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You got bamboozled
Cyrodill, Bruma
Es war Nacht, tiefste Nacht. Der Mond wurde von dicken Wolken verborgen die kein Licht durschienen ließen. Und obwohl Gendreks Atem zu kleinen Wölkchen gefror, schwitzte er.
Nachdem er Aileen verabschiedete, erhielt er von der Dunklen Bruderschaft den Auftrag einen Nord in Bruma zu töten. Und Gendrek hasste Bruma, im Norden Cyrodills war es ihm viel zu kalt.
Nun schlich er seinem Mordopfer hinterher, es war ein hochgewachsener paranoider Nord der sich ohne seinen gewaltigen Zweihänder nicht aus dem Haus traute.
Gendrek verringerte den Abstand zwischen sich und dem Nord, sein Herz schlug immer schneller. Nur noch ein paar Schritte trennten seinen Dolch von der Kehle des Nords.
Er richtete sich auf, legte die Hand auf den Griff seine Dolches und lies ihn lautlos aus der Scheide gleiten.
Adrenalin pulsierte durch Gendreks Venen und schärfte seine Sinne aufs äußerste. Er richtete die Klinge seines Dolches gen Boden, und hob ihn in die Höhe des Halses des Nords.
Der Tod kam schnell und still. Gendrek drückte seine Handfläche auf den Mund des Nords, zog ihn zu sich heran, stieß die Dolchklinge seitlich in den Hals zwischen einen Nackenwirbel und zog die Klinge wieder hinaus. Dampfendes Blut pulsierte aus der Wunde, lief über Gendreks Hand und färbte den Schnee Brumas rot. Die Luft war geschwängert vom Geruch des Eisens im Blut, und die Sicht war leicht vernebelt durch die Blutschwaden die durch die Luft waberten.
Für ihn war es ein Hochgenuss der ihn taub für seine Umwelt machte, und das war sein Verderben.
>> Waaaaaacheeeen, hier ist ein Mörder! <<, [I] >> Nein! Wieso treibt sich jetzt noch jemand auf den Straßen rum? <<
Gendrek wirbelte herum und erspähte einen jungen Nord der will mit den Armen rumfuchtelte, um den Wachen zu zeigen wo er sich befand. >> Elender Bastard <<
Gendrek hatte keine Zeit wie angewurzelt stehen zu bleiben, nun musste er flüchten. Zwei Wachen stürmten bereits mit gezogenen Waffen auf ihn zu. Er machte auf dem Absatz kehrt, steckte den Dolch in die Scheide und sprintete los.
Glücklicherweise war er schneller als die Wachen, die sich in ihren schweren Rüstungen nur langsam bewegen konnten. Doch sein Unglück sollte anhalten, vor ihm tauchten gleich 4 Wachen auf. Nun gab es nur noch einen Ausweg für Gendrek, den Sprung von der höchsten Eben Brumas auf ein Dach.
Er wendete sich nach links, nahm einen kurzen Anlauf und sprang auf ein Haus. Das Blatt sollte sich nicht wenden, unter Gendreks Gewicht rutschte eine Dachschindel weg und er rutschte aus. Er stürzte vom Dach, und beim Aufprall brach er sich ein Bein.
Das laute knacken des Knochens erschütterte seinen Körper, ließ ihn vor Schmerz aufschreien. >> Kampflos werde ich mich niemals ergeben <<
Trotz höllischer Schmerzen richtete er sich auf und zog sein Sax, >> Kommt her ihr Schweine, mich werdet ihr nie kriegen! <<
Immer mehr Adrenalin rauschte durch Gendreks Adern. Die 6 Wachen kreisten Gendrek ein, dieser stellte sich vor die Wand des Hauses von dem er gestürzt war um nicht komplett eingekreist zu werden. Gendrek begab sich in Kampfposition, wobei er sein Sax schützend vors Gesicht hielt.
Die erste Wache stürmte auf Gendrek zu, ein klobiger dicker Kerl der fast schon aussah wie ein Würfel. Würfelchen griff Gendrek an und versuchte ihn mit einem Hieb von oben erwischen.
Gendrek allerdings blockierte die Klinge und schlug sie seitlich weg, er ergriff die Gelegenheit machte einen Schritt nach vorn und schlug Würfelchen mit dem nietenbesetzen Handschuh gegen die Schläfe.
Die Nieten verfehlten ihr Ziel nicht, Würfelchen kippte seitlich weg und landete bewusstlos im Schnee. Doch der nächste Fein preschte schon voran.
Nun griffen alle Wachen gleichzeitig an, für Gendrek war es vorbei. Der erste Klinge traf ihn seitlich am Kopf, glücklicherweise war es die flache Seite. Allerdings taumelte er vom harten Schlag und wurde unaufmerksam, so konnte ihn der nächste Treffer unvorbereitet erwischen.
Gendrek fiel zu Boden, er wusste dass er keine Chance hat doch sich ergeben kam für ihn nie in Frage. Letztlich fiel er durch den unbarmherzigen Schlag von Würfelchen, der sich wieder hochrappeln konnte, ihn Ohnmacht.
Sein Schädel fühlte sich dumpf und schwer an, seine Augenlider wollten sich seinem Befehl sie zu öffnen nicht gehorchen. Er stank nach Urin, Urin und Erbrochenem. Gendreks Augenlider öffneten sich langsam, blieben aber nicht lange offen.
Er befand sich eindeutig in einem Kerker, die Gittertür war ausschlaggebend. Genauso wie die Kälte, die das dunkle Gemäuer um ihn herum förmlich versprühte. Danach sanken seine Augenlider wieder herunter.
>> Gendrek? Bist du es? << Er kannte die Stimme, doch woher? >> Wer bist du? Ich weiß das ich dich kenne <<, >> Öffne deine Augen dann weißt du es <<.
Etwas verlieh ihm Kraft, Kraft die es leicht machte dem Befehl der Stimme Folge zu leisten. Er sah Umrisse einer Person, und er bemerkte sofort die Rubinroten Augen, und das silberne Haar.
Sein Blick war verschwommen, er erinnerte sich nur schwer daran was ihm zugestoßen war. Er erinnerte sich an Blut, Geschrei und das Aufblitzen von Metall.
Seine Lider öffneten sich weiter, und die Umrisse der Person wurden langsam schärfer. Er konnte weiche Kurven sehen, perfekt geschwungene Rundungen.
>> Na Gendrek, kannst du mich jetzt erkennen? << >> Jetzt schon, wieso bist du hier Aileen? << >> Und das alte Fragspiel beginnt erneut << Aileen konnte sich ein neckendes kichern nicht verkneifen.
>> Spiel einfach mit Aileen, mein Schädel brummt zu stark um meine freundliche Fassade aufrecht zu erhalten <<, >> Na schön, ich bin hier weil mich die verdammte Magiergilde nicht in ihre Universität lassen will. Sie sagen ich bräuchte erst die Empfehlung der hier ansässigen Gildenhäuser wovon sich jeweils eins in jeder Stadt befindet, übrigens deine Kleidung erinnert mehr an umfunktionierte Kartoffelsäcke <<
Erst jetzt fiel Gendrek auf das ihm seine Ausrüstung genommen wurde, und er in Sackleinen Kleidung gesteckt wurde.
>> Jaja sehr lustig, doch warum bist du hier im Kerker? << >> Er gibt Gerüchte über einen Mord, ein Nord soll einen anderen Nord totgeschlagen haben. Allerdings gibt es noch ein zweites Gerücht, indem ein hässlicher Dunmer einen Nord zerstückelt haben soll <<, Gendrek wurde hellhörig.
>> Ich möchte dich etwas fragen Gendrek, welches Gerücht stimmt und warum bist du hier? << Trotz seines brummenden Schädels schoss Gendrek eine Idee durch den Kopf, >> Barschlägerei, der Idiot hätte mir nicht auf die Schuhe kotzen sollen <<.
>> Ist das die Wahrheit? << >> Ja Aileen, das ist sie <<, er wurde nervös. Aileen durfte nicht rausfinden was wirklich passierte >> Gott habe ich viel Glück das sich Gerüchte so schnell vermischen können << .
>> Dann wird ich dir Glauben schenken, übrigens du kannst hier raus ich hab mich um deine Kaution bereits gekümmert <<
Was? Sie hat bereits bezahlt? Aileen hätte mich egal was passiert wäre freigelassen? << Gendrek versuchte aufzustehen doch brach sofort wieder ein, sein Bein schmerzte höllisch. >> Aileen? Könntet ihr mir helfen? Ich glaub mein Bein ist gebrochen <<
Aileen rief den Kerkerwächter herbei der auf ihren Befehl die Zellentür öffnete. Sie ging auf Gendrek zu, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Bauch lag.
>> Welches Bein ist es? << >> Das Linke, aber sei bitte vorsichtig Aileen <<, Aileen krempelte vorsichtig das Linke Hosenbein von Gendrek hoch >> Ich hab noch niemals zuvor ein Bein gesehen das so verdreht aussieht <<
>> Und was soll ich jetzt machen? So kann ich hier niemals raus << >> Du meinst wohl eher „Was machst du jetzt mit mir?“ Die Antwort darauf würde lauten, dich hier raus zur Magiergilde schleifen <<, >> Das bedeutet dann wohl Schmerz, sehr viel Schmerz <<
Sie zog ihn auf die Beine und legte linken Arm um ihre Schulter >> Übrigens Aileen, woher hast du soviele Septime um meine Kaution bezahlen zu können? << Er humpelte gestützt von Aileen Richtung Ausgang, >> Ach Gendrek, unterschätze nie die Macht einer Frau <<, >> Du hast doch nicht wirklich… << >> Gendrek du denkst zu weit, ich würde nie mit einem dieser Kaiserlichen schlafen, ich bin viel zu sehr auf dich fixiert <<.
Aileen hatte Gendrek mittlerweile schon in die Eingangshalle geschleppt, die beiden befanden sich nur noch ein paar Meter vom Eingangstor entfernt.
>> Auf mich fixiert? Wie genau darf ich das verstehen? <<>> Ganz einfach Gendrek, ich will nur dich sonst niemanden <<
Gendrek und Aileen öffneten das Eingangstor und traten in die eisige Kälte Brumas
>> Eigentlich sollte ich mich unheimlich glücklich schätzen, doch bei dir klingt das mehr danach als müsste ich an irgendwas arbeiten <<, Aileen blieb ruckartig stehen >> Hast du wirklich die Wahrheit gesagt? <<
>> Woher der plötzliche Sinneswandel Aileen? << >> Beantworte meine Frage <<, >> Aileen, ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich habe die Wahrheit gesagt <<.
Ein merkwürdiger kalter Schauer lief durch seinen Körper und lies seine Nackenhaare zu Berge stehen, vielleicht war es aber auch nur die Kälte die in seine Knochen kroch.
Aileen ließ eine Art befreienden Seufzer los, und begann wieder Gendrek stützend durch Bruma zu tragen.
Während sie durch Bruma liefen sprachen sie kein Wort mehr mit einander und endlich nach einer Ewigkeit wie es ihm vorkam, kamen sie an der Magiergilde an. Aileen klopfte drei Mal gegen die schwere massive Holztür, und ein paar Sekunden später wurde sie mit lautem knarren geöffnet.
>> Ach Aileen du wie…Moment, wer ist der Kerl? << >> Sehr freundliche Begrüßung, Aileen würdest du uns bekannt machen? << >> Jeanne darf ich vorstellen, das hier ist Gendrek <<
>> Gendrek? Ach das ist? << >> Ja Jeanne das ist er <<, >> Wie ich sehe scheine ich ja eine kleine Berühmtheit zu sein, könnten wir jetzt trotzdem rein? Hier draußen ist es verdammt kalt <<.
>> Natürlich kommt rein <<, innerhalb der Gilde war es angenehm warm.
>> Wo darf ich ihn unterbringen Jeanne? << >> Unten, was ist den eigentlich mit ihm nicht in Ordnung? << >> Er hat sich ein Bein gebrochen, deshalb stütze ich ihn auch <<, >> Dann nimm dir am besten ein Zimmer was nicht belegt ist <<
>> Meine Damen ich würde mich jetzt gerne irgendwo und irgendwie hinlegen, in mir steigt das Gefühl auf das ich mir das Bein abschneiden muss wenn ich noch lange stehen muss <<, >> Danke für alles Jeanne, ich werde Gendrek jetzt die Treppe runterbringen << >> Mach das, ich werde derweil schauen was wir für deinen Freund tun können <<.
Aileen hievte Gendrek ein Stück weiter über ihre Schultern, und begann langsam Richtung Treppe zu laufen. Der Gang ins Kellergeschoß erwies sich als schwierig, doch es war machbar. Minuten vergingen, und nach einer abermals gefühlten Ewigkeit durfte sich Gendrek endlich in ein weiches Bett legen und sein Bein schonen.
Aileen setzte sich auf die Bettkante und streichelte zärtlich sein Gesicht, >> Danke Aileen, ohne dich würde ich immer noch im Kerker sitzen <<, >> Es gibt Dinge in Leben die lassen einen einiges überwinden <<.
>> Und was wären das für Dinge? << >> Auf manche Sachen muss man sich selbst eine Antwort geben können <<.
>> Aileen ich gehöre eher zu den Leuten die sich Antworten geben lassen, und nicht zu denen die sich selber Antworten geben <<, >> Dann habe ich einiges zu ändern <<
Mit diesen Worten beugte sich Aileen über Gendrek und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn, >> Ich lass dich jetzt lieber ein wenig schlafen, schließlich musst du wieder zu Kräften kommen <<, >> Der Austausch von noch mehr Zärtlichkeiten würde mir aber mehr zusagen <<. >> Gendrek, dein Bein ist gebrochen, hohen Blutdruck kannst du nicht noch zusätzlich gebrauchen << Diese Worte konnte Aileen nur mit einem Zwinkern und einem mädchenhaften Kichern unterlegen.
Sie erhob sich von der Bettkante, und schritt gemütlich zur Türe, öffnete sie und blickte noch einmal zu Gendrek zurück >> Schlaf schön <<. Danach zog sie die Türe hinter sich zu und ließ Gendrek alleine im Zimmer zurück.
Er sackte wie ein nasser Sack zusammen, schloss die Augen, und schlief kurze Zeit später ein.
In dieser Nacht träumte er von den Dingen die ihn am meisten Freude bereiteten, seiner Pfeife, den Morden und Aileen.
Geändert von Gendrek (24.08.2008 um 20:36 Uhr)
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