Wie er diese Schrubberei hasste! Einfach nicht weg zu kriegen, dieses Zeugs! Er begann noch zu heulen, wenn der verfluchte Rostfleck nicht bald verschwand!
Es war doch immer dasselbe… fünf Minuten im Regen oder im Schnee und schon hatte man den Salat: Die Rüstung begann zu rosten.
Die zwei Tage im Schnee hatten ihre Spuren auf seiner schönen, dunkelgrünen Glasrüstung hinterlassen: langsam zeichnete sich an gewissen Stellen eine rote Schicht ab, die fast nicht mehr wegzukriegen war. Dazu kam, dass er sie sehr behutsam putzen musste – ansonsten verkratzte sie nämlich. Zugegeben, das passierte früher oder später sowieso, spätestens wenn er mal wieder in ein Geplänkel mit Wegelagerern geraten war, aber dann hatte er anschliessend auch einen plausiblen Grund, seine Rüstung wachsen zu müssen. Ein Kampf gegen Banditen rechtfertigte so was halt eher als die eigene Unfähigkeit beim Putzen. Und jemanden anders wollte er erst gar nicht an die Rüstung heranlassen, er wusste noch, was passiert war, als er sie in die Wäscherei – ach, gar nicht erst dran denken!
Doch auch diese Sklavenarbeit hatte irgendwann ein Ende und so ging es dann endlich in Richtung Taverne – endlich mal wieder was Gescheites zu essen! Einen saftigen Braten oder ein zartes Filet, ja, genau nach so etwas stand es seinem Paladin-Magen nach dieser zweitägigen Odyssee.
Ausserdem würde er vielleicht Naasira dort treffen – sie hatten seit ihrer Ankunft keine Gelegenheit mehr gehabt, sich zu unterhalten und er war sich sicher, mit genügend Schlaf und etwas Ordentlichem im Magen unterhielt es sich besser als auf einem Marsch durch das colovianische Hochland, ohne gescheite Vorräte.
Er öffnete die Tür zum „Eiche und Krummstab“ und trat ein; die Wärme des Kaminfeuers schlug ihm entgegen. Essen!