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Waldläufer
Bruma, Magiergilde
Zufrieden registrierte die Heilerin die stecknadelkopfgrossen Pupillen und das Ihr Patient schon leichte Probleme hatte die Augen auf einen bestimmten Punkt zu fixieren. Der Branntwein tat hier schnell seine Wirkung und die Bretonin vermutete, dass der Dunmer nur selten solch hochprozentiges trank.
Sie gönnte Gendrek noch einen kurzen Moment der Ruhe und wandte sich an Ihr beiden Lehrlinge. "Er darf sich nicht heftig bewegen, während ich arbeite. Ihr werdet Ihn für mich so ruhig wie möglich halten müssen. Und dies ohne Ihn noch weiter zu verletzen. Eine falsche Bewegung und ich durchtrenne Ihm die Blutgefässe, während ich die Splitter nach oben leite."
„Ach ja und eins noch…, wenn das hier nicht klappt…dann…, ach verdammt, bei den Göttern versauen sie es einfach nicht…“
Mit diesem Satz im Ohr und einem starken Lederriemen in der Hand trat die Heilerin erneut zu dem Patienten und sprach Ihn nochmal an:
"Beissen sie hier drauf. Abgebissene Zungen versauen mir nämlich den Tag."
Mit einem frechen Funkeln in den Augen wandte sie sich schließlich dem Bein zu. Schnell verschwand der schelmische Ausdruck auf Naasiras Gesicht und wich einem tief konzentriertem Gesichtsausdruck.
Einer der Lehrlinge postierte sich auf der linken Seite des Bettes am Brustkob des Dunmers, während der andere sich auf der rechten Seite in Hüfthöhe bereithielt. Naasira stand Ihrerseits wieder links vom Bett. Sie fand schnell wieder die Verbindung und war bald auf der Suche nach den den grössten Splittern und denen mit einer gefährlichen Lage. Obwohl sie bereits vor ein paar Minuten das Bein untersucht hatte, schockierte sie auch beim zweiten Mal das Ausmass der Schäden. Die Auswahl welche Knochenfragmente sie nun rausholen sollte und welche bleiben sollten, fiel Ihr schwer.
Schliesslich hatte sie sich für die ersten Teile entschieden und für einen Moment stellte sie verwundert fest, dass es Ihr schwer fiel die Splitter zu erfassen und zu bewegen. Es dauerte einen kurzen Moment bis Ihr klar wurde woran dies lag. Ihr Patient war wohl wirklich keinen Alkohol gewöhnt, die Wirkung war so stark, dass sie sogar auf die Heilerin übergriff und diese sich nun leicht trunken fühlte. Tatsächlich meinte sie zu spüren, wie sich ihre Wangen röteten und das Ihr Körper leicht schwankte.
Verärgert über sich selbst schnalzte sie mit der Zunge und machte sich erstmal dran Ihren Körper vor den Einflüssen des anderen zu schützen.
Wenige Minuten später begann der erste Splitter sich einen Weg an die Hautoberfläche zu bahnen. Beim 5. Splitter liefen Ihr Schweißtropfen über die Stirn, tropften von den Wimpern auf die Wangen ohne das die Bretonin dies bemerkte. Beim 10. Splitter war das Rückenteil von Ihrem Kleid bereits Schweißdurchtränkt. und sie zitterte bereits vor Anstrengung. Zwar war für diese Art "Arbeit" nicht viel Mana nötig, eher sogar das Gegenteil, ein zuviel würde einen Splitter zu schnell vorantreiben und Ihn so in eine Position treiben, in die er gar nicht sollte. Und genau dies machte diese Heilung so anstrengend. Die Knochenfragmente welche sich die Heilerin ausgesucht hatte waren sehr unterschiedlich. Leider besaßen sie keine scharfen Schneiden wie Messer und so schnitten sie sich nur träge durch das Gewebe. Der Grösste war so lang wie eine Stopfnadel, der kleinste so lang wie ein Wolfszahn. Mittlerweile zeichneten sich die Veränderungen auch unter der Haut ab. Viele Blaue Flecken waren hinzugekommen und liesen auf frische Blutungen schliesen, trotzdem wirkte die Haut stellenweise merkwürdig erhaben und es schien darunter leicht zu schimmern.
Naasira konnte bis dahin nicht sagen wie es Ihrem Patienten und auch den Lehrlingen ergangen war. Sie hatte immerhin keine grösseren Blutgefässe beschädigt, doch die Trance war zu tief gewesen, als das sie auf die Drei hätte achten können. Nun, nach dem 12. Splitter drohten Ihr die Knie wegzusacken und sie merkte auch am Blut das durch die Adern des Beines nur so rauschte, dass sie Gendrek nicht mehr zumuten durfte.
Nach einigen tiefen Atemzügen lies sich die Bretonin die Klinge reichen und setzte nacheinander einige oberflächliche Schnitte, durch die sie die bereitliegenden Knochensplitter trieb. Diese kleinen Verletzungen schloss sie nur soweit, dass kein Blut mehr heraustrat. Der Rest würde von alleine verheilen müssen. Sie würde sich Ihre Magie einteilen müssen, denn später würde sie noch mehr davon brauchen.
Erst als alle Splitter wohl verwahrt auf einem Zinnteller lagen, löste die Heilerin die Trance auf.
"Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen."
Erschöpft lies sich die Heilerin auf einen der Stühle sinken und schloss die Augen, in der Hoffnung der Raum würde aufhören sich um sie herum zu drehen. 'Notiz an mich selbst: Frage den Patienten vor der Behandlung nach seinen Trinkgewohnheiten!'
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