Nach einer Weile des Überlegens hatte er sich dann doch entschlossen in der Höhle zu nächtigen. Er war noch immer nicht ganz auf der Höhe, was dem furchtbaren Alptraum der letzten Nacht zuzuschreiben war. In diesem Zustand hatte er nur schlecht Lust sich noch mal durch eine derart lästige Frage-und-Antwort-Prozedur zu quälen, wie er sie in Ebenherz hatte durchmachen müssen. Die Höhle, zudem auch noch näher, bot da schnell und einfach eine Unterkunft. Und die eine Nacht in der Natur würde ihm sicher nicht schaden, zumal er auch eine Menge Geld sparen konnte. Er hoffte zudem, dass sie breit genug sein würde um auch Fryrr ausreichend Platz zu bieten. Allein draußen stehen lassen, wollte er den Guar auch nicht unbedingt. Nicht nur das er Angst vor Dieben hatte, sondern sollte sein neues treues Reittier nicht im Regen stehen, sollten über Nacht Wolken aufziehen. Nach einem kurzen Stoß mit den Füßen trabten sie weiter auf der Straße Richtung Balmora, doch nur ein paar Meter, dann kamen eine Einbuchtung in die Felsen und ein kleiner ausgetretener Pfad in Sicht, auf den Tarrior das Tier lenkte. Nach einer kurzen Biegung trafen sie auf die Höhle, die man mit einer schweren Tür aus unförmigen und schimmligen Holzplanken gesichert hatte. Ein Schloss konnte der Dunmer nicht erkennen, als er abstieg. Auch bei näherer Betrachtung war die Tür nicht mit einer Falle gespickt oder sonst wie verriegelt. Manchmal kam es durchaus vor, dass die Wachen fallen legten, wenn sie die Banditen vertrieben hatten. Damit wollten sie eine Wiederinbesitznahme verhindern. Doch tatsächlich hatte er Glück und es war kein solcher Aufwand getrieben wurden. Begleitet von einem lauten Knarren stieß er daher die Tür auf und ein Schwall kalter und feuchter Höhlenluft wehte ihm entgegen. Das Tageslicht füllte den Eingang und den vorderen Teil des ersten Höhlenraums aus und enthüllte etwas von der Beschaffenheit. Soweit er erkennen konnte, war der Tunnel breit genug für Fryrr und nach hinten wurde er sogar noch etwas breiter. Selbst ein großer Guar wie er sollte dort mühelos durchpassen. Die Wände sahen stabil aus und waren sogar recht sauber herausgeschlagen worden, wo der Gang wohl zu schmal gewesen war. In bestimmten Abständen hatte man sogar Halterungen für Fackeln in den Fels getrieben. Jetzt aber waren sie erloschen. Er prüfte sie und stellte fest, dass die nur halb herunter gebrannten Fackeln trocken waren. Er sammelte etwas Magie in seinen Fingern und mit einem kurzen Schnippen entstand zwischen seinem Mittelfinger und dem Daumen eine kleine Flamme mit der er die erste Fackel entzündete. Er nahm sie aus ihrer Halterung und zündete eine zweite einige Schritte entfernt davon an, dann wandte er sich wieder dem Eingang zu. „Komm rein Fryrr es ist genug Platz“: forderte er das Tier auf und machte eine Geste das es zu ihm kommen sollte. Doch der Guar zögerte und seine Augen spiegelten eine gewisse Furcht vor der unbekannten Höhle, die so anders war als der blaue Himmel über ihnen und die Freiheit um sie herum. „Keine Angst“: versuchte er ihn zu beruhigen. Doch er bockte dennoch.

Seufzend schritt zu ihm heran und streichelte ihm wieder über die ledrige Haut und er konnte regelrecht spüren, wie die Spannung in den Muskeln des Tieres abnahm. Es brummte wieder glücklich und nun war es auch bereit Tarriors ins Zwielicht der Höhle zu folgen. Zunächst musste er es noch an den Zügeln hinein führen, doch nach einigen Schritten trottete es brav von allein hinter ihm her. Dies gab ihm die Möglichkeit mit der Fackel, die er immer noch in der Hand hielt, die anderen erloschenen Lichtspender neu zu entfachen. Langsam füllte sich die Höhle nun mit warmem rötlich-gelben Lichtschein. Für ihn hatte das etwas Gemütliches. Irgendwie erinnerte es ihn an seine Zeit am Roten Berg, als er noch Fürst Dagoth diente und es für ihn nichts anderes gab, als Feuer und Flamme und vielleicht die endlosen Weiten der Aschlande. Er kam, nachdem er den Tunnel hinter sich gelassen hatte, in eine große Höhle. Man sah einige Trennwände, die man mit Guarleder bespannt hatte und einige einfache Strohlager. Ansonsten standen hier und dort einige Fässer und Kisten, allesamt ausgeräumt. „Die Banditen hatten es sich hier wirklich gemütlich gemacht“: dachte er. Fryrr scharrte nervös im erdigen Boden der Höhle, als er den Geruch des Guarleders wahrnahm. Wieder beruhigten ein paar Streicheleinheiten das Tier. In der Mitte der Strohlager, die man kreisförmig angeordnet hatte, war eine Feuerstelle. Wie Tarrior erkannte war das Holz trocken und kaum verkohlt. Er formte zwischen seinen Händen einen kleinen Feuerball und feuerte ihn auf das Holz ab. Sofort züngelten Flammen in die Höhe und verströmten eine angenehme Wärme. Wieder überkamen den Dunmer Erinnerungen an die Zeit im Kult des Sechsten Hauses. Er stellte sein Gepäck ab und legte sich auf eines der Strohlager und schlang den Mantel um sich. Eine Weile starrte er ins Feuer und wurde langsam beim Anblick der wogenden Flammen schläfrig. Kurz bevor er ins Reich der Träume hinab glitt, spürte er wie sich Fryrr direkt neben ihn legte und sich zusammen rollte. Tarrior rutschte nah ihn heran, sodass er den regelmäßigen Herzschlag des Guars spürte und verfiel in tiefen und vor allem ruhigen Schlaf.

Das Aufwachen am nächsten Morgen fiel ihm ungewohnt leicht. Er hatte schon lange nicht mehr sogut geschlafen. Zwar taten ihm die Knochen etwas weh, da er auf dem harten Boden hatte schlafen müssen, doch so mancher Alptraum war um Längen schlimmer als die Schmerzen die er jetzt hatte. Etwas ungeschickt setzte er sich auf. Der Guar lag immer noch neben ihm und sein tiefes Atmen ließ vermuten, dass er noch schlief. Tarrior streckte sich und seine Gelenke kommentierten dies mit leisem Knacken. Er rieb sich die Augen, schüttelte kurz den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche um richtig wach zu werden. Das Feuer war noch nicht ganz herunter gebrannt, aber schon am ausgehen, also musste es noch recht früh am morgen sein. Er zerbrach das Gestell einer Trennwand und warf das Holz ins Feuer und fachte es mit einem kleinen Zauber nochmals an. Als er sich umsah, ob er nicht irgendeine Mahlzeit auftreiben könnte, entdeckte er in einer Höhlenecke eine Kolonie großer Steinpilze, die sich sehr gut auf einem Spieß über dem Feuer machen würden. Doch da er keinen Spieß zur Hand hatte, behalf er sich anderweitig. Er rupfte die großen Pilze aus dem Höhlenboden, sie verströmten einen würzigen Geruch und spießte sie, statt auf einen Spieß, auf sein Schwert. Er hielt sie in die Flammen und bald verbreitete sich das würzige Aroma in der ganzen Höhle. Fryrr stemmte sich mühsam auf seine kräftigen Laufbeine und kam mit so etwas wie einem Gähnlaut zum Stehen. Er sah sich hektisch um, doch als er Tarrior entdeckte beruhigte sich das Tier und begann das Stroh zu fressen, das vor kurzem noch als Nachtlager gedient hatte. Der Dunmer grillte derweil unbeirrt die Pilze, auch als das Silber seines Schwertes langsam heiß wurde. Seine Haut würde nicht verbrennen und der Schmerz hielt sich auch in Grenzen. Er ignorierte ihn einfach. Er hatte Hunger und die Aussicht auf ein warmes Frühstück ließ ihn alles Andere ausblenden. Er fühlte sich irgendwie gut. Er konnte nicht sagen wieso, nur das es ihm gefiel. Irgendwie schien der Konflikt, der an der Oberfläche tobte, unerreichbar fern. Es war als ginge ihn das alles einfach nichts mehr an. Doch er ging diesen Gedanken nicht weiter nach. Er würde noch früh genug zurückkehren in die Realität an der Oberfläche in der ein Krieg zwischen zwei Welten tobte. Doch jetzt hieß es sich erstmal für den kommenden Tag zu stärken, schließlich wollte er noch heute nach Balmora kommen und musste dazu auch noch eine Foyada durchqueren. Er machte sich noch eine Weile Gedanken über die Reiseroute, als seine Hand doch unter der Hitze zu schmerzen begann. Er hatte die Pilze ganz vergessen und zog das Schwert jetzt ruckartig aus den Flammen, Funken stoben dabei auf. Sein Essen schien durch zu sein. Er nahm einen Holzteller aus seinem Gepäck und schob die Pilze vom Schwert. Er nahm noch etwas Salz und streute es darüber. Dann spießte er auch schon den Ersten auf eine Gabel. Vorsichtig biss er hinein. Er war warm und eindeutig gut durchgegrillt, doch soweit herunter gekühlt, das er es ohne Probleme essen konnte.

Besonders schmackhaft war es nicht, dazu fehlten bessere Gewürze und vielleicht einige Beilagen, aber zumindest waren die Pilze besser als die Beeren vom Vortag. Doch ein saftiges Höllenhundschnitzel hätte er an dieser Stelle auch nicht verachtet. Tarrior aß sein Frühstück recht schnell auf und packte seine Sachen zusammen. Sein Schwert reinigte er noch mithilfe eines Stückes Stoff vom Pilzsaft und den Rußspuren und packte sein Gepäck auf Fryrrs Rücken. Das Feuer löschte er noch mit einer Ladung loser Erde und dann machten sie sich auch schon auf den Weg aus der Höhle. Diesmal ging der Dunmer jedoch hinter dem Guar. Orientieren konnte man sich noch an den, noch nicht ausgegangen, Fackeln an der Höhlenwand. Da es weiter nichts Brennbares gab, würden sie schon von allein ausgehen, also sparte er es sich, sie auch noch zu löschen. Als sie endlich die Höhle durch den Ausgang verlassen hatte, schien Fryrr erleichtert und sog tief die Luft ein. Er tätschelte dem Tier wieder die Schnauze und stieg auf. „So jetzt suchen wir dir noch etwas Wasser und dann nichts wie auf in die Ratsstadt“: sagte er zu dem Tier und brachte es zur Bewegung. Sie kehrten schnell wieder auf die Straße zurück und wandten sich wieder nach Norden. Nur einmal lenkte Tarrior den Guar von der Straße weg zum Ufer des Amaya Sees um ihn zu tränken. Doch nachdem Fryrr seinen Durst mit einem lauten Gurgeln gestillt hatte, setzten sie ihren Weg fort. Tarrior bewunderte noch etwas die schöne, grüne und sehr lebendige Landschaft der Ascadia-Inseln. Auch hier hätte er gerne eine Plantage errichtet, aber das Land hatten sich schon längst wichtige Hlaalu-Familien und verschiedene große und kleine Bauern aufgeteilt. Da blieben für ihn nur noch zwei Möglichkeiten, entweder in kleines Stadthaus in Balmora oder halt eine Plantage auf dem weniger ertragreichen Boden der Westspalte. Dass er ausgerechnet das abgelegene Land bei Caldera gekauft hatte, hatte den Rat damals überrascht, doch für ihn hatte es dank der Nachbarschaft zu seinem Freund Gilluk und anderen Bauern doch gewisse Vorteile. Den Traum, sich das Odai-Plateau zurück zuholen, hatte er aber auch nie aufgegeben. Er konnte zwar verstehen, dass man seinen Besitz an eine andere Familie verkauft hatte, während er verschwunden war, doch wütend war er auch jetzt noch. Womöglich würde ihm aber die Invasion der Deadra eine Möglichkeit bieten das Herrenhaus auf dem Plateau zurück zu bekommen. Aber das waren noch entfernt liegende Gedanken. Zunächst würde er die alten Dagoth-Artefakte in Caldera abholen und in Sicherheit bringen. Er konnte sich nicht leisten, dass Behram nochmals versuchen würde ihn zu erpressen. Doch im nächsten Augenblick schalte er sich für seine Gedanken selbst, erinnerte sich noch an den Brief, den der Telvanni immer noch in seinem Besitz hatte. Das Schreiben wäre ein eindeutiger Beweis für seine Mitgliedschaft im Kult des Sechsten Hauses. Aber es gab keine Möglichkeit für ihn daran zu gelangen. Doch er hatte für den Fall des Falles bereits einen Plan gefasst, wie er den Hexer mit seinen eigenen Waffen schlagen konnte. Doch jetzt hieß es erstmal nach Caldera und dann nach Hause zu gelangen. Und die nächste Station seiner Heimreise würde er bald erreicht haben, denn er bog gerade in die verbrannten Schluchten der Foyada Mamaca ein, hinter der Balmora liegen würde.

Bei Fryrr spannte sich augenblicklich alles an, doch trug er den Dunmer ohne zu murren weiter. Tarrior wusste was den Guar nervös machte. Derartige Schluchten liebten die fliegenden Bestien Morrowinds, die Klippenläufer. Diese großen Kreaturen mit ihren lederbespannten Flügeln, stürzten sich von den Hügeln oder Klippen in die Schlucht und griffen ihre ahnungslose Beute an. Scheinbar schien der Guar schon Bekanntschaft mit den Flugbestien gemacht zu haben. Tarrior entschied sich dafür den Himmel im Auge zu behalten, während Fryrr weiter dem Weg folgen würde. Doch glücklicherweise entdeckte er keine verdächtigen Gestalten auf den Klippen oder Schatten am Himmel, dennoch behielt er ihn weiter im Auge. Erst ein raues Lachen riss seine Aufmerksamkeit zurück auf den Erdboden. Sie hatten inzwischen die Abzweigung nach Balmora erreicht. Man hatte zwischen den Felsvorsprüngen so eine Art Außenposten eingerichtet. Ein Bretterverschlag verkleinerte den Durchgang noch etwas und scheinbar sollte der Kaiserliche hier Wache halten. „Was gibt es denn zu lachen?“: fragte Tarrior mürrisch, da er nicht verstand worüber der Mensch lachte. „Das kann ich euch verraten“: sagte der Mann und schüttelte sich in einem neuen Lachanfall. Der Dunmer zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Ihr seid zum Lachen“: berichtete der Mann. „Er muss von Sheogorath gesegnet sein“: dachte er, da er immer noch nicht verstand was so witzig war. „Inwiefern?“: fragte er mit ungehaltener Stimme. „Ganz einfach ihr habt gerade derart dämlich geguckt, da musste ich einfach lachen. Ihr habt ausgesehen, als hättet ihr am Himmel irgendetwas verloren“: erklärte der Kaiserliche. „Nunja wenn ihr gerne von Klippenläufern gefressen werden wollt, ist das eure Sache nicht meine. Ich will es aber nicht und daher achte ich in den Schluchten lieber auf diese riesigen Ungetüme“: sagte er scharf und mit einer unüberhörbaren Spur von Wut in der Stimme. Der Legionär guckte ihn einen Moment verdutzt an und setzte dann wieder ein breites Grinsen auf, als müsste er sich das Lachen verkneifen. „Wo seid ihr denn in den letzten Monaten gewesen? In einem Ogrimhintern?“: fragte der Mann nun. „Nein in Cyrodiil, oder wenn ihr es genau wissen wollt im Reich des Vergessens und habe gegen Deadra gekämpft“: gab er unwunden zu. Der Kaiserliche schluckte nun schwer und setzte einen unterwürfigen Blick auf. „Verzeiht bitte. Ich dachte eigentlich es hätte sich bereits weitflächig herumgesprochen. Der Heilige Jiub hat die Klippenläufer aus Morrowind, im Namen des Tempels, vertrieben“: berichtete er dem Dunmer. Jetzt endlich fiel die Drake bei ihm, aber woher sollte er auch wissen was sich inzwischen getan hatte. Es war ja nicht gerade so, dass man in Cyrodiil viel mitbekommen hätte. Alle redeten nur noch über den plötzlichen Tod des Kaisers, Kvatch oder allgemein die Invasion der Deadra. Anstatt dem Mann einen wütenden Anpfiff zu schenken nickte er nur kurz und trottete auf dem Rücken des Guars ein paar Schritte weiter, bis der Kaiserliche ihn nochmals aufhielt. „Verflucht fast vergessen“: stieß hervor, als er hinter ihnen angerannt kam. „Wo wollt ihr hin?“: fragte er. „Wir sind auf dem Weg nach Balmora und von dort aus wollen wir weiter nach Caldera“: antwortete er. „Ah gut. Dann könnt ihr weiterreisen“: sagte der Legionär und wollte zurück zu seinem Posten, als der Dunmer nun ihn aufhielt. „Warum wollt ihr das denn wissen?“: fragte er nun seinerseits. „Ach ich soll alle Verrückten aufhalten die nach Mar Gaan, Ald’ruhn oder sonst wo ins Landesinnere wollen. Ist eine Anordnung des Herzogs und irgendjemand, wohl vornehmlich ich, muss sie durchsetzen. Scheinbar gab es Vergeltungsangriffe irgendwelcher Fanatikergruppen auf die Deadra. Die Redoraner wollen Chaos vermeiden und haben daher das Aschland bis runter nach Molag Amur sperren lassen. Wenn ihr mich fragt, dauert es aber auch nicht mehr lange, da überrennen die Deadra Mar Gaan und dann ist bald die Westspalte dran“: eröffnete er ihm. „Und das macht euch keine Sorgen?“: fragte Tarrior Bezug nehmend auf den letzten Satz des Kaiserlichen. „Nicht im Geringsten. Unsere Legionsfestung schickt demnächst ein paar Legionäre zur Verstärkung in die Garnison nach Ebenherz und ich werde dabei sein. Somit bin ich weit weg hinter hohen Mauern und Toren, wenn die Deadra hier einfallen und mal sehen ob ich mich nicht mit einem der Boote absetzen kann, wenn ich erstmal dort bin“: erzählte der Legionär ganz offenherzig über seine offene Feigheit und die eindeutige Neigung zum Desertieren.

Tarrior verabscheute dieses kaiserliche Pack. Etliche von ihnen waren gute Männer, doch jeder Mann wie dieser war eine Schande, die hundert gute Männer nicht aufwiegen konnten. Er würde von Balmora aus den Kommandanten der Mondfalterlegion informieren lassen. Würde er jetzt einfach so da auftauchen und mit Behauptungen um sich werfen, würde er sich nicht einmal selbst glauben. Tarrior verabschiedete sich von dem Legionär, der zurück auf seinen Posten ging und gemütlich ging es weiter auf Balmora zu. Zunächst ging es an der Festung vorbei, deren Wehrgänge bis zum letzten Mann besetzt worden waren und dessen große Holztore mit zusätzlichen Balken und Eisenplatten nun von einigen Handwerkern verstärkten wurden. Als sie den Wehrbau endlich hinter sich gelassen hatten, erreichten sie auch schon den Odai, den großen Fluss Balmoras. Der Geruch des frischen Wassers, machte den Guar ganz wild. Tarrior schaute, während Fryrr noch einmal seinen Durst stillte, flussaufwärts und sah die prächtige Ratsstadt, dessen Mauern man wieder instand gesetzt und sogar verstärkte hatte. Zusätzliche solide gebaute Türme ragten nun in den Himmel und ließen die Siedlung eine gewisse Sicherheit ausstrahlen. Angetan von dem Anblick ließ sich der Dunmer von seinem treuen Reittier über die zweite Brücke und die Straße zum Torbogen hoch tragen. Unter den wachsamen Augen der vier Hlaalu-Wächter, die den Bogen flankieren, murmelte er ein Gebet an Fürst Dagoth, als Dank für die sichere Reise. Als er nach wenigen Augenblicken fertig war, zog Tarrior zusammen mit Fryrr in die alte Ratsstadt der Hlaalu-Fürsten ein.