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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

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  1. #1

    Westspalte, Heerlager am Aschlandpass, Rüstungszelt

    Da der Bericht abgegeben war, wandte sich Tarrior nun der rechten Seite des großen Zeltes zu. Die Freiwilligen sollten sich bei dem anderen Bruder melden. Der Dunmer hoffte, dass dieser zugänglicher als der Proviantmeister war. Er schlug die Durchgangsplane zur Seite und trat dann in ein großes Waffenlager ein. Jeder Meter war zugestellt mit Waffenregalen, Schilden oder aufgeschichteten Haufen mit Pfeilen. Scheinbar waren keine Kosten und Mühen gescheut worden, um die zusammengewürfelte Armee dort draußen mit Waffen zu versorgen. Es schien wirklich, als rüsteten sie für eine Belagerung durch die Daedra. Die Frage war bloß, ob die Waffen überhaupt zum Einsatz kämen, bevor die Dämonen die Verteidigung des Passes überwanden. Sowie er in Ebenherz gehört hatte, war Ald’rhun recht schnell gefallen. Dort kamen die Feinde aus dem Innern der Stadt. Das Lager war sogar noch anfälliger. Würde sich innerhalb der Zeltstadt ein Oblivon-Tor öffnen, dann stünde gleich alles in Flammen und die Gegner hätten es einfach den Verteidigern in den Rücken zu fallen. Gar nicht zu reden von den Opfern, die sich gleich bei ihrer Ankunft fordern würden. Verwundete und Zivilisten, wie zum Beispiel den Proviantmeister. Aber an sich war die Ausrüstung von relativ guter Qualität. Die meisten Waffen bestanden aus Stahl. Nur Bögen und Pfeile waren aus einfacheren Materialien wie Eisen oder dem traditionellen Chitin. Nur Armbrüste suchte er in den Regalen vergeblich. Scheinbar kam diese Waffe aus der Mode. Er zuckte mit den Schultern. Er mochte sie noch nie. Sie war zwar durchschlagskräftig brauchte aber lange zum Nachladen und Nachspannen. In der nötigen Zeit konnte ein Daedroth heran kommen und den Schützen in Stücke reißen, noch bevor der überhaupt einen neuen Bolzen eingelegt hatte. Tarrior schritt durch die Regalreihen. Wie auch seinen Bruder musste Tarrior Artem zwischen dem ganzen Material erst einmal finden und traf den Nord schließlich über ein Waffenregal gebeugt an. Er war das komplette Gegenteil seines Bruders – schlank, muskulös und hochgewachsen. Ein Prachtexemplar seiner Rasse. Mit seinen kräftigen, prankengleichen Händen langte er nach einer stählernen Kriegsaxt und zog sie zu sich hoch. Mit prüfendem Blick schaute er sich die Schneide an und zog den Daumen über die Klinge. Er hinterließ einen leichten Blutfilm, den Artem mit einem Tuch aus seiner Hosentasche abwischte. Dann stellte er die Axt mit einem zufriedenen Lächeln zurück. „Typisch Nord. Sie sind total vernarrt in ihre Waffen“: befand Tarrior und ging zum Waffenmeister hinüber. Vielleicht geriet er endlich an jemanden, der nicht zu beschäftigt war, mit ihm zu sprechen.

    „Wer seid ihr?“: fragte der Nord, als sich der Dunmer näherte. „Mein Name ist Tarrior Gildres. Man sagte mir, ihr wäret für die Freiwilligen zuständig“: stellte er sich vor. Artem deutete mit einem Seitenzeig auf ein paar Stühle, die zwischen dem ganzen Arsenal regelrecht verloren wirkten. Zusammen gingen sie hinüber und setzten sich hin. „Ihr interessiert euch also für einen Beitritt in unsere Wacharmee?“: fragte der Waffenmeister. „Ich wollte erst einmal ganz generell Informationen einholen. Die Leute hier sind so beschäftigt. Man hat mich da an euch verwiesen“: stellte Tarrior klar. Der Nord seufzte und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Scheinbar hält man mich für einen Auskunftsbeamten. Verflucht noch eins. Ich bin hier der Waffenmeister und nicht irgendeiner dieser Paragraphenreiter, die hier die Vorräte überwachen. Ich bin für die Aufnahme der Freiwilligen zuständig, weil ich ihnen ihre Erstausstattung an Waffen und einfacher Rüstung gebe. Das heißt noch lange nicht, dass ich hier auch für jeden eine Einführung geben muss“: beschwerte er sich. „Aber…“: wollte der Dunmer daraufhin entgegnen, doch der Nord unterbrach ihn. „Lasst gut sein. Ich werde euch etwas über das Lager hier erzählen. Wir sind das Bollwerk der Westspalte. Derzeit belagern die Daedra noch immer die Stadt Mar Gaan. Wenn ihre Truppen dort durchbrechen, werden sie West-Vvardenfell als neues Ziel anvisieren. Während sich die Redoraner mit ihrer Exil-Regierung und einem Großteil ihrer Truppen im Norden verschanzt haben und sich auf die mögliche Invasion durch die Nord von Solstheim vorbereiten, sollen wir hier den Sturm abfangen, den diesen Dämonen über uns hereinbrechen lassen wollen. Zu diesem Zweck versammeln wir hier Legionäre, Kampftruppen von Haus Hlaalu und Haus Redoran, der Kriegergilde, der Magiergilde, Ritterschaften, anderer Organisationen und natürlich ein Heer von Freiwilligen. Ein reines Chaos. Jede der beteiligten Organisationen hat natürlich eine eigene Führung, eine eigene Organisation und eigene Offiziere und nicht selten auch andere Prioritäten. Die Einen wollen einen Erstschlag gegen die Daedra führen, während die Anderen lieber ausharren wollen, um den Angriff abzuwarten, diesen abzuschlagen und dann die feindlichen Verbände aufzurollen. Wiederum Andere wollen einfach nur ausharren und den Status Quo erhalten, bis irgendwer, irgendwo eine Lösung für die Krise findet. Stellt euch das Durcheinander vor, als hier Massen von Freiwilligen aufliefen. Es gab keine Führung, keine Organisation und ständigen Streit. Das war noch vor nicht allzu langer Zeit so. Der Herzog gab dann die Order aus den ganzen Freiwilligen eine Armee zu formen. Den Oberbefehl über die Freiwilligen und die anderen hier stationierten Akteure wurde einem Generalsrat der Häuser Hlaalu und Redoran übertragen. Er sitzt in der Festung Andasreth ein Stück weiter westlich in dem aschegefüllten Talbecken, genauso wie das redoranische Oberkommando. Gnisis hat ihnen scheinbar als Sitz nicht zugesagt. Wie dem auch sei. Seit dem Aufbaubefehl hat sich die Lage hier im Lager deutlich normalisiert. Die Häuser und das Kaiserreich haben sich mit großen Materialspenden eingesetzt. All diese Waffen sollen alsbald gegen die Daedra eingesetzt werden. Woran es aber mangelt sind Nahrungsmittel. Natürlich ist die Versorgung ausreichend, aber nicht gerade üppig. Im Moment werden wir hier ausharren und den Pass halten“: klärte der Waffenmeister ihn auf.

    „Was wird die Vorgehensweise für die Zukunft sein?“: fragte Tarrior. Möglicherweise wurde bereits an einem Angriffsplan gearbeitet. Ein Vorstoß nach Mar Gaan käme ihm nämlich sehr gelegen. „Wie gesagt, wir harren aus. Wenn ich mehr wüsste, wäre ich nicht hier. Taktische Entscheidungen treffen die Generäle und ich habe ja bereits erwähnt, dass in diesem Mischmasch an Organisationen hier vor Ort keine einheitliche Meinung über das Vorgehen herrscht. Haus Hlaalu will vor allem auf Sicherheit setzen und das Risiko eines eigenen Vorstoßes vermeiden. Die eigenen Gebiete sollen nicht in Gefahr geraten. Das Haus Redoran hat unter der daedrischen Invasion besonders gelitten und will natürlich nicht nur Ald’rhun zurückgewinnen, sondern die Invasoren auch schnell aus ihrem Land jagen. Da die Redoraner die Hauptlast dieses Krieges tragen, sie sind mit den meisten eigenen Verbänden beteiligt und stellen den Großteil der Kriegswappenträger, wiegen ihre Stimmen bei den Entscheidungen natürlich schwerer. Die Möglichkeiten eines Angriffs werden, soweit ich bei Gesprächen der Offiziere vor Ort gehört habe, noch sorgfältig abgewogen. Schließlich will auch die redoranische Führung keine Katastrophe und Eskalation riskieren. Das Meiste ist aber Hörensagen. Ich glaube wir werden hier noch eine ganze Weile aushalten“: berichtete Artem Wengert.

    „Was wäre denn die befürchtete Katastrophe?“: fragte Tarrior. „Nunja wenn sich die Führung für einen direkten Angriff auf die feindlichen Linien entscheiden würde, um den Belagerungsring um Mar Gaan aufzubrechen, könnte es passieren, dass die Daedra mittels ihrer Tore schnelle Verstärkung heranziehen und den Truppen in den Rücken fallen. Gleiches könnte auch bei einem Befreiungsversuch für Ald’rhun geschehen. Wenn man die Besatzer nicht schnell genug hinaustreiben kann, könnte es passieren, dass das Heer eingekesselt wird. Der schlimmste Fall wäre die weitläufige Vernichtung der Verteidigungskräfte und die Daedra hätten ungehinderten Zugang zur Westspalte. Ich war mal in der Legion und kann das Verteidigungspotenzial der Region hier einschätzen. Caldera würde einem konzentrierten Angriff keinen Tag standhalten. Die Angreifer könnten erst vor Balmora und Gnisis aufgehalten werden. Ich sage ihnen was: Ich bin zwar auch eher zupackender Natur und würde normalerweise auch lieber früh als zu spät selbst angreifen, doch es steht hier viel auf dem Spiel. Ich würde hier auch eher die Stellung halten wollen“: erläuterte der Nord die Unwägbarkeiten eines Angriffs auf den Feind. „Wollt ihr euch nun den Freiwilligen anschließen?“: wollte der Waffenmeister wissen und schob ihm ein Pergament mit einer Liste hinüber, auf der er sich nur noch eintragen brauchte. „Bevor ich mich einschreibe, habe ich noch eine Frage“: hielt der Dunmer ihn noch hin. Der Mann seufzte wieder und zeigte ihm mit einem Handzeichen, das er sie stellen solle.

    „Wie wird eigentlich das belagerte Mar Gaan versorgt? Der Pass ist ja gesperrt und durch den Belagerungsring dürfte man ja wohl auch nur schlecht hindurch kommen“: stellte Tarrior die wichtigste Frage des Gespräches, denn davon hing der weitere Weg ab. Artem zog die Augenbrauen hoch und fragte sich scheinbar, warum sein Gegenüber das wissen wollte und seufzte nochmals. „Natürlich kann zu Land keine Versorgung der Stadt stattfinden. Diese Dämonen würden uns ja sofort in Stücke reißen. Die Priester des Tribunals und Gildenmagier aus Vivec haben eine magische Teleportverbindung nach Mar Gaan eingerichtet, über die die Stadt versorgt werden kann. Wegen den vielen Oblivion-Toren ist die Stabilität dieser Verbindung nur sehr schlecht, deshalb beschränkt man sich auf eine große Lieferung pro Woche, manchmal funktioniert der Übergang auch nur alle zwei oder drei Wochen. Da wurde die Versorgungslage in der belagerten Stadt schon einmal knapp“: beantwortete er die Frage. „Dann sorgt also die Magiergilde für die Versