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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

  1. #101

    Chorrol

    Erleichtert lies die Heilerin die Haustür hinter sich ins Schloss fallen. Ausnahmsweise verriegelte sie die Tür. Sie wollte jetzt nichts mehr hören und sehen. Deswegen begab sich die Bretonin auch direkt in die oberen Stockwerke, nachdem sie die Feuerstelle angeheizt hatte und den großen Wasserkessel über die glühende Holzkohle geschwenkt hatte.

    Die Priesterin warf die dreckigen, blutverschmierten Kleider in eine Ecke der Wohnung. Sie würde diese Kleider wohl niemals wieder sauber bekommen. Blut war sehr hartnäckig und mittlerweile eingetrocknet. Im Haus war es mollig warm und so ging Naasira nackt zu dem Holzbottich mit dem heißen Wasser und wusch sich erstmal die lockigen Haare. Wenn sie nass waren, reichten sie der Bretonin bis an die Hüfte, doch beim trocknen bildeten sich wieder die wilden Locken, welche es fasst unmöglich machten eine gescheite Frisur hinzukriegen, die länger als 5 min. hielt. Erst als sich die Heilerin richtig sauber fühlte, rieb sie Ihre Haut noch mit einem selbst hergestellten Duftöl ein und schlüpfte nur in ein loses Hemd. So setzte sie sich an den kleinen Fenstererker im 1. Stock und nahm sich ein Buch um dort zu lesen.

    Zwei Kapitel später wurde das Licht zu dämmrig und Ihr Magen zu knurrig um noch sitzenzubleiben. So schlug die Bretonin das Buch zu und zog sich ein einfaches Blaues Kleid über. Sie kämmte energisch die Haare mit dem Ergebnis, dass diese noch schlimmer als sonst in alle Himmelsrichtungen abstanden. Mit einem genervten Seufzer flog die Bürste in Richtung Kommode, verfehlte diese jedoch knapp und landete statt dessen auf dem Boden. Sie beschloss das nutzlose Ding einfach dort liegen zu lassen und griff sich ein breites, blaues Band, mit dem sie die Haare zurückband, so das sie Ihr in wilden Wellen über den Rücken fielen, doch wenigstens Ihr Gesicht verschonten.

    So langsam fand Naasira Ihre innere Ruhe wieder. Doch Ihr wurde auch klar, was sie so unruhig gemacht hatte. Sie war nicht geschaffen für ein beständiges Leben in einem Dorf wie Chorrol. Viel zu lange befand sie sich nun schon am selben Fleck. Als sie das Törchen zu Ihrem Anwesen schloss, blickte die Heilerin nochmal lange auf das Häuschen. Es gehörte Ihr und sie konnte jederzeit hierher zurückkehren. Im Moment würde sie sich noch um Ihre Lehrlinge kümmern......doch danach..........Ihr Herz machte einen kleinen Sprung beim Gedanken daran Ihr Pferd zu satteln, die Taschen zu beladen und mal wieder ins unbekannte zu Reiten.

    Während die Bretonin zum "Krummstab und Eiche" lief und sich dort schliesslich an einem Tisch nieder lies, war sie schon am planen was sie noch alles vor Ihrem Aufbruch in die Wege leiten musste..............

  2. #102

    Bruma

    Für Elendil Sunlight verging ein Tag wie der andere. Tränke und Salben herstellen, Zutaten besorgen und abends vor dem offenen Feuer im Kamin lesen. Ein Leben, wie es sich für einen alten Elf geziemte. Ein gemütliches, ruhiges tägliches Einerlei ohne böse Überraschungen. Ohne Tiefs. Allerdings auch ohne Hochs. Ohne Abwechslung. Was nach einiger Zeit selbst für einen alten Elf langweilig wurde. Seine letzte Veränderung war die Heiler-Lehre bei Naasira gewesen. In Chorrol. Was Naasira wohl machte? Noch immer dachte er häufig an die junge, gebildete Bretonin. Jene Frau, die er sich als Tochter gewünscht hätte. Ob sie noch immer in Chorrol lehrte? Vermutlich. Aber dennoch, er hatte damals eine Wissensbegierde und einen Hunger nach Leben in ihr bemerkt, der ihn hätte schwören lassen, dass sie es nicht ewig in einem friedlichen Nest wie Chorrol aushielt. Chorrol war schön im Sommer. Für einen Sommer. Aber letztlich irgendwie ein Ort für alte Leute. Es geschah nichts. Und das musste doch für eine junge Frau irgendwann langweilig werden. Andererseits: wo geschah schon etwas? Und wenn etwas geschah, dann war das Ergebnis Kvatch. Ein Ergebnis, welches sich auch niemand gewünscht hätte. Wo waren die positiven Veränderungen? Wo blieb das Leben selbst? Wenn selbst ihm in seinem Alter der immerwährende Gleichstand langsam auf die Nerven ging, wie konnte dann eine junge Frau das auf Dauer ertragen? Irgendwo, irgendwie müsste es doch noch so etwas wie "Abenteuer", Entdeckungen, Reisen und ähnliches geben.
    Aber vielleicht war es nur seine eigene Unzufriedenheit und seine eigene Einsamkeit, die ihm solche Gedanken eingaben. Naasira war vermutlich völlig zufrieden in Chorrol mit ihren Schülern.
    Elendil zuckte gereizt mit den Schultern und sah auf das erloschene Feuer im Kamin. Auch das noch. Erbost und auch, weil er nicht aus der Übung kommen wollte (schließlich war er auch ein hochrangiger Magier, auch wenn das niemanden hier interessierte) warf er einen Feuerball auf das Holz im Kamin, um es wieder anzuzünden. Doch irgendwie hatte seine innere Gereiztheit wohl etwas ausgelöst und aus dem Feuerball war ein Feuersturm geworden. Was darin endete, dass nicht nur das Feuer im Kamin brannte, sondern auch Flammen und Flämmchen plötzlich auf dem Boden vor dem Kamin fröhlich loderten und herumhüpften. "Bei Sheogorath", fluchte Elendil. Das fehlte ihm gerade noch, dass sein Haus abbrannte. Blitzschnell zauberte er einen Eissturm hinterher. War schließlich einfacher als Wassereimer zu schleppen. Die Flammen erloschen. Das Feuer im Kamin allerdings auch und der Boden vor selbigem war nun nass und mit Eisstückchen bedeckt. Und das Holz im Kamin so durchweicht, dass man es als Brennholz wohl kaum noch gebrauchen konnte. Der Altmer verdrehte die Augen. Das war wohl einer jener Tage, an denen er besser im Bett geblieben wäre ... Seufzend machte er sich nun doch per Hand daran diesen Raum wieder in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Obwohl er kurzfristig erwog, die heutige Nacht in der Magiergilde zu verbringen. Doch der Gedanke an jene, die in der Magiergilde Bruma zuhause waren, belehrte ihn schleunigst eines Besseren.

    Und während er sein Haus langsam wieder in Ordnung brachte, verdrängte er jegliche Gedanken an Naasira, Chorrol, Abenteuer, Veränderungen als Wunschträume eines alten Magiers und Alchemisten. Die einzigen Veränderungen, die es in seinem Leben wohl noch geben würde, waren solche wie eben. Und darauf konnte er getrost verzichten.

  3. #103

    Troy's Haus; Rote Straße; Busch und Stein (Herzland)

    Als Troy morgens erwachte, fühlte er sich als hätte er 3 Tage geschlafen.
    Nachdem er sich gestreckt hatte und unten am Fluss sein Gesicht wusch, machte er sich auf den Weg nach Bruma um seine Geklauten waren an den Dortigen Hehler zu verkaufen.
    Einen ganzen Tag lang wanderte er auf der Roten Straße bis er an eine große Kreuzung kam die kurz vor dem Herzland lag. Troy blickte in die Ferne und dachte nach...
    Kurz darauf gähnte er und rollte sein kleines Tragbares Bett nahe einem Busch und einem Stein aus.
    "Morgen werde ich meine Reise fortsetzen" waren die letzten gedanken von ihm ehe er einschlief.

  4. #104

    Solstheim, Hütte und Wald, Fjalding See

    Als er seine Augen wieder öffnete, war das Erste, das er sah, mit Pelzen verhangene, niedrige Wände und die hölzerne Decke, seiner kleinen Hütte. Verwirrt und ungläubig blinzelte er ein paar Mal, um sicher zu gehen, dass er auch nicht träumte. Aber er befand sich tatsächlich in seinem Heim. Die Frage war nur, wie kam er dorthin? Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass sie zwei in nobel wirkende Rüstungen gekleidete Nord mit glatten, gepflegten Haaren und ein wenig zu sauber duftende Nord ausgelacht hatten, wie alte Waschweiber. Eigentlich hatte es keinen Grund gegeben, immerhin waren solche Nord nichts Besonderes mehr, aber in ihrem, zu dieser Stunde schon ordentlich angetrunkenem Zustand, war das wohl egal. Ein gepflegter Nord war, und würde wohl bei den Skaal auch immer so bleiben, eine Lachnummer. Trotz dessen hatten sie einige bösartige Blicke kassiert. Wobei ihnen das mehr oder weniger egal gewesen war in ihrem Zustand. Danach war dann die, er war sich nicht mehr ganz sicher, die zehnte oder elfte Runde Met gekommen. Wie viel es am Ende gewesen war, konnte er nicht sagen, immerhin fehlte ihm jedwede Erinnerung an alles, das danach kam, aber es war genug gewesen, um ihm einen mörderischen Kater zu verschaffen. Und erst jetzt, da er sich nicht mehr auf das Vergangene, sondern auf das Hier und Jetzt konzentrierte, bemerkte er, dass er halb nackt in seinem Bett lag. Nur eine Leinenhose am Leib und sonst nichts, als seine Haut, lag er auf dem Rücken quer in den zerwühlten Pelzen seiner Schlafecke. Durch einen kleinen Spalt in den pelzigen Vorhängen erkannte er, dass seine Schneebärenfellrüstung über der Lehne des alten Holzstuhls hing. Mühselig machte er sich daran, aufzustehen, allerdings schlug es ihn gleich wieder nieder, als er aus einer sitzenden Position ganz hochkommen wollte. Ein kleiner Schwindelanfall befiel ihn und schickte ihn zurück. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte und einen neuen Versuch starten konnte. Mit dem Zweiten kam er immerhin auf die Füße, auch wenn er mehr durch die Gegend eierte, als das er lief. Nie wieder so viel Met, schwor er sich dabei und kurvte auf den Kamin, mit dem noch leicht brennenden Feuerholz darin zu. Schnell warf er noch zwei Scheite hinein, dann stapfte er, wie er war, auf den Eingang seiner Hütte zu. Machte einen Schritt hinaus, in die eisige Kälte und warf sich halb nackt in einen Schneehaufen, um seine Sinne mit dem Schock von der lähmenden Trunkenheit zu befreien. Und tatsächlich: es funktionierte, auch wenn die Kopfschmerzen blieben, war zumindest die Müdigkeit verflogen. Der Schnee schmolz augenblicklich auf seiner heißen Haut und rann in kleinen Strömen herab. Er warf noch schnell einen Blick zum Himmel, der ihm bereits Nachmittag verhieß, und begab sich dann bereits leicht klappernd zurück in die Wärme seiner Hütte.

    Hunger verspürte er keinen, also konnte er sich einiger Maßen in Ruhe daran machen, die Sachen für die Jagd zusammen zu packen. Unter der Decke über dem Kamin hingen einige geräucherte Schinkenstücke, die er nun herunter nahm und mit einem Strick zusammenband und in ein Ledertuch einwickelte. Dieses verschnürte er wiederum noch einmal und warf es dann in einen größeren Lederbeutel, in den noch so einige andere Dinge kommen würden. Beispielsweise Brot, einige Gewürze und getrocknete Früchte, Binden und andere Dinge für Wundversorgungen, einige weitere Schnüre und noch ein paar andere Utensilien für das Anfertigen von Salben oder ähnliches. Nachdem der Beutel randvoll war, wurde auch er verschnürt und durch zwei Ösen fädelte er dann ein dickes Lederband als Tragegurt. Die fertig gepackte Tasche stellte er dann neben den Eingang.

    Nun kümmerte er sich um die Waffenausstattung. Eine ziemlich Große, mochte man meinen. Zuerst schliff er noch einmal die Klingen aller Dolche und auch des nordischen Stahllangschwertes, dann die des Speers. Polieren und gegen Wasser, also Schnee, und Blut einfetten, war dann auch noch an der Reihe. Die Armbrust mit den Bolzen legte er dann neben alle anderen Waffen auf einen Tisch. Dann wandte er sich wieder der Kleidung zu. Er zog sich die leichte Leinenhose aus und suchte dann nach seiner Lederausstattung. Splitterfasernackt wühlte er sich dann durch einen kleinen, dunklen und irgendwie windschiefen Schrank, der in der anderen Nische neben dem Kamin angelegt worden war. Nach einer Weile fand er schließlich auch die helle, lederne Hose und eine etwas dünnere, ebenfalls aus Leder gefertigte Jacke. Er begab sich zurück zur Rüstung und verharrte einige Augenblicke, als sich wieder einmal ein heißer, brennender Schmerz von den Narben auf seinem Rücken ausbreitete. Er hatte keine Erklärung dafür und auch keiner der Heiler im Dorf. Es war einfach so. Zwar sagte der Schamane, dass Wunden von Werwolfskrallen nie wirklich verheilen, aber irgendwie wollte er es nicht glauben. Für ihn war es mehr ein Fluch und Verspottung. Verspottung vom Mörder seiner Eltern, der seit mehr als sieben Jahren ungestraft durch die Wälder Solstheims zog und vermutlich weiter munter Menschen abschlachtete und sich an ihrem Fleisch und Eingeweiden labte, immer mit dem Wissen, seinem größten Feind entkommen zu sein. Die Finger seiner Rechten tasteten sich langsam zu den parallelen Linien, die sich tief durch sein Fleisch zogen. Schnell zog er sie wieder zurück, als sich der Schmerz verstärkte, weil seine Fingerspitzen die Hautwülste berührten. Wütend auf sich selbst und voller Hass auf seinen Peiniger schlug er, von einem wilden Schrei begleitet, mit der Faust gegen die Armlehne des Stuhls, die unter der Wucht splitternd nachgab.

    Erst nach einer ganzen Weile, die er dann einfach ausharrte ohne sich zu bewegen, ließ das Brennen nach und er konnte sich einkleiden. Erst seine warme Unterkleidung und dann die Rüstung. Mit den Handschuhen und dem Helm wartete er allerdings noch, bis er sich die Waffen angelegt hatte. Er drehte sich schnell wieder seinen Jagdutensilien zu und stieß dabei mit dem Knie hart gegen die hölzerne Tischplatte. Er klirrte kurz metallisch, dann kehrte wieder Ruhe ein, nur sein Bein beschwerte sich ein wenig. Fluchend begann er sich ein Messer zum durchschneiden von Haut in eine kleine Scheide, die mit einem kurzen Band unter der Jacke hervor hing, zu stecken, danach ein weiteres mit dünnem Klingenblatt zum Abschälen von Fleisch von den Knochen und als Letztes einen silbrig glänzenden Dolch, der einem ganz besonderen Zweck dienen sollte, falls er die Gelegenheit dazu bekam: Rache. Das nordische Stahllangschwert hing er auf seinen Rücken, ebenso, wie den langen, aus dunklem Ebenholz und feinem Stahl gefertigten Jagdspeer. Zu guter Letzt kam dann auch noch die Armbrust an eine Schlaufe am Gürtel, ebenso die Bolzen. Er ging noch einmal in Gedanken alle seine Schritte durch, damit er auch sicher war, nichts vergessen zu haben und zog sich dann die Handschuhe an und streifte den Helm über seinen Kopf. Den Beutel mit Proviant und wichtigen Utensilien warf er sich über die linke Schulter und trat dann vor die Tür seines Hauses. Mittlerweile begann es bereits zu dämmern und er musste sich beeilen, um rechtzeitig zum ausgemachten Treffpunkt zu kommen. Das Feuer im Kamin würde er neu entfachen müssen, wenn er wieder kam. Es war unmöglich es über eine solch lange Zeit am Brennen zu halten, ohne selbst da zu sein. Also blieb ihm nichts anderes übrig.
    Als die Sonne bereits den Horizont erreicht hatte, kam er schließlich auch am Fjalding See an. Er wurde auch bereits erwartet. Er stieß zu den vier anderen Mitgliedern seiner Jagdgruppe und sie wirkten nicht unbedingt frischer, als er. Zumindest soweit, wie er die Gesichter unter den Fellhelmen erkennen konnte. Brândil trug ebenfalls eine Schneebärenrüstung. Gondrim, Hulfgar und Rulmgar bevorzugten dahingehend aber eher die Schneewolfrüstungen. „Guten Abend, Thorin, grüßten sie ihn alle zusammen mit verschmitzten Grinsen, die mal mehr, mal weniger gut erkennbar waren, auf den bärtigen Gesichtern. „Die Nacht gut überstanden?“, lachte Rulmgar und wirkte noch am frischsten von seinen Gefährten.

    „Mehr oder mindert gut, ja“, erwiderte er und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Auch die anderen stimmten dann mit ein. Sie konnten nur zu gut nachvollziehen, was er meinte. Immerhin hatten sie noch einiges mehr getrunken, als er. Er warf noch einen letzten Blick auf die gefrorene Oberfläche des Sees, die im abendlichen Schein der Sonne schimmerte und nur gelegentlich von Löchern durchbrochen wurde. Dazu kam noch ein kühler Wind, der wenigstens einen kleinen Teil der Hitzeüber die Haut seines Gesichts aus ihm hinauszog. Er schwitzte enorm unter der dicken Kleidung, aber es war besser so, als anders herum. „Erster Halt, Nordpass an der Küste?“, fragte er in die Runde und erntete ein zustimmendes Nicken, von Brândil.
    „Wir müssen zunächst den Fluss überqueren. Wenn wir auf der anderen Seite der Brücke sind, begeben wir uns auf der westlichen Seite der Moesring Berge, an die wir uns immer dicht halten werden, nach Süden und dann weiter in Richtung nach Westen zur Küste, wo wir dann unsere Jagdgründe haben. Also das Gebiet westlich des Hvitkld Gipfels“, erklärte dieser dann weiter ihre Route. Ohne, dass es dann noch weiterer Besprechungen bedurfte, setzten sich die Jäger in einem schnellen, aber keinesfalls rennendem Schritttempo in Bewegung nach Norden. Zunächst galt es, den Isíld Fluss zu überqueren …

  5. #105

    Cyrodiil, Weynon Priorei; Chorrol, Eine und Krummstab

    Tarik hatte sofort die Priorei velassen als Nees im bescheid gab, das die Ausbildung für heute beendet sei. Nachdenklich schlenderte er auf das Stadttor von Chorrol zu."Heute habe ich viel gelernt. Reicht es aber um mein Versprechen einzuhalten?" Diese eine Frage ging ihm immer wieder durch den Kopf. Er passierte das Stadttor und wunderte sich als er plötzlich vor der Taverne "Eiche und Krummstab" stand. Tarik schüttelte ncoh einmal den Kopf ehe er eintrat. Der Geruch von frischem Essen und Bier stieg ihm in die Nase."Jetzt eine warme Mahlzeit nach so einem Tag", dachte er. Fast schon aus Gewohnheit wählte der Kaiserliche einen Platz Abseits des Betriebes. Er bestellte sich einen Krug Bier und etwas von dem Abendessen.

    "Wenn die Ausbildung zu lange dauert werde ich zu spät kommen. Sie hält vielleicht noch 3 Tage durch, dann wird sie sterben. Das kann ich nicht zulassen, ich werde ihr helfen. Danach sind meine Verfolger dran. Dieser Ramon ist mir nicht geheuer und ich werde das Gefühk nicht los das er mich noch in große Schwierigkeiten bringt. Wenn er aber merkt, dass ich weiß das er hinter mir her ist, wird es gefährlich........gefährlicher als es bereits ist. Sie werden mich finden, ich kann mich nicht hier in Cyrodiil verstecken. Entweder reise ich in ein anderes Land und verwische meine Spuren oder ich töte sie", überlegte Tarik. Das Essen wurde gebracht und er bgeann zu essen."Wobei mir die letztere auch als die bessere Möglichkeit erscheint. Ich weiß ja wie es ist gejagt zu werden und so extrem wie beim ersten Mal soll es nicht werden", dachte er. Geistesabwesend sah er sich das Treiben in der Taverne an.
    Geändert von Skyter 21 (27.10.2008 um 20:23 Uhr)

  6. #106

    Nachts in Chorrol

    Seht stieg diese Nacht wieder aus dem Fenster. Er hatte den Auftrag nochmals durchgelesen und wusste jetzt, wo er nach Jawina suchen sollte. Der Zombie auf dem Dachboden war sicher kein Zufall. Doch er brauchte etwas Besseres als seinen Dolch und seinen Bogen (der im engen Gebäude sowieso nicht sehr viel bewirkte). Er schlich die Gasse entlang und kam an der Hauptstraße an. Keine Wachen. Doch die Laternen könnten ihn verraten. Er schlich außerhalb ihrer Lichtkegel am Straßenrand entlang. Seht kannte nicht sehr viel von der Stadt, da er erst am gestrigen Nachmittag in Chorrol angekommen ist. Es begann zu Regnen. Seine eingehüllte Lederrüstung lies das Wasser nicht weiter eindringen, wurde jedoch an den äußeren Schichten nass. „ Optimale Bedingungen!“ sagte Seht ironisch zu sich selbst. Er wurde nass. Da sah er ein Haus mit einem Schild, auf dem ein Amboss und ein Hammer abgebildet wahr. Garantiert eine Schmiede! Immer noch keine Wache. Seltsam. Er knackte das relativ einfache Schloss. Bevor er eintrat band er sich einen Gürtel um, der seinen Schwanz am Körper festhielt um eventuelle Schleifspuren zu vermeiden. Es war stockdunkel im Eingang, was Seht einige Probleme machte. Er schloss die Tür hinter sich, was dazu führte, das er nichts mehr sah, denn auch die Fenster ließen kein Licht hinein. Oder die Laternen waren ausgegangen. Langsam tastete er sich durch den Raum. Seht war nicht gerade der Meister des Schleichens und machte deswegen leise, knarrende Geräusche. Er war nass und er wusste, dass ihm das nicht gerade helfen würde, weswegen er vorsichtiger war als sonst. Er kam an eine Art Tisch an, der anscheinend der Tresen war. Seht tastete den Tresen entlang. Auf ihm lag nur eine art kleines Viereck, wahrscheinlich ein Buch, ein seltsamer Trichter, den Seht als Kelch einordnete und ein Dolch, der, so fühlte es Seht, kleine Sprünge hatte. Alles ohne besonderen Wert. Er tastete sich weiter. Endlich fand er eine Vitrine. Die hatte er gesucht. Es blitzte und Seht erkannte ein Schwert in der Vitrine. Natürlich war das Schloss zu schwer zu öffnen. Deswegen zog er ein kleines Leinentuch hervor, das er von seinem kleinen Tisch aus dem Gasthaus gezogen hatte. Er hatte sich beim Gemischwahrenhändler eine Dose mit einem Harz-Leim Gemisch gekauft (teures Zeug!) und zog sie jetzt aus einer seiner inneren Taschen heraus (was aufgrund seines Schwanzes ein wenig kompliziert war) und schmierte den Innhalt jetzt auf das Tuch und legte es vorsichtig auf das Vitrinenglas, bis er merkte, das es klebte. Jetzt stach er mit dem Dolch auf das zugedeckte Glas, bis es leise knackte. Langsam zog er das Leinentuch vom Glas ab, das ein sauberes Loch hinterließ. Seht nahm das Schwert aus der Vitrine und hielt es empor. „Ja, wahrhaft eine Heldenklinge! Jetzt nichts wie weg.“ Das Schwert lag ihm ein wenig schwer in der Hand und es gab einige Probleme sich den Gürtel umzubinden. Er fragte sich, wie die Schwertkämpfer das aushalten konnten. Na ja, die haben sich ja auch nicht den Schwanz umgebunden. Er machte eine Drehung zur Tür hin. Zu schnell. Er viel hin. Es donnerte wieder und im Blitzlicht sah er wie eine Ork in Morgenmantel an der Treppe nach oben stand. „Na warte!!!“ Seht rannte los, jedoch gegen die Wand. Es blitzte wieder. Die Ork stand in der gegenüberliegenden Ecke. „Da bist du!“ Widerwillen rutschte sie jedoch im laufen aus, was daran lag, das Seht überall Pfützen hinterlassen hatte. „Optimale Bedingungen!“ Er fand die Tür und stürmte raus. Er war schneller als die Ork und konnte sich wieder in sein Zimmer retten, ohne das er gesehen wurde.

  7. #107

    Cyrodiil, Anga

    Wie die kleinen Kinder. Streiten sich um jede Kleinigkeit und können es nicht lassen einander Streiche zu spielen. Riskieren dabei das einer der wenigen Dietriche die sie noch hatten zerbrach und reitzen sich gegenseitig bis zur Weisglut. Nord wie sie kennen- und nur bedingt lieben lernte. Jetzt da die Beute verteilt war beruhigten die Beiden sich und sie mussten nur noch den Weg nach draußen finden. Während Herman Einar in die Kammer holte klopfte Xerxes die Wand ab, ob es aus dieser Kammer einen Fluchtweg nach oben gab und Nemada durchsuchte die Kammer nach einem versteckten Schalter, die der die Tür öffnen würde. Da Einar allerdings im Aufwachen begriffen war konnten sie ihn gleich Fragen, wo der Gang zur Oberfläche war und mussten nicht mit der Sucherei unnötig Zeit vergeuden.
    Dieser befand sich unter einer Bodenplatte, die man mit zwei Griffen, die unter einer dicken Staubschicht verborgen waren, aufheben konnte. Währen Xerxes und Herman sich abmühten die massive Felsplatte aufzuheben kümmerte sich Nemada darum, das der gefesselte und nach einem Hilferuf jetzt auch geknebelte Einar keinen Unfug trieb. Unter der Steinplatte befand sich ein schmaler Gang, gerade breit genug für einen Mann und so niedrig, dass ihre Begleiter sich bücken mussten während sie gerade noch aufrecht gehen konnte. Und nach einem etwa viertelstündigen Marsch durch den Gang gelangen sie zu dem Ausgang, der ein gutes Stück von der Ruine entfernt war. Nemada, die während des ganzen Marsches durch den nur von dem matten Schein einiger gelegentlich befestigter Leuchtkristalle erhellten Gang vorangegangen war verließ den Tunnel als Erste. Er mündete in eine kleine, verlassene Höhle und wurde von einer Felsplatte, die von innen über einen Druckschalter bewegt werden konnte verdeckt.
    Nachdem auch ihre Begleiter aus der Höhle gekommen waren verabschiedete sich Namada von den Beiden, drehte sich um und Verschwand in der Abenddämmerung, die über das Land gekommen war.

  8. #108
    Die Heilerin betrat die Taverne ohne sich groß im Eingangsbereich umzusehen. Auf dem Weg nach draußen hatte sie sich noch ein paar lose Notizen von Ihrem Arbeitstisch mitgenommen, welche sie nochmal durchlesen und ergänzen wollte. Allerdings waren diese einem kräftigen Luftstoß am Morgen zum Opfer gefallen und nun wild durcheinander.

    Mit leise gemurmelten Flüchen, welche dem widerspenstigen Papier galten, und gesenktem Kopf steuerte die Frau zielsicher Ihren gewohnten Tisch an. Sie aß nun jeden Abend in dieser Taverne und mittlerweile fand sie Ihren Weg auf blind und ging davon aus, dass jeder andere der Ihren Weg kreuzte sehend war und Ihr einfach ausweichen würde. Wer dies nicht tat hatte eben Pech. Merkwürdigerweise sties tatsächlich nie jemand mit der Bretonin zusammen. Dies mochte aber auch an dem leichten Lichtzauber liegen, welcher fast jedesmal unbewusst von der Frau ausging, sobald sie das Halbdunkel der Taverne betrat. In der Regel verschwand das Licht, wenn sie eine Weile am Tisch saß. Auch das schien dann der Priesterin nicht aufzufallen.

    Am Tisch angekommen fiel Ihr Blick zuerst auf ein paar Beine, welche sich auf Ihrem Stammstuhl befanden. Sie hob den Lockenkopf irritiert und in Gedanken noch mit Vampirismus und seiner Heilung beschäftigt, um den Besitzer der Beine einen Moment verständnislos anzustarren. Erst dann erkannte sie Tarik und Ihre Miene wurde direkt freundlicher. Sie strich sich die Locken hinter die Ohren, welche sich schon wieder munter in Ihrem Gesicht kringelten und nahm gegenüber Ihres Schülers platz.

    Auch Tarik wirkte mit den Gedanken weit entfernt und schon kurze Zeit später war Naasira wieder in den Unterlagen vertieft. Ein weiteres paar Beine schob sich in Ihr Blickfeld und ein Fuss in einem recht staubigen, zerschlissenen Lederschuh tippte ungeduldig auf und ab. Jemand räusperte sich neben Ihr........Sie setzte zum 2x an um den Absatz über Vampire und Knoblauch zu lesen........ein erneutes Räuspern und noch heftigeres Tippen..........ein 3. Versuch mehr über Knoblauch und Vampi...........
    "Was? Hustenmedizin gibts in der hiesigen Magiergilde.....", fuhr die Heilerin genervt auf. Sie schaute in das Gesicht eines reichlich verdutzten, jungen Mannes. Talasma tätschelte dem Mann beruhigend die Schulter. "Nicht erschrecken lassen Ihr Euch. Sie nicht beissen." Dann zeigte sie der Heilerin Ihre scharfen Eckzähne und die Frau war sich nicht sicher ob dies ein Lächeln oder ein Fauchen sein sollte. Etwas freundlicher sprach sie den Mann vor sich wieder an. "Verzeiht, wenn ich mich mit meinen Studien beschäftige, werde ich bisweilen etwas bissig." Sie hörte Talasma leise Lachen und warf der Wirtin einen ironischen Blick mit hochgezogener Augenbraue zu.

    Bei einem Bier erklärte der Mann sein Anliegen. Er war von Bruma hierher geschickt worden. Scheinbar lag in Bruma ein Mann mit einem komplizierten Beinbruch. Und sie sollte es nun richten. Die Heilerin lies sich von dem Boten das wenige berichten was dieser wusste. "Wir haben nicht mehr allzuviel Zeit. Je länger das Bein in diesem Zustand bleibt, desto schwieriger wird es werden es wieder einzurichten. Es bringt nichts im dunkeln aufzubrechen und ich werde auch noch einiges richten müssen. Doch wir treffen uns morgen früh, Glockenschlag Neun am Stall. Ihr Blick richtete sich nun auf Tarik: "Habt Ihr Lust einen Ausflug zu unternehmen?" Und während sie seine Antwort abwartete, stellte sie im Geist schon eine Liste auf......
    -Nees benachrichtigen
    -Kleider einpacken
    -Verbände richten
    -Tinkturen frisch ansetzen
    -die kleinen Messer schärfen und sicher einpacken
    ................................

