwert, konnte aber nichts und niemand entdecken. Er wog die Waffe in der Hand und bewegte sich langsam auf die Hütte zu, dabei sah er sich immer mal wieder um, damit ihm die Trolle nicht in den Rücken fallen konnten. Kaum war er nahe genug, hörte er Geräusche aus der Hütte. Ein leises, hohes Grunzen. Milan stutzte, solche Geräusche waren doch ungewöhnlich für Trolle. Es waren vielleicht noch zehn Meter bis zur Tür der Hütte, da öffnete sie sich plötzlich und mit lautem Krachen. In der Tür stand ein grüner Troll. Aber kein Gewöhnlicher, so wie Milan sie kannte; dieser hier hatte eine dunkelgrüne Farbe, was aber noch viel überraschender war: Der hier ging dem Rothwardonen gerade einmal bis zur Hüfte. Er war geradezu winzig im Vergleich zu den Trollen, die der Jäger sonst kannte. Die Überraschung war ihm wirklich ins Gesicht geschrieben und er entspannte sich ein wenig. Der Troll erblickte Milan und verharrte in der Bewegung; die kleinen Augen fixierten den Rothwardonen, und ohne einen offensichtlichen Anlass stürmte das kleine Monster plötzlich auf ihn zu, die kleinen scharfen Krallen hoch erhoben. Dieser kam sich irgendwie veralbert vor von diesem skurril wirkenden Angriff. Er ließ das Schwert sinken, und als der Troll fast bei ihm war, holte der Rothwardon mit dem Fuß aus und erwischte die Kreatur mit einem starken Tritt seiner mit Metallschienen verstärkten Lederstiefel genau auf dem Brustkorb. Der Troll fiepte, flog ein paar Meter durch die Luft, landete mit dem Rücken auf dem weichen Waldboden und rollte noch ein Stück, wo er weiter fiepend liegen blieb. Einen Moment lang schien die Zeit stillzustehen, und am Rande seines Blickfelds nahm Milan eine Bewegung im Inneren des Hauses wahr; kurz darauf schien sich die ganze Dunkelheit darin zu bewegen, und plötzlich stürmten aus der Hütte sechs weitere kleine Trolle auf den Rothwardonen zu; ganz offensichtlich wollten sie ihrem Artgenossen helfen, welcher immer noch wimmernd am Boden lag. Milan erschrak und wich ein paar Meter zurück; die Trolle rannten weiter auf ihn zu. Aus Reflex hob der Jäger sein Schwert und wollte gerade seine Klinge an dem ersten Troll platzieren, als die ganze Gruppe plötzlich abbremste und auswich. Sie umzingelten Milan, griffen aber nicht an, sondern hielten gehörig Abstand.
    Abermals war Milan verwirrt. Diese Viecher hatten ganz offensichtlich Angst vor seiner Waffe, aber noch genug Rückgrat um nicht so einfach kampflos aufzugeben. Er überlegte fieberhaft. Töten wäre ein Leichtes, diese Trolle hier konnten nicht kämpfen; dennoch waren sie in der Überzahl, also durfte er ihnen keine Möglichkeit geben, es sich anders zu überlegen und einen Gruppenangriff zu starten.
    Die Lösung war einfach, aber effektiv. Ohne einen Ansatz zu zeigen machte Milan zwei schnelle Ausfallschritte und war sogleich an einem der Trolle heran. Er holte wieder wie vorhin mit dem Fuß aus und trat den Troll, ähnlich wie den ersten, trocken und hart vor den Brustkorb, sodass dieser davonflog und unsanft auf dem Boden landete. Die verbliebenen fünf wollten auf Milan los, dieser aber drehte sich blitzschnell zu ihnen und hob bedrohlich wieder das Schwert, sodass sie abermals abbremsten und zögerten. Einer von ihnen rutschte noch etwas auf Milan zu, dieser nutzte die Gelegenheit, holte mit der Linken aus und traf den Troll mit seiner Faust an der linken Kopfhälfte. Wie ein nasser Sack fiel die grüne Kreatur in sich zusammen und blieb, sich leicht windend, liegen. Die verbliebenen vier wirkten unsicher, was sie tun sollten, ihre Augen bewegten sich zwischen ihren drei gefallenen Artgenossenen hin und her. Mittlerweile reichte die kleinste Bewegung Milans, um die Trolle in helle Aufruhr zu versetzen und ein paar Versuche des Bestienjägers, eine weitere Kreatur auszuschalten, liefen ins Leere. Er brauchte nun eine andere Taktik. Unauffällig sah er sich auf dem Boden um und entdeckte einen kleinen Stein. Diesen hob er langsam auf, die Trolle beobachteten ihn dabei genauestens. Dann, plötzlich, warf Milan den Stein auf die Trolle, welche zur Seite wegsprangen. In demselben Moment aber lief der Jäger etwas versetzt zur Wurfrichtung los und kam so genau bei einem zur Seite gesprungenen Troll an, welchen er abermals mit einem Tritt von sich wegbeförderte; dieser flog, bedingt durch den Anlauf, besonders weit und rollte auch noch ein Stück. Vor Schmerzen quiekend richtete er sich auf und blickte in Milans Richtung; auch die anderen, die er ausgeschaltet hatte, erhoben sich wieder und krochen und humpelten vor ihm davon Richtung Waldrand. Die drei verbliebenen gesunden Trolle stutzten und schauten ihren Artgenossen hinterher. Dann aber gaben sie klein bei und zogen sich in dieselbe Richtung zurück, bis sie schließlich im Gebüsch verschwanden.
    Milan entspannte sich und blickte noch einmal prüfend zum Waldrand. Trolle sind lernfähige Kreaturen, gerade solche jungen. Sie werden sich diese Lektion merken und so schnell nicht wieder hierherkommen. Er ging auf die Hütte zu und wagte einen Blick hinein. Die Trolle hatten einiges an Verwüstung angerichtet, was aber nicht anders zu erwarten war. Er schloss die Tür und begab sich zu Jaro zurück.
    Nachdem er diesen verständlich gemacht hatte, dass die Trolle weg waren, begab er sich mit ihm wieder zur Hütte, um seine Belohnung entgegen zu nehmen. Zunächst aber lamentierte der Bosmer über die Zerstörung in der Hütte und wie nervig und widerlich diese „riesigen“ Biester doch waren. Wohl noch nie einen richtigen Troll gesehen, der hätte dir wohl dein Haus abgetragen, dachte Milan schmunzelnd und wartete in der Tür. Dann endlich öffnete Jaro eine Kiste und nahm einen Packen Felle edelster Qualität heraus. Er reichte sie Milan mit einer gewissen Traurigkeit über den Verdienstausfall, aber es war ihm auch deutlich anzusehen, dass er froh war, wenigstens seine Hütte wiederbekommen zu haben. Milan wog die Felle in der Hand und zählte sie durch. Es waren elf Stück. „Ich danke euch wirklich für die Hilfe gegen diese Bestien…“, versicherte Jaro nochmals, als Milan die Felle auf dem Rücken seines Pferds verstaute und aufsaß. „Sagt, wo geht es zur Kaiserstadt? Ich bin fremd hier und…“, aber Jaro unterbrach ihn. „Dass ihr hier fremd seid sieht man euch an. Reitet einfach den Weg zur Hauptstraße zurück und folgt dieser dann weiter, immer der Nase nach. So könnt ihr die Kaiserstadt nicht verfehlen.“. Milan verabschiedete sich und tat wie ihm geheißen.

    Als er nach einer Ewigkeit endlich den Wald verließ, führte der Weg bergab. Unten sah man den Rumare-See, und in seiner Mitte baute sich die Kaiserstadt mit ihren gewaltigen Stadtmauern und dem alles überragenden Weißgoldturm auf. Milan verharrte einen Augenblick und ließ das Bild auf sich wirken, bis er dann seinen Weg nach Norden fortsetzte, Richtung Haupttor der Kaiserstadt, wobei er immer noch überlegte, was Jaro mit seiner Anspielung auf das Fremdsein meinte…


    Die Geschichte wird im Gruppenthread "Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren" fortgesetzt.
    Geändert von KingPaddy (07.07.2011 um 18:04 Uhr)

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