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Provinzheld
Die Heilerin sagte, es wäre zeit für eine Pause. Seht setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete Gendrek. Er sah ziemlich voll aus und schien nicht einmal die hälfte mitzubekommen. Das letzte Mal, als er selbst so betrunken war, feierte er mit Seet Neus auf dem Schiff, mit dem sie nach Cyrodiil flüchteten. Es hatte in einem Fass geendet. Er musste schmunzeln. Als Tarik wieder herein kam, sagte Naasira ihm, er solle dem Patienten noch etwas abfüllen. „Kann der noch voller werden?“ Langsam wunderte er sich, warum sich der Dunmer nicht übergab. „Hehe, in seiner Haut möchte ich nicht stecken, wenn der morgen wieder aufwacht.“ Die Pause war nun sicher vorbei und Seht stellte sich zu Naasira und Tarik.
"Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr so was mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken." Erzählte Naasira ihnen anschließend. Jetzt wusste er, dass er nicht zu fest drücken sollte. Aber wie um alles in der Welt sollte er die Knochenbrüche zusammenfügen? Sie stellte sich zu Gendrek. Anscheinend sollten sie jetzt nicht festhalten. Das wäre bei der Verfassung des Dunmers so oder so ohne Belang. Sie verfiel wieder in eine art Trance. Er konnte kaum erkennen, was dort unter der Haut vor sich ging. Sie verlies den Trancezustand wieder und begann Tarik und ihm zu zeigen, in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste. Nach einiger Zeit war sie wieder ein einziger Schweißtropfen. Sie hatte anscheinend Probleme damit, das Bein zu halten. Der Dunmer schien nicht gerade leicht zu sein. Vor allem nicht für eine fein gebaute Bretonin.
Als sie fertig war, richtete sie sich Lächelnd auf und sagte, dass der Dunmer noch ruhe benötigte und andere Einzelheiten, die jedoch eher an die Begleiterin des Dunmers gerichtet waren. Als sie dann mit jemanden aus der Magiergilde gesprochen hatte, wandte sie sich wieder Tarik und Seht zu und sagte ihnen, das alles geklärt sei und sie gingen in die Taverne.
Sie setzten sich an einen Tisch und Naasira schien über das Geschäftliche reden zu wollen. Seltsamer weise verlangte sie nur so viel, wie Tarik und er sich leisten konnten. Seht kramte seinen Münzbeutel aus seinem Mantel und öffnete ihn über dem Tisch. Heraus fielen nur mickrige 261 Septime. Er gab Naasira 100. „Entweder ist sie so reich, sich das Leisten zu können, oder sehr bescheiden.“ Das Letztere schloss er aus, denn er wusste, dass es kaum eine Person gibt, die so großherzig ist. Nachdem alles geklärt war, stand Naasira auf und ging zu den Schlafzimmern. Seht stand kurz danach auf und verlies die Taverne Richtung Ställe. „Ich muss das Pferd als Nees verkaufen und ihn dann für immer verschwinden lassen. Dann muss ich Naasira und Tarik aus dem Weg gehen, um nicht angesprochen zu werden.“
Es war schwer, die lahme Stute zu verkaufen. Am ende bekam er 850 Septime raus. Mit weideraufgefülltem Geldbeutel betrat er wieder die Taverne und gab Olaf den Mantel ab. Dann fing er an sich einen Platz zu suchen. Abends war die Taverne ziemlich voll und es war schwer einen freien Stuhl zu finden, aber schließlich fand er einen. Am Tisch saßen zwei Nords, die anscheinend schon ziemlich voll waren und entweder bald gehen würden, oder sich unter dem Tisch häuslich einrichten und die Nacht über hier zu schlafen würden. Die Tür ging auf und einige Leute kamen in die Taverne. Die Nord gingen und eine schlanke Argonierin kämpfte sich an einem dicken Waldelfen, der ein sechstel des Raumes einzunehmen schien und an einem Typen von der Wache vorbei und setzte sich an Sehts Tisch. Sie war schlank und trug eher ärmlichere Kleidung und eine Halskette der Neun. Ein seltsames, aber auch gutes Gefühl stieg in Seht hoch. „Guten Abend.“ Rutschte es aus Seht raus. Nach kurzen Zögern sagte sie: “Guten Abend.“
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Ritter
"Ich selbst würde es...verhinderte Mörderin nennen. Damit wir uns verstehen:Ich hätte keine Skrupel, Menschen umzubringen. Aber ich bin so vernünftig, zu wissen, dass ich dann keinen Beruf mehr hätte. Und Euer Arbeitgeber bezahlt mich gut dafür, dass ich Euren Arm versorge." "Aber warum müssen wir dann bis Skingrad?" "Weil ich nur dort in Ruhe arbeiten kann. Ganz einfach. Weil ich meine Ausrüstung dort habe. Weil dort mein Zuhause ist. Und weil ich dann Ruhe vor gewissen Leuten habe, die ihre eigene Arbeit durch mich bedroht sehen...Heiler." "Aber die Zunft der Heiler gab es schon lange vor Euch. Sie haben gewisser Maßen das Recht dazu." "Sie sind einfältige Stümper, die das Leben und den Tod unterschätzen. Jeder hat das Recht zu leben, aber jeder hat genauso gut das Recht zu sterben. Ich habe oft genug gesehen, wie Heiler die pflegten, die nicht mehr gesunden wollten und die sterben ließen, die ihr Leben noch vor sich hatten. Ich will die Leute heilen, wie es das Leben für sie vorgesehen hatte. Ich weis, dass es viele Krankheiten gibt, die man nur durch Magie beseitigen kann, aber wenn man alles gleich heilt, kann man nie ein wirkliches Gegenmittel erfinden, dass bereits einen Befall durch diese Krankheit verhindert. Versteht Ihr mich jetzt?"
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Heiler und Dämon" fortgesetzt.
Geändert von KingPaddy (19.02.2012 um 11:21 Uhr)
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Provinzheld
Sie blickten sich in die Augen. Sie hatte weiße Dornen und in den dicksten zwei waren Ohrringe. An der Farbe ihrer Schuppen sah er, dass sie ungefähr so alt war wie er selbst. „Sag doch etwas!“ Rief Sehts Inneres. „Ähmm… War… Ihr seid… Ihr seht so aus, als wäre Dibella eure Mutter.“ Die Argonierin blickte ihn ungläubig, aber doch amüsiert an. „Ihr habt glück, dass ich keine Priesterin bin und Euch nicht zum Ketzer erkläre, denn ich glaube kaum, dass Dibella eine Argonierin ist.“ Sagte sie schließlich. „Hab ich ´s verbockt?“ Sie fing an zu lächeln und in Seht stieg Erleichterung auf. „Wie heißt Ihr?“ Fragte die Argonierin. „Mein Name ist Seht.“ „Ich heiße Ina. Ina Debeus.“ „Debeus?“ „Ja, mein Vater ist Kaiserlicher.“ Seht dachte nach. „Warum vertraut sie mir so etwas an? Sie kennt mich noch nicht einmal!“ Er merkte, dass er nicht wusste, über was er reden sollte. „Ähmm…“ „Was macht Ihr in Bruma? Wohnt Ihr hier?“ Erleichtert darüber, dass Ina eine Frage gestellt hatte, antwortete er: „Nein. Ich bin nur hier,…“ Was sollte er sagen? „…Ich bin aufgrund der Kämpfergilde hier, ich suche nach einem Auftrag.“ Antwortete er spontan. „Aha. Ich bin hier auf der Durchreiße.“ „Wohin wollt ihr denn?“ „Nach Cheydinhal. Ich wohne eigentlich in Anvil.“ Beide schwiegen kurz. Dann wagte Seht zu fragen: „Warum seit Ihr nicht direkt zur Kaiserstadt und dann nach Cheydinhal? Bruma ist ein ziemlich weiter Umweg.“ „Ja ich weis. Aber um den Rumare-See herum sind mir zu viele Banditen. Außerdem wollte ich hier meinen Bruder besuchen.“ Warum vertraute sie ihm? Warum sagte sie ihm das? „Und… was wollt ihr in Cheydinhal?“ „Meinen Onkel besuchen. Ich reise in zwei Tagen ab. Wo kommst du her?“ Sie fing an ihn zu Duzen. Aber warum? „Also, ich habe eigentlich keinen festen Wohnsitz. Ich schlafe in den Gildenhäusern.“ „Verstehe.“ „Warum traust du mir?“ Seht zuckte zusammen. Hatte er das jetzt laut gefragt? „Na ja… Da ist etwas an dir…“ Eine metallische Hand packte Seht an der Schulter. Er blickte hinter sich. Es war ein alter Bekannter aus der Kämpfergilde in einer Zwergenrüstung, die schon fast antik wirkte. Am Handschuh fehlten einige Fingerspitzen. Er war hoch und hatte einen Athletischen Körperbau. Man sah, dass er ein Rotwardone war. „Alhaber!“ „Seht!“ Seht stand auf und schüttelte Alhaber die Hand. „Ich gehe dann besser. Vergesst nicht, ich bin in Cheydinhal!“ Sagte Ina und ging. „Wer war denn das?“ „Ohh…“ „Hehe, hast du doch jemanden Gefunden, der zu dir passt! Wie heißt sie denn?“ „Ist doch egal! Was willst du?“ „Na, einem alten Freund hallo sagen!“ „Nein jetzt im ernst.“ „OK. Die Kämpfergilde. Ich habe einen Auftrag, weil wir der Magiergilde noch etwas schuldig sind. Ich muss nach Wenyandawik, irgendeinen Stein oder so was holen. Kommst du mit?“ „Wenyandawik? Das dauert ja Wochen, bis wir dort ankommen!“ „Ja, wir sind aber zu zweit. Ich kann dir eins meiner Pferde leihen.“ Er gähnte laut. „Besprechen wir das morgen.“ Sagte Seht. „In Ordnung. Ich wird dich morgen wecken.“
Sie verabschiedeten sich und Seht ging in sein Zimmer. Die Müdigkeit übermannte ihn und er fiel in sein Bett. „Heute ist alles Glatt gelaufen. Ausnahmsweise. Wenyandawik.“ Er stellte sich Alhabers Gesichtsausdruck vor, wenn Seht ihm nach dem Lohn fragte. Er schlief ein und träumte von betrunkenen Dunmern, antiken Zwergenrüstungen und Ina.
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