-
Mythos
Vvardenfell-Distrikt, Ebenherz, Herberge „Sechs Fische“ / Diplomaten-Viertel
Mit nicht weniger als purem Schrecken, erwachte Tarrior am frühen Morgen des nächsten Tages. Er war schwer verschwitzt und seine teure Kleidung klebte unangenehmer Weise an seinem Körper. Sie war ebenfalls klatsch nass. Sein Herz schlug derart rasend, dass er das Gefühl hatte es würde gleich zerspringen und sein Atem ging in kurzen Stößen und gehetzt. Der Inhalt des schrecklichen Traumes in dem er noch vor Augenblicken gefangen war, war plötzlich wie wegblasen. Er erinnerte sich nur noch an Schrecken und Angst... und an das Toben eines mächtigen Feuers. Die Einzelheiten waren einfach verschwunden und die Zusammenhänge wie ausgelöscht. Minutenlang saß er aufrecht in der schaukelnden Hängematte, dann wurde sein Puls spürbar ruhiger. Auch die Atmung, vor kurzem noch völlig außer Rand und Band, wurde wieder zu einem ruhigen rhythmischen Heben und Senken seines Brustkorbes. Sein Blick, zuvor noch von Qual entstellt, entspannte sich und er fing an seine Umgebung wieder bewusst wahrzunehmen. Langsam und vorsichtig schob er seine zitternden Beine über den Rand der Matte und setzte mit ihnen auf dem gefliesten Boden auf. Tarrior atmete noch einmal tief ein, bevor er sich dann schwankend erhob. Ein flüchtiger Blick durch den Raum zeigte, dass es wohl schon später als Morgen sein musste. Die Schlafstätten, die in der vergangenen Nacht noch alle belegt gewesen waren, waren nun leer. Taumelnd schleppte er sich hinüber zu einem Wassereimer und einem nur schlampig an der Wand befestigtem Spiegel. Es sollte wohl als improvisierte Waschecke dienen. „In der Not frisst Mehrunes Dagon Fliegen“: dachte er und entnahm dem Eimer etwas Wasser mit der hohlen Hand. Er drückte es sich ins Gesicht und spülte sorgfältig seine Augen. Dann erhob er seinen Blick und schaute nun nicht mehr ganz so müde in das schmutzige Silber des Spiegels. Der Anblick drückte nur aus wie er sich auch innerlich fühlte - Müde und Zerschlagen. Große schwarze Augenringe hatten sich unter den roten Pupillen gebildet und in dem schwummrigen Licht, des von Fackeln erleuchteten Kellers, wirkte sein Gesicht als wäre es über und über von Narben und Falten durchzogen. Die Schatten die über sein Antlitz huschten schufen damit eine Illusion die mehr Wirklichkeit enthielt als er sich eingestehen wollte. Ob es die Sorgen waren, die er sich beim Gedanken an das vor ihm liegende machte, oder ob es die allgemeine Erschöpfung war, vermochte er nicht zu sagen. Beides nagte an ihm, denn auch die zurückliegenden Ereignisse in Cyrodiil hatten immer wieder aufs Neue ihren Tribut gefordert. Erst war da dieser unglaubliche Energieausbruch in Mehrunes Dagons Reich gewesen, der ihn an den Rand des Todes katapultiert hatte, dann die schwere Erschöpfung durch den Einsatz von Seelenkerker in Hrotanda Vale und dann noch diese Suchaktion mitten durch die Berge, immer umtobt von den Naturgewalten. So etwas hinterließ auf, und auch in, jedem Menschen oder Mer seine Spuren.
