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Mythos
Ebenherz, Diplomaten-Viertel, Herberge „Sechs Fische“
„Der Feind vor den Toren, in den Städten brodelt es und die einfachen Bauern proben den Aufstand“: diese Informationen verdaute Tarrior mit dem Fisch vom Abendessen, der ihm plötzlich wie ein Stein im Magen zu liegen schien. Er hatte sich an ein Fenster in seinem Zimmer gesetzt und starrte nun in die Dunkelheit hinaus und zählte die Sterne am Nachthimmel. Eher unnötigerweise hatte Agning ihm ein eigenes Zimmer verschafft. Der muffige Keller war zwar nicht unbedingt ein guter Schlafplatz, doch für diese eine Nacht wäre es gewiss auch noch gegangen. Aber ein Gast war ausgezogen, irgendein Bosmer aus Seyda Neen, der seinen Ring bei der Händlergilde hatte verpfänden müssen um eine Überfahrt zum Festland zu bezahlen. Angeblich hatte ihm der Nerevarine persönlich den Ring zurückgebracht, als dieser gestohlen worden war. Zwar glaubte Tarrior nicht dran, aber scheinbar hatte es dem Bosmer geholfen den Preis dafür noch ein Stück in die Höhe zu treiben. Wer darauf reinfiel, sollte das von ihm aus ruhig tun. Er zählte gerade Stern Nummer 157 als seine Gedanken sich wieder um die derzeitige Krise zu drehen begannen. Eigentlich hatte er ja vorgehabt so schnell wie möglich zu seiner Plantage zurück zu kehren, doch als er es jetzt nochmals bedachte, schien es vielleicht besser doch in Balmora Hilfe zu leisten. Es war ihm auch nicht geholfen, wenn es tatsächlich zu Aufständen kommen sollten. Wohin sollte er dann fliehen, sollten die Deadra in Maar Gan durchbrechen und die Westspalte in Brand setzen. Zwar scheint es wahrscheinlich, dass sich die Invasoren zunächst um die Redoraner kümmern würden, um einen Feind ganz auszuschalten, aber es war auch nicht viel unwahrscheinlicher, dass sie das nah bei Ald’ruhn gelegene Caldera doch angreifen würden. Doch wenn er sich die ungeheure Zahl der finsteren Dämonenwesen vorstellte, die es geschafft hatten Kvatch und die mächtige Ratsstadt zu überrennen zog er es sogar in Betracht das sie aufgrund ihrer schieren Masse eigentlich beide Gebiete zugleich angreifen konnte. Zudem bewegten sich ja auch noch deadrische Truppen in Richtung Molag Mar und den Weidenländern, also Tel Vos, wie er von einigen Spähern im Schankraum erfahren hatte. Wenn er es richtig einschätzte sind der Kult der Mythischen Morgenröte und seine vergeistigten Anhänger die größte Gefahr. Soweit er das verstanden hatte, öffneten die Kultisten diese Höllentore, durch die nun die Deadra-Brut ungehindert nach Nirn strömen konnte. Doch vermutlich war es kaum möglich den Kult auszumerzen. Die Kultisten versteckten sich so gut in der Bevölkerung, wie damalig sein eigener Kult, wenn nicht sogar besser. Es war kaum möglich die Anhänger und Verräter zu enttarnen.
Und während er noch überlegte, wie man am besten gegen die Verräter in den eigenen Reihen vorgehen sollte, wuchsen langsam seine Kopfschmerzen wieder, da sich seine Gedanken wie üblich nur im Kreis drehten. Um das Ganze nicht unnötig zu verschlimmern, entschied er sich dafür früher zu Bett zu gehen. Am nächsten Morgen wollte ja auch schon früh los um möglichst gegen Abend in Balmora ankommen. Die zusätzliche Kraft würde er durchaus gebrauchen können. Daher schloss er seine Sternzählung bei der Nummer 468 ab und goss sich noch etwas Wasser aus dem bereitgestellten Krug ein. Er betrachtete den hölzernen Becher noch ein wenig, dann stürzte er das kühle und wohltuende Nass in einem Zug hinunter und legte sich, nachdem er die Kerzen gelöscht hatte, ins Bett. Zunächst hielten ihn seine um die Deadra kreisenden Gedanken noch etwas wach, doch schlussendlich behielt doch die Müdigkeit die Oberhand und entschlummerte sanft in das Reich der Träume. Doch er schien auf dem Weg dahin falsch abgebogen zu sein und fand sich bald in Namiras Reich und einem quälendem Alptraum wieder.
Angsterfülltes und von Qualen geschwängertes Schreien drang an sein Gehör. Es schien aus allen Richtungen und von hunderten von Quellen zu stammen. Instinktiv schloss er fest die Augen und presste sich, verzweifelt bemüht die furchtbaren Geräusche auszublenden, die Hände auf die Ohren. Doch das Gebrüll schien direkt in seinen Kopf einzudringen. Er hörte Kriegsschreie menschlicher, sowie nicht menschlicher Krieger, Todesschreie, das Schreien verängstigter Kinder und die Qualenschreie von Gefolterten. In diese Collage des Schreckens mischte sich beharrlich lauter werdend, das Geräusch eines schweren Sturmes, der die Schreie langsam zu verschlucken begann. Zusammen hatten alle Geräusche so etwas wie den Klang des Weltuntergangs, wenn es denn so etwas gab und es wurde immer lauter. Inständig flehte er zu Fürst Dagoth, dass es doch aufhören möge und fast so als wäre sein Gebet erhört worden, verstummten die Geräusche auf ihrem Höhepunkt plötzlich. Langsam nahm er die Hände von seinen Ohren und öffnete die Augen. Er fand sich in einer trostlosen verbrannten Landschaft, wieder die erst anhand der großen Berges im Hintergrund als Vvardenfell identifizieren konnte. Die Erde war nicht mehr als Staub und Asche. Sie war schwarz, trostlos und einfach tot. Zunächst wusste er nicht wo er war, doch bald hatte er seine Position anhand des Blickwinkels den er auf den Berg hatte identifiziert. Und als er sich weiter in der schwarzen Landschaft mit dem blutroten Himmel umsah, bestätigte sich sein Verdacht. Es waren die Ascadia-Inseln auf denen er sich befand. Die nahen Gewässer die er entdeckte sprachen dafür. Das Wasser war dunkel gefärbt, rot vom Blut vermutlicher Hunderter Toter. Ihre Leichen schwammen mit dem Gesicht nach unten im Wasser oder übersäten die Ufer. Es waren verschiedenste Kadaver von Dunkelelfen sowie von Menschen, aber auch von dahin geschlachteten Netchen oder Guars. Er musste würgen, als ihm direkt bei diesem Anblick der faulige pestilenzähnliche Odem des Todes ins Gesicht schlug. Er kniff seine Augen zusammen und wandte sich ab, nur um beim Öffnen einen nach schlimmeren Anblick ertragen zu müssen. Ein gewaltiges Oblivion-Tor, einem brennenden Auge gleich, ebenso einem dämonischen Schlund, tat sich vor ihm auf. Zu beiden Seiten des Tores bildeten zwei Reihen gewaltiger eiserner Kreuze eine Art grauenhafte Allee. Das Schrecklichste an ihnen und für ihn am verstörensten waren die armen Teufel, die man an den Kreuzen aufgehängt hatte. Er brach in die Knie, als er den grauenhaften Anblick an seinen Verstand ließ, denn es ging weit über das hinaus, was er zu verstehen in der Lage war.
Die Körper wiesen fürchterliche Wunden auf. Sie waren gefoltert und auch noch nach dem Tod weiter verstümmelt. Zum Sterben hatte man sie an die Kreuze gehängt. Ihre Köpfe hatte man ihnen abgeschlagenen und den Kadavern zu Füßen gelegt. Er war angewidert, doch irgendwie erhob er sich. Er hatte keine Kontrolle mehr über seine Beine, die ihn einfach immer weiter auf die Allee und das Tor zu trugen. Tarrior versuchte sich zu wehren, doch er schaffte es nicht seine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle zu bringen. Sein Körper stoppte erst, als er sich kurz vor dem flammenden Spiegel des Tores stand. Wie hypnotisiert starrte er in die wirbelnden Flammen. Und dann plötzlich bildete sich, innerhalb dieses feurigen Strudels, der ihn in sich hinein zu ziehen versuchte, ein Gesicht. So verrückt es ihm selbst schien, schien es so, als wäre die Oberfläche des Tores tatsächlich ein Spiegel. Verwundert starrte er in sein eigenes Gesicht, das zwar von den wabernden Flammen leicht verzerrt dennoch als sein eigenes zu erkennen war. Er starrte sein feuriges Spiegelbild an und fuhr immer wieder mit seinen Blicken über das eigene Gesicht, das langsam zu zerfließen begann. Daraufhin verformte es sich zusehends und nahm eine andere Gestalt an. Es erschien ein Gesicht das er nur allzu gut kannte, auch wenn er es ewig nicht gesehen hatte. Hatte er gerade nicht in sein eigenes Antlitz geschaut hatte er nun das Behrams vor sich. Es schien sich aber noch zu verfestigen und an Tiefe zu gewinnen und ehe er sich versah schob sich Behram tatsächlich durch den flammenden Spalt und stand ihm nun gegenüber. Doch der Telvanni schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Er drehte sich wieder zum Tor um und eine weitere Gestalt trat daraus hervor, es war ein Dremora. Die beiden, der Dunmer in seiner Dwemer-Rüstung und der schwarzhäutige Dämon in seiner deadrischen Rüstung, begannen ein Gespräch und vor Tarriors Augen begannen schreckliche Bilder vorbeizuziehen. Es waren Bilder von Massakern, Schlachten und blinder Zerstörung, davon wie Morrowind und ganz Nirn von den Heeren Mehrunes Dagon in Brand gesetzt wurden.
Im nächsten Augenblick wurde es schwarz um ihn. Er war gefangen in der Leere und plötzliche dröhnte eine laute Stimme auf ihn ein. „Morrowind ist unsere Heimat, die Heimat unseres Hauses. Es steht nah am Abgrund, doch es sind nicht die Flammen Oblivions die es zerfressen, sondern der kranke Kern der unaufhaltsam wächst. Das gefallene Haus muss zurückkehren und sich gemeinsam mit den anderen Häusern gegen den Feind der Heimat und den Feind der Häuser stellen. DU musst dich deinem Erbe stellen“: hallte es in seinen Gedanken, dann wurde es hell um ihn ...
... als er mit weit aufgerissenen Augen in seinem Bett erwachte. Hitze- und Kälteschauer schüttelten ihn durch und Schweiß rann in Strömen über seine Haut. Seine Lunge überschlug sich fast beim atmen und sein Herz raste wie wild. Er öffnete den Mund, doch nur ein schwaches und quiekendes Keuchen entrang sich seiner Kehle. Schnell sog er mit einem tiefen Atemzug frische Luft ein und atmete mit weiteren tiefen Atemzügen langsam etwas ruhiger. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, was ihm aber nicht recht gelang. Als er sich auf seine Beine stützen wollte, taumelte er und fiel zurück aufs Bett, welches den Versuch mit einem Knarren quittierte. Seine Beine fühlten sich an, als wären sie aus losem Sand und als er auf seine Hände schaute, erschrak er sogar einen Moment. Sie zitterten so unkontrolliert, wie bei einem alten Mann. Mit dem Vorsatz es nicht noch einmal zu übertreiben, startete er nach einer kurzen Weile vorsichtig einen weiteren Versuch auf die Beine zu kommen. Und Tarrior schaffte es sich auf seine Beine zu stellen, die ebenfalls wie seine Hände zitterten. Mit langsamem Schritten wankte hinüber zum Spiegel um sich anzusehen, nachdem er sich mühsam an der Wand hatte abstützen müssen um nicht umzufallen. Voller Entsetzen starrte auf das was einstmals sein Gesicht gewesen war. Er erkannte sich kaum wieder. Die vorher aschfarbene Haut war nun derart hellgrau, dass man es durchaus mit weiß verwechseln konnte. Die Augen strahlten zwar immer noch in glühendem kräftigen Rot, doch die dicken schwarzen Augenringe straften die Augen lügen. Er sah einfach furchtbar aus. „Was ist nur passiert?“: fragte er sich zweifelnd und dachte an die verstörenden Bilder des Traumes zurück, die aber langsam seinem Gedächtnis entglitten. Es wäre nicht das erste Mal, das einer seiner Träume viel mehr eine Vision war, als alles andere. Aber derart schrecklich waren sie nie gewesen. Vor allem hatte die Stimme und deren Worte gegen Ende des schrecklichen Erlebnisses irgendetwas in ihm berührt, doch er konnte nicht genau erfassen was es war. Er schüttelte den Kopf, in seinen Gedanken schien ein Sturm zu toben der jede Überlegung einfach hinfort riss oder durcheinander wirbelte. Er konnte sich nicht darauf konzentrieren, dabei war er sich sicher, dass die Antworten auf seine eigenen Fragen wichtig waren. Doch es herrschte eine vollkommene Blockade in seinem Kopf. Nochmals schüttelte er den Kopf, versuchte die finsteren Gedankenfetzen nun doch abzustreifen, und klatschte sich eine Hand voll kalten Wassers ins Gesicht. Langsam verschwand das Zittern aus seinen Gliedern und machte einer tiefen Unruhe in seinem Innern Platz, die ihn regelrecht dazu zu drängen schien, endlich Ebenherz zu verlassen.
Er konnte nicht sagen was, doch irgendetwas zog ihn wie magisch nach Norden ins Landesinnere von Vvardenfell. Erst jetzt erkannte er die Gefühle wieder, wie er sie seit seiner Rückkehr mit dem Luftschiff verspürte, doch bisher waren sie immer von etwas anderem überlagert gewesen. Es war fast so, als hätte der Traum alles Unnötige hinfort geblasen und dieses Gefühl wieder freigelegt, dieses unbändige Brennen in seinen Eingeweiden, das regelrecht nach dem Roten Berg schrie. Wenn er es recht bedachte, hing beides womöglich zusammen. Er verfolgte den Gedanken jedoch nicht weiter, sondern kleidete sich an, da die Kraft langsam wieder in seinen Körper zurückkehrte. Da er sich bereits entschieden hatte, Ebenherz zu verlassen und den Pfad nach Balmora einzuschlagen, wählte er seinen einfachen Reisemantel, den Ugnings Frau für ihn gewaschen hatte. Nachdem er sich ihn um die Schultern geschlungen hatte, packte er noch schnell seine Habe zusammen und verließ das Zimmer. Im Schankraum wurde Tarrior bereits von Ugning erwartet. „Guten Morgen Tarrior. Ich hab dir etwas vom Frühstück aufgehoben“: begrüßte ihn der Nord. Als er jedoch den Mantel und das Gepäck sah, entglitt ihm das Grinsen, das er aufgesetzt hatte. „Tut mir leid Ugning, aber ich muss weiter. Wenn die Lage nur annähernd so schlimm ist, wie ich gestern in der Burg erfahren habe, dann muss ich sofort nach Balmora“: erklärte er und tat so als wäre er über den plötzlichen Aufbruch zerknirscht. „Du wirst doch wenigstens noch die Zeit zum Essen haben“: blieb der Wirt hartnäckig. „Nein. Soweit ich an der Sonne erkennen kann, dann ist es wohl bald gegen Mittag und ich wollte bis heute Abend wenigstens bis nach Pelagiad gekommen sein. Also sollte ich jetzt aufbrechen. Zu essen werde ich sicher unterwegs etwas auftreiben können“: winkte er ab. Ehrlich gesagt hatte er nicht den Geringsten Hunger. Sein Magen fühlte sich zwar flau an, aber nach diesem furchtbaren Traum, war ihm jedes bisschen Hunger vergangen. „Hier das schulde ich dir noch“: sagte Tarrior und warf dem Nord einen ledernen Beutel mit Draken zu. Dieser fing ihn auf. „Dann sei vorsichtig, wenn du in die Nähe von Pelagiad kommst. Die Leute sind nicht mehr allzu gut auf Haus Hlaalu zu sprechen. Und wenn ich dir einen Tipp geben darf: Meide die Bauernhöfe. Eine gute Reise und mögen dir die Götter gewogen sein“: verabschiedete sich der Wirt und Tarrior verschwand aus der Herberge. Während er sich auf dem Weg zum Kontor der Ostkaiserlichen Handelsgilde befand, dachte er noch eine Weile über die Worte Ugnings nach. Er verstand nicht so ganz, warum er die Bauernhöfe meiden sollte, aber würde den Rat dennoch beherzigen.
Er trat gerade auf den großen Platz am Hafen mit der großen Drachenstatue, als er schnell zur Seite treten musste und beinahe ins Wasser gefallen wäre. Eine kleine Gruppe von Reitern bahnte sich schnell ihren Weg durch das Hafenviertel und über die Brücke und verschwand so dann im Diplomatenviertel. Er warf ihnen noch einen Fluch hinterher und stand dann vor der schweren Holztür des Kontorgebäudes. Den Mann mit Namen Gerus Atilia der für das Ausstellen der Passierscheine verantwortlich war, brauchte er nicht lange zu suchen. Ein großes Holzschild, das vor einem Tisch prangte wies daraufhin: „Passierscheine – 100 Draken.“ Ein Wucherpreis wie er fand, aber es sollte vermutlich nicht jeder in den Genuss des Schriebs gelangen. „Der Pöbel kann ja vor den Toren zu Grunde gehen“: dachte Tarrior da nur missmutig. Dennoch trat er vor, denn sollte er nochmals nach Ebenherz kommen, könnte er ihn sicher gut gebrauchen. Der Kaiserliche der auf einem niedrigen Stuhl vor ihm saß, hatte eine Narbe die ihm direkt über die Nase lief und den Eindruck erweckte, das jemand versucht hätte seinen Kopf mit einer Axt in der Waagerechten durchzuhacken. Sein Gesicht war grimmig und seine Augen verdrehten sich, als er den Dunmer bemerkte, der etwas von ihm wollte. „Ich nehme an ihr wollt einen Passierschein haben?“: vermutete er mit genervter Stimmlage. „Das ist richtig“: bejahte Tarrior. „Tja was für ein Pech das ich gerade Pause habe“: sagte er und strafte ihn mit einem Blick, der ihm gar nicht gefallen wollte. „Und wann ist eure Pause zu Ende“: fragte er ihn mühsam beherrscht. „Kommt immer ganz darauf an. Wie lange dauert es noch bis ihr verschwindet“: fragte er und setzte ein breites Grinsen auf. Genau in diesem Augenblick riss dem Dunmer der Geduldsfaden. Er packte den Mann am Kragen und zerrte ihn hoch und zu sich heran. Er war erstaunlich muskulös, doch das hielt Tarrior dennoch nicht davon ab, ihn richtig zu packen. „WAS FÄLLT EUCH EIN?“: schrie Gerus mit wutschäumender Stimme. „Ganz einfach. Seit ich wieder hier in Morrowind bin, werde ich von irgendwelchen Kaiserlichen angeblafft, doch ihr setzt dem Ganzen die Krone auf. Ihr werdet mir umgehend einen Passierschein aushändigen oder...“: faltete er den Kaiserlichen zusammen. Dieser entwand sich jedoch seinem Griff und taumelte einige Schritte rückwärts und stieß dabei seinen Tisch um. „Oder was?“: keifte er ihn an. Tarrior setzte ein absolut gefühlsloses Gesicht auf und in seine Augen trat eine unglaubliche Kälte. „... oder ich verteile eure Eingeweide als Dekoration an den Wänden“: sagte er mit schneidender Kälte in der Stimme. Der Kaiserliche wollte zuerst ein Lachen ausstoßen, doch dann blickte er ihm ins Gesicht und seine eigenen Züge entglitten ihm, als entdeckte das sein Gegenüber es durchaus ernst meinte. „Wie sie wünschen“: murmelte er nun unterwürfig. „Ich benötige jedoch noch euren Namen um ihn auf dem Schein einzutragen“: fügte er mit schwankender Stimme an. „Gut so“: dachte er und gab dem unverschämten Kaiserlichen die nötigen Informationen und hielt kurz darauf einen gesiegelten Passierschein in Händen. „Dieser Schein gilt für alle Kaiserlichen Sperrbezirke auf Vvardenfell“: rief er ihm noch nach, als Tarrior gerade das Kontor verließ. Er hatte sich einen weiteren Feind gemacht das wusste er, aber niemand sprach in seiner Heimat in diesem Ton mit ihm. Vor allem nicht in Ebenherz der Stadt des Hlaalu-Herzogs, wie manch einer Herzog Dren zu nennen pflegte. Mit schnellen Schritten, in denen die immer noch nicht ganz verrauchte Wut steckte marschierte er zum Stadttor. Ohne eine Wort zu sagen marschierte er an dem Wächter vorbei, der ihm bei seiner Ankunft den Zugang verweigert hatte. Als er an dem perplexen Mann vorbei trat, warf er ihm einen vernichtenden Blick zu und der Kaiserliche schluckte schwer. Ein Lächeln stahl sich auf Tarriors Lippen, als er Ebenherz über die große Brücke verließ.
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