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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

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  1. #1
    Der Hauptmann ritt wieder an die rechte Flanke und rief den Sergeanten Befehle zu: „Doppelreihen! Kampfmagier vor die schweren Legionäre! Leichte Legionäre Schilder hoch! Söldner hinter die Bogenschützen!“ Sie begannen sich zu formieren. Jetzt wo es ernst wurde, schien die Angst verflogen. Jahrelanges Drillen zeigte seine Wirkung. Alexian stand in der zweiten Reihe der gewöhnlichen Legionäre. Er konnte Ardor nicht sehen, doch er wusste, dass er weiter Rechts in der ersten Reihe stand. Alle zogen ihre Waffen und es herrschte Schweigen. Jeder wollte die Daedra anstürmen hören.

    Nach einiger Zeit kamen sie: Die ersten Skampe. Die Dremora marschierten hinter ihnen. Sie schienen keine richtige Formation zu haben, trotzdem flösste der große Auflauf aus dunklen Rüstungen und Tiermenschen Furcht ein. Sie blieben in einiger Entfernung stehen und fingen in schaurigen und blutrünstigen Geräuschen zu Brüllen an. Alexian konnte sie durch die Kampfmagier und Legionäre vor ihm nicht vollständig sehen, aber er erschauderte vor der Anzahl. Der Hauptmann rief einige Befehle und die Bogenschützen weiter hinter ihm fingen an, die Bögen zu spannen.

    Die erste Pfeilsalve schien nichts anzurichten: Die Prozession aus Daedra bewegte sich weiter auf sie zu. Dann blieb sie plötzlich wieder stehen. Die Skampe trennten sich von der Menge und strömten nach vorne. Für Alexian war das ein Rätsel. „Wieso überrollen sie uns nicht einfach?“ Die Skampe formten eine Reihe, die fast genauso lang war wie die der leichten Legionäre. „Was haben sie vor?“ Plötzlich schossen die Skampe wie auf ein geheimes Zeichen hin alle gleichzeitig Feuerbälle ab. Einige Schilder fingen an zu brennen und die leichten Legionäre antworteten mit einer Salve aus Wurflanzen. Die Skampe schossen weiter und auf beiden Seiten gab es Verluste. Nach der dritten Lanzensalve gaben die Skampe nach und flohen wieder in die Menge, doch die meisten der leichten Legionäre hatten keine Schilder mehr und hatten damit ihren größten Vorteil verloren. Ohne Schutz standen sie an der Spitze.

    Wie man es erwahrten konnte stürmten die Daedra auf die Legionäre los, jedoch schien der Hauptmann keineswegs überrascht. „Er hat es erwahrtet!“ Neben Alexian stand ein Rotwardone. Er schien nicht überrascht. „Arme Schweine! Sie sind so gut wie Tot! Er benutzt sie, um diese verfluchten Bestien müde zu machen!“ Der Hauptmann gab den Kampfmagiern den Befehl zu feuern. Nach kurzer Sprachlosigkeit feuerten sie Kugeln aus verschiedenen Elementen ab. Die leichten Legionäre wurden jetzt von zwei Seiten beschossen und eingeengt. Als der Großteil gefallen war, rief der Hauptmann die Kampfmagier zurück. „Jetzt sind wir an der Reihe!“ Alexian machte sich bereit. Gleich würde er gegen den mächtigsten Feind kämpfen, den er je gesehen hat.

    Die erste Reihe aus Legionären wich zurück, als die Daedra mit voller Stärke auf sie eindrang. Der Legionär vor Alexian war sofort tot und nun musste er gegen einen Dremora mit einem klumpigen, einschneidigen Schwert kämpfen. Der Dremora machte einen Hieb gegen Alexians Kopf, der jedoch leicht zu parieren war. Dann kam er schnell von der Seite. Alexian hob sein Schild um den Hieb abzuwehren. Die Klinge drang durch den Schild und nur die Unterseite blieb zurück. Jedoch blieb das Schwert des Dremora kurz hängen und gab ihm damit eine Blöße. Schnell stach Alexian in den Oberkörper seines Gegners und lies ihn sterbend zu Boden gleiten. Diesmal hatte er Glück gehabt.

    Ihm blieb keine Zeit diesen kleinen Sieg auszukosten, als sich der nächste Dremora auf ihn stürzte. Er traf ihn an der linken Schulter und Alexian verkrampfte kurz. Der Dremora führte einen weiteren Hieb gegen Alexians linke Schulter. Er parierte schnell, führte eine Finte gegen das rechte Bein seines Gegners und einen Hieb gegen die Schulter. Seine Klinge glitt an der Rüstung ab und der Dremora griff ihn mit einem erneuten Hieb gegen seinen Kopf an. Alexian schaffte es noch zu parieren und seinen Gegner mit dem Rest seines Schildes fort zudrücken. Der Dremora wich zurück, nur um noch mehr Schwung zu holen. Knapp wich Alexian nach Links aus und versetzte dem Dremora einen Hieb gegen den Hals. Er hatte einen Zweiten der gefürchteten Dremora getötet, doch etwas stimmte nicht. Sie kämpften nicht sonderlich gut und hatten keine guten Waffen und Alexian wurde bewusst, dass dies nur die Spitze des rot-schwarzen Eisbergs war.

  2. #2

    Oblivion Tor--> irgenwo im Colovianischen Hochland

    Jeren rang verzweifelt nach Luft. Er war hart auf dem Oberkörper gelandet und hatte Schwierigkeiten überhaupt hochzukommen. Er spürte seine Erschöpfung und dass seine Kräfte langsam zur Neige gingen. Und doch sah er, dass sich vor ihm aus der Öffnung einer braun-grünlichen Silhouette eine rot und orange glühende Kugel bildete."Der ist ja unglaublich! Ich hab noch keinen Magier gesehen, der soviel Magica hatte!" Und schon machte er sich mit großen Mühen und Schmerzen daran sich hochzurappeln und hinter den nächsten Baum zu verschwinden, obwohl er wusste, dass es sinnlos war, sicher hinter einem so geringem Wiederstand zu verschanzen. Trotzdem war es ein beruhingendes Gefühl etwas zwischen sich und dem Krokodil zu haben. Da hörte er den Feuerball auch schon auf den Baum zu fliegen und hechtete zum Nächsten. Wo er grad noch stand war jetzt nichts mehr, der Feuerball hatte die Stelle hinter der er sich versteckt hatte einfach zerfetzt, was den Baum zum Fallen brachte. Und zwar fiel er direkt auf das Krokodil, was es aber nicht sonderlich störte, denn kurz vor Aufprall zerfetzte er den Stamm über sich mit seiner Kralle. Langsam packten Jeren, ob er überhaupt noch eine Chance hatte, doch er versuchte sich zu beruhigen und seine Gedanken zu fokussieren."Ein Plan, ich brauche einen Plan, verdammt! Alles hat eine Schwachstelle. Das Miestvieh gibt mir nur keine Zeit seine zu finden! Also, es hat ungeheure Kraft, kann mit seinen Krallen alles zerfetzen, hat einen undurchdringlichen Schuppenpanzer und schleudert Feuerbälle ohne Ende.", dachte er noch, da hörte er die nächste Feuerkugel. Doch konnte er nicht schnell genug reagieren und kam nicht weit genug von seinem Versteck weg. Der Baum wurde zerfetzt, die Wucht riss ihn von den Beinen und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum. Benommen lehnte er sich an ihn. Er schaute Richtung Krokodil und sah, wie es den nächsten Feuerball bildete. Da fiel ihm etwas auf. "Scheint als hätte es doch eine Schwachstelle". Jeren spannte seinen Bogen, visierte kurz und schoss. Auch das Krokodil feuerte seine Kugel ab. Jeren's pfeil war schneller, flog durch den Feuerball hindurch, direkt in das Maul des Echsenwesens hinein, durchbohrte das Fleisch und Hirn des Krokodils und trat am Hinterkopf wieder aus.
    Doch Jeren traff es nicht besser. Er hatte weder Kraft noch Zeit um dem Feuerball auszuweichen, dennoch versuchte er es. Er wurde trotzdem an seinem Bogenarm getroffen. Jeren schrie voller Schmerz auf. Zwar wurde er nicht getötet, doch er hatte ungeheure Schmerzen. Er wagte kaum auf seinen Arm zu schauen und presste nur die Lippen zusammen. Als er doch hinsah musste er fast brechen. Da wo der Feuerball getroffen hatte, war das Fleisch komplett weggefetzt worden, er konnte sogar seinen Knochen sehen. Seine Schmerzen wurden noch schlimmer und ihm wurde langsam Schwarz vor Augen. Doch er wusste, dass er jetzt durchhalten musste, denn wenn er es nicht tat, würde er verbluten. Er versuchte sich noch einmal zu konzentrieren, um einen Wiederherstellungszauber zu wirken, ein letzten Aufbäumen, doch er schaffte es nicht. Er war am Ende. Er wirkte noch den stärksten Wiederherstellungszauebr den er konnte, doch das war letztendlich nicht viel. Dann kramte er aus seinem Rucksack noch Kräuter und Pflanzen hervor, die er für alle Fälle bei sich hatte. Er presste ein paar auf die Wunde und musste wieder schreien. Dann holte er noch einen Verband hervor und umwickelte seine Wunde mit den Kräutern. Schließlich wurde er doch noch bewusstlos.
    Er wachte nach kurzer Zeit wieder auf. Es dämmerte bereits, doch das Tor erleuchtete die Lichtung als wäre es Tag. Die Schmerzen waren nicht weniger geworden, doch Jeren war froh, dass er überhaupt noch lebte. Mühsam und schmerzerfüllt richtete er sich auf und schaute noch einmal auf das Tor. Es war so riesig und respekteinflössend. Gebannt starrte er es an. Er konnte seinen Blick einfach nicht lösen. Langsam und wie hypnotisiert ging er darauf zu. Kurz davor blieb er stehen. Dann atmete er tief ein, schloss die Augen und machte einen Schritt nach vorne.
    Als Jeren das Portal passiert, kribbelte seine Haut. Eine Hitzewelle schlug ihm entgegen. Er atmete noch einmal durch und öffnete die Augen. Sein Atem stockte. Er blickte in die pure Zerstörung. Er sah überall nur Gestein und Lava. Es waren kaum Pflanzen zu sehen, und wenn doch, dann waren sie trocken und braun und wirkten eher gefährlich als schön. Ansonsten konnte er kein Leben entdecken. Weit hinten sah er noch schwarze Türme, die aus dem selben Material waren, wie das Tor, in den Himmel ragen. Oben ragten Zacken aus ihnen heraus und in ihren Fenstern brannten Feuer. Sie waren durch schmale Brücken verbunden, die aus einem seltsamen Metall gebaut waren. Genau wie das riesige Tor, das im die Sicht in das innere des Lagers versperrte. Jeren hatte sich geirrt, es gab doch noch Leben. Er sah menschenähnliche Silhouetten an den Mauern und Brücken entlangpatroulieren. "Leben Menschen an einem solchen Ort?". Dann trat er wieder in die Welt, die er kannte. Verzweifelt suchte er noch nach seinem Kurzschwert, gab es letztendlich aber auf. Vorsichtig näherte er sich dem Krokodil, das immernoch aufrecht, auf seinen Klaunen gestüzt, mit offenem Maul und Pfeil im Kopf, stand. Jeren verpasste ihm einen Tritt und die Leiche fiel, mit einem dumpfen Aufprall, um.
    Geändert von Dark Brother 94 (10.01.2010 um 21:15 Uhr)

  3. #3

    Westspalte, Odai-Plateau, Haus Rethan

    Nicht hastig, aber auch nicht sonderlich gemächlich ging er die Treppe hinauf. Er schlich nicht. Dazu hatte er auch gar keinen Grund. Er war jetzt mit dem Fürstenpaar allein im Herrenhaus. Der Diener hatte sich in die Bewusstlosigkeit verabschiedet und die Wächter schliefen den Schlaf der Gerechten. Die Torwächter würden ihn nicht behelligen. Die Stadtwache würde sich ebenfalls bereits in Marsch gesetzt haben. Die Verursacher konnten nun nicht mehr entkommen. Es war Licht zu sehen als er den ersten Stock erreichte. Eine Tür war nur angelehnt. Aus ihr fiel ein schmaler Lichtkegel. „Verflucht nocheins! Was war da unten los?!“: brüllte er, nun schon zum dritten Mal. Sein Bediensteter konnte ihm jedoch keine Antwort mehr geben. Er öffnete die Tür und schob sich in den sanften Kerzenschein im Zimmer. Er sah einen Dunmer mit schwarzen Locken vor sich an einem Schreibtisch sitzen. Ein Kinnbart umrahmte das fein geschnittene Gesicht. Die Augen hatten besaßen nur eine blassrote Farbe und musterten ihn. „Guten Abend Serjo Rethan“: begrüßte er den anderen Ratsherr. Der Mann wirkte einen Mann erstaunt und überrascht, aber das Gesicht kehrte langsam zu geschäftiger Fassung zurück. „Herr Gildres ich bin etwas überrascht. Ich hatte zwar gehört, dass ihr endlich wieder auf Vvardenfell weilt, aber ich hatte nicht mit einem Besuch gerechnet, vor allem nicht zu so einer späten Stunde“: sagte der Fürst. „Nunja ich war gerade in der Gegend und da dachte ich, ich könnte mal wieder mein altes Gut besuchen. Wo ist eigentlich eure Frau Gemahlin? Soweit ich weiß, steht auf der Besitzurkunde ihr Name“: erklärte er. Der Mann verzog das Gesicht, denn ihm war die spitze Bemerkung nicht entgangen. Seine Frau hatte in allen Fragen die Rats-, Macht- oder Finanzgeschäfte betreffend mehr Macht als er. Er hatte bloß vorteilhaft geheiratet und profitierte vom Einfluss seiner Frau im Fürstenhaus.

    „Raylasa weilt schon seit mehr als einem halben Jahr in Vivec. Als die Krise ausbrach, wollte und konnte sie dort auch nicht mehr weg. Ich führe seitdem unsere Geschäfte hier. Genauso wie ICH hier den Rat anleite“: gab er den Aufenthaltsort seiner Frau bekannt und versuchte Tarriors Bemerkung über seine eigenen Einfluss zu entkräften. Was er damit ebenfalls getan, aber vermutlich nicht beabsichtigt hatte, war die Tatsache, dass er damit die alleinige Verantwortung für den Minenüberfall übernommen hatte. Seine Frau hatte in Vivec Quartier bezogen und das schon sehr lange. Sie konnte somit an den Planungen für den Überfall nicht beteiligt gewesen sein. Laut Tagebuch des Söldners fand das Treffen erst vor gut etwas mehr als einem Monat statt. Und da er nach eigener Aussage die Geschäfte allein führte, würde wohl er es sein, den man für den Minenüberfall hinter Gitter bringen würde. „Doch nun sagt, was euch wirklich hierher führt. Wir sind, untertrieben ausgedrückt, keine Freunde. Euch muss etwas Wichtiges auf der Seele brennen, ansonsten wärt ihr bestimmt nicht hier“: erkannte Rethan folgerichtig. „Dir würde das Blut in den Adern gefrieren, wenn du wüsstest, was mir alles auf der Seele brennt“: dachte Tarrior verächtlich. Er musste sich beherrschen, um nicht gleich an Ort und Stelle selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch bevor Tarrior eine entsprechende neutrale Antwort formulieren konnte, fügte der Dunmer vor ihm noch eine Frage an: „Wie seid ihr hier überhaupt hereingekommen? Ich wollte nicht gestört werden und meine Diener hatten Weisung dafür zu sorgen, dass ich nicht gestört werde. „Als deine nächsten Torwächter, solltest du lieber nicht noch einmal irgendwelche Landstreicher, wie die Beiden anheuern. Außerdem solltest du sie besser bezahlen, denn sie waren über meine Spende derart glücklich, dass sie mich einfach haben passieren lassen. Und was deinen kleinen Hausdiener angeht, der hält gerade ein kleines Schläfchen. Ich habe ihm dabei etwas schlagkräftig nachgeholfen“: antwortete er ihm ganz offen und ohne Scheu auf die Frage. „Ihr habt was getan?!“: entfuhr es dem Fürsten. Eine derartige und derart offene Antwort hatte er wohl nicht erwartet, doch Tarrior hatte keinen Grund zu lügen. Er war sich seiner Selbst sehr sicher, also konnte er auch mit offenen Karten spielen. „Eine Antwort“: warf er einfach gleichgültig in den Raum. Der Fürst guckte ihn verdutzt an. „Was?“: fragte dieser verwirrt. „Ihr habt eine Frage gestellt und ich habe euch eine Antwort gegeben“: sagte er beiläufig.

    Raylas musste sich in diesem Moment ziemlich genarrt vorkommen, zumindest verriet das gerötete Gesicht eine gewisse Wut. „Ich lasse mich nur ungern zum Narren machen“: erhob er im Anschluss die Stimme und das Ganze unterstrich mit der Geste einer geballten Faust. „Mit Verlaub, aber ich denke das kriegt er ganz gut selber hin. Ich habe euch nicht als Narr bezeichnet, aber wenn euch euer Verhalten schon so närrisch vorkommt, seid ihr es vielleicht, der aus euch einen Narren macht“: startete Tarrior eine weitere Spitze gegen den verhassten Ratsherr. Die Situation bot sich dem geradezu an. Doch eine weitere Runde würde es nicht geben. Rethan hielt es nicht mehr auf seinem Holzstuhl. Er sprang auf und packte Tarrior an den gepanzerten Armen, aber drückte das Chitin so fest, dass er es spüren konnte. „Ich warne euch. Ihr werdet mir den nötigen Respekt zollen, oder ich werde...“: drohte er, doch wurde er jäh unterbrochen. Der Rothaarige Dagoth entwand sich dem Griff und packte stattdessen den Fürsten am Kragen und warf ihn auf den Stuhl zurück. Noch bevor Raylas seine Überraschung und den Schock ganz abgeschüttelt hatte, war der Andere bereits heran und griff an seinen Hals. Tarrior drückte den Hals zu und den Kopf gleichzeitig gegen die hohe Stuhllehne. „Oder was wirst du tun?“: fragte er hämisch. Das Gesicht des Schwarzhaarigen wurde plötzlich erstaunlich blass und Schweiß brach ihm aus. Er kostete diesen Moment voll und ganz aus. Leider hielt er nicht lange an. Rethan kehrte, für ihn viel zu schnell, zu einer gesetzteren Fassung zurück. „Ich bin ein Ratsherr, wenn ihr mir etwas antut, wird der Ausschluss aus dem Haus noch die geringste Strafe sein, die euch zu erwarten hat“: machte ihm der Fürst die Folgen seines Handels bewusst. Augenblicklich ließ Tarrior von dem Mann ab. Dieser keuchte und atmete mehrmals schnell hintereinander ein und aus. Er hielt sich dann die Kehle. Er hatte wohl doller zugedrückt, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, oder aber Rethan hielt Nichts aus. „Das wird noch ein Nachspiel haben. Ich werde dafür sorgen, dass ihr eure Posten verliert. Euer Land wird zum Ausgleich für den Angriff und die Schmerzen mir zugesprochen werden. Diesen Tag werdet ihr noch bis an euer Lebensende bereuen!“: drohte er und erging sich danach in Tiraden des Hasses. Doch in Tarriors Gesicht, schien sich der erhoffte Ausdruck von Angst oder Unterwürfigkeit nicht zu zeigen, den Raylas wohl verursachen wollte. Er begann zu lachen: „Nein ihr werdet es sein, den man aus dem Haus ausschließen wird. Euch wird man sämtliche Titel aberkennen und ihr werdet eine nicht unerhebliche Geldstrafe zahlen, zumindest wenn man euch leben lässt. Niemand wird sich dafür interessieren, dass ich euch etwas grob angepackt habe. Man wird in Balmora auf euch und eure gesamte Sippschaft spucken. Vermutlich würde dann jeder das machen, was ich gerade mit euch tat. „Ihr redet wirr. Ihr seid vollkommen verrückt“: sagte Raylas Rethan und trat instinktiv einige Schritte von dem Dunmer zurück.

    „Oh nein. Ich bin nicht verrückt. Ich erkenne bloß die Ironie. Ihr wolltet euch noch mehr Macht verschaffen und tatsächlich habt ihr damit euren Ruf und den eurer gesamten Familie zerstört. Und das Allerwitzigste ist, ihr droht mir gerade das an, was euch auf jeden Fall erwartet“: widersprach Tarrior und begann wieder zu lachen. „Wovon redet ihr überhaupt?“: die Situation begann ihn nervös zu machen. „Ihr wolltet vorhin eine Antwort haben. Ich denke jetzt ist es Zeit sie euch zu geben. Ich wollte nämlich eure Ambitionen in Bezug auf eine Kontrolle der Shulk-Eiermine besprechen“: antwortete Tarrior stattdessen und setzte sich nun seinerseits an den Tisch und nahm ein halbvolles Glas. Er roch daran und roch starken Schnaps. „Ich habe einen gemütlichen Abend unterbrochen, wie mir scheint“: dachte er und nahm einen kleinen Schluck. Fürst Rethan schien jedoch langsam zu begreifen, was Tarrior meinte und wurde wieder etwas blass. „Ich.. ich... ich weis nicht, was ihr mir damit sagen wollt. Ich habe keine Ambitionen in diese Richtung und strebe sie auch nicht an“: stritt er die Behauptung des anderen Hlaalus einfach ab. „So? Dann muss ich mich wohl getäuscht haben. Aber natürlich macht man sich ja in diese Richtung Gedanken, wenn jemand sogar bereit ist Söldner anzuheuern und Minenarbeiter töten zu lassen. Da ist es doch nicht abwegig darauf zu schließen, dass sich da jemand Einfluss oder Kontrolle sichern will. Und interessanterweise weist nun einmal alles auf euch hin. Im Rat habt ihr gegen Junai Gandrahit als Minenverwalter intrigiert und hättet euch wahrscheinlich an seine Stelle gesetzt, wenn die Sache mit Shulk und den Söldnern publik geworden wäre. Ihr hättet ihn als unfähigen Dilettanten hingestellt, der sich von Banditen die lebenswichtige Mine entreißen lässt. Und ihr hättet seinen Posten und die Mine übernommen. So sah euer Plan doch aus, oder etwa nicht?“: warf ihm Tarrior vor, der Drahtzieher hinter dem Überfall gewesen zu sein. „Das sind lächerliche und unhaltbare Anschuldigungen. Ich habe nie mit irgendwelchen Söldnern verkehrt und schon gar nicht habe ich etwas mit Shulk oder dergleichen zu tun gehabt. Und nur mal angenommen ich hätte den Angriff wirklich aus diesen wirklich unmoralischen und habgierigen Gründen angeordnet, habt ihr auch nur den kleinsten Beweis dafür?“: stritt Fürst Rethan alles kategorisch ab, aber Tarrior hatte ja auch nicht damit gerechnet, dass er es einfach so gestehen würde. „Er verlässt sich auf das Schweigeabkommen mit dem Anführer der Söldner und fühlt sich absolut sicher“: ging es ihm dabei durch den Kopf. „Wird Zeit diese Sicherheit zu erschüttern“: fand er.

    „Nun ja ich habe keine Beweise, aber einen sehr gesprächigen Söldneranführer und etliche Zeugen, die gehört haben, wie er euch als Auftraggeber für den Überfall nannte. Außerdem glaube ich, dass der Rest der Truppe euren Diener sicher als Boten identifizieren wird, zumal sie sich jetzt nicht mehr darauf verlassen können, dass ihr ihren Kopf aus der Schlinge zieht. Sie werden gegen euch aussagen, wenn wir ihnen Verschonung anbieten. Ihr solltet eure Verbündeten das nächste Mal mit mehr Bedacht wählen. Ich sehe gerade, dass sich die Schlinge um euren Hals nun noch um Einiges enger zieht“: eröffnete er ihm die tatsächliche Sachlage. „Nein das kann nicht sein!“: brach aus dem Fürsten hervor, der nun etwas wirkte, wie ein Raubtier, das man in die Enge getrieben hatte. „Ihr müsst mir nicht glauben, aber ich glaube die Wachen, die ich aus Balmora geordert habe und die bald hier sein müssten, dürften euch der Realität belehren“: kam Tarrior nun zum Ende. Er hatte ihm mit dem Gespräch sicher lange genug beschäftigt. Die Wachen waren bestimmt schon ganz in der Nähe. Selbstzufrieden trank er nun noch den Rest des Schnapses und lehnte sich mit einem lauten Seufzer zurück. Raylas Locken hingen ihm wild ins Gesicht und er schaute immer wieder aus dem Fenster. Er wollte einige hastige Schritte auf die Tür zu machen, doch Tarrior legte die Hand auf sein Schwert und sagte: „Das würde ich an eurer Stelle nicht versuchen.“ „Glaubt ihr etwa, ich würde mich ohne Widerstand einkerkern lassen. Dass ihr allein hierher gekommen seid, spricht für eure unglaubliche Arroganz und Dummheit. Wir hatten gehofft, ihr würdet nie zurückkehren, als ich und Raylasa damals diese Plantage hier erworben hatten. Als ihr dann doch plötzlich wieder auftauchtet, war ich dafür euch zu töten, schließlich wart ihr jetzt im Weg, als wir euer Vermögen aus dem Schatzhaus auch noch haben wollten. Doch ich hatte mich Raylasa gebeugt, als sie sagte, dass es zu auffällig und damit zu gefährlich sei, euch umbringen zu lassen. Doch jetzt schaffen wir diese Sache ein für alle Male aus der Welt. Ihr werdet mich nicht aufhalten“: sagte er und zog einen Dolch. Unter dem dicken Wams hatte er ihn gar nicht gesehen. Er rannte auf ihn zu und wollte ihn wohl einfach niederstechen, doch er schaffte es gerade noch rechtzeitig vom Stuhl zurück auf seine Beine. Er wich einigen Dolchstößen aus und zog während einer Drehung sein Silberschwert aus der Scheide. Doch bevor er die Sachlage überblicken und sich in eine Angriffsposition bringen konnte, war Rethan wieder heran und ließ drei weitere Dolchstöße auf ihn einregnen.

    Zweien konnte er ausweichen, doch Dritte hätte ihn das Leben gekostet, hätte er nicht seine Rüstung angehabt. „Verflucht ist der schnell“: stellte er fest. Plötzlich spürte er etwas in seinem Rücken. Sein Augen zuckten zur Seite. Er sah einen Tisch. Er duckte sich im letzten Moment. Raylas war auf ihn zugestürmt und wollte ihm den Dolch von oben herab in den Körper rammen. Durch das Wegducken fuhr die schmale, aber scharfe Klinge in die Tischplatte. Tarrior ließ seine Waffe fallen und blitzschnell erhob er sich und stemmte den Tisch in die Höhe. Der Dolch, den Rethan herausziehen wollte, entglitt so seinen Händen und verschwand aus seiner Reichweite, als das Möbelstück, samt Waffe, nach hinten umkippte. Mit voller Wucht rammte Tarrior seine Schulter in den Körper des Mannes und schickt ihn damit in Richtung seines Kleiderschrankes. Er prallte gegen die Schranktüren. Er erhob sich taumelnd und wollte zur Tür flüchten, die ihm nun sehr nahe war, während Tarrior noch einige Schritte weit weg war. Instinktiv riss der Dunmer seine Arme hoch und schoss einen Feuerball ab. Krachend traf er den Rahmen der Tür und explodierte. Schnell griff das Feuer auf das Holz der Tür über und ebenso bekam der Schrank mehr als nur ein paar kleine Funken ab und ging ebenso in Flammen auf.

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