Nochmals fuhr sein Blick über sein Gesicht und unterzog es einer genaueren Musterung. „Ich sehe furchtbar aus. So kann ich unmöglich vor den Herzog oder den Rat treten“: dachte er in Anbetracht dessen. Er hatte schon lange kein richtiges Bad mehr genommen. In Bruma war keine Zeit dazu geblieben und auf dem Luftschiff bestand dazu ebenfalls keine Möglichkeit. Er hatte die Zeit über mit notdürftigen Katzenwäschen Vorlieb nehmen müssen. Als sein Blick, immer noch geheftet auf sein Antlitz im Spiegel, langsam zu seinen Haaren schwenkte, bemerkte er das sie mittlerweile wieder ziemlich lang waren. Seinem wallenden roten Haar hatte er jetzt wochenlang keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. In Oblivion waren sie eines der Opfer dieses Feuersturms geworden und waren restlos verbrannt. Doch jetzt hatten sie wieder eine gewisse Länge erreicht. Sie standen wild und chaotisch von seinem Kopf ab und waren auch außerordentlich ungepflegt. Da es auf dem Luftschiff ebenfalls keine Spiegel gegeben hatte, hatte er gar nicht gewusst wie schlimm er schon gestern bei seiner Ankunft ausgesehen haben musste. Seine wild wuchernden Haare verliehen ihm im jetzt im Zusammenspiel mit den schweren Augenringe und dem wohl schon längeren Drei-Tage-Bart, dass Aussehen eines Straßenräubers. Wäre da nicht noch seine teure Kleidung gewesen, hätte man ihn auch für einen Bettler halten können. Aber wenn er es recht bedachte, sah und roch diese mittlerweile so, als wären es nur irgendwelche ordinären Bettlerlumpen. „Ich brauch unbedingt ein Bad“: hielt Tarrior an dieser Stelle gedanklich fest. Denn er gestand sich ein, dass er so unmöglich unter Leute gehen konnte. Er hoffte deshalb, dass der Schankraum leer sein würde. Er fuhr sich mit der Hand nochmals über das Gesicht und massierte kurz die Augen, dann wandte er sich um und kehrte zu seiner Schlafstatt zurück, jedoch nur um in seine Schuhe zu schlüpfen. Als er seine Fußbekleidung wieder trug, ging schließlich zurück nach oben in den Schankraum. Das Licht das den Raum durch die Fenster durchflutete, blendete ihn für einen kurzen Moment, als er aus dem Schatten des Treppenaufganges trat. Für einen Moment konnte er nichts erkennen, dann jedoch gewöhnten sich seine Augen an das grelle Licht und er blinzelte die Lichtschwaden einfach weg. Was blieb, waren vereinzelte noch immer flirrende Punkte. Als sein Blick wieder einigermaßen klar war, ging er auf die Theke zu. Der Schankraum war wie gehofft leer. Es musste später sein, als er gedacht hatte, denn die Leute waren scheinbar alle bereits mit ihrem Frühstück fertig. Ugning war den Geräuschen und Flüchen nach, die er von sich gab, gerade in der Küche mit dem Abwasch beschäftigt. Tarrior setzte sich auf einen Stuhl der direkt an der hölzernen Oberfläche stand und huste mehrmals lautstark um auf sich aufmerksam zu machen.
„Verdammt noch mal, wo steckt nur diese Frau schon wieder wenn man sie mal braucht“: nörgelte Ugning noch immer rum, als er aus der Küche kam. Als er ihn sah schwenkte er um und begrüßte ihn mit einem leicht missglücktem Lächeln: „Oh. Guten Morgen Tarrior. Du siehst ähm naja ... .“ „... furchtbar aus? Ich habe schlecht geschlafen.“: vervollständigte er. „Ich denke ich brauche dringend ein Bad“: fügte er dann noch hinzu. „Meine Frau bringt gerade die Zimmer in Ordnung, ich sage ihr, dass sie alles für dich herrichten soll, aber das dauert noch ne Weile. Es ist zwar schon etwas spät dafür, aber in der Zwischenzeit kann ich dir noch ein Frühstück machen. Grob überschlagen macht das dann zusammen nochmals 30 Draken“: schlug Ugning vor und rief lautstark nach seiner Frau. „30 Draken! Und das nur für ein Bad und ein einfaches Frühstück!“: dachte Tarrior entsetzt. Gestern war er zu müde für einen Streit über die Kosten gewesen, doch jetzt sah er zwar fertig aus, aber war in bester Stimmung für einen kleinen Streit. Während er noch darüber nachdachte, bat der Nord seine Frau Hurunda Heißwasser aufzusetzen und sonst alles vorzubereiten. Als sie wieder weg war, setzte der Dunmer an. „Ugning das ist ja Wucher!“: empörte er sich zunächst. „Man kann schließlich für ein einfaches Frühstück und ein Bad nicht soviel Geld verlangen. Für das Geld könnte ich in Cyrodiil in einem Edelhotel übernachten“: fuhr er fort. Der Nord im ersten Augenblick überrascht, über den plötzlichen Ausbruch des Dunmers, setzte einen ehrlich zerknirschten Gesichtsausdruck auf. „Das kann ich verstehen aber ...“: wollte er erklären, doch Tarrior fiel ihm gleich ins Wort: „Aber was? Die Zahl deiner Gäste dürfte sich vielleicht auf den Preis der Betten auswirken, doch aber sicher nicht darauf wie viel ein Bad oder eine Mahlzeit kostet!“ Der Wirt wurde etwas rötlicher im Gesicht, blieb aber ansonsten ganz ruhig. „Was das Bad angeht hast du Recht, aber die Preise für die Mahlzeiten musste ich anheben. Nahrungsmittel werden inzwischen knapp. Seit uns die Deadra von den wichtigen Eierminen im Landesinneren abgeschnitten haben, sind wir auf die Bauern angewiesen. Und diese Halsabschneider haben die Preise stark angehoben, da sie das wissen“: erklärte der Wirt. Er verstand zwar die Lage des Nords, doch er stritt und feilschte noch eine Weile, dann hatte er ihn zumindest auf 22 Draken herunter gehandelt. Er hatte dabei auch ziemliches Glück das er mit Ugning vergleichsweise gut befreundet war und dieser auch nicht so hartnäckig wie sein Vater war. Agning hätte ihm sicher schon längst geraten, sich eine andere Herberge zu suchen, wenn ihm die Preise nicht passten. Oder hätte die Verhandlungen mit seiner Axt etwas gekürzt. Zumindest waren die 22 Draken für ihn ein annehmbarer Preis, denn weiter runter hätte er ihn sicher nicht drücken können. Zwar hatte er noch weitaus genug Gold dafür dabei gehabt, aber in gewisser weise ging es hier auch ums Prinzip. Und ein Hlaalu lässt sich nur sehr ungern einen übertriebenen Preis reindrücken, zumindest wenn er nicht wenigstens versucht hatte darum zu feilschen. In diesem Sinne waren die acht Draken Ersparnis eine befriedigende Leistung gewesen. Er drückte dem Nord mit einem Grinsen im Gesicht das Geld in die Hand und dieser verschwand daraufhin in der Küche. Jedoch nicht für lange. Nur ein paar Minuten hatte es gedauert, da kam er auch schon mit einem metallenen Teller zurück, den er vor Tarrior auf den Tisch stellte. „Ein gutes Frühstück“: befand er in Gedanken und dankte Ugning dafür. Das Frühstück, bestehend aus Brot, Schinken, Käse, frischem Wasser, einem Apfel und einem hart gekochten Kwama-Ei schlang er in rasantem Tempo herunter. Eigentlich nahm er den Geschmack nur am Rande wahr, dennoch glaubte er, als das Sättigungsgefühl einsetzte, das es geschmeckt hatte. Er spülte nochmals kräftig mit Wasser nach und atmete zufrieden aus.
Im selben Moment wie der Wirt dann aufräumen wollte, kam seine Frau mit einem großen Eimer heißen Wassers aus der Küche. Die Nordfrau war wirklich stark, denn sie schleppte ihn ohne auch nur die Spur von Anstrengung zu zeigen die Treppe hoch. Als ihre Schritte nach der obersten Stufe verklangen, rief sie hinunter. „Herr Gildres euer Bad ist gleich fertig, ihr könnt schon hochkommen“: bat sie ihn nach oben. Er kam gerade in eines der Zimmer, dessen Tür offen stand, als sie das heiße Badewasser in den großzügigen Waschzuber kippte. „Ich lasse euch dann allein“: verabschiedete sie sich, schloss die Tür und verschwand, am Klang der Schritte zu erkennen, die Treppe hinunter. Tarrior legte derweil seine Kleider ab und stieg in die Holzwanne. Das heiße Wasser tat gut, obwohl er es sich am liebsten noch etwas wärmer gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz genoss er diese Momente der Ruhe. Er ließ die Wärmer noch etwas auf sich wirken, dann nahm er die von Hurunda bereitgelegte Seife zur Hand. Es war ein einfaches Zeug ohne Geruchsessenzen, jedoch prickelte es angenehm auf der Haut, als er sich einzuseifen begann. Dabei fiel ihm auf, das die Wunden, die er in Cyrodiil davon getragen, inzwischen fast vollständig verheilt waren. Nur die wenigsten von ihnen würden Narben hinterlassen und diese wären auch nicht so groß wie die auf seinen Unterarmen, die er gedankenverloren mit den Fingern befühlte. Eine Weile schwelgte er so in Gedanken, dann wechselte er die Seife gegen einen Lappen aus und wusch sich damit gründlich ab. Zum Schluss rasierte er sich noch mit einem bereitgelegten Rasiermesser, dann erhob er sich aus dem Zuber und trocknete sich mit einem, für diesen Zweck vorgesehenem, Leinentuch ab, dass er sich danach um die Hüften band. Er griff sich seine Kleidung und ging dann wieder nach unten. Kaum war er die Treppe hinunter huschte Hurunda wieder nach oben, vermutlich um sich dem Badewasser, mit einem schnellen Schwenk aus dem Fenster, zu entledigen. „Ugning wo ist mein Gepäck?“: fragte er den Wirt. „Hier ist es, ich habe es in den Vorratsschrank eingeschlossen gehabt. Ziemlich leichtsinnig von dir es einfach hier oben stehen zu lassen. Als ich gestern Abend die Treppe wieder hoch kam, hatten schon ein paar Gestalten neugierige Blicke auf dein Hab und Gut geworfen“: erklärte er und zog das dicke, rucksackähnliche Bündel, dass Tarrior als Gepäck bezeichnete hinter dem Tresen hervor. Der Dunmer kramte etwas darin herum und hatte dann auch schon neue Kleidung gefunden, die er sich sogleich anzog, da Hurunda noch nicht in Sicht war und der Schankraum außer ihm und dem Nord leer war. Er entschied sich dabei, etwas Extravagantes zu tragen, schließlich wollte er in die Herzogsburg. So schlüpfte er in ein weinrotes Hemd mit schnörkeligen goldenen Verzierungen an den Rändern und eine Hose aus feiner, leicht gelb eingefärbter Seide. Dann zog er noch zwei flache Pantoffelschuhe aus gut gepflegtem, braunem Leder an. Seinen Gürtel und die Schwertscheide band er sich wieder um. Bevor er die Herberge verließ, bat er den Wirt noch darum weiterhin auf sein Gepäck aufzupassen und die schmutzige Kleidung und die Stiefel, von seiner Frau waschen zu lassen. Ugning nickte nur knapp, dann war Tarrior auch schon auf dem Weg zur Burg von Ebenherz.
Als er die Taverne verlassen hatte, schlug ihm die freundliche Wärme der am Himmel stehenden Sonne entgegen, die sich trotz der dichter werdenden Wolken am Himmel, in hellstem Glanz zeigte. Als der Dunmer den Blick eine Ebene tiefer, vom Himmel zurück zur Stadt lenkte, erkannte er dass es in der letzten Nacht tatsächlich gestürmt haben musste. Er hatte es einfach verschlafen. Das Dach des „Sechs Fische“ hatte einige Schindeln verloren und sonst lagen hier im Viertel, abgerissene und weggewehte Kaiserreichs-Banner und Flaggen. Auch einige Zeltplanen, oder zumindest äußerst große Leinentücher die er dafür hielt, lagen hier und dort verstreut. Geregnet hatte es dabei anscheinend nicht. Scheinbar war die Stadt nur von starken Winden erfasst worden. Aber so wie der Himmel aussah war es trotz allem sehr wahrscheinlich, dass sie bald Nass aus den Wolken bekommen würden. Er hoffte dass es noch nicht anfangen würde, oder wenn doch, es zumindest aufgehört haben würde, bis er mit seinen Erkundigungen in den Burg fertig und zur Herberge zurück gekehrt war. Wenn nicht, dann würde er wohl seine Kleider nochmals wechseln müssen, denn er hatte schlecht Lust sich eine Erkältung oder etwas Schlimmeres einzufangen, nur weil ein Schauer ihn durchnässt hatte. „Hoffentlich ist die Lage hier nicht so schlimm, wie alle sagen. Ansonsten könnte die Plantage in großer Gefahr sein“: dachte er, während er durch die Straße des Diplomaten-Viertels ging. Jetzt verstand er auch warum die Flüchtlinge vor der Stadt nächtigen mussten. Die kaiserlichen Legion, vermutlich die Einheit vom Schiff, hatte hier an jeder annähernd freien Stelle Zelle hochgezogen. „Vermutlich reichen die Betten hier in der Garnison nicht“: vermutete er und sah sich dabei um. Die Zeltplanen die er gesehen hatte, waren scheinbar vor hier aus nach vorne geweht worden. Einige Zelte hatte der Sturm einfach samt Verankerung aus dem Boden gerissen, andere ganz einfache umgeworfen oder in sich zusammen fallen lassen. Etliche Leinentuchhaufen flankierten die Passage. Nur wenige von den Zelten standen noch (oder wieder?). Neben dem Tuch, den Seilen und den stützenden Holz- oder Metallstangen, lagen Vorräte und einfache Gegenstände im Viertel verstreut. Der Sturm hatte einfach alles hinweggefegt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in dem Flüchtlingslager vor der Stadt aussehen musste. Dort war der Wind ebenso auf die Zelte getroffen, jedoch mit dem Unterschied das es keine Mauern gab, die seine verheerende Wirkung abschwächen konnten. „Da kann ich ja nur heilfroh sein, dass ich es gestern Abend noch in die Stadt geschafft habe“: waren seine Gedanken während er den Legionären beim Wiederaufbau zusah und sich allmählich der Brücke näherte. Mehr beiläufig nahm er auch noch war, dass man die Türen der Himmelsrand- und der Argonischen Mission mit zusätzlichen Holzbalken verstärkt hatte. Außerdem hielten vor der Argonischen Mission auch zwei etwas breitschultrigere Argonier Wache. Die, mit Zacken und Widerhaken bestückten, Speere, die sie in ihren Klauen hielten, machten auch nicht den Eindruck, dass sie dort nur zur reinen Dekoration standen. Tarrior schob den Grund ihrer Anwesenheit auf die erhöhte Gefahr für die Diplomaten hier auf Vvardenfell und hatte die große Brücke erreicht, die ihn zur Burg von Ebenherz, dem Sitz des Herzogs von Vvardenfell, bringen würde. Er betrat die Brücke und schlenderte auf ihr, Richtung der Burg. Dabei bot sich ihm wieder ein wunderbarer Ausblick auf das Meer, das im Licht der Sonne schimmerte und glänzte. Er roch die klare Frischluft und schmeckte Salz. Mehr aus reiner Beiläufigkeit als wirklich bewusst drehte er seinen Kopf in Richtung Festland. Sah das Flüchtlingslager, welches durch den Sturm tatsächlich ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dann hob er sein Blickfeld etwas an und erkannte wieder die großen Rauchsäulen die wie gewaltige Türme in den Himmel ragten. Er wandte den Blick ab, die Vorstellung was dort vor sich hin loderte und brannte, wäre zu schrecklich. Er hatte Kvatch gesehen und wusste zu welchen Taten die Deadra, vor allem die des Prinzen der Zerstörung, fähig waren.
Sein Blick ruhte nun wieder auf der Burg, wanderte dann ein Stück nach unten, dort wo sich die schwere, hölzerne Tür befand die ins Innere führte. Er sah drei Männer die dort Stellung bezogen hatten und er hatte eine leise Vorahnung was kommen würde. Und als er das Ende der Brücke erreichte sah er sich auch gleich bestätigt. Zwei Jungritter, zu erkennen an den auffälligen Templer-Rüstungen, flankierten die Tür wischen ihnen stand jedoch noch jemand. Die Gestalt trug ein langes nachtblaues Gewand mit wenigen, einfachen Silberverzierungen. Die Schultern wurden stählernen Schulterplatten bekrönt und die Hände steckten in ebenso stählernen Handschuhen, die jedoch äußerst eng an anzuliegen schienen. „Eine äußerst filigrane Arbeit“: wie er fand. Anhand dessen identifizierte er den Bretonen, mit dem etwas längeren Kinnbart und kurz geschnittenen Haaren, vor ihm, als Kampfmagier. „Was ist euer Begehr?“: frage dieser. „Ich möchte in die Burg“: erklärte er. „Und warum sollte ich euch einlassen“: fragte der Bretone. „Warum nicht? Schließlich ist die Burg offen“: antwortete er. „Vor einiger Zeit war sie das für gewöhnlich, doch seit die Krise um sich greift, ist sie das nicht mehr. Also wenn ihr keinen triftigen Grund habt einzutreten, dann verschwindet. Wir können es auch nicht gebrauchen, wenn jemand hier in der Nähe rumlungert. Es ist auch zu eurem Wohl. Nicht das wir euch noch mit einem Spion verwechseln und von den Wachen niederstrecken lassen“: erklärte der Magier fast mit gleichgültiger Stimme. Tarrior erkannte das es wohl keinen Sinn haben würde weiter zu diskutieren und Bestechen würde bei diesem Kerl wohl auch nicht funktionieren. Abgesehen davon standen ja noch die beiden Jungritter in der Nähe. Er hatte sich gerade umgedreht um es aufzugeben und sich die nötigen Informationen am Hafen zu besorgen, als ihm eine vertraute Person über die Brücke entgegen kam. Die ihn seinerseits auch erkannte. „Tarrior Gildres! Ihr hier? Wir dachten ihr seid immer noch in Cyrodiil. Schön euch zu sehen“: begrüßte ihn Dram Bero. „Meister Bero es ist mir eine Ehre euch hier zu treffen. Ich bin gestern Abend hier angekommen“: begrüßte er den hochrangigen Ratsherren. „Und was macht ihr hier?“: fragte dieser. „Nunja ich wollte in die Burg um mich über die derzeitige Lage hier auf der Insel zu informieren. Vvardenfell soll sich inzwischen ja auch in ein Tollhaus verwandelt haben. Aber dieser Herr dort will mich nicht einlassen. Ich würde mich ja auch im Hafen informieren, aber die Informationen von dort schienen mir nicht so seriös“: erzählte Tarrior ihm. „Was nicht eingelassen“: stellte Bero es nochmals in empörten Tonfall fest und schob sich an ihm vorbei auf den Bretonen zu. Mit einem Grinsen verfolgte der Dunmer wie sich die Sache entwickelte. „Dies dort ist ein angesehenes Mitglied von Haus Hlaalu, dem Haus dem auch Herzog Dren angehört. Außerdem ist er persönlicher Bekannter von mir. Und ich kann ihnen versichern Hofmagier, das ihm unser schönes Vvardenfell wohl noch mehr am Herzen liegt als Ihnen. Und ich fürchte ich werde wohl noch Meldung machen müssen, wenn sie ihn nicht sofort einlassen ….“: drohte er dem Magier der unter den Worten Beros immer kleiner wurde und es ging noch sicherlich ein paar Minuten so weiter, obwohl es eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre, doch Meister Bero war jemand der seinen Standpunkt mit gleißender Inbrunst zu vertreten pflegte. Nachdem er mit seiner Tirade geendet hatte, wandte er sich wieder Tarrior zu. „So Serjo Gildres ihr könnt eintreten. Ich war auch gerade auf dem Weg zum Herzog und zum Rat. Ich hoffe danach findet ihr noch etwas Zeit, ein wenig über eure Reise zu erzählen“: sagte der Ratsherr. Tarrior nickte nur und zusammen traten sie beide an dem, noch total perplexen, Magier vorbei in die Burg ein.
Stichworte
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln