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Ehrengarde
Durchs Wasser watend hatte Thorr seinen moralischen Tiefpunkt erreicht. Es gab Jobs und es gab Drecksarbeit und es gab das hier!
Durch die Höhle hallten seelenlose Stimmen, röhren und stöhnen und heulen. Es fehlte nur noch, daß er Schwimmen und Tauchen musste. Bis zur Brust durchs Wasser watend kam er in eine Gruftartige Höhle. Untote oder Plagegeister gab es hier keine. Neben einem Sarg waren eine Truhe und daneben ein verwittertes Buch. Die Truhe barg ettliche Goldstücke, das Buch konnte Thorr als das gesuchte Tagebuch gerade noch entziffern. „Benus Astis Tagebuch“ gab das Sternenlicht preis. Dieser Benus Astis war Gelehrter und studierte die Fauna Cyrodiils. Große Teile des Buches waren von Zeit und Feuchtigkeit unleserlich geworden. Teilweise war das Papier schon verfault, wie der Rest der Umgebung. Thorr selbst war stinksauer für die Suche nach einem Haufen verfaulten Papiers solche Gefahren aufnehmen zu müssen. Alles was in dem Buch lesbar war, war aus uralten Zeiten und entsprach dem Wissensstand eines heute Elfjährigen Bauernjungen.
Dem Sternenlicht folgend suchte Thorr einen Weg aus der Höhle. Es kam wie es kommen musste. Das Sternenlicht lockte die Bewohner der Höhle an und Thorr hiebte sich mit seinem Schwert durch. Ihm war nicht klar, was ihn eigentlich Antrieb, am ehesten war es der Gedanke diesen feuchten, modrigen, schaurigen und grusligen Ort mit seinen hässlichen Bewohner zu verlassen.
Es war helllichter Tag, als Thorr den Ausgang erreichte und seine Verfolger sich in die Dunkelheit zurückzogen. Diejenigen die nicht die Verfolgung aufgaben, fielen dem Hunger seines Schwertes zum Opfer. Mit kaltem Schauer und dem Gefühl als hätte er etwas verloren lief Thorr nach Skingard zurück. Als Thorr die Stadttore Skingards erreichte wurde er mit einem „Bei Akatosch, was ist den mit Euch pasiert!“ begrüßt. Thorr schaute zum ersten Mal seine Rüstung an. Sie war durchnässt und mit Schlamm, vermoderten Fleisch und klebrigen ekligen Substanzen verschmiert. Den Geruch, den er verbreitet, konnte er nicht wahrnehmen. Viel eher nahm er die Frische klare Luft wahr. Er würde als erstes sich Waschen und seine Sachen reinigen müssen.
Thorr betrat die Westebene, das beste Hotel in Skingard. Er sah zum Fürchten aus und verbreitet einen Gestank, als würde er schon Jahrhunderte vor sich hinrotten.
Die Wirtin hatte noch nie einen so schmutzigen Gast gehabt, doch kümmerte sie sich fast schon Mütterlich um Thorr. In einem heißen Bad mit ein paar guten Flaschen Skingards bester Weine, kehrten die Lebensgeister in Thorrs Körper zurück. Verdrängt wurden die ausdruckslosen Gesichter längst gestorbener Menschen, denen Thorr in der Fallfels-Höhle begegnet war und sanft fiel Thorr in das Bett seines Zimmers.
Geändert von Thorr (29.05.2008 um 07:32 Uhr)
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Ehrengarde
Ungewöhnlich ruhig hatte Thorr die Nacht verbracht, es war in seinen Träumen so, als wären ihm die ruhelosen Geister dankbar gewesen, nun ihren Frieden gefunden zu haben. Thorr putzte nach dem Frühstück seine Rüstung und reparierte ein paar kleine Schäden. Dann ging er zu Maglir. Der lag besoffen in einer unscheinbaren Ecke des Gastraumes. „Ihr lasst Euch ganz schön zulaufen, wenn Ihr an Eure Familie denkt“ sprach Thorr zu ihm, als er ihn mit einem Fußtritt weckte. „hmmm, Eure Suche war erfolgreich? - Gut dann geht zurück zu Oreyn. Er kann Euch euren Lohn für den Auftrag geben. Erzählt ihm über mich, was Ihr wollt.“ sprach Maglir noch benommen und dehte sich dann von Thorr ab um weiter zu schlafen.
So machte sich Thorr mit frischer Lebenskraft auf den Weg nach Choroll. Die Reiseroute Skingard Choroll hatte er in letzter Zeit, für seinen Geschmack zu oft, zurückgelegt. In seinem Herzen sehnte er sich zurück nach Bruma, einem geselligen Abend in warmen Hütten und mit viel Spaß. So Gedankenversunken erreichte Thorr am frühen Nachmittag Choroll. Nichts hatte sich dort verändert. Die Bettler laberten ihn am Eingangstor an und alles schien darauf hinzudeuten, daß das verschlafene Städtchen an diesem warmen Frühlingstag ruhig und friedlich blieb.
Thorr betrat die Kämpfergilde und der Dunkelelf mit Namen Modryn Oreyn lief ungeduldig hin und her.
„k-m mhh – Hüstel“
„Warum sprecht Ihr mit mir? Solltet Ihr nicht Maglir aufspüren?“ raunzte Modryn Thorr an.
„Ich war in Skingard und habe Maglier gefunden.“ antwortet Thorr und führte den Satz in Gedanken weiter – Du verkalkter Opa -.
„Also, ich nehme an, Ihr habt schon mit Maglir zu tun gehabt.“ sprach Modryn und Thorr fragte sich dabei, ob er nicht schon intelligentere Dinge von seinem Stifel abgekratz hatte, manche Sprüche von Modryn waren doch ganz gut. „Erzählt mir, warum er seinen Auftrag nicht erledigt hat.“ Thorr dachte plötzlich daran ganz langsam zu sprechen:
„DDDaaasss TTTaaagggeeebbbuuuccchhh …“
„Ihr habt das Tagebuch. Gut.“ fiel Modryn Thorr ins Wort, vermutlich war er es gewohnt, dass man ihn so verarschtet. „Was ist in Skingard passiert?“
Thorr war sich nicht sicher, ob der Dunkelelf wirklich die Geschichte hören wollte.
„Maglir hatte ich besoffen in der Westebene von Skingard gefunden. Er war nervlich total am Ende. Neugierig darüber was den kleinen Waldelfen so in Angst und Schrecken versetzt hatte, machte ich mich auf die Suche nach der Höhle. Die Fallfels-Höhle war voll von Monstern, Untoten und Totenbeschwören, die nicht natürlich sterben wollten. Eigentlich war das eher ein Auftrag für die Magiergilde, als für die Kämpfergilde. Genauso das Tagebuch – total verottet und inhaltlich wertlos. Erwähnte ich auch schon, dass die Bezahlung für die aufgenommen Gefahren unter aller Sau ist?“ berichtet Thorr Modryn.
„Ihr habt es getan?“ beantwortet Modryn Thorrs Frage „Ich brauche keinen Feigling, der auf einen anderen Feigling aufpasst.“ brüllte er Thorr an. Die Antwort machte Thorr wütende und er wollte dem Dunkelelfen gerade eine reinhauen, als dieser mildtägig mit Worten und Gestig die Situation entschärfte. „schon gut, wenigsten ist die Arbeit getan. Gut gemacht. Hier ist euer Lohn. Wir haben große Schwierigkeiten in Leyawiin. Das wirft kein gutes Licht auf uns.“ sprach Modryn nun väterlich besorgt.
„Leyawiin?“ knurrte Thorr, „das liegt am Arsch der Welt, da muß man durch die ganze Provinz reisen!“
Modryn ließ sich von dem Einwand nicht abschrecken und erzählte ernsthaft weiter. „Einige Eurer Brüder sind in der einheimischen Taverne handgreiflich geworden. Ich habe damit kein Problem, wenn es mal kracht, aber ich mag es nicht, wenn wir alle schlecht dastehen.“ sprach Modryn wieder in rage geratende. „Sucht die Mitglieder der Kämpfergilde von Leyawiin und findet heraus was los ist!“ und mehr zu sich selbst enttäuscht sagend fuhr er traurig fort „Ich hatte noch nie Probleme mit ihnen.“ und ging wieder nervös und grübelnd auf und ab.
Ja, dachte sich Thorr, als er die Kämpfergilde verließ. Mit der Gilde geht es schroff bergab. Vielleicht liegt es an den Auftraggebern? Leyawiin war nicht wirklich Thorrs nächstes Ziel. Er brauchte etwas Ruhe, neue Ausrüstung und den Spaß am Leben. So reiste er nach Bruma in sein beschneides Zuhause.
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