  9. #109
    Seht stieg wieder aus dem Fenster und peilte sofort das Haus an, in dem der Zombie auf dem Dachboden lag. Dort sollte Jawina Corzus sein. Auf Grund des Ausbleibens gestriger Wachen hatte er sich bereits erkundigt. Nicht weit von Chorrol hatte sich ein weiteres Obliviontor Richtung Grenze geöffnet und der Hauptmann hatte mindestens die Hälfte der Wache hingeschickt. Seht hatte sich überlegt wie er es angehen sollte und er kam zu dem Schluss, das er seine guten Weinkenntnisse nutzen sollte. Er schlich nicht, er ging. Seine Lederrüstung trug er unter einem rostbraunen Anzug. Seht kam jetzt an der Haustür an und klopfte. Niemand öffnete. Er klopfte lauter und wartete ab. Dabei durchlief er nochmals seinen Plan. Am Tag hatte er sich einen teuren Sporadischen 134. gekauft. Sporadisch war eine kleine private Brennerei, die nicht gerade sehr bekannt war. „Schon seit der 2ten Ära!!!“. So hieß es jedenfalls auf dem Etikett. Endlich ging die Tür auf. Vor ihm stand ein etwas älterer Hochelf. „ Was wollen sie? Vor allem so Spät in der Nacht?“ „Ich möchte ihnen einen der besten Sporadischen Weine anbieten! Und das nur zum halben Preis!“ Der Hochelf schwieg eine Weile. Dann sah er sich um. „Na gut, kommen sie herein. Also, der Preis?“ Seht schlug die Tür hinter sich zu. „Der Preis beträgt 150 Septime die Flasche. Aber wir bieten auch kostenlose Proben an.“ „ Hmm… in Ordnung, ich hole nur ein Glas.“ Der Elf ging in die Küche. Seht sah sich im Raum um. Es lagen überall Aufzeichnungen, alte, abgetragene Mäntel und Hemden und einige Bücher herum. Aber eines sprang Ihm sofort ins Auge. In der Ecke lagen die meisten Mäntel und ein Totenkopf lugte aus dem Haufen heraus. Der Hochelf kam wieder. „Gut, gut, gut! Her mit dem Gesöff!“ Seht überraschte die plötzliche Persönlichkeitsänderung des Elfen, aber trotzdem schüttete er ihm ein wenig Wein ins Glas. Dabei dachte er sich: „Ein so Hochprozentiger wird ihn bestimmt zum Reden bringen!“. „Könnte ich noch ein wenig haben?“ „Natürlich mein Herr!“ Der Hochelf schaffte noch zwei volle Gläser und verlangte noch mehr. Beim fünfzehnten kippte er jedoch vom Stuhl. „Wo ist Jawina Corzus?“ „Wa..waas? *Hick!* Ich werde doch wohl nie nich meine Freunden verraten!“ Er schoss einen Feuerball, der Seht jedoch um Meter verfehlte. Seht hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. „Wo ist sie?!?“ „Brr…Brr…“ Plötzlich rappelte der Hochelf sich wieder zusammen und schoss Seht einen Blitz in die Magengegend. Es war zwar kein sehr schmerzlicher Blitz, dafür aber ein sehr starker. Seht flog aus dem Fenster auf die Straße. Er rappelte sich auf und rannte direkt los Richtung Zimmer. „Bravil oder Bruma also.“ Er kletterte durch das Zimmerfenster. Wo war der Hochelf? Er guckte raus. Er war auf halbem Wege umgekippt und wurde von der Wache gefunden. Glück. Ausnahmsweise ist alles glatt gegangen.

  10. #110

    Morrowind, Vvardenfell-Distrikt, Ascadia-Inseln

    Schneestürme, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, gefährliche Aufwinde und Magnetfelder, all dies hatte das dwemerische Luftschiff überstanden. Jede Minute über den großen Ebenen und den Gebirgen von Himmelsrand war für die Besatzung eine Tortur gewesen. Das Wetter hatte sich leider nicht gehalten und war während der Reise nur sehr kurz gut gewesen. Die meiste Zeit hatten sie Stürme, Regen, Schnee oder Hagel ertragen müssen. Die Winde waren stark. Jede starke Bö hatte die Gondel ins Schwanken gebracht. Sie waren desöfteren hart durchgerüttelt und durchgeschüttelt worden. Die starken Temperaturschwankungen, von ziemlich kalt zu unerträglich kalt und extrem kalt und umgekehrt, hatten der Mannschaft sehr viel abgetrotzt. Aurek hatte desöfteren hoch auf die Plattform gemusst um die Kristalle neu einzustellen und wäre dabei fast von einem starken Windstoß herunter gefegt worden. Glücklicherweise hatte er sich an der Brüstung festhalten können. Einige Matrosen hatten weniger Glück und wurden bei einem schlimmen Sturm im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde verstreut. Wahrscheinlich zieren ihre Leichen jetzt irgendein Gebirge in Himmelsrand. Jedoch war das Schwanken nicht einmal annähernd das Schlimmste für Tarrior gewesen. Diese extreme Kälte hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass es auf der Hinreise auch so kalt gewesen sei. Schlussendlich hatte es dazu geführt das er zunächst die ganze Zeit seinen Flammenschild aufrechterhalten hatte. Danach hatte er versucht sich mit etlichen Decken auf seiner Kabine einzumurmeln. Doch das geflickte Luftschiff war nun mal nicht mehr als dies gewesen – geflickt. Das Schiff war notdürftig aus den Bruchstücken zusammengebastelt worden. Aurek hatte ihm erzählt das es nicht ganz gereicht habe und sie daher auch noch auf einfachere Metalle hatten zurückgreifen müssen. Die Konstruktion war alles andere als perfekt geworden, es gab etliche Ritzen und Löcher, die übergeblieben sind, da die Teile nicht vollständig zusammen passten. Und jetzt zogen Winde und Kälte ungehindert ins Innere des Schiffes und die Decken halfen nicht im Geringsten. Die anderen Dunmer froren zwar auch, aber nicht so schlimm wie er. Seine Zähne bibberten und er zitterte fürchterlich und er musste sich daher schon desöfteren Blicke der anderen Besatzungsmitglieder gefallen lasen.

    Daher hatte er sich dann auch schon bald in den Maschinenraum zurückgezogen. Dort in der Nähe der Dampfmaschinen und Öfen war es am wärmsten auf dem ganzen Schiff. Zudem hatte er dort seine Ruhe, die Matrosen hatten es während der Reise aufgegeben ihn zu belästigen. Es war für ihn irgendwie magisch gewesen, als sie sich wieder in unmittelbarer Nähe zu Morrowind befanden. Er spürte, dass ihm etwas gefehlt hatte, er bemerkte wohl erst jetzt nach der langen Trennung von Vvardenfell diese Wirkung. Es schien ihm, als würde der Rote Berg eine Art Leuchtfeuer ausstrahlen, als würde er ihm Kraft geben. Tarrior hatte sich lange in Meditation vertieft um es zu ergründen und jedes Mal wenn er es mit seinem Herzen und seinem Geist erfasst hatte, fühlte er eine unglaubliche innere Ruhe. Er konnte so gut, wie schon lange nicht mehr, schlafen und träumen. In gewisser Weise war es genau das gewesen, was er unbedingt gebraucht hatte. Er hatte seit ihrer Abreise in Cyrodiil viel über die Zukunft nachgedacht. Vor allem über Behram Meradanz, den Hexer der Telvanni der ihn erst in die kaiserliche Provinz geschickt hatte. Er war sich nicht sicher, ob dieser wirklich die Beweise für seine ehemalige Zeit im Haus Dagoth rausrücken würde. Aber auch wenn er sie hergeben würde, könnte er vielleicht noch weitere haben, er schien sein Versteck gefunden zu haben. Tarrior würde nicht zulassen, dass der Magier ihn noch weiter erpressen würde, außerdem würde er Vergeltung üben. „Niemand erpresst einen Gildres“: entschied er. Und Behram hatte ihm selbst die nötige Möglichkeit geliefert. Tarrior würde die Pläne des Telvanni ruinieren und ihn hinter Gittern bringen. Selbst wenn er dann noch irgendwelche Beweise würde vorbringen können, niemand würde ihm glauben. Und während das Schiff seinen Flug fortgesetzt hatte, hatte er über das weitere Vorgehen nach der Landung nachgedacht und sich weiter in die Meditation vertieft. Doch nun standen sie endlich kurz vor der Heimat. Das Festland von Morrowind hatten sie hinter sich gelassen und am Horizont war der Küstenstreifen von Vvardenfell bereits zu erkennen, wie er sich schwarz vor der untergehenden rot-gelben Sonne abzeichnete. Tarrior war fasziniert von dem Anblick der sich ihm von der Plattform mit den Kristallen aus bot. Aurek hatte gerade die Stärke der Steine modifiziert um das Luftschiff für den Landeanflug bereit zu machen. Der Dunmer fand es jedoch seltsam. „Landen wir nicht wieder an der Azuraküste?“: fragte er den Nord. „Nein, Meister Meradanz hat angewiesen euch in Ebenherz abzusetzen. Ein Bote wartet dort bereits auf euch. Wir werden jedoch gleich nach Tel Aruhn weiterfliegen.“: erklärte er. „Verstehe. Hast du etwas über die Lage auf Vvardenfell gehört? Gerüchteweise habe ich gehört, dass die Deadra hier ebenfalls ihre Invasion beginnen sollen“: fragte er weiter. „Dann wohl nicht mehr als ihr. Nur das die Invasion viel schlimmer sein soll, als in Cyrodiil. Angeblich sollen die Deadra tief im Land stehen. Aber Meister Meradanz hat uns auch keine genauen Informationen gegeben. Ich an eurer Stelle würde mich in Ebenherz umhören. Achso wir lassen euch auf der großen Insel südlich der Stadt raus. Das wir ein Luftschiff besitzen, muss ja nicht unbedingt jeder wissen.“: antwortete er, beim letzten Satz nickte Tarrior.

    Unter ihnen zog das Meer dahin, ein einziger goldener Teppich der nur durch einzelne Wellen durchbrochen wurde. Es hätte alles so friedlich sein können, doch das Gefühl hielt nicht lange und war trügerisch. Mittlerweile waren sie nah genug an die Küste heran gekommen, dass der Dunmer die meterdicken und mehr als turmhohen Rauchsäulen erkennen konnte, die über dem gesamten Inneren der Insel aufzusteigen schienen. „Was bei Fürst Dag.. ähm den Göttlichen ist da los“: stieß er hervor, ohne die Frage wirklich an jemanden zu richten. Aurek schüttelte nur den Kopf. Dann sagte er: „Wir sollten wieder nach unten gehen. Wir sind fast da.“ dann ging er wieder hinunter, Tarrior folgte ihm. Und tatsächlich hatten sie kaum zehn Minuten später das Land erreicht und das Schiff schwebte nur knapp über dem Erdboden. Zwei Matrosen ließen eine Strickleiter herab, an der er herunter klettern konnte. Zunächst warf er sein Gepäck über Bord, das im Gras unter ihm dumpf aufschlug, dann ließ er sich die Leiche der Dunmerin aushändigen, die er vor Bruma gefunden hatte. Ein weiteres Besatzungsmitglied hatte sie in ein großes Leinentuch eingewickelt und aus dem Kühlraum geholt. Tarrior schüttelte Aurek noch ein letztes Mal die Hand zum Abschied. „Machs gut Aurek und eine gute Heimreise“: sagte er und der Nord nickte und lächelte als würde er mehr wissen als er selbst. Der Dunmer verdrängte die Gedanken daran und stieg die Leiter nach unten. Dann warfen sie den Leichnam hinunter und er fing den leichten Körper der Frau auf. Nicht einmal zwei Minuten später war das Schiff schon wieder in der Luft, die Leiter eingezogen. Er seufzte, denn bis Ebenherz war es somit trotzallem noch ein gutes Stück. Er schulterte sein Gepäck und hob den Körper auf und machte sich gemessenen Schrittes auf den Weg, immer der dunklen Silhouette der Stadt entgegen. Er wollte unbedingt noch den Rest Tageslicht ausnutzen. Allzu lange dauerte es wohl eh nicht mehr, denn der Himmel hatte bereits eine blutrote Farbe angenommen und die Sonne war fast hinter dem Horizont verschwunden. Verträumt und in Gedanken versunkenen, stapfte er durch das sich im leichten Wind wiegende Gras. Er ging nochmals seine Pläne für die nähere Zukunft durch und wog die Chancen für einen Erfolg seiner Mission ab. Alles hing davon ab, dass Behram nichts davon mit bekam. Er traute dem Telvanni mittlerweile alles zu. Die Tatsache das er sich diese zwei Gestalten in den grauen Mänteln unterhielt, die wie Geister plötzlich auftauchen und verschwinden konnten und immer bestens über alles im Bilde waren, beunruhigte ihn in einem hohen Maße. Wer konnte schon sagen, ob er nicht immer noch beobachtet wurde. So wie er den Magier einschätzte, ging dieser auf Nummer sicher. Behram musste davon ausgehen, das er zumindest um einen Teil seiner Pläne wusste.

    Tarrior hatte ja damals von dem Magier erfahren, den er und dieser Joran aus Hrotanda Vale gerettet hatten, dass der Telvanni dabei war einen Krieg zwischen seinem Fürstenhaus und der Magiergilde zu provozieren. Zwar konnte Tarrior noch nicht ganz verstehen, welchen Nutzen es für den Hexer haben würde, aber er wusste dass es einen entscheidenden Grund geben musste. Doch umso mehr er darüber nachdachte, umso verwirrender schien das Ganze für ihn zu werden. Er entschied dann auch, dass es besser sei die Gedanken erst zu gegebener Zeit weiter zu verfolgen, nämlich dann wenn er den Beweis für die Machenschaften Behrams zusammen getragen hatte. Doch jetzt hieß es erstmal den Auftrag für den Telvanni abschließen. Vermutlich würde der Bote den Hammer und die gefundenen Unterlagen und Artefakte aus Hrotanda Vale entgegennehmen und ihm seine Belohnung aushändigen. Beim Gedanken an diese „Belohnung“ konnte er nur verächtlich schnaufen. Behram würde ihm eben jene Gegenstände aushändigen, die bewiesen, dass er einstmals dem Kult des Sechsten Hauses gedient hatte. Aber er glaubte nicht wirklich daran, dass ihm der Telvanni alles übergab. Wenn Tarrior richtig darüber nachdachte, würde er auch selbst so handeln, denn es war besser noch etwas in der Hinterhand zu haben. Aber der Hexer konnte ihn noch bis in alle Ewigkeit damit erpressen. Doch er würde es nicht noch einmal zu lassen, aber vor allem würde er sich für die erste Erpressung bald rächen. Er seufzte, denn schon wieder war er bei der Planung angekommen. Er schüttelte den Kopf und befreite sich zunächst davon. „Erstmal werde ich sowieso auf die Plantage zurückkehren“: entschied er und noch während er daran dachte, drangen ihm unglaublich viele Stimmen und laute Geräusche an die Ohren und eine Menge, vor allem unangenehmer, Gerüche in die Nase. Er stand auf einer kleinen Hügelkuppe vor der Stadt. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit vollends über das Land gelegt. Als hinunter blickte, glaubte er zunächst seinen Augen nicht zu trauen. Vor den Mauern der Stadt schien sich noch eine zweite Stadt gebildet zu haben. Ihn der Dunkelheit konnte er die flammenden Punkte dutzender Lagerfeuer und etlicher Fackeln erkennen, in dessen flackernden Licht sich eine ganze Zeltstadt aus der Dunkelheit schälte. Selbst auf die Entfernung konnte er dieses scheinbar wild wuchernde, aus schmutzigen grauen bis weißen Leinenbehausungen bestehende, Gebilde erkennen, dass aussah als hätte Ebenherz einen Gürtel bekommen. „Was ist hier los“: sprach er atemlos zu sich selbst. Er war gleichermaßen beeindruckt wie verwirrt von der großen Ansiedlung aus Zelten. Während er dem ausgetretenen Pfad in Richtung Stadt folgte, kreisten seine Gedanken die ganze Zeit um die Frage, was hier los sei. „Könnte Ebenherz von den Deadra belagert werden?“: war sein erster Gedanke, den er jedoch nur wenige Sekunden später als Unsinn abtat. Deadra würden keine Feldlager errichten, oder selbst wenn, dann wären es sicher keine einfachen Zelte. Außerdem hatte er das zerstörte Kvatch gesehen. Die Deadra hatten die Stadt ein einem Blitzangriff überrannt, eine Belagerung war nicht einmal nötig gewesen, sie hatten die Verteidiger einfach und schnell überrannt. „Aber wenn nicht die Deadra, vielleicht ja jemand anderes?“: fragte er sich dann anschließend, aber ihm fiel niemand ein, der Mittel und Grund besaß Ebenherz unter Belagerung zu stellen, zumal Morrowind ja schon bei seiner Abreise kurz vor dem Ausbruch eines bis dahin schwelenden Bürgerkriegs gestanden hatte. „Oder haben sich die einfachen Leute verbündet und wollen nun gemeinsam den Herzog stürzen?“: fragte er sich bei diesen Gedanken dann fast automatisch weiter. Zwar schien ihm diese Möglichkeit plausibel, aber er glaubte nicht wirklich, dass die Bauern und Arbeiter mit Stöcken und Schimpfworten gegen eine schwer befestigte kaiserliche Festung vorgehen würden. „Oder doch?“: kam kurz ein Gedanke auf, doch er schüttelte innerlich den Kopf, es war absurd und für unausgerüstete Angreifer Selbstmord.

    In etwa ging es noch die letzten fünf Minuten unablässig so weiter, ohne das er auf eine direkte Antwort auf die Frage gekommen wäre, woher plötzlich dieser Zeltgürtel kam. Er erreichte gerade den Rand des Zeltlagers um festzustellen, dass man es mit einem notdürftigen Palisadenzaun aus aufgeschütteter Erde und Geröll und einigen wenigen eingeschlagenen Holzpflöcken gesichert hatte. Die Pflöcke die in Abständen von mehreren Metern den Erdwall bekrönten waren nach oben hin zugespitzt worden. Vermutlich hatte das Holz, das die Region in Form weniger Bäume hergab, nicht für eine volle Lagerverteidigung gereicht. Dennoch vermied er es einfach über den kleinen Erdhügel zu klettern, den man hier scheinbar ernsthaft als Wall bezeichnen wollte und folgte weiter dem ausgetretenen Hohlpfad der ihn, wie er auch gehofft hatte zu einer Art kleinem Durchgang führte. Mit dem immer noch gefrorenem Leichnam der toten Dunmerin auf den Armen ging er einfach auf eine der beiden Wachen dieses kleinen Durchgangs zu. Eigentlich wäre er nicht so unvorsichtig gewesen, doch es handelte sich bei ihnen um Dunmer in Knochenrüstungen und eine der Rüstungen trug das eingeschnitzte Zeichen von Fürstenhaus Hlaalu, seinem Fürstenhaus. Er fand es zwar merkwürdig, dass sich hier Hlaalu-Wachen in einem Gebiet herum trieben, die eigentlich unter dem Schutz der Kaiserlichen Legion stand, doch er dachte gar nicht weiter darüber nach. Als er jedoch näher kam, erkannte er auf der Rüstung des anderen Wächters das Symbol des Fürstenhauses Redoran und langsam begann sich ein schrecklicher Verdacht in ihm breit zu machen. Die Beiden hatten mit ihm geredet und ihn nicht bemerkt, da die Fackeln die den Eingang umgaben ihr Licht nicht soweit in die Dunkelheit warfen. Doch als Tarrior in den rötlichen Schein des Lichtes gelangte, wurden die beiden Torwächter vollends auf ihn aufmerksam. Schnell zogen sie ihre Schwerter. Der Redoraner, dessen Gesicht von einer Narbe geziert wurde, musterte ihn mit festem und aggressivem Blick. Im Gesicht des Hlaalu-Wächters zeichnete sich ein Anflug von Panik und mühsam unterdrückter Angst ab.

    „Wer sei-ei-ei-d ihr? Und was wo-o-o-llt ihr hier“: fragte dieser mit zitternder Stimme. „Hat er Angst vor mir“: fragte er sich in Gedanken. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres, hochrangiges Mitglied von Fürstenhaus Hlaalu. Ich bin auf dem Weg nach Ebenherz. Was bei allen Göttlichen ist hier los?“: erklärte er sich. „Und wie wollt ihr hierher gekommen sein? Ihr kommt aus Süden doch wer auf diese Insel will muss die Stadt oder das Lager durchqueren. Und ihr seht auch nicht so aus, als wäret ihr hierher geschwommen“: stellte der Wächter nun mit etwas festerer Stimme fest. „Ich bin mit einem Schiff hierher gekommen, sie haben mich abgesetzt und sind dann gleich weiter, falls ihr jetzt fragen wolltet warum wir nicht im Hafen angelegt haben. Aber jetzt will ich endlich eine Antwort auf meine Frage haben“: erklärte er, denn in gewisser Weise war es ja überhaupt keine Lüge. Er hatte nur die Tatsache verschwiegen, dass es sich um ein Luftschiff gehandelt hatte. Zumindest schienen die Krieger im zu glauben. Die Beiden sprachen für einen Moment leise miteinander. „Ihr sagtet ihr seid ein Mitglied von Haus Hlaalu und wollt wissen was hier los ist? Wo seid ihr denn in den letzten Monaten gewesen?! Überall in Morrowind ist die Hölle los, überall öffnen sich diese Höllentore in das Reich der Deadra. Doch hier auf Vvardenfell ist es noch viel schlimmer. Es ist vollkommen unmöglich das ihr als Hausmitglied nichts davon mitbekommen habt“: erklärte er mit rasselnder Stimme, Tarriors Augen weiteten sich dabei. „Ich war in Cyrodiil. Ich habe nur gehört, dass auch hier sich Oblivion-Tore geöffnet haben, aber ich habe nicht gewusst dass es so schlimm ist. Aber was ist hier genau los?“: sagte er. „Cyrodiil? Nungut dann willkommen zurück. Wir brauchen sowieso jeden fähigen Mann. Das was ihr hier um Ebenherz herum seht, ist eines der größten Flüchtlingslager hier an der Küste. Da ihr es wahrscheinlich noch nicht gehört habt. Die Deadra haben Ald’Ruhn in Trümmer gelegt und Zentral-Vvardenfell wird jetzt auf Anweisung von Herzog Dren evakuiert. Wir fangen hier die ganzen Flüchtlinge auf. Hier auf den Ascadia-Inseln ist mitunter der einzige wirklich sichere Ort. Ansonsten gibt es noch Lager in Seyda Neen, Hla Oad, Vivec und Pelagiad. Was wollt ihr eigentlich in Ebenherz?“: berichtete der Wächter. „Ich will dort jemanden treffen. Und wie sieht die Lage im Moment aus?“: fragte er weiter. „Fragt am besten einen der Offiziere in der Legion in Ebenherz oder jemandem aus der Herzogsburg. Ich bin nicht auf dem Laufenden, außerdem haben wir hier ein Tor zu bewachen“: sagte er und bedeutete Tarrior mit einer Geste das er passieren könne. Er nickte ihnen nochmals zu und durchschritt das Tor zum Lager. Dann begann er sich durch einen großen Wust von Zelten und Mengen an Flüchtlingen zur eigentlichen Stadt vorzuarbeiten. Dicht gedrängt standen Zelte, Vorratslager, Feuerstellen und Flüchtlinge nebeneinander. Den Weg durch diese verworrene und zusammen gewürfelte Notansiedlung zu finden kostete ihn Zeit und vor allem etliche Nerven, zumal er an einigen Stellen überhaupt nicht mehr durch kam und er die Stelle großräumig hatte umgehen müssen. Das fahle Licht, das die Fackeln verströmten tat dazu ein Übriges, denn nach der dritten Biegung sah wirklich alles gleich aus. Jedoch hatte er es nach einer guten halben Stunde endlich doch noch geschafft und hatte sich an der schlammigen Straße und einigen unschönen Dingen die, die Leute dorthin geschüttet hatten, mal wieder seine Kleider eingesaut. Jetzt jedoch hatte er es endlich geschafft. Er stand nun vor dem großen steinernen Torbogen hinter dem die Brücke lag, die ihn in die Stadt führen würde. Er warf noch einen letzten Blick zum Meer, das die aufgehenden Monde in Licht tauchten, dann wandte er sich um und betrat Ebenherz.
    Geändert von KingPaddy (01.11.2008 um 11:18 Uhr)

  11. #111

    Cyrodiil, Rote Ringstraße; Weye; Kaiserstadt Hafenviertel

    Als Nemada sich schon einige Meter von der Gruppe entfernt hatte, begann Hermann ihr hinterher zu rufen:
    "Moment! Willst du nicht..." und wurde schnell durch einen starken Schlag von Xerxes' Ellbogen unterbrochen, der, während er sich den Finger an seine Lippen legte und Luft durch seine Lippen pfeifen ließ, sagte:
    "Psst! Erinnere sie nicht daran, dass sie noch Geld bekommt, sonst müssen wir noch etwas abgeben."
    "Nun gut", seufzte Hermann leise, "dann frage ich mich jetzt nur noch: Wo ist Harald?"
    "Oh", stieß Xerxes aus, "anscheinend wartet er doch nicht hier auf uns. Dann werden wir wohl Einar umlegen müssen und das Amulett in die Kaiserstadt bringen müssen".
    Nachdem er diesen Satz gesprochen hatte, hörte man den Ansatz eines Verneinens, der durch einen Stofffetzen abgeschwächt wurde, laut in der Luft.
    Hermann verfiel sofort in schallendes Gelächter, "dem scheint wohl nicht zu gefallen, dass wir ihn umbringen wollen. Dann sollten wir wohl ein bisschen mit ihm plaudern."
    Hermann ging auf den mitten auf der Straße liegenden Einar zu, entfernte das zusammengerollte Hemd, das Einar am sprechen hinderte und wurde sofort laut angeschrien:
    "Was fällt euch eigentlich ein mich durch diesen verdammten Gang zu schleifen? Mein Rücken fühlt sich an, als hätte ein Oger ihn als Fußabtreter benutzt und ich weiß immer noch nicht, was hier eigentlich los ist!"
    "Ich glaube, das weißt du ziemlich genau", Xerxes drehte sich nun auch zu Einar um, näherte sich langsam Einar und zeigte mit dem Finger auf das Amulett, das Einar um den Hals trug.
    "Das Amulett?", Einar verstand nicht was Xerxes meinte, "ein Geschenk von einem guten Freund. Was soll damit sein?"
    "Du warst nicht immer der Besitzer dieses Amulettes", antwortete Xerxes, "früher war es Harald."
    "Seltsam, dass sich dieses Amulett in einer Höhle in Skyrim befand. Metertief unter der Erde", konterte Einar mit langsamer Stimme.
    "Ach, tatsächlich und warum hast du dich dann hier in einer Ayleiden-Ruine verschanzt?", fragte Xerxes ungeduldig.
    "Wieso verschanzt? Dies hier ist mein Stützpunkt, hierhin ziehen wir uns nach einem erfolgreichen Überfall zurück. Die meiste Zeit warten wir an der Straße auf Beute. An dieser Straße..." "Jetzt reicht's mir langsam", Hermann unterbrach das Gespräch der anderen, "lass ihn uns umlegen und dann die Belohnung einkassieren."
    Nun begann Einar heftig zu lachen: "Ihr? Mich umbringen? Euch würde ich doch blind, mit verbundenen Händen und Füßen besiegen! Ich habe eine bessere Idee. Ihr befreit meine Beine und wir drei gehen friedlich zu Harald. Ich will mir anhören, was er zu sagen hat."
    "Ich denke eher, dass du ihm einiges zu sagen hast". Xerxes beendete das Gespräch, entfernte die Fesseln von Einars Beinen und hielt ihn an den zusammengebundenen Händen fest.
    "Mir gefällt es nicht ihn mitzunehmen", murmelte Hermann. "Mir auch nicht", flüsterte Xerxes zurück.

    Die Reise von Anga bis zur Kaiserstadt dauerte lange, da Einar das Tempo der Gruppe unerwartet stark bremste.
    Und obwohl die einzigen anderen Komplikationen auf dem Weg angreifende Wölfe waren, kamen sie erst in der Nacht an der Wawnet Herberge an.
    "Stoppt mal kurz", hielt Xerxes die Gruppe an, "ich muss mich mal kurz umziehen".
    "Du willst dir doch nicht ernsthaft nachts eine Stahlrüstung anziehen, oder?", fragte ihn Hermann.
    Aber Xerxes schüttelte nur den Kopf und ging in die Herberge hinein.

    Nach kurzer Zeit kam er auch wieder, begleitet von scheppernden Geräuschen und den Lauten, die die von ihm geweckten Schlafenden von sich gaben, aus der Herberge heraus.
    "Das war jetzt sinnlos", kommentierte Einar. "Ich hab's in dem anderen Zeug einfach nicht mehr ausgehalten", verteidigte sich Xerxes, "lasst uns in's Hafenviertel gehen".
    Die Straßen des Talos-Platz Bezirkes und des Tempelbezirkes waren ungewohnt leer, allerdings war Xerxes bis jetzt nur Tagsüber hier. Dank der Steinhäuser wurde auch keiner der Bewohner geweckt.
    Was im Hafenviertel jedoch nicht so war. Jede Sekunde hörte man ein "Hör auf mit dem Geschepper, ich will schlafen!" und darauf ein "Hör auf hier rumzuschreien, sonst komm ich zu dir 'rüber!". Auch Harald schien diesen Lärm gehört zu haben, weshalb er selber aus einer billigen Absteige herauskam. "Seltsam", dachte Xerxes, "wieso hat er sich so ein billiges Haus gekauft?"
    Doch bevor er weiter in's Grübeln kommen konnte, wurde er schon unfreundlich von Harald begrüßt: "Ich glaube es nicht! Ich habe dir ausdrücklich gesagt, du sollst Einar beseitigen und wer steht dann neben dir? Der sollte tot in dieser Ruine verrotten!". "Es gab da wohl einige Unklarheiten wegen dem Amulett, das solltest du lieber persönlich mit ihm abklären."
    Harald grummelte: "Also gut. Das Haus hier habe ich dir übrigens gekauft, nur 4000 Septim und es gehört dir."
    Xerxes kramte einige klimpernde Beutel hervor: "Die restlichen 1000 Septim hast du ja bereits schon. Woher wusstest du eigentlich, dass ich dir das Geld bezahlen werde?"
    Harald lächelte: "Ich wusste es einfach. Du solltest dich jetzt lieber wieder ausruhen. Ich werde dir morgen sagen was passiert ist."
    Xerxes öffnete die Tür zu seinem Haus und sofort spürte er einen kräftigen Wind warmer Luft. Die Temperaturen waren nachts nun bereits so kalt, dass selbst er den Unterschied zwischen einem gewärmten Haus und der freien Welt spürte. Er schloss die Tür hinter sich und blickte in die Hütte. Sie war weder prachtvoll noch groß, aber Xerxes spürte sofort ein Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte. 17 Jahre war es nun her, dass er in einem Haus gelebt hatte. Seit er 16 war, hatte er immer nur in Herbergen übernachtet.
    Aber jetzt, wo er eine Wohnung betrat, die ihn an die alte Hütte in Skyrim erinnerte, fühlte er sich endlich wieder wohl in dieser Welt.
    Doch sofort wurde er von Hermann wieder in die Realität geholt. "Du hast doch wohl mehr als ein Bett hier, oder?"
    "Moment", Xerxes sah sich kurz im Raum um, "ja, ich habe tatsächlich zwei."
    "Dann lass uns schlafen, wir müssen uns erholen"
    Xerxes hielt sich an Hermanns Vorschlag, ging auf sein Bett zu und verstaute seine Rüstung in einer Truhe, die sich gegenüber von seinem Bett befand. Er löschte die Kerzen, die auf der Kommode neben seinem Bett standen, freute sich, dass sein Bett durch eine kleine Holzwand vom Kamin abgetrennt wurde, damit er besser schlafen kann und legte sich in das Bett, das zwar unbequem, dafür aber warm war.
    "Endlich wieder daheim", flüsterte er und schlief ein.

  12. #112

    Vvardenfell, Ebenherz, Drachenplatz

    Tarrior ging raschen Schrittes über die Brücke, denn er spürte wie straffe Winde vom Meer in Richtung des Festlandes zogen. Er vermutete, dass es wohl diese Nacht stürmisch werden würde. Der Sternenhimmel über ihm war zwar wolkenfrei und prachtvoll anzusehen, doch das würde hohen Windgeschwindigkeiten nicht im Wege stehen. Brücke hatte man großzügig mit Fackeln bestückt, deren Flammen jetzt im aufkommenden Zug wild flackerten. Dann ließ er sie hinter sich und wollte gerade den zweiten Bogen durchqueren. Er konnte gerade noch rechtzeitig stoppen, sonst wäre er in seiner Eile gegen ein ziemlich massiv aussehendes Holztor gelaufen. „Was zum …“: entfuhr es ihm, da wurde auch schon eine kleine Klappe im oberen Bereich des Holzes geöffnet. „Zeigt euren Passierschein vor“: verlangte eine harte kaiserliche Stimme, die von der Tonlage zu einem stämmigeren Mann gehören musste. „Was soll ich vorzeigen!?“: fragte Tarrior empört. „Euren Passierschein! Außerhalb der täglichen Öffnungszeiten und vor allem des Nachts benötigt ihr zum Betreten der Stadt einen Passierschein“: erklärte der Mann hinter dem Tor. „Ich habe aber keinen“: erklärte der Dunmer. „Dann kann ich euch nicht einlassen! Also räumt die Brücke!“: fuhr ihn sein Gesprächspartner an. „Aber ich muss jetzt in die Stadt …“: versuchte er dem Wächter zu vermitteln. „Und ich muss dafür sorgen, das Nachts nur Leute mit einem Passierschein in die Stadt kommen“: erklärte dieser nur gleichgültig. „Und wo bekomme ich so einen Wisch her?“: fragte er genervt. „Passierscheine werden von Gerus Atilia gegen Gebühr ausgestellt“: erklärte der Wächter. „Und wo kann ich diesen Herren finden“: fragte der Dunmer. „Er sitzt im Kontor der Ost-Kaiserlichen-Handelsgilde“: beantwortete der Wachhabende die Frage. Jedoch wäre Tarrior bei der Antwort fast geplatzt. „Aber der Kontor ist im INNEREN der Stadt!!!“: schrie er wütend gegen das massive Holz an. „Dann müsst ihr warten bis die Stadttore morgen wieder geöffnet werden“: erklärte der Wächter ruhig. Tarrior war sich nicht sicher ob der Wächter ihn verarschen wollte, oder ob er es ernst meinte. Er entschied sich lieber dazu ruhig zu bleiben. „Gibt es noch eine andere Möglichkeit wie ich an einen Passierschein komme?“: fragte er mit unterdrückter Wut. „Die meisten der fahrenden Händler haben einen. Vielleicht könnt ihr einem von ihnen einen Gefallen tun und er leiht euch dann seinen. Einer von ihnen, sein Name ist Candhar, lagert vor der Stadt. Die Bauern kommen auch ohne Passierschein jeder Zeit rein, sie müssen uns schließlich mit Vorräten versorgen.“: berichtete der Wächter. „Und ohne lasst ihr mich nicht rein?“: fragte er nochmals. „Nein! Schließlich wissen wir nicht ob ihr nicht ein Spion der Deadra seid“: sagte er. „Das heißt sie würden mich hinein lassen wenn ich einen Schein hätte der nicht einmal mir gehört?“: fragte er erstaunt. „Wir lassen die Leute in die Stadt, die einen Passierschein haben“: war nur seine knappe Antwort. Tarrior schüttelte den Kopf, gleich aus vielerlei Gründen, die Sinnlosigkeit dahinter war nur einer von ihnen. Zum anderen war da noch die Tatsache, das er weder die Lust hatte irgendwas für irgendeinen zwielichtigen Händler zu tun, noch sich bei den Bauern einzuschleimen. Er entschied sich daher zu versuchen über den Hlaalu-Weg in die Stadt zu kommen. Wenn irgendwer die Fähigkeit, die einem die meisten Tore und Wege öffnete, perfektioniert hatte dann war es sein Fürstenhaus. Die Mitglieder von Haus Hlaalu beherrschten diese Kunst wie kaum jemand sonst und er würde sie jetzt bei seinem kleinen Problem mit dem Torwächter anwenden. Er streckte sich kurz und lockerte seinen Finger, dann nahm er eine aufrechte Haltung vor dem Tor ein. Seine Hand glitt bereits hinunter zu seinem Gürtel an dem neben einigen kleineren und größeren Beuteln auch das Schwert hing. Die Augen des Wächters hinter der kleinen Klappe verengten sich misstrauisch. Tarrior holte noch einmal tief Luft und ging dann einen Schritt auf das Tor zu und dann begann es.

    „Würdet ihr mich für eine entsprechende Menge güldener Münzen in die Stadt lassen? Ich bin mir sicher, dass ihr für diese verantwortungsvolle Aufgabe, die ihr hier ausübt, nicht einmal annähernd angemessen genug bezahlt werdet“: bot er ihm an. „Nunja ein großzügiger Spender ist doch sicher vertrauenswürdig. Aber natürlich muss ich mich davon überzeugen, dass ihr wirklich ein GROSSZÜGIGER Spender seid. Ich denke fünfhundert Draken wären eine angemessen selbstlose Spende“: sagte er. Tarriors Hand glitt dann an seinem Gürtel entlang und förderte ein kleines Säckchen zu Tage in dem es verlockend klimperte, dann schob er es durch die kleine Öffnung in der Tür. „Fünfhundert sind zwar ein wenig viel, aber ich habe keine Lust bei dem wohl noch kommenden Sturm, die Nacht in so einem Leinenzelt zu verbringen“: dachte er, während er hörte, wie der Riegel des Tores zurückgeschoben wurde. Als es sich geöffnet hatte trat er hindurch und sah einen glücklich grinsenden Kaiserlichen mit bulligem Gesicht und ziemlich großer Körperfülle. „Ich werde eure Spende gut verwahren“: sagte er und schloss das Tor, Tarrior trat derweil auf den vom Mondlicht erleuchteten Platz mit der großen Drachenstatue hinaus.

    „Bestechung funktioniert doch immer wieder, Haus Hlaalu und sein großes Vermögen seien gepriesen“: ging es ihm durch den Kopf. Der Verlust des Geldes schmerzte zwar ein wenig, aber zumindest befand er sich jetzt endlich in der Stadt. Soweit Aurek während ihrer Reise verlauten lassen hatte, würde Behrams Bote bereits in Herberge warten. An sich war das noch ein Grund warum er heute Abend noch in die Stadt gewollt hatte, denn er wollte es endlich hinter sich bringen. Er wollte gerade über die nächste Brücke in das Diplomaten-Viertel gehen, als ihm in den Sinn kam, dass er sich vielleicht doch noch einen Passierschein besorgen sollte. Doch dann verschob er den Gedanken auf später. Das Kontor hatte sicher schon geschlossen, da würde er sich sowieso erst morgen früh einen Schein ausstellen lassen können. Daher wandte er sich wieder Richtung Brücke. Beim Überqueren des Platzes fiel ihm jedoch auch gleich der Hafen ins Auge. Einige Soldaten der Kaiserlichen Legion standen dort Wache und es lagen drei mittelgroße Schiffe an den Anlegestellen. Sie waren jedoch mit schweren Ketten gesichert und einige Legionäre bewachten die Zugänge. „Scheinbar dürfen die Schiffe den Hafen nicht verlassen. Vermutlich ist der Hafen auch sonst für anderen Schiffsverkehr gesperrt worden“: dachte Tarrior bei dem Anblick. Letzteres vermutete er auch, weil keines der Fährschiffe die sonst die Häfen von Vvardenfell miteinander verbanden im Hafen ankerte. Nur eines bildete eine Ausnahme. Es wurde gerade beladen und trug das Zeichen des Tempels. Dann erkannte er auch einige Priester die an Deck und auf dem Steg standen. Einer von ihnen stritt mit einem Wächter, während die anderen Fässer und Kisten, scheinbar Vorräte aufluden. Und Särge wie er erstaunt bemerkte. Er schaute auf die eingewickelte Frauenleiche in seinen Armen und fasste sich ein Herz. Er ging hinüber. „Ihr seht aus wie ein Priester des Tempels“: sprach er einen Mann an, der die anderen beim Verstauen der Ladung anwies. „Ja der bin ich mein Sohn, was kann ich für dich tun?“: fragte der man mit einem sanften und gütigen Lächeln. Kaum vorstellbar, dass so jemand sein schlimmster Feind sein sollte. „Ich sehe ihr überführt Tote“: bemerkte er. „Ja das ist korrekt. Es sind diejenigen Flüchtlinge aus Ald’ruhn die ihren Verletzungen erlegen sind. Wir werden sie in den Grüften von Vivec beisetzen. Die Angehörigen haben Glück das wir hier sind. Seit der Hafen gesperrt wurde, darf nur noch unser Versorgungsschiff verkehren und da können wir die Toten mit uns nehmen“: erklärte der Priester und in seine Augen trat Trauer. „Was willst du nun mein Sohn? Leider haben wir wenig Zeit. Wir wollen so früh wie möglich zurück zur göttlichen Stadt“: verlangte er zu wissen. Tarrior deutete auf das Bündel in seinen Armen. „Eine unserer Schwestern. Ich fand sie in Cyrodiil, dort schien sie niemand zu kennen. Ich wollte ihr eine anständige Beisetzung im Land ihrer Väter zukommen lassen. Ich wollte fragen ob ihr sie mit euch nehmen könnt“: erklärte er seinen Wunsch. „Das ist sehr großherzig von dir, mein Sohn. Ich werde sie mit uns nehmen und dafür sorgen, das ihr letzte Ehren zuteil werden“: erklärte er sich bereit und nahm, die in Leinentücher gewickelte, Dunmerin an sich. Tarrior nickte dankbar und wandte sich zum gehen. Er schlenderte gerade, mit etwas zu schnellen Schritten, am Hafenbecken entlang, da entdeckte er, dass vor der Küste ein großes Schiff im Wasser trieb. Die Segel hatte es gestrichen und der Anker war scheinbar ausgeworfen worden. Er hielt inne und ging statt weiter auf die Brücke zu ein Stück näher ans Hafenbecken heran um Einzelheiten erkennen zu können. Jedoch war es schon zu dunkel um genau sagen zu können, was es nun mit ihm auf sich hatte. Er konnte wirklich nur sagen, dass es groß war. Er blickte noch ein-zweimal kurz hinüber und wollte sich dann wieder weiter Richtung Herberge machen, dann erklang jedoch eine Stimme hinter ihm:„Ein schönes Schiff. Nicht wahr?“ Er drehte sich um, nur um festzustellen das sich ein alter Kaiserlicher mit einem vom Wetter gegerbten Gesicht genähert hatte.

    „Nunja ich kann nicht viel erkennen“: gab er zurück. Der alte Mann lachte leise. „Ja da müsste man sie schon bei Tag sehen. Es ist ein Schiff der Legion und kam vor einigen Wochen hier an. Es ist das erste Schiff das hier angelegt hat, seit der Hafen wegen dem Bürgerkrieg gesperrt wurde. Das Einzige was es gebracht hat, war eine Einheit Soldaten aus Gramfeste die König Helseth zur Sicherung von Ebenherz gegen die Deadra und etwaige Aufständische hierher entsandt hat. Ein Zwei-Master der auch bei voller Ladung gut im Wasser liegt. Sie macht ne gute Fahrt. Hat den Weg vom Horizont bis hierher zum Hafen in relativ kurzer Zeit zurückgelegt. Gute Schiffe kann ich dir sagen Junge. In meiner Zeit bei der kaiserlichen Handelsmarine war ich auch ne zeitlang auf so einem Kahn. Ein echtes Erlebnis sag ich dir, wie es durch die Wellen gleitet“: berichtete der alte Mann der sich auch gleich als Jorus Gemond vorstellte. Tarrior nickte nur, denn ihn interessierte das Schiff an sich nicht wirklich, eher die Besatzung. „Ihr sagtet es waren Soldaten an Bord?“: fragte er. „Ja Legionäre aus Gramfeste. Der König hat sie höchstpersönlich abgestellt um für den Schutz von Herzog Dren zu sorgen. Aber seit die hier sind gibt es nichts als Ärger. Die Passierscheine wurden eingeführt, die Bürger und Reisenden werden misstrauisch beäugt und ständig streiten sich deren Hauptmann und der örtliche Kommandant in Fragen der Sicherheit. Anstatt für Ruhe zu sorgen, schürt die Anwesenheit dieser Büttel geradezu die Spannungen in der Stadt. Aber jeder ist nervös geworden seit der Bürgerkrieg Vvardenfell erfasst hat und nun auch noch die Deadra vor Heim und Hof stehen. In vielen Telvanni-Städten kam es zu Aufständen der Sklaven und in Balmora konnten Gewaltakte geradeso von den Stadtherren verhindert werden. Aber wenn du mich fragst hat es Molag Mar am schlimmsten getroffen. Der Tempel hat dort seine Herrschaft eingebüßt. Und als dann auch noch Redoran durch den Angriff der Deadra schwer geschwächt wurde, streifte die Bevölkerung endgültig die Fesseln ab. Es war ein Blutbad Junge, ich entkam mit einigen throntreuen Flüchtigen mit dem Schiff hierher nach Ebenherz. Kurz darauf haben sie auch die Häfen Vvardenfells geschlossen. Die errichtete Seeblockade hatte also offensichtlich nicht verhindern können dass der Konflikt vom Festland auf den Distrikt hier übergreift. Und jetzt schikanieren diese Neuankömmlinge die Bürger. Wenn du mich fragst dauert es nicht mehr lange bis auch hier eine Revolte losbricht, zumal Herzog Dren das Vorgehen der Legionäre toleriert. Junge leg dich besser nicht mit denen an und vor allem nicht mit ihrem Hauptmann Acarius Vonurius. Es könnte dir schlecht bekommen“: erzählte der Alte. „Danke für den Rat, ich muss jetzt weiter. Ich habe noch eine Verabredung mit Jemandem im Sechs Fische hier in Ebenherz“: bedankte und verabschiedete er sich. Jorus hielt ihn jedoch noch einen kurzen Moment zurück. „Da wohn ich zur Zeit auch, könnte sein das wir uns später noch mal übern Weg laufen Junge“: sagte der Alte. Der jedoch bereits weitereilende Tarrior nickte nur. Ohne auch nur noch einen Blick auf das Schiff zu werfen, überquerte er Platz und auch die Brücke, nur um an deren Ende wieder ins Stehen zu geraten. Eine scheinbar übel gelaunte Wache schob sich mit einem Niesen in seinen Weg. „Was wollt ihr hier“: war seine Frage und der Ton wollte dem Dunmer überhaupt nicht gefallen. Jedoch beherrschte er sich, am Liebsten hätte er diesem Legionär einen zynischen Kommentar oder einen Feuerball verpasst (oder Beides), doch er unterließ es lieber.

    „Ich möchte ins Sechs Fische, mir ein Zimmer für die Nacht nehmen“: erklärte er sich. Der Brückenwächter nieste noch einmal. „Okay du kannst durch, aber mach hier keinen Ärger. Meine Kameraden kampieren und trainieren hier in diesem Teil der Stadt und sollen hier für Ruhe sorgen. Ärger ist da das Letzte was wir brauchen“: gab er ihm zu verstehen und fast wie um seine Worte nochmals zu bekräftigen, nieste er ein weiteres Mal. „Gut ich werde mich ruhig verhalten“: versprach er und schlüpfte an dem Soldat vorbei in das Diplomenten-Viertel der Stadt. Eines mochte er schon immer an Ebenherz, nämlich dass man die örtliche Herberge nicht lange zu suchen brauchte. Man musste einfach nur über die Brücke zum Diplomaten-Viertel gehen und schon ragte sie vor einem auf. Das „Sechs Fische“ war eine gute Herberge. Die Räume waren vergleichsweise groß und geräumig und für seine Fischgerichte war es sowieso bekannt. Tarrior hatte in der Vergangenheit öfters dort logiert, daher wusste er es. Es schien ihm aber so, als wäre es ausgebucht. In allen Fenstern, die er einsehen konnte, brannte Licht. „Wahrscheinlich ist es voll mit Flüchtlingen“: dachte er und seufzte beim Gedanken daran, dass er vielleicht doch kein warmes Bett bekommen würde. Wo er dann schlafen würde, dass konnte er sich auch noch überlegen, wenn das Treffen vorbei war. So betrat er die Herberge durch die hölzerne Eingangstür.
    Geändert von KingPaddy (08.11.2008 um 13:41 Uhr)

  13. #113
    Seht las den Zettel von Naasira. Sie ist mit Tarik nach Bruma… Er packte seine Sachen und machte sich auf zum Stall. Als er ankam, wies ihn ein Kaiserlicher ihn an, im Gebäude mit dem Besitzer zu sprechen. Seht trat ein. „Hallo?“ „Ja, was wünschen sie?“ In der Hütte war die Luft stickig und durch die kleinen Fenster fiel kaum Licht. In der anderen Ecke des Raumes saß eine Gestallt an einem Tisch. Bei näherem hinsehen erkannte Seht eine Frau, eine Menschliche. „Ähmm… Ich wollte mir ein Pferd leihen…“ „Oh ja natürlich! Vor und Nahname bitte!“
    Seht dachte nach. „Nees. Ich habe keinen wirklichen Nahnamen.“ „In Ordnung! Wie lange wollen sie es denn ausgeliehen bekommen?“ „Ich reise nach Bruma. Wann ich zurückkomme weis ich nicht genau.“ „Hmm… sagen wir… Fünf Wochen?“ „Einverstanden. Wie viel würde es denn kosten?“ „900… plus Kaution… macht genau… 1500 Septime!“ Seht griff in seine Tasche. Noch 1600 Septime waren übrig. „Na gut, O.K.. Hier!“ „Hier unterschreiben bitte… Gut! Hinten im Stall, das gepunktete, letzter Trog!“ „Schönen Tag noch!“ Die Frau murmelte ihm noch etwas hinterher. Im Pferdestall war es noch stickiger als im Haus, und es stank erbärmlich. Hinten war das Gepunktete. Eine alte Stute. Der Kaiserliche vom Eingang führte sie raus. Seht stieg auf. Das Pferd schritt langsam die Straße lang. „Hüüüaaa!!!“ Das Pferd hielt seine Geschwindigkeit. „Schneller! Los!!!“ Die Stute schien ihn zu überhören. „Jetzt beweg dich doch schneller!“ Ihm kam es vor, als wenn das Pferd ihn auslachen würde. „Jetzt mach schon!!!“ Plötzlich wurde das Pferd schneller. Seht lachte. „Jawohl! Ist das so schwer?!?“ Er bog auf die Straße Richtung Bruma ab. In einigen Tagen sollte er ankommen.

  14. #114

    Chorrol, Eiche und Krummstab; Vor Chorrol

    Plötzlich stand eine Person vor ihm. Tarik brauchte einen Moment um zu begreifen wer da vor ihm stand. Die Locken machten es nicht einfacher aber er erkannte Naasira. Sie wirkte leicht irritiert. Ohne irgendwelche Worte zu verlieren setzte sich die Heilerin an den Tisch. Schnell waren die Gedanken von Tarik wieder bei seinen Verfolgern.”Wo könnten sie stecken? Ramon wird sicher immer noch in der Kaiserstadt sein. Dieser Martus kam mir bekannt vor, zumindest die Stimme von ihm. Aber woher kenne ich ihn? Ich denke das er Informationen hat, die mich interessieren. Da ein Einbruch nicht sehr einfach bei ihm ist und er wahrscheinlich auf mich warten wird, knöpfe ich mir zuerst Ramon vor. Den werde ich schon noch zum Reden bringen. Dann habe ich hoffentlich etwas was mir hilft. Ansonsten fange ich wieder von vorne an.”

    Tarik schreckte plötzlich aus seinen Gedanken auf, als Naasira irgendetwas sagte. Dann mischte noch jemand ein. Die Stimme kam ihm bekannt vor, nur konnte er sie keiner Person zu ordnen. Als er wieder vollkommen seine Umgebung wahrnahm, sah er einen Mann der sich mit Naasira unterhielt. Der Kaiserliche hatte nur Bruchstücke des Gesprächs mitbekommen."...allzuviel Zeit...Bein...Zustand ...einzurichten...dunkeln aufzubrechen...Glockenschlag Neun am Stall”.Sie schaute Tarik an:"Habt Ihr Lust einen Ausflug zu unternehmen?" Tarik brauchte einen kurzen Moment ehe er aus dem Gehörten etwas sinnvolles erkennen konnte. Er seufzte:”Ja warum nicht. Ich bin dabei. Ich denke du wirst mich heute nicht mehr brauchen”, meinte Tarik an Naasira gewandt. Er rief die Wirtin, bezahlte sein Essen und mietete sich ein Zimmer. Danach stand er auf und verließ die Taverne.

    Draußen atmete Tarik die kühle Nachtluft ein.”Das tut gut nach dem Mief in der Taverne.” Der Kaiserliche ging durch die leeren Straßen von Chorrol. Ausgenommen von den Stadtwachen die zur Nachtwache eingeteilt war, begegnete er niemandem.”Wer wohl die Dienste einer Heilerin außerhalb von Chorrol in Anspruch nimmt? Ich vermute das ich ein Pferd brauche um die Strecke zu bewältigen. Mein Geld reicht aber nicht um ein Pferd zu kaufen. Ich könnte mir vielleicht eins leihen, aber das kostet auch reichlich Zaster” überlegte der Kaiserliche. Er dachte darüber nach.”Mir bleibt nichts anderes übrig, ich muss ein Pferd stehlen. Nur darf das weder Naasira, der Stallmeister oder sonst jemand mitbekommen. Am besten klaue ich ein Pferd wenn die Wachen abgelöst werden.” Tarik drehte noch eine Runde ehe er wieder die Taverne betrat und in sein Zimmer ging. Dort angekommen zog er seine Sachen aus und ließ sich ins Bett fallen. Die Müdigkeit überfiel ihn und Tarik leistete ihr keinen Wiederstand. Er schlief schnell ein.

    Am nächsten Morgen wachte er früh auf. Tarik zog seine Sachen an und begab sich nach unten. Er bestellte ein Frühstück das seinen Geldbeutel schonte, seinen Magen aber zufriedenstellte. Er aß sein Frühstück schnell, bezahlte und machte sich auf den Weg zu den Ställen. Die Glocken schlugen gerade 8 mal als er den Stall erreichte. Die Torwachen waren nicht zu sehen und der Stallmeister auch nicht.”Jetzt oder nie”, dachte Tarik. Er schlich zum Stall und öffnete das Stalltor leise. Er wollte gerade auf einen Fuchs steigen als die Tür hinter ihm quietschend geöffnet wurde.”Nichts wie weg”, dachte Tarik und hechtete fluchend hinter das nächste Gebüsch. Er hörte Schritte und sie wurden immer lauter.”Dabei hatte der Tag so gut angefangen”, dachte der Kaiserliche und versuchte so leise wie möglich hinter ein anderes Gebüsch zu kommen. Er vielleicht 2 Meter weit gekommen, als er sich ganz nah an sein provisorisches Versteck lehnen musste, da die Person, die sich als der Stallmeister herausstellte, vielleicht eine Armlänge vor ihm stand. Tarik atmete so leise wie möglich, wobei sein Herz mehr Geräusche zu verursachen schien als die Umgebung. Dann wurde es still.”Hat er mich jetzt entdeckt?”, war das einzige was Tarik durch den Kopf ging. Plötzlich war ein plätschern zu hören. Tarik neigte den Kopf leicht nach links und schaute verwundert auf die Brühe die langsam in seine Richtung floss. Als dann noch ein beißender Geruch hinzukam wollte er nur noch weg. Nach Sekunden, die Tarik wie Minuten vorkamen und in denen die Brühe gefährlich nah an ihm dran war entfernte sich der Stallmeister. Der Kaiserliche wartete nicht mehr und brachte sich mit einer Rolle in Sicherheit.

    “Ein Pferd brauche ich mir jetzt nicht mehr zu klauen. Die Wachen sind wieder da und der Stallmeister auch. Wie soll ich jetzt nach Bruma kommen? Ich kann mir weder ein Pferd kaufen noch leihen”, dachte er.
    Plötzlich waren Flüche zu hören. Tarik schaute in die Richtung aus der die Flüche kamen und sah den Stallmeister. Warum er sich auf einmal so aufregte, war dem Kaiserlichen nicht so ganz ersichtlich. Tarik wählte einen Weg, so dass er neben dem Stall wieder auf der Straße ankam. Als Tarik ein paar Schritte in Richtung der Straße tat, verstand er die Worte des Stallmeisters.”Das Pferd ist samt Sattelzeug abgehauen......und das war ein gutes Pferd......wenn ich den erwische.....” Der Kaiserliche hielt inne und schlich vom Stadttor weg. Wenig später fand er glücklicherweise das entlaufene Pferd.”Da habe ich Glück gehabt. Das Pferd werde ich mir für die Reise nach Bruma ausleihen. Danach kann er sein Pferd wiederhaben.” Tarik ging auf das Pferd zu. Da es keine Anstalten machte wegzulaufen, schwang Tarik sich in den Sattel und ritt langsam wieder in Richtung Chorrol.

    Als die 9. Stunde begann, erreichte Tarik das Stadttor von Chorrol und wartete auf Naasira.”Ich hoffe der Ausflug nach Bruma dauert nicht zu lange. Mir läuft die Zeit davon”,dachte er.

  15. #115

    Solstheim, Moesring Berge, westlich des Isìld FLusses

    Später in der Nacht hatten sie dann die Brücke überquert und standen hoch über dem Isìld Fluss. Er bildete das Schlusslicht ihrer kleinen Gruppe und befand sich ein Stück weit hinter dem Rest. Seit einiger Zeit wehten ihnen auch wieder dicke, dichte Flocken entgegen und schränkten ihre Sicht stark ein. Die tiefen Spuren, die sie im weichen Pulverschnee hinterließen, hatten nicht lange bestand und wurden schon nach kurzer Zeit wieder verweht. Einerseits gut, andererseits machte es das Finden von Spuren nahezu unmöglich. Zwar hatten sie ihre Jagdgründe noch lange nicht erreicht, aber das bedeutete ja nicht, dass man eine frühe Gelegenheit nicht wahrnehmen konnte. Er hatte sich ein dickes Tuch vor den Mund und die Nase gebunden, damit diese nicht zu stark auskühlten und kratzte sich gerade ein wenig Eis aus den Augenbrauen, als sie schließlich den etwas gefestigteren Weg verließen und sich nun ihre Bahn durch den mehr als knietiefen Schnee am Fuße der dunkel und bedrohlich wirkenden Moesring Berge suchten. Zwar waren sie es eigentlich nicht, aber in der Nacht lagen sie, wie ein drohender Schatten südlich von ihnen, über ihnen. Man konnte im dichten Schneetreiben nur ihre Umrisse erkennen und doch, sie waren beeindruckend. Ein jeder Jäger, ihrer kleinen Gruppe, neigte seinen Kopf vor ihnen, aus Respekt vor der schöpferischen Gewalt der Natur. Noch liefen sie gerade nach Westen, parallel zum Weg, den sie nun schon um einiges hinter sich gelassen hatten, und zu den Bergen, denen sie sich schleichend immer weiter annäherten, ohne sie zu besteigen. Ab und zu mussten sie aber dennoch über größere Eis- oder Steinbrocken klettern oder sich einen Weg zwischen ihnen hindurch suchen. Es dauerte nicht lange, da konnte er sich die nächsten kleinen Eiszapfen aus den Augenbrauen brechen. Mit den dicken Handschuhen war das schwieriger, als gedacht, aber er schaffte es, das gefrorene Wasser nicht fallen zu lassen. Er zog mit der anderen freien Hand das Tuch vor seiner unteren Gesichtshälfte und stopfte sich die kleinen Zapfen in den Mund. Anschließend bedeckte er diesen und die Nase wieder.

    Mit dem Eis gab er sich eine kleine Ablenkung und Erfrischung, ohne zu viel der kostbaren Wärme zu verlieren. Und sie hielt länger, als der Schnee um sie herum. Das wieder geschmolzene Wasser schmeckte leicht Salzig, da es zu großen Teilen aus seinem Schweiß bestand. Allerdings scherte er sich nicht sonderlich darum. Gerade, als sie sich wieder einem größeren Felsen näherten, hielt Brândil, der sich an ihrer Spitze befand, an und wandte sich zu ihm um. „Deine Führungsqualitäten sind nun gefragt“, gab er scherzend und breit grinsend an ihn weiter und musste mit der Lautstärke ein wenig gegen den Wind ankämpfen. Damit war für ihn nichts weiter gemeint, als dass er nun an der Reihe war, einen Weg zu finden. Er nickte nur undmerklich und stapfte an den weißen, bärtigen Gesichtern vorbei an die Spitze des Zuges. Damit war es nun Gondrims Part den Nachzügler zu spielen. Als Thorin an der Spitze angekommen war und die Gruppe wieder in Bewegung versetzte, ließ sich Gondrim ein wenig zurück fallen, wie er selbst es zuvor getan hatte. Er führte sie weiter in Richtung der großen Brocken keine hundert Meter vor ihnen. Als sie sie erreichten, fand er einen schmalen Spalt zwischen ihnen und zwängte sich zwischen ihnen durch. Die Anderen folgten ihm.

    Auf der anderen Seite wurde er dann auch gleich überrascht, mehr oder weniger, und hielt abrupt an, sodass die anderen fast in ihn hineinliefen. Er kniete sich langsam und mit ein wenig Ehrfurcht und Vorsicht in den Schnee und wischte mit dem Handrücken besonders leichten Schnee zur Seite, der einen Abdruck im älteren Schnee verdeckte. „Was ist?“, fragte Rulmgar halb flüsternd von hinten. Er zwängte sich gerade aus dem Spalt zwischen den vereisten Steinen, wie er an dem leicht kratzenden Geräusch hörte.
    „Eine Spur“, gab er aus dem Mundwinkel nach hinten und besah sich den Abdruck genauer. Zwar befand er sich in festerem Schnee, aber war keineswegs alt. Eher frisch und nur schon wieder überschneit.
    „Was ist es?“, fragte der junge Jäger weiter und kniete sich vorsichtig neben ihn, ganz langsam, um sicher zu gehen, dass er nichts zerstörte.
    „Ein einzelner Wolf. Scheint von seinem Rudel getrennt worden zu sein oder wurde verstoßen. Jedenfalls ist es ein ausgewachsenes Tier … und allein. Die Spur ist bei Betrachtung des Wetters frisch. Mit ein paar offenen Augen können wir es verfolgen und vielleicht unseren ersten Fang einholen … Mit ein wenig Glück. Bei dem Wetter verlieren wir die Spur vermutlich schneller, als wir blinzeln können“, erklärte er den anderen. „Ich weis nicht, was ihr davon haltet, aber ich würde der Fährte nachgehen“, fügte er dann nach an.
    „Ebenso“, brummte Gondrim, der inzwischen zu ihnen aufgeschlossen hatte. Die anderen stimmten dann ebenfalls zu.
    „Also ist es beschlossen. Möge die Jagd beginnen, meine Freunde“, sprach er dann gedämpft, aber dennoch nicht weniger theatralisch und mit Freud in der Stimme. Er nahm den langen, eleganten Jagdspeer von seinem Rücken und hielt ihn in der rechten Hand neben sich. Dann schaute er auf, um eine grobe Orientierung zu bekommen, wo die Spuren hinführten. Danach machte er sich zügig und geduckt ans Folgen der Abdrücke. Sie waren nur als kleine, aber noch halbwegs gut erkennbare Mulden im Neuschnee erkennbar. Allerdings noch gut genug, um ihnen zu folgen. Die anderen vier Jäger machten es ihm nach. Sie hatten sogar ein wenig Glück. Der Wolf folgte den Moesring Bergen nach Südwesten, als sie schließlich in diese Richtung einbiegen konnten. Und nur beiläufig bemerkte er, dass es inzwischen wieder heller wurde. Geringfügig, aber der Tag brach an. Das Schneetreiben trieb sie zunehmend zur Eile an. Die kleinen Mulden waren bald kaum noch erkennbar.
    Er zog das Tempo ein wenig an. Er wusste nun genau, worauf er achten musste und konnte die Geschwindigkeit ein wenig anziehen. Aber es half nichts. Sie verloren die Spur, als der Tag die Dunkelheit der Nacht fast vollkommen vertrieben hatte. „Verdammt“, fluchte er leise. Allerdings nicht leise genug. Hulfgar hatte es gehört.
    „Es ist immer dasselbe. Die erste Spur ist immer eine Niete“, gab er ein wenig aufmunternd zurück. Aber auch er klang ein wenig enttäuscht.

    „Ich weis“, gab er nur zur Antwort und verstaute den Speer wieder auf seinem Rücken. „Wenigstens ein was Gutes hatte diese kurze Fährte: wir sind schneller zu unserem eigentlichen Ziel gekommen“, munterte er sich dann selber auf. Hulfgar lachte nur und die Gruppe verfiel in ihren üblichen Trott mit ihm an der Spitze. Schweigend setzten sie ihre Reise fort und er überlegte die ganze Zeit, welches Problem er mit den Abdrücken gehabt hatte. Er konnte nicht sagen, was es war, aber sie waren seltsam. Nur wollte es ihm nicht einfallen. Er verwarf den Gedanken wieder, es konnte genauso gut nur Einbildung gewesen sein. Das Problem, dass er damit hatte, wurde ihm dann kurz darauf vor Augen geführt. Wie aus dem Nichts tauchten mit einem Mal neue Abdrücke auf. Förmlich noch dampfenden Schweiß in sich trugen, so frisch waren sie. Nicht von Schnee verdeckt oder in sonst einer Art und Weise verwischt. Was allen Göttern?!, entfuhr es ihm in Gedanken und er griff augenblicklich wieder zu seinem Speer. Sein Puls beschleunigte sich und sein Atem ging schneller. Schweiß rann nun in Strömen über seinen Rücken und das Gesicht. Sein Griff um das dunkle Holz des Speeres versteifte sich ein wenig und er konnte hören, wie das Leder seiner Handschuhe ein wenig knarrte, als es dennoch ein wenig rutschte, unter dem hohen Druck. Das Eis, das sich in seinen Brauen gesammelt hatte, schmolz langsam und tropfte ihm dicht vor den Augen herab. Ohne, dass es irgendwelcher Worte bedurfte, folgten die Anderen seinem Beispiel. Er nahm wieder eine leicht geduckte Haltung ein und schlich vorwärts. Seinen Blick umsichtig schweifen lassend. Die Abdrücke führten sie durch eine kleine Mulde, auf deren anderer Seite sich ein kleines Geröllfeld befand. Die Spuren führten genau dort hin. Jetzt wurde er sich auch wieder klar, was er an diesen so merkwürdig fand. Sie waren viel zu tief, für einen gewöhnlichen Wolf.

    Als sie auf der anderen Seite wieder hinauf liefen und um einen besonders großen Brocken schlichen, erlebten sie ihr blaues Wunder. Wobei das eigentlich nicht ganz passend war. Vielmehr erlebten sie ihr rotes Wunder. Um Windschatten des großen Felsens hatte wohl jemand eine Art Schlachtfest veranstaltet. Überall war Blut. Teilweise gefroren, teilweise aber auch noch leicht dampfend frisch. Ihnen stockte für einen Augenblick der Atem. Alle hatten mit einem großen Wolf gerechnet, aber nicht damit. Bei Weitem nicht damit. Zwischen ein paar weiteren Steinen, die direkt an den Großen angelehnt waren, konnten sie die nackten, blutigen und teilweise auch brutal verstümmelten Füße eines Menschen erkennen. Blut tropfte aus den offenen Wunden, die er erkennen konnte. Sie schlichen näher heran und vernahmen kurz darauf das schmatzende Geräusch eines fressenden Raubtieres, das nur einen Lidschlag später in warnendes und bedrohendes Knurren überging …

  16. #116

    Chorrol

    Chorrol lag noch in graues Dämmerlicht gehüllt als Naasira die letzten Sachen zusammenpackte und ein schnelles Frühstück im Stehen einnahm. Sie versicherte sich nochmal, dass alle Fenster geschlossen und das Herdfeuer gelöscht war, bevor sie das Haus verließ.
    Die Vorbereitungen für das Frühstücksgeschäft im Eiche und Krummstab liefen bereits auf Hochtouren als die Heilerin eintrat. Trotzdem nahm Talasma sich für eine herzliche Umarmung und einen Schwall guter Ratschläge Zeit, als sie hörte das die Bretonin Chorrol für eine Weile verlassen würde. Die Heilerin nahm der Wirtin noch das Versprechen ab sich um Naasiras Haus zu kümmern, bevor sie sich quasi mit Gewalt von der geschwätzigen Khajit löste.
    In Gedanken noch über den Rat Talasmas "Nackten Nords am Wegesrand aus dem Weg zu gehen" am grinsen, trat die Heilerin durch das Stadttor und machte sich auf Richtung Stall.
    Nachtläufer machte seine Herrin bereits von weitem aus und führte schon mal am Gatter ein Höllenspektakel auf, für den Fall das Naasira Ihn übersehen hätte. In letzter Zeit waren nur kurze Ausritte in den umliegenden Wäldern möglich gewesen und dies reichte bei weitem nicht um den Hengst auszulasten. Die Bretonin ignorierte das Pferd erstmal und verschwand in den Stallungen. Dies brachte Ihr ein entrüstetes Schnauben ein.

    "Ich hoffe Ihr seid hier um dieses übergeschnappte Vieh zu bewegen. Sonst beißt und tritt er mir wieder alle Stallburschen, bis keiner mehr schaffen will." Ohne auf die miese Laune des Stallbesitzers einzugehen, erklärte Naasira das sie für einige Tage unterwegs sein würde und deswegen die fällige Stallmiete direkt entlohnen würde. Bei dem Klimpern des Geldsäckchens wurde der Tonfall Ihres Gegenübers direkt freundlicher und seine Augen bekommen einen gierigen Glanz. "Scheinbar ist heute Zahltag. Habe schon meinen ältesten Klepper an so einen armen Narren vermietet. Hatte wohl auch eine grössere Strecke zurückzulegen. Mit dem Gaul braucht er doppelt so lang."
    Naasiras Miene verfinsterte sich, doch da Ihr wie gewohnt mal wieder die Locken wirr bis über die Nasenspitze hingen, entging dieses kleine Detail dem Mann. "Wieviel habt Ihr dem armen Kerl denn abgeluchst?" Die Frage kam quasi beiläufig und im selben Moment wo die Antwort ausgesprochen wurde, war dem Kerl wohl klar das er gerade nen Fehler gemacht hatte. "Nunja, Ihr dürft mich nicht falsch verstehen. So schlecht ist das Pferd auch nicht.......ich meinte eben robust. Muss ja nicht jedes Pferd ein Rennpferd sein. Und er hat bezahlt ohne zu Handeln!!" Der Tonfall des Nord hatte nun schon was quengelndes. "Dann sollte es ja kein Problem sein wenn ich etwas handel. Wo mein Pferd seine Box nicht nutzt, da sich keiner traut ihn reinzuführen, brauche ich Euch ja wohl nur die Hälfte der Miete zahlen. Und Ihr solltet mal das Pferd dort hinten untersuchen lassen, bevor noch jemand das Gerücht verbreitet Ihr hättet die Pferdeseuche im Stall." Der Mann wurde weiß wie der Schnee in den Bergen, nickte nur und nahm das restliche Geld vom Tisch.

    Zufrieden steckte Naasira die übrigen 400 Septime wieder ein. Wenn Tarik nur ein halbwegs vernünftiges Pferd hatte, würden die beiden Nees spätestens auf halbem Weg nach Bruma wieder einholen. Er würde sich über das Geld bestimmt freuen.

    Es war spät geworden und so beeilte sich die Priesterin den Hengst zu satteln und zu beladen. Für die Reise trug sie eine stabile braune Lederhose und ein braunes Hemd.
    Dazu ein kurzes Schwert, wobei sie sich eher auf Ihre Magie verlies als auf das Schwert. Mit leichtem Schenkeldruck lenkte sie den Braunschecken aus der Koppel auf den Weg und erspähte nahe dem Stadttor einen Reiter. Sie lies Nachtläufer die Zügel frei und im flotten Trab schlossen sie sich Tarik an. Schon bald waren die beiden im flotten Tempo gen Bruma unterwegs.

    Tatsächlich stiesen sie noch vor Bruma auf Nees und die alte Stute schien sich über die anderen Pferde zu freuen und lies sich von deren Tempo mitziehen. So erreichte die Gruppe Bruma kurz nach Sonnenuntergang. Im höhergelegenen Bruma war es nach Sonnenuntergang sehr kühl. So drängen die Pferde nach der langen Reise erschöpft in den warmen Stall und die Reiter in die warme Schenke.
    "Heute Nacht kann ich nichts mehr tun. Doch ich werde die Magiergilde über unser Eintreffen informieren und morgen sehen wir nach dem Kranken. Schlaft gut."

    Mit diesen Worten machte sich die Heilerin zur Magiergilde auf und schlang fröstelnd Ihren roten Umhang um sich. Zwar mochten die schwarzen Symbole auf dem roten Stoff so manches Geheimnis hüten, doch sie ersetzten leider kein gemütliches Kaminfeuer. Die Bretonin stemmte sich gegen die schwere Tür der Magiergilde und stellte erleichtert fest, dass diese nicht verschlossen war. Achtlos lies sie die schwere Tür ins Schloss fallen, trat den Schnee von den Schuhen und schüttelte die Schneeflocken aus dem Umhang, welche sich draußen auf Ihren Locken und dem Umhang niedergelassen hatten. Ohne aufzublicken, sie versuchte gerade eine besonders widerspenstige Locke daran zu hindern Ihr dauernd ins Auge zu stechen, meinte sie: "Ich bin Naasira Dorak, Heilerin aus Chorrol. Ihr sollt hier einen Verletzten haben?"

  17. #117
    Seht merkte, dass es kälter wurde und packte seinen alten Umhang aus und zog ihn an, was sich auf dem Rücken der Stute als kleines Problem erwies. Es fing an zu schneien. Warum hatte er sich darauf eingelassen? Warum tut er dass? Er reitet auf einem alten klapprigen Pferd nach Bruma, das mindestens ein paar Wochen entfernt war, es schneid, und im bestem Falle wird er ein paar Frostbeulen abkriegen. „Die Stute wird das sicher kaum schaffen. Sie brauchte jetzt schon drei Pausen.“ Sagte er zu sich selbst. Der Ritt war eine wahrhafte Tortur. Seht schaute sich immer wieder um, denn so ein lahmes Pferd ist bestimmt ein leichtes Ziel für Banditen. Der Hügel hinter ihnen war gerade dran, als plötzlich zwei Gestallten über den Hügel ritten. Sie kamen mit doppelter, wenn nicht mit dreifacher Geschwindigkeit auf ihn zu. Erst als sie ihn fast eingeholt hatten erkannte er, dass es Tarik und Naasira waren. „Ihr habt vielleicht Glück! Ich muss mich hier mit einem alten Stück rumschlagen und ihr!“. Es dämmerte schon, als sich die Mauern Brumas am Horizont abzeichneten. Als sie ankamen, war es schon dunkel und es wurde zu kalt für Argonier. Naasira führte sie in eine Schenke, in der es den-Göttlichen-sei-dank schön warm war. Naasira verabschiedete sich und sagte, sie sage in der Magiergilde bescheit. Er mietete sich das billigste Zimmer. Es war zwar kein Luxuszimmer, aber immerhin war es warm. Seht schmiss sich auf das Bett und dachte nach. Für einen Diebeszug war es viel zu kalt. Er musste sich einen Mantel kaufen. „Später, wenn die Lehrstunde vorbei ist, werde ich mir etwas Warmes anzuziehen kaufen und dann meine Suche nach Jawina fortsetzen. Ich werde mal den Kranken fragen, und noch andere Leute. Wie ich hier dann nachts rauskomme ohne geschnappt zu werden, muss ich mir noch überlegen. Hier gibt es kein Fenster drin… “ In Gedanken versunken schlief Seht schließlich ein.

  18. #118

    Bruma, Magiergilde

    Gendrek erwachte, ruckartig und unsanft. Jeanne kam ins Zimmer gestürzt, "Gendrek ihr müsst aufwachen, euer…was?! Aileen? Ih..ihr…was geht hier vor?“
    Nun erwachte auch Aileen, sie richtete sich auf und rieb sich verschlafen die Augen. „Jeanne, was ist los? Warum platzt ihr so ins Zimmer?“
    Jeanne Kopf war rot wie eine Tomate, ihr Mund stand dazu noch weit offen „Ich wollte nicht stören, ich…äh ich wollte nur…das Bein, wie müssen es schienen,…ich äh gehe jetzt besser“
    Sie wandte sich schnell um, und ging sichtlich peinlich berührt schnellstens aus dem Zimmer.
    Aileen drehte sich auf die Seite und schlang ihre Arme um Gendreks Körper, sie rutschte näher an ihn heran und schmiegte sich an ihn.
    „Ich lie…“ Sie konnte die Worte nicht zu Ende formen, bevor dies passierte presste Gendrek seine Lippen auf ihren Mund, er wollte gar nicht hören was sie zu sagen hatte. Er wusste nicht wieso, doch etwas in ihm, bedrückte ihn.
    „Wofür war der?“ „Wie könnte ich solch schönen Lippen widerstehen?“ Aileen schmunzelte, und stand dann auf. Gendreks Blick konnte sich nicht von ihren wohlgeformten Rundungen abwenden, der schön geschwungene Po, die zarte Hüfte.
    Sie nahm den Seidigen Mantel weißen von gestern Abend auf und warf ihn sich über, erst jetzt als es hell war konnte Gendrek sehen das der Mantel durchsichtig war und nichts verhüllte.
    „Ich muss mich jetzt fertig machen, bis gleich mein…Lieber“ Aileen, verschwand nun ebenfalls aus dem Raum und Gendrek war damit alleine. Er war die Bettdecke von sich und sah sich sein Bein an, wahrlich kein schöner Anblick. Irgendwie verdreht, und falsch. Er drehte und windete sich, und griff nach einer Leinenhose die in seiner Griffweite war. Vermutlich legte sie Jeanne dort hin, wann auch immer dies war.
    Er streifte sich die Hose über, stöhnte dabei vor Schmerzen auf. Als er endlich fertig war und die Schmerzen nachließen, legte er sich wieder normal hin.


    „So gleich haben wir es…ja…gleich…uuuund, fertig“. Die Schiene saß, er hatte zwar mittlerweile durch ein paar andere Magier mitbekommen das Jeanne in Sachen Zauberei absolut unfähig war, doch dies hatte sie perfekt hinbekommen. Und wo immer sie es auch gelernt hatte, er war froh dass sie es zumindest etwas beherrschte. Die Schiene war allerdings trotzdem improvisiert, das Bein lag verdreht darin dafür allerdings unbeweglich.
    „Eine Frage Jeanne, wieso kann das hier eigentlich keiner mit Magie erledigen? Müsste das nicht helfen?“ „Nein Gendrek leider nicht, euer Knochen ist, wie ich sicherlich sehen könnt, verdreht. Wir brauchen einen Profi dafür, sonst könnt ihr euer Bein abschreiben.“ Die Erklärung befriedigte ihn.
    Jeanne stand von dem Hocker auf, auf dem sie sich niedergelassen hatte um ihm die Schiene anzulegen. Mit den Worten „Dann lass ich euch beiden Turteltauben mal alleine“ wendete sie sich ab, verließ das Zimmer und rief nach Aileen.
    Diese betrat den auch geschwind den Raum. Und Gendrek bekam seinen Mund nicht mehr zu. Er stellte sich ernsthaft die Frage, wie Aileen an soviel Septime kam damit sie sich diese teure Kleidung kaufen konnte. Ein mit Ausnahme des Rockes kompletter sichtbarer Satz Kleidung aus Seide, eine Bluse mit tiefem Ausschnitt und der kurze Rock unter dem weiße oberschenkellange Strümpfe mit Spitzen hervor lugten.
    „Ist dir nicht…kalt? Du siehst zwar ganz schön heiß aus, aber…“, „Nein Gendrek mir ist nicht kalt, ich bin nicht umsonst eine Magierin“.
    Er lag immer noch im Bett und konnte nicht davon ablassen Aileen Körper mit den Augen abzutasten, wie gern würde er doch jetzt aufspringen können und Aileen die Kleider vom Leibe reißen.
    „Was ist los mit dir Gendrek, warum starrst du so?“ Sie wusste warum, das war klar “Was auch immer du mit mir vorhast…es klappt verdammt nochmal. Wieso zur Hölle gerate ich an eine Frau die mich anscheinend verfolgt, und mich nach allen Regeln der Kunst offensichtlich verführt und damit sogar noch durchkommt?“
    Sie kam näher, und setze sich auf das Bett. Sie blickte ihn immer noch verführerisch an, sein Herz raste. Sie krabbelte nun auf allen Vieren über Gendrek, und ermöglichte ihm damit bewusst Einblick in ihr freizügiges Dekolleté. Wie eine Raubkatze befand sie sich über ihm, bereit zum Angriff. Und der Angriff kam….
    Hemmungslos fiel sie über Gendrek her, vereinte ihre Lippen mit seinen ohne Gnade. Wie Tiere spielten sie miteinander, doch plötzlich hörten sie das knarren eine schweren Tür.
    „Hast du das gehört Gendrek? Die Gildentüre“ „Was ist daran so besonders? Es wird Jeanne sein“ „Nein nein, Jeanne würde so spät nicht mehr die Gilde verlassen“.
    Tatsache war, dass es bereits sehr spät war. „Vielleicht ist das…warte ich schau eben nach“
    Aileen lies ihn einfach so im Bett liegen und eilte schnell in den Hauptraum der Gilde.

    Oben angelangt fiel die schwere Türe in schloss, vor Aileen stand eine Bretonin sie schätzte sie auf 30 Jahre. Braune Locken fielen ihr in allen Richtungen vom Kopf, und sie kämpfte gerade mit einer besonders widerspenstigen die ihr im Gesicht hing.
    Gerade als sie zur Begrüßung ansetzen wollte fing die Bretonin an Aileen mit Wörtern einzudecken
    „Ich bin Naasira Dorak, Heilerin aus Chorrol. Ihr sollt hier einen Verletzten haben?"
    Das war sie also, die Heilerin von der Jeanne sprach, blieb nur zu hoffen dass sie wirklich soviel von ihrem Werk verstand wie Jeanne sagte.
    „Aileen Viliera, ja wir haben einen Verletzten, sein Name ist Gendrek. Er hat sich sein Bein gebrochen, und als wäre das nicht genug hat er es sich auch noch komplett verdreht. Es sieht recht…wie soll ich sagen, seltsam aus. Soll ich ihn euch noch zeigen oder wollt ihr das erst morgen regeln?“
    „Nein das werde ich erst morgen tun, ich wollte nur Bescheid geben das wir eingetroffen sind.“

    Gendrek lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf seinem Bett, gefesselt durch sein Bein. „Mal schauen was der neue Tag so bringt, auf Aileen kann ich nicht mehr hoffen, verdammt wieso muss gerade jetzt jemand in die Magiergilde kommen?“
    Gendrek packte angesäuert die Bettdecke warf sie sich über den unbedeckten Oberkörper und sank langsam in den Schlaf…

  19. #119

    Troy's Versteck; Silberne Straße

    Als Troy am nächsten Morgen erwachte, hörte er ein paar Stimmen. Wie es aussieht Wegelagerer die gerade einen Händler überfielen haben und sich nun mit der Beute in die nächste Stadt begaben.
    Ein komisches Gefühl überkam Troy und er merkte das, umso länger er in der blanken Sonne saß,
    das Gefühl immer schlimmer wurde. Er merkte wie sich langsam etwas in seinem Mund tat. „Reißzähne!“ dachte er und plötzlich hatte er eine Vision. Er sah wie sein Vater in einer dunklen Nacht in einem Schlosshof stand, der voll mit Leichen bedeckt war. Eine Schlacht muss dort getobt haben. Er erkannte wie sein Vater sich dem Hals einer noch lebenden, kurz vor dem Tode stehenden Person näherte, den Mund öffnete und mit großen Reißzähnen direkt in den Hals biss. Blut schoss aus der Wunde und die Person ließ den Kopf nach hinten fallen. Troy kam zu sich. Ein ungeheuer großes Verlangen nach Blut stieg in ihm auf und er spürte wie seine Augen ihre Farbe veränderten.
    Er konnte es nicht leugnen, er ist ein Vampir, wenn auch nur ein Halber, da seine Mutter ein Mensch war. Schließlich war das verlangen zu groß, Troy zog sein Schwert,stand auf, stieg auf den Stein und wartete das die Wegelagerer ihn bemerkten. Es dauerte nicht lange da sah ihn einer der Leute, welcher die anderen auf Troy aufmerksam machte. Sie zogen ihre Waffen, der eine hatte einen Bogen, der andere ein Langschwert und der letzte eine Axt. Die beiden Nahkämpfer rannten los und der Bogenschütze spannte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens, zielte, doch plötzlich erkannte er kein Ziel mehr. Troy war verschwunden. Einen Moment später erkannte er was geschah, doch es war zu spät. Troy stach sein Schwert in einen der Wegelagerer, nahm seine Axt, senkte sein Schwert nach unten und tritt den Kämpfer vom Schwert, welcher auf gleich zu Boden sank. Er nahm die Axt und warf sie auf den Kämpfer mit dem Langschwert, welcher Starr vor Schreck war. Die Axt durchbohrte den Hals des Kämpfers. Langsam sank der Kopf nach hinten und schließlich fiel er nach unten auf den Boden. Eine kleine Fontäne aus Blut spritzte aus dem Hals des noch herumfuchtelnden Kämpfer, welcher nach wenigen Sekunden auch zu Boden sank. Schließlich und zuletzt wandte Troy sich dem Bogenschützen zu welcher vollkommen am Boden war, das seine Freunde Tod waren, und verschwand in einer kleinen Wolke aus Schatten. Nach wenigen Sekunden erschien Troy hinter dem Bogenschützen und Biss ihm in den Hals. Nach ein paar Minuten sank der Körper des Bogenschützen zu Boden, und Troy versenkte sein Schwert ins Herz des Schützen. Troys Augen bekamen wieder das tiefe Blau des Meeres und sein Hunger nach Blut war gestillt. Vorerst. Er wischte das Blut vom Schwert und packte es zurück in den Lederriemen den er für das Schwert gemacht hatte. Er durchsuchte die Sachen der Wegelagerer und fand einige tolle Sachen die er natürlich auch in Bruma verkaufen wollte. So machte er sich auf den Weg, die Silberne Straße entlang nach Bruma. Von weitem erkannte er die Stadt, doch die Müdigkeit war stärker und er legte sich kurz vor seinem Ziel zur Rast. „Morgen werde ich endlich mein wohlverdientes Geld bekommen“ sprach er leise zu sich selbst und Schlief letztendlich ein.
    Geändert von SirTroy (17.11.2008 um 21:38 Uhr) Grund: Sig aus! Sorry =(

  20. #120

    Cheydinhal, Zuflucht der Dunklen Bruderschaft / Bruma, Baenlins Haus

    Honey stand im Keller des verlassenen Hauses und folgte dem Gang der sich hinter einer Wand befand. Dann stand sie vor einem riesigem merkwürdig schimmerden Steintor. Sie berührte es und eine heisere Stimme krächzte: "Welche Farbe hat die Nacht?"Honey sprach die von Lucien erklärte Antwort: "Sanguine, mein Bruder." Das Tor drehte sich zur Seite und Honey trat in die Halle dahinter.
    Sie sah sich um und fand bald Ocheeva, die sie herzlichst begrüßte und ihr die rüstung der Bruderschaft übebrreichte. Honey bedankte sich und lauschte den Abschiedsworten von Ocheeva "Geht nun, geschätztes Familienmitglied, und möge die Mutter der Nacht euch unter ihren dunklen Mantel nehmen." Dann befolgte sie Ocheeva´s Anweisung und suchte Vincette auf.
    Der saß lesend an einem kleinem Tisch auf dem eine Kerze brannte. Honey stellte sich vor ihn und Vincette beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Wie Stiche eines Dolches bohrten sich diese durch ihr schlichtes Kleid. Nach einiger Zeit begrüßte Vincette den Neuankömmling und bot einen Auftrag an. Honey willigte ein und Vinctte erklärte:
    "Geht nach Bruma, der verschneiten Stadt, und bringt den Diener von Baenlin um. Baenlin hat der Bruderschaft unrecht getan." Honey staunte. Warum den Diener umbringen wenn sein Gebieter beschuldigt war? Vincette war noch nicht fertig:" Und ihr müsst es so aussehen lassen, als hätte Baenlin es getan. Versteht ihr? Lenkt die Spur auf ihn. Einen Bonus werdet ihr erhalten, wenn ihr die Tatwaffe so gut und doch so offensichtlich versteckt wie nur möglich. Gebt euch Mühe, die Augen der Bruderschaft sind überall. Möge Sithis mit euch sein." Mit diesen Worrten schloss er den Bericht und überließ Honey nun sich selbst. Doch schnell fügte er hinzu: " Bevor ich´s vergesse! Fragt ein paar Mitglieder der Zuflucht. Sie werden euch womöglich kleine Hinweise und Tipps liefern können." Nun widmete er sich voll und ganz seinem Buch. Honey wunderte sich und beschloss, seinen Rat zu befolgen und sah sich in der Zuflucht um.
    Einige Bücher, in dunkles Leder gebunden, lagen auf Regalen und Tischen und mehrere kerzen brannten. Manche waren am essen, andere Unterhielten sich, einige lasen, und andere schienen wie angewurzelt auf etwas zu warten. Honey ging zu einem langem Tisch, an dem einige zwischeneinander lachend, ernst und nachdenklich Unterhaltungen hielten, während sie speisten. Honey fragte einen Ork nach dem AUftrag, der meinte nur:"Wird schon schiefgehen. Falls der Herr reich und Edel ist, benutzt was brutales damit sie ihn für ´nen Attentäter halten und ewig wegsperren." Dann widmete er sich wieder seinem Teller. Honey schien das einleuchtend zu sein. Dannach vierließ sie die Zuflucht und legte im verlassenem Keller die Rüstung an und war erstaunt, dass sie sich wie eine zweite Haut, besser gesagt wie ein zweites Fell anfühlte.Sie verließ Cheydinhal und machte sich auf den Weg nach Bruma. In der Nähe einer Ayleiden-Ruine sah sie ein gechecktes Pferd. "Zu weit von der Herde weg, hm? Kommt gelegen." Sie setzte sich auf´s Pferd und mit Galopp ging es in Richtung Bruma.
    Auf dem Weg verfolgte sie ein, die ,ihrem´ Pferd ans Leder wollten. Honey, ohne zu zögern, sprang ab und zog hne zu zögern vom Pferd herab, zog ihren Säbel den sie bei einem Pirat entwendet hatte, und stürzte sich auf den Bandit. Ein Khajiit, wie sie, es war ihr egal. Mit einem gezielten Schlag setzte sie an den Bauch des Gegners, der gut mit Schwung ausgestattet war (der Schlag), und dieser traf sein Ziel. Sich windend drehte sich der Khajiit um und hub mit der Axt ein Stück in Honeys Bein. Das machte sie nur noch wütender und sie drückte sich kraftvoll mit den Beinen ab und landete neben den Gegner und hub diesem ins Genick. der fiel zu Boden. Mit zusammengepressten Lippen hinkte Honey zum Pferd. Sie war noch nicht gut im kämpfen, musste noch trainieren.
    Nach zwei Stunden war sie dann endlich in Bruma angekommen, Das Pferd war erschöpft, Honey ließ es in die Stallungen und klopfte an das Stadttor. "Wer da?" knurrte eine Stimme dumpf. "Eine Reisende, erschöpft,müde,hungrig,verletzt, ohne böse Absichten." Bis auf die bösen Absichten stimmte das sogar. Das Tor wurde geöffnet und Honey trat ein.
    Nach einigen rumfragen war sie in die Herberge ,Olavs Bräu und Sträu´ gekommen. Sie setzte sich an einen einsamen Tisch, bestellte einen Flin. " Fräulein weiß wohl nicht, dass das hier iene Schenke und kein Restaurant ist?Hat sie denn genug Geld?" Honey knurrte und setzte die Hand an ihren Schwertgriff. "Sehe ich so aus, als wäre ich ein Skrupelloser Trunkenbold?" Der Kellner verstand und stampfte zur Küche und kam nach einigen Minuten mit einer Flasche des Brandweins zurück."130 Septime, die Frau." Honey stand auf und beklagte sich:"Nicht auszudenken! In Morrowind gibt´s für 100Drakken, Was wohl 90 Septime wert sind!" Honey hatte keine Ahnung, wovon sie da sprach, aber sie verstand es sich zu wehren. Seufzend gab der Kellner Rabatt."Brav so."meinte Honey und legte hundert Septime hin."Trinkgeld ür die nette Bedienung." Der Kellner verzog sich mit dem Geld und Honey wühlte in ihrem Gepäck. Sie fand Brot und Hammel, einen Apfel dazu. ausserdem fühöte sie etwas Weiches und gab sich nach. Sie holte es heraus, es erwies sich als Beutel, und kippte, gut, eine halbe Hand voll hinein. Heimlich. Sie schnürte den Beutel zu und ließ in im Gepäck verschwinden. Flin mit Mondzucker-Neben Skooma ihr liebstes getränk. Sie begann zu tafeln udn ging in Gedanken einige Möglichkeiten für die Erfüllung ihres Auftrags nach. "Baenlin mag wohl reich sein, also etwas Brutales als Wafe. Einen Streitkolben? Nein, so etwas würde sie nie in die Hand nehmen. Brutal... Brutal..."Sie wiegte einen Gedanken nach dem anderem ab."Eisendolch? Pfeil und Bogen? Langschwert? Claymore? Alles nichts. Moment mal! Das brutalste, das man je verwenden kann, ist...Sich selbst!" Wie ein Blitz schoss dieser Gedanke durch ihren Kopf." Genau! Die Fäuste!" Im inneren rieb sie sich hämmisch die Hände.Doch dann die Nächste Hürde:
    "Geheim und doch so offensichtlich wie möglich! Hmm..." Honey überlegte, kaute auf einem Stück Brot herum." Vielleicht... Genau! ich stecke ihm die Hände in die Tasche und reibe ihm das Blut hinein, von seinem Buttler!" Nachdem Honey fertig gespeist hatte, verließ sie das Lokal und fragte sich zu Baenlins Haus durch. Sie knackte das Schloss, es war Nacht, deshalb durfte sie sich nicht bemerkbar machen. Sie tötete den Buttler schnell mit zwei harten Schlägen auf den Kopf und besah sich das Blut an den Handschuhen. " Teil eins wäre abgeschlossen..." dachte sie beruhigt. dann ging sie zu Baenlin und rieb sich die Hände in seinen Manteltaschen ab. Danach huschte sie in die Schatten. Baenlin schrie kurz vor neun uhr morgens auf, sein Buttler war tot. Die wachen kamen und untersuchten alles, auch den Mantel, in dem sie Blut fande. Baenlin wurde kurz darauf abgeführt. Sich hämisch freuend trat Honey den Rückweg an. Keine Unterbrechungen, und ihr Pferd war wieder munter, so muss es sein. Als sie in der Zuflucht ankam, wurde sie freundlich und dennoch dezent begrüßt. Sie erhielt die Belohnung von 200 Septimen, und dazu, als Bonus, eine Weste, modern, die Wortgewandheit um Punkte festigte. Honey bedankte sich, und beschloss sich in Cheydinhal eine Herberge zu suchen. Sie war müde, aber zufrieden. Ihr erster Auftrag hatte also geglückt.
    Geändert von KingPaddy (01.10.2012 um 01:24 Uhr)

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