„Ich spucke auf euch Dunkelelfenpack. Ihr seid ehrlose Feiglinge. Ich reiße euch eure kleinen schmalen Köpfe ab!“: war das erste das Tarrior hörte, als er näher kam. Der Söldnerhauptmann erging sich scheinbar schon seit er erwacht war, in einer Tirade von Flüchen und Beschimpfungen. Tarrior kümmerte das wenig. „Sagt der Feigling der einen Überfall gestartet und dutzende wehrlose Minenarbeiter erschlagen hat, ohne das das nötig gewesen wäre“: stellte der Dunkelelf provokativ gegenüber dem Mann fest. Als dieser begriff WER ihm gegenüberstand, begann er sich zu winden und mit den Armen die Fesseln zu strecken. Einen Augenblick lang hatte der Dunmer die Befürchtung dem Muskel bepackten Rothwardonen würde das Wunder gelingen, die Fesseln zu zerreißen. Glücklicherweise blieb es bei dem Versuch. Er versuchte sich seine kurz aufgekommene Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. „Ich an deiner Stelle würde mich nicht allzu heftig bewegen. Unter dieser Belastung könnte die große Wunde wieder aufbrechen. Es grenzt überhaupt schon an ein Wunder oder an ziemliches Glück, das wir die Blutung hatten stillen können. Das Glück sollte man nicht herausfordern, womöglich stirbst du, wenn sich die Verletzung erneut öffnet“: gab er mit kalt klingender Stimme zu bedenken. Tatsächlich aber machte er sich wirklich Sorgen. Das letzte was er gebrauchen konnte, wäre das der Söldner ihm unter den Händen wegstarb, denn dann würde er den Strippenzieher im Hintergrund nie entlarven. Seine Warnung schien Erfolg gehabt zu haben und der Mann verlegte sich darauf, ihn böse und vernichtend anzustarren. Tarrior konnte die Mordlust in den Augen des Mannes sehen und die von ihm verströmte Wut und den Zorn fast schon körperlich spüren. Er hatte ihn besiegt und gedemütigt. Der Rothwardone reduzierte seinen Lebenssinn auf den Sieg im Kampf, den ihm entgegengebrachten Respekt bzw. die Furcht und natürlich die Dominanz über Andere. Tarrior musste im Moment alles verkörpern, das er vernichteten wollte. Der Dunmer zuckte instinktiv die Schultern über diese Gedanken. Die Geste schien auf die Beobachter jedoch nur verwirrend zu wirken.

„Hör auf mich anzustarren! Sag mir was du willst, du dunmerischer Hund!“: schrie der Rothwardone ihn an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er den Söldner angestarrt haben musste. „Wisst ihr es gibt da einige offene Fragen, die ich habe und die ich auch geklärt haben möchte. Ich habe bereits mit einem eurer Männer gesprochen, in der Hoffnung er könne mir etwas erzählen. Zunächst war er nicht sehr kooperativ gewesen, aber ich konnte ihn „überzeugen“ (das überzeugen betonte er besonders stark) und danach sang er wie ein Vögelchen. Bloß schien er nicht die gewünschten Antworten auf meine Fragen zu besitzen. Und ich nehme an, dass auch die Anderen diese Antworten nicht haben werden. Und genau aus diesem Grund möchte ich nun mit dir sprechen...“: erklärte er dem Söldner ruhig, aber nicht ohne eine Spur von Überheblichkeit mitschwingen zu lassen, doch dieser unterbrach ihn urplötzlich. „Natürlich wollt ihr das!“: rief er aus und lachte lauthals. „Glaubt ihr ich würde euch etwas erzählen? Dann seid ihr noch dümmer, als wofür ich euch sowieso schon hielt. Und wenn ihr glaubt meine Zunge mit Folter lösen zu können, seid ihr noch arroganter, als ich euch sowieso schon einschätzte. Ihr wisst nicht was Schmerz ist“: spottete der Söldnerhauptmann, doch der letzte Satz war erfüllt von einem äußerst bitteren Ernst. Angestachelt durch den Widerstand ihres Anführers begannen auch die anderen Gefangenen langsam aufmüpfig zu werden. „Ja ihr brecht uns nicht“: sagte der, der direkt neben dem Anführer saß.

Ohne auch nur einen Moment zu zögern, riss Tarrior einen seiner Handschuhe vom Gürtel, wo er sie seit der Folter aufgehängt hatte und zog ihn dem Mann quer durch das Gesicht. Doch anstatt sich wie ein kleiner Köter klein beizugeben und dem neuen Herrn gehorsam zu sein, biss er im übertragenen Sinne zu. Er spuckte dem Dunmer blutigen Speichel mitten ins Gesicht. Einer der Bergarbeiter wollte dem Söldner dafür einen Fausthieb verpassen, doch Tarrior packte ihn noch rechtzeitig am Arm. Er war kurz davor seine, auf Furcht begründete, Autorität zu verlieren. Es war das einzige was er gegen die Söldner ausspielen konnte um sie zum Reden zu bringen und sie bei der Stange zu halten. Er hatte rot gesehen und dieser eine kleine Ausrutscher mit dem Handschuh hatte ihn wirklich fast seine Macht über die Gefangenen gekostet. Vor allem einer war besonders zufrieden. Der Anführer der Söldner setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf. „Sieh her! Schlussendlich gewinne ich“: schien sein Blick zu sagen. „Das wird dir noch vergehen“: dachte Tarrior zähneknirschend. Er wischte sich mit der Hand durchs Gesicht um die Spucke zu entfernen und presste dem Anführer dann die Spitze seines Stiefels in die Bauchwunde. Dieser verzog das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Langsam begann er daran zu zweifeln, ob Folter wirklich ein Ergebnis hervorbringen würde. Er konnte ihm Schmerzen zufügen, doch um an die Informationen zu gelangen, würden wohl extremste Mittel nötig werden und die konnten für den Rothwardonen möglicherweise den Tod bedeuten und das auch bevor Tarrior seine Antworten bekam. „Wir werden euch nach Balmora bringen. Man wird euch dort für eure Taten aufknüpfen. Doch wenn ihr mir euren Auftraggeber verratet, dann werde ich dafür sorgen, dass ihr nur euer restliches Leben im Kerker verbringen werdet. Ihr seid zwar gefangen aber am Leben“: bot er dem Söldner nun an. Womöglich ließ er sich ja bestechen. „Ein Leben in Gefangenschaft, wie ein Tier. Was für eine Aussicht. Langsam hinter Gittern dahinsiechen oder einen schnellen, aber aufrechten Tod sterben. Die Alternativen sind beide nicht besonders gut, aber welche besser ist, ist wohl klar“: entgegnete der Söldnerhauptmann. „Nunja ihr könnt mir den Namen verraten und trotzdem per Strick schnell in den Tod gehen“: erweiterte Tarrior sein Angebot. Der Mann lachte wieder.

„Ihr wisst nichts. Ich bin vielleicht skrupellos, aber ich würde meine Ehre über Bord werfen, würde ich als Söldner meinen Auftraggeber verraten. Außerdem werde ich es euch allein schon aus dem Grund nicht verraten, damit ihr in eurem Auftrag versagt. Von mir erfahrt ihr nichts. Rein gar nichts!“: schloss der Mann kategorisch aus. Der Dunmer war sich bei den Worten 100%-ig sicher, dass der Rothwardone zu seinem Wort stehen würde. „Außerdem was würde euch davon abhalten mich zu töten, wenn ihr wüsstet für wen ich arbeite?“: warf er noch hinterher. Tarrior schäumte vor Wut. Der Söldner hatte absolut Recht. Wollte er den Drahtzieher fassen, brauchte er den Söldner. Er konnte nicht das Risiko eingehen, dass er unter der Folter verstarb, aber genauso wenig konnte er diesem Mörder die Freiheit als Gegenleistung anbieten. Ihn laufen zu lassen, damit wäre selbst er bis zu seinem Lebensende belastet. „Sollen wir ihn für eine Befragung bereit machen?“: fragte der junge Minenarbeiter ihn hilfsbereit. „Nein!“: entfuhr es ihm wieder in nicht beabsichtigter Schärfe und der junge Mann zog sich geduckt zurück. „Bei Dagoth irgendwie muss ich ihn doch zum Reden bringen“: stöhnte er innerlich auf. Doch als wäre dieser Gedanke einem Startschuss gleich gekommen, blitzte sofort eine Idee durch seine Gedanken. Ihm fiel das Tagebuch des Söldners wieder ein und schnell hatte er einen Plan. Um ihn umzusetzen musste er nur das tun, was er am besten konnte – manipulieren. „Das ist eure letzte Möglichkeit mir alles zu erzählen. Ich schwöre euch vor diesen Männern bei meiner Ehre, dass ihr nicht hingerichtet werdet, solltet ihr kooperieren. Ich werde persönlich dafür sorgen, oder Kraft dieser Zeugen meine Ehre und Glaubwürdigkeit verlieren. Überlegt es euch. Eine einfache Aussage für euer Leben“: verkündete er laut und feierlich. Die Arbeiter hatten sich alle zu ihm umgedreht und wirkten ob dieser Formalien von ziemlich erstaunt bis ziemlich verwirrt. Pflichtschuldig nickten aber einige.

Der Rothwardone musterte ihn. Es schien als würde er ergründen, was er von seinem Gegenüber zu erwarten hatte. Gewiss witterte er eine Falle dahinter. Tarrior war inzwischen klar geworden das er es nicht nur mit einer dumpfen, rohen und einfach gestrickten Mordmaschine zu tun hatte. Der Mann vor ihm war intelligent, oder zumindest bauernschlau. Der blutrünstige Berserker schien wie weggeblasen. „Vermutlich ermöglicht der Kampfrausch den Verstand zu verdrängen und so seine Kräfte ausschließlich darauf zu konzentrieren“: vermutete der Dunmer. Und genau das war es auch, was ihn den Söldner hatte unterschätzen lassen. Tarrior hatte geglaubt leichtes Spiel zu haben und die Antwort einfach aus ihm herausholen zu können, aber hier trafen Willenskraft, Sturheit und eine verschlagene Intelligenz aufeinander. Und da er zu allem Übel, genau das nicht erwartet hatte, hatte ihn der Rothwardone so vorführen können, aber alles schien jetzt danach auszusehen, dass er das Ruder noch herumwerfen konnte. Die Falle mochte er vermuten, aber auf die Art der Falle würde er nicht kommen und genau aus diesem Grund hinein tappen. „Überlegt es euch gut“: redete Tarrior eindringlich auf ihn ein, denn der Söldner hatte noch immer nichts gesagt. Doch dieser lehnte sich zurück, lächelte und zeigte offen seine Überheblichkeit. Für ihn musste der Dunmer den Eindruck eines Mannes machen, der ansonsten keine Möglichkeiten mehr sah. Und genau dieser Effekt war von Tarrior beabsichtigt. Gleich würde er die Selbstsicherheit des Söldners hoffentlich ins Wanken bringen. „Ich spucke auf eure Ehre. Was ist die Ehre denn bei euch Dunkelelfenpack überhaupt wert? Vor allem bei euch verfluchten Halsabschneidern von Haus Hlaalu. Ihr würdet doch eure eigene Mutter für ein Stück Gold verkaufen. Ihr erfahrt von mir nichts! Und glaubt mir. Bevor diese schwächlichen Stadtwachen mich hängen können, werde ich entkommen und euch euren kleinen schmalen Elfenhals zusammendrücken“: verneinte der Mann erneut und stieß eine weitere Drohung aus.

Tarriors Gesicht setzte ein zufriedenes Lächeln auf, welches den Mann zu verwirren schien. Noch verwirrender musste auf ihn gewirkt haben, dass sich sein Kerkermeister nun zu ihm hinunter beugte und den Mund ganz nah an sein Ohr legte. „Ihr habt hervorragend mitgespielt. Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste einen Unfall inszenieren. Am besten wäre es noch, wenn ihr sämtliche Schuld öffentlich bei eurer Anhörung in Balmora auf euch nehmen würdet. Dann stirbt die Wahrheit über den Überfall mit euch und es wird keine weiteren Untersuchungen geben“: bedankte sich Tarrior scheinbar bei dem Söldner. Dieser zog, nun hochgradig verwirrt, die Augenbrauen zusammen und starrte ihn an. Der Dunmer begann sich scheinbar desinteressiert zu entfernen. Innerlich grinste er jedoch und musste sich Mühe geben, es zu verbergen. „Wartet!“: rief der Rothwardone ihm nach. Er ging noch zwei Schritte weiter, drehte sich dann langsam um und setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf. „Wovon habt ihr gerade gesprochen“: fragte der Rothwardone sichtlich aufgeregt. Tarrior setzte ein kühles Lächeln auf und lenkte seine Schritte zurück zu dem Gefangenen. Er ging in die Hocke und schaute dem Mann in das dunkelhäutige Gesicht. „Redet schon! Was meintet ihr gerade eben?“: wollt er wissen. „Wisst ihr das wirklich nicht?“: flüsterte Dunmer und lachte dann leise. Der Söldner schien wütend zu werden. „Jetzt spiele ich mal mit dir“: dachte der Dunmer da nur mitleidlos. „Nein ich weis nicht wovon ihr überhaupt redet“: antworte sein Gegenüber nun verspätet auf seine Frage, aber flüsterte inzwischen ebenfalls. Tarrior kicherte leise, als hätte der Mann einen guten Witz erzählt.

„Ich hätte wirklich gedacht ihr könntet eins und eins zusammenzählen. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Euer Auftraggeber ist auch gleichzeitig mein Auftraggeber. Versteht uns nicht falsch. Ihr habt eine tolle Arbeit gemacht, aber leider kann mein Meister Zeugen und Mitwisser nicht gebrauchen. Abgesehen davon, dass er keine besondere Lust verspürt euch sein Gold zu übergeben. Aber ihr habt mir natürlich ne Menge Arbeit abgenommen, da ihr ja nicht gestehen wollt. So muss ich nicht noch einen Transportunfall nach Balmora vortäuschen um euch zum Schweigen zu bringen“: erklärte Tarrior dem Rothwardonen. Zwar war alles, was er sagte erstunken und erlogen, aber der Söldner konnte das ja nicht wissen. Und der Plan schien wirklich zu funktionieren. Er hatte sich an das Tagebuch und den latenten Verfolgungswahn erinnert und inszenierte nun diese kleine Verschwörung. „Das ist eine Lüge. Wir hatten eine Abmachung. Er würde mich und meine Männer aus der Gefangenschaft holen, sollten wir geschnappt werden. Dafür sollte ich den Mund halten“: entgegnete er dem Dunmer. „Und du hast natürlich wunderbar mitgespielt. Ich habe hier dutzende Zeugen, die euch als Schuldige nennen werden. Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt wir würden euch mit eurem Wissen am Leben lassen. Meinem Meister ist nur gedient, wenn jede Gefahr für seinen Einfluss, Ruf und Reichtum beseitigt ist. Und mit eurem Tod schließt sich der Kreis. Und falls ihr mir nicht glaubt, wer sonst hätte mich vor den Meuchelmördern draußen in den Büschen gewarnt, wer hat euch abgelenkt, während ich mich eingeschlichen und die Gefangenen befreit habe und überhaupt wer wusste denn von diesem Überfall, wenn nicht euer Auftraggeber?“: behauptete Tarrior. Die Wandlung im Gesicht des Rothwardonen war blitzschnell. Es verzerrte sich vor Wut und war wieder das des Berserkers. Der Söldner warf sich nach vorne, die Seile spannten und mussten schmerzhaft in die Haut schneiden und dennoch versuchte er die Fesseln zu sprengen, um ihn zu töten. Belustigt lachte der Dunmer auf. „Versucht doch mich hinrichten zu lassen. Ich werde ihnen alles erzählen!“: drohte der Söldnerhauptmman.

Tarrior setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf und zog eine kleine Flasche von seinem Gürtel. Es war nur ein einfacher Heiltrank, aber das wusste ja schließlich der Rothwardone nicht. Er hielt sie ihm vors Gesicht und der Mann hielt einen Moment inne. „Damit genau das nicht passiert, habe ich das hier mitgebracht. Dieser kleine Trunk hier, wird euch zu einem Schwachsinnigen machen. Ihr könnt dann froh sein, wenn ihr dann noch euren Namen wisst und euren Sabber bei euch behalten könnt. Ihr werdet dem Rat gar nichts erzählen“: bluffte er. Er zog ganz langsam den Korken aus der Flasche und die Augen des Gefangenen weiteten sich. Das war jetzt die letzte Chance. Wenn der Hauptmann jetzt nicht reden würde, dann wäre sein Plan gescheitert. Die Augen des Mannes zuckten wild umher. Er schien wie wild nachzudenken. „Wahrscheinlich lässt sein Puls gerade fast die Adern fast platzen“: vermutete er und schnippte mit den Fingern zwei Arbeiter herbei. „Haltet ihm den Mund auf“: befahl er und die Beiden taten wie einen geheißen ward. Sie wussten zwar nicht, was Tarrior damit bezwecken wollte, aber seine Anweisung stellten sie glücklicherweise nicht in Frage. Er kam mit der Flasche näher und war bereits dabei, sie dem Söldner an die Lippen zu setzen, der sich aber stark gegen den Zwang wehrte. „Nein. Nein!: brüllte er. „Wir sind nur einfache Handlanger. Die wahre Schuldige ist Fürst Hlaalu Raylan Rethan. Er hat uns den Überfall befohlen. Er wollte, dass die Mine die Stadt nicht mehr beliefern kann. Daraufhin sollte der Rat den bisherigen Minenverwalter absetzen und ihm die Mine übertragen. Er hätte dann die Versorgung der Stadt zu einem Teil in seiner Hand, seinen Besitz gemehrt und hätte die Eier bei der derzeitigen Versorgungslage zu Wucherpreisen verkaufen können“: gestand er und erzählte alles, in Erwartung hintergangen worden zu sein und den Verräter nicht noch selbst bestrafen zu können. In diesem Moment war Tarrior außerordentlich zufrieden mit sich. „Habt ihr das alle gehört?“: fragte er laut in die Runde und die Arbeiter nickten heftig und waren scheinbar entsetzt. Vermutlich konnten sie nicht fassen, dass jemand wie Fürst Rethan dafür verantwortlich sein konnte.

Er selbst hatte diesem Mistkerl schon immer alles zugetraut. Seit dieser sich damals von Tarrior das Odai-Plateau unter den Nagel gerissen hatte, konnte er ihn schon nicht leiden. „Moment. Das ist ja wunderbar. Nicht nur das jetzt feststeht, wer für diesen Überfall verantwortlich ist. Im besten Fall verliert er zur Strafe alles, was er besitzt“: überlegte er freudig. Das wäre die perfekte Gelegenheit sich seinen alten Besitz zurückzuholen. „Euer Plan ist gescheitert, Dunkelelfenhund! Niemand hintergeht mich. Ich ahnte schon die ganze Zeit diese Verschwörung. Ihr konntet mich nicht überraschen“: fühlte sich der Söldner siegesgewiss. Diesen Moment wollte er noch voll auskosten. Er schürzte die Lippen. „Dann hat es wohl keinen Sinn mehr, euch dies hier zu geben“: sagte er, zeigte auf die Flasche und trank sie selbst in einem Zug aus. Die Augen seines Gegenübers weiteten sich. „Wirklich hervorragend dieser Heiltrank. Ich fühle mich wie neugeboren“: sagte er und setze ein wirklich unverschämt schadenfreudiges Grinsen auf. „Ihr habt mich reingelegt!“: stellte der Söldnerhauptmann entsetzt fest. „Ihr seid ja ein richtiger Schnellmerker“: sagte er zynisch, lachte erneut und wandte sich ab, als der Gefangene einen erneuten Tobsuchtsanfall erlitt. „Und da ich natürlich euer Bild von uns unehrenhaften Dunmern nicht zerstören will, werde ich dafür sorgen das ihr aufgeknüpft werdet“: rief er noch über seine Schulter. In diesem Moment kam Zorum auf ihn zu.

„Wie habt ihr diesen Barbaren bloß dazu gebracht freiwillig zu gestehen?“: fragte der Vorarbeiter ihn. Seine Stimme verriet eine gewisse Bewunderung. „Folter hätte keinen Sinn gehabt. So wie ich ihn einschätze, hätte er ihr widerstanden oder wäre daran gestorben. Glücklicherweise hat meine Manipulation Erfolg gehabt und wir wissen jetzt, wer dahinter steckt“: erklärte er kurz seine Beweggründe. „Ja ich kann es immer noch nicht fassen, dass Fürst Rethan dafür verantwortlich sein soll. Was habt ihr jetzt vor?“: fragte Zorum. „Ich werde selbst zum Odai-Plateau gehen. Wenn die Wachen eintreffen, dann schickt sie dorthin. Wenn ich eines über Haus Hlaalu weiß, dann das Intriganten wie er über all ihre Informanten haben. Wenn wir noch länger warten, dann wird er sich womöglich absetzen“: offenbarte Tarrior dem Vorarbeiter. Noch bevor dieser etwas sagen konnte, war der Dunmer bereits auf dem Weg nach draußen.