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Legende
Jerallberge -> Bruma -> Kaiserstadt
Arranges war schon eine Ewigkeit in der Wildnis unterwegs... wie lange, das konnte er nicht sagen. Nachdem er von der Einsiedelei seines Freundes losgeritten war, hatte er sich in der darauffolgenden Nach verirrt. Höchst peinlich war ihm das, war er doch fast mit einem Waldläufer zu vergleichen, nur nicht ganz so verdreckt. Aber hier oben an der Grenze zu Hammerfell kannte er sich nicht ganz so gut aus, lediglich die Straße zu dem Kloster, in welchem er studiert hatte, hatte er sich eingeprägt, aber der Heiler hatte ihn ja mitten in die Wildnis gezaubert.
Wie viele Meilen der Kasierliche geritten war konnte man nicht mehr bestimmen, jedoch konnte Arranges mit Sicherheit sagen, dass er mindestens 4 Tage unterwegs war, ohne auch nur in die Nähe einer Straße geschweige denn eines Weges zu kommen. Den Anweisungen des Pretonen folgend, war er stehts nach Norden geritten, hatte dabei aber unbeabsichtigt einen weiten Bogen nach Westen beschrieben, also immer weiter auf die Grenze zu Hammerfell und so hoch im Norden auch an die Grenzzüge Skyrims heranrückend, wurde auch die Landschaft immer trister. Der Kaiserliche hatte auch völlig die Orientierung verloren, da er so tief in den Bergen war, inzwischen war er sich auch sicher, dass er das Colovianische Hochland verlassen hatte, konnte er doch den Weißgoldturm der Kaiserstadt nicht mehr sehen, der wurde durch höhere Gipfel verdeckt.
Wieder musste der Magier Rasten, weil er im unwegsamen Gelände bei Nacht nicht reiten konnte um einen Absturz in den Bergen zu vermeiden. So langsam, dürfte ich nichteinmal mehr in Cyrodiil sein, die Vegetation hier oben ist schon gar nicht mehr vorhanden, mal sehen, wie ich die Nacht überstehe. Soll verdammt kalt werden in solchen Höhenlagen... Arranges stieg ab und befreite seinen Rotfuchs von Sattel und Zaumzeug. Danach spannte er eine etwas größere Decke, die ihm der Mönch mitgegeben hatte, zwischen zwei Findlingen, so dass sie einen profisorischen Wetterschutz abgab. Zwar nicht das Beste, aber besser als nichts. Ich hoffe, dass ich jetzt zusätzlich zu dem verdammt unbehaglichen Nachtlager nicht auch noch irgendwelches wildes Getier ertragen muss... Dann, die Sonne tauchte gerade hinter der Welt unter und schickte ihre letzten Strahlen für diesen Tag über den Rand des Horizonts, schichtete Arranges ein paar verkrüppelte, morsche Holzprügel auf und entfachte sie mit einem Schnippen. Erst war es eine kleine Flamme, deren Zungen sich gierig an dem wenigen Holz hochwanden. Nach nur kurzem Warten hatte Arranges ein zwar kleines aber dafür warmes und lichtspendendes Feurchen. Er holte seinen Proviant aus den Satteltaschen und machte sich daran, seinen leeren Magen zu vüllen.
Er war an diesem wie auch während den letzten 3 Tagen viel und lange geritten. Noch bevor an dem vergangenen Morgen die Sonne zu sehen war, hatte er aufgesattelt. Der Weg wurde hier oben auch immer beschwerlicher. War er im Wald, als er losritt, noch gemütlich im Schritttempo des Pferdes geritten, so musste er hier oben aufpassen wo er sein Müdes Pferd hinlenkte. Ein falscher Schritt und er wäre Geschichte. In Tälern, die für Pferde trittsicherer wären, konnte er schlecht reiten, die gab es nämlich nicht, nur tiefe schluchten, hier und da mal eine Klamm, aber alle gleichermaßen mit rasiermesserscharfen Felsen gespickt. Nur einen Vorteil hatten die extreme Witterung und die nicht vorhandene Vegetation in solchen Höhenlagen: Man hatte Ruhe vor Wegelagerern und Räubern und musste auch nicht acht geben, irgendeinem dämlichen Berglöwen, der sich falschherum ins Gebüsch gelegt hatte, auf den Schwanz zu treten.
Nachdem Arranges sich sattgegessen hatte, packte er die restlichen Lebensmittel wieder zurück in die Satteltaschen, penibel darauf bedacht, die leicht verderblichen Dinge von den Haltbaren zu trennen. Ich muss zu einer Siedlung gelangen, mir gehen langsam aber sicher die Vorräte aus... naja, morgen werde ich nach osten reiten, dort muss ich früher oder später auf die orangene Straße im großen Forst treffen, die Handelsstraße zwischen Bruma und Chorrol. Wie zur Bestätigung, dass man endlich mal einen vernünftigen Weg einschlagen sollte, schnaubte der Rotfuchs und scharrte mit den Hufen... 'Ja ich weiss, das Gras, sofern man die paar Hälmchen hier überhaupt noch so bezeichnen kann, würde ich mir auch schenken, wäre ich ein Pferd.' Sagte der Beschwörer und tätschelte das Tier auf der Blässe, während er sich wieder an den Satteltaschen zu schaffen machte. Er kramte die Kopie von dem Buch hervor, welche er von dem Mönch bekommen hatte. Er fing an darin zu blättern. Bis er wieder zu der Stelle kam, die ihm der Heiler gezeigt hatte. Auf der rechten Seite prankte das Gesicht eines abgrundhässlichen Dämons, auf der anderen Seite stand in schwungvoller Handschrift etwas über die gesteigerte magische Konzentration. Wie sie gestaut und in einem mächtigen Impuls entladen werden konnte. So haben schon viele mächtige Zauberer die Vollkommenheit erlangt. Nur gibt es einen Kritikpunkt den man dazu erfüllen sollte und welchen alle Magier abhaken konnten, die diese Kunst der gesteigerten magischen Energie beherrschten. Es handelt sich darum, dem Dämonen zu wiederstehen, der sich gegenüber befindet. Ihm zu wiederstehen und zu gebieten. Es sei an sich kein mächtiger Dämon und eigentlich auch nicht gefährlich. Man konnte ihn in Waffen und Seelensteine Bannen ohne sich dafür groß anstrengen zu müssen. Forderte man den Geist jedoch mit mentaler Kraft heraus, so erkannte man die Macht die der Dämon innehielt, die er zum Glück jedoch nicht von sich aus nutzen konnte. Man musste ihn durch Gedankenkraft dazu anregen, sie auszuspielen, diese eine Trumpfkarte, die er hatte. Hatte man ihn dann unterdrückt, war man so klar im Verstand und eine Barriere wurde gebrochen, die den Geist öffnete wie eine Überdosis Skooma. Das finde ich jetzt aber sehr interessant... diese Kopie hier bringt mir in dem Fall überhaupt nichts. Hier fehlt die Kraft des Dämons... verdammt, ich brauche das Original. Fragt sich nur wie ich da rankomme, jetzt wo die halbe Festung des Klosters von irgendwelchen anführerlosen Gestalten bewohnt wird, die hauptsächlich darauf aus sind, alles und jeden zu töten, der sich der Festung nähert. Ein Meisterdieb müsste man sein... na mal sehen, ob ich da nicht jemanden auftreibe, der mir da helfen könnte... aber für heute werde ich mich schlafen legen. Damit legte er das Buch weg und rollte sich in seinen Umhang ein, einen Beutel als Kissen nutzend schlief er auf dem harten und kalten Felsboden ein.
Arranges öffnete leicht die Augen und gleißendes Licht fuhr im in den Kopf und schmerzte für den Bruchteil einer Sekunde, bis der Reflex die Lieder wieder zufallen ließ. Dann spürte der Kaiserliche die Kälte, sie war überall und irgendwie war auch alles nass und feucht. Seine ganze Kleidung klebte am Körper, als hätte er stark geschwitzt. Aber schwitzen und Kälte, das kann nicht passen. Um sich tastend setzte sich der Magier auf und öffnete nochmals, diesmal vorsichtiger, die Augen. Alles um ihn herum war weiß. Weiß? Weiß! Es hatte in der Nacht geschneit. Zwar war Arranges nicht eingeschneit, aber der schneident kalte wind, den er jetzt auch auf dem Gesicht spürte, hatte kleinere Mengen zu ihm hereingeweht. Das hat gerade noch gefehlt... jetzt aber schnell weg hier! Der Kasierliche stand auf, zog den nasskalten Umhang enger um den Leib und stapfte durch den fast kniehoch liegenden Schnee zu seiner Satteltasche. Wild wühlte er darin, bis er gefunden hatte, was ihm der Mönch noch mitgegeben hatte. Ein dickes wollenes Unterhemd und ein Paar Fäustlinge. Schnell zog der Kaiserliche die nassen Sachen aus und tat sich mit den trockenen und wärmeren Kleidern an, die er noch dabei hatte, er legte auch die Rüstung bis auf seinen Mithrilpanzer ab... eine der ersten Lektionen, die er gelernt hatte, als er beschloss seinen Studien zuspielend umher zu wandern: Immer Ersatzkleider dabei zu haben und vor allem auch noch etwas warmes, falls man in einen Sturm oder ähnliches geraten sollte... Arranges rollte die Dekce zusammen, klaubte das Buch aus dem Schnee auf und schob es zurück in die Ledertasche. Danach sattelte er seinen Rotfuchs und legte die nassen Kleider darüber, wo sie als eine Art Pferdedecke fungierten. Dann saß Arranges auf und suchte einen Weg aus den Bergen, stehts darauf achtend, dass er irgendwie nach osten kam.
Wieder war Arranges eine Ewigkeit unterwegs. Er bemerkte die Erkältung schon früh, die ihn im Griff hatte. Kein Wunder. Erst war er eine ganze Nacht in nassen Kleidern in der Kälte gelegen und dann musste er nochmals fast 2 Tage in dieser Schneehölle umherirren, bis sich das Gelände endlich vor ihm auftat und er sogar den schemenhaften Riss des Weißgoldturms zu seiner rechten erkennen konnte, bevor sich wieder ettliche Erhebungen davor schoben. Aber wnigstens war die Landschaft hier jetzt nicht mehr so lebensfeindlich, wie in den Bergen. Die letzten beiden Tage hatte Arranges komplett im Sattel verbracht, da er wusste, dass er die einfache Erkältung nicht überleben würde, wenn er sich nochmals einem solchen Risiko wie in der ersten Nach in den Höhenlagen der Jerallberge aussetzte. Nun war er totmüde und geschwächt. Dann endlich, am Abend des zweiten Tages erblickte der Kaiserliche, wie sich weit vorraus ein dunkler breiter Streifen in Serpentinen einen Hang hochwandt. Na also, ich glaubte schon gar nicht mehr daran, die Straße nochmal wieder zu finden... Obwohl es schon dunkel war, ritt der Kaiserliche weiter. Erst am Straßenrand suchte er sich eine geschützte Stelle in einem Dickicht, wo er sein Nachtlager aufschlug.
Am nächsten Tag ritt er weiter in Richtung Bruma, also osten. Seine Vorräte waren beinahe aufgebraucht. Nach knapp 2 weiteren Tagen erreichte er die verhältnismäßig kleine Stadt. Müde stieg er vor den Toren ab und führte sein Pferd die letzten Meter. 'Halt, wer da zu so später Stunde?' Rief ihn der Wachmann an und kam näher.
'Ich bin ein Wanderer, Arranges... mein Name.' Aus seinem Waffengürtel zog er ein kleines Stück Pergament, welches einen älteren und abgenutzten Eindruck machte. Es war als Pass kaum noch zu erkennen.
'Ach ihr seid es! Nun, ihr braucht mir den Pass nicht zu zeigen, ein Blick auf euer Pferd und eure Rüstung genügt mir. Ihr kennt das ja, Das Pferd komm in die Stallungen und so weiter... ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in Bruma.' Mit diesen Worten ging der Wachmann wieder zurück auf seinen Posten. Ein Assasine, der es sich leicht machen wollte in die Stadt zu kommen könnte es so am besten... ein Mithrielhemd und einen Rotfusch mit einer schiefen Blässe und der Weg wäre frei... vorrausgesetzt der richtige Soldat hat Wachdienst. Grinste Arranges in sich hinein. Dann führte er sein Pferd zu den öffentlichen Ställen der Stadt und nahm sich ein Zimmer.
Am nächsten Tag ergänzte er seine Vorräte und kaufte sich ein neues Schwert. Das ist zwar nicht wie das Alte, aber immerhin wieder eine Waffe an der Seite, das macht das Reisen doch gleich viel sicherer, vor allem auf der Straße, die ich jetzt entlangreiten werde. Nachdem der Magier Bruma verlassen hatte, schlug er die Straße direkt nach süden ein, welche zur Kaiserstadt führte. Es passierte nichts aufregendes auf dem Weg zum Weissgoldturm. Nach weiteren 2 Tagen vor den Toren der mächtigen Stadt angekommen, führte er seinen Rotfuchs zu den Ställen und ging zum Tor.
'HALT!' Donnerte ihm der Wachmann in Legionsrüstung entgegen. Zwei breitschultrige baumgroße Gestalten kamen auf Arranges zu, der eine die Hand am Schwertknauf, der andere forderte mit der ausgestrekcten Hand einen Persönlichkeitsnachweis.
'NAME UND HERKUNFT!' Sagte der Wachmann laut genug, dass es die Knechte in den Stallungen auch noch deutlich hören konnten, obwohl er knapp 2 Meter vor dem Kaiserlichen stand.
'Gibt es einen bestimmten Anlass, dass die Leute von der Legion neuerdings so bestimmt sind?' fragte der Kaiserliche, während er der Wache den Pass reichte.
'Halt den Rand, sonst kannst du deinen Pass gleich mit dem Mund zurück nehmen, deine Arme werden bis dahin auf dem Boden liegen!' Sagte der andere, welcher etwas abseits stand. 'Es gab eine Reihe von Morden, nachdem hier die Nachricht eintraf, dass 3 Irre ein ganzes Kloster außeinander genommen haben...' Setzte er nach.
'So?!' Sagte Arranges und bemühte sich noch ein kleinwenig unauffälliger zu wirken. Zum Glück sah er mit der Mithrilrüstung nicht unbedingt aus wie ein marodierender Räuber. Er wirkte eher vornem und wichtig auf die Wachen, was sie allerdings nicht immer zeigten oder zugaben.
'ARRANGES HÄÄ... DEN NAMEN HAB ICH DOCH SCHON GEHÖRT!'
Verdammt...
'ACHJA, EIN KOLLEGE UND GUTER KUMPEL VON MIR HAT MIR MAL WAS VON DIR ERZÄHLT! ER MEINTE DU WÄRST EIN HARMLOSER WALDLÄUFER!'
Puhhh...
'ABER NICHTS DESTOTROTZ MÜSSEN WIR EINE GEPÄCKKONTROLLE MACHEN!'
Dreck...
Arranges ließ die Kontrolle über sich ergehen und wurde dann eingelassen.
Nachdem sich das große schwere Tor hinter ihm geschlossen hatte, machte sich der Kasierliche sofort auf zum Marktviertel. Dort angekommen schaute er eine weile umher und lief einige Male auf und ab, bevor er von einer mächtige Gestalt in eine Seitengasse gewunken wurde. In der Gasse war es dunkel und eng... und es stank nach Fäkalien. am Ende der Gasse wartete ein großer Schatten auf den Magier. Und kaum hatte sich selbiger vor ihm aufgestellt, da begann die massige Erscheinung auch schon mit brodelnder kratzender Stimme zu reden: 'Hast du etwas gelernt aus der Schriftrolle?'
'Nein, ich musste sie zur Notwehr einsetzten.' Antwortete Arranges voller Demut.
'Das ist gut, ich weiss über alles bestens bescheid, ich wollte nur wissen, ob du mich nicht anlügst... ich würde sagen, dass du einen großen Fortschritt gemacht hast, indem du diesen Dömonen vernichtet hast, welcher dir allein druch Gedankenkraft sehr zu schaffen machte... Wo ist das Buch?'
'Welches Buch?'
'Pass auf! ... Schüler... ich meine das Buch von dem du eine Kopie bekommen hast!'
'Es liegt immer noch in den Ruinen des Klosters.'
'Hmmm... dann müssen wir es da herausholen, du brauchst es für deinen weiteren Werdegang.'
'Ich weiss, die Abschrift bringt mir eigentlich nichts ohne...'
'So ist es! Dich werde ich dort aber nicht mehr hinschicken, das wird ein Dieb für uns erledigen.'
Unheimlich...
'Hier, ich gebe dir nochmal eine Schriftrolle des Lichs, aber dieses Mal achte auf sie, es ist immer sehr mühsam einen Lich in einen Seelenstein zu bannen und dann in Pergament zu prägen...'
'Jawohl Meister.'
'Gut, in Skingrad wirst du auf unseren Dieb treffen, sage ihm alles was du weisst und beschreibe das Buch so gut du kannst. Bis zu unserem nächsten Treffen!'
Und ehe sich Arranges versah, war der Hühne verschwunden, er war einfach weg...
Mit der neuen Schriftrolle und den Informationen machte sich der Kaiserliche auf nach Skingrad.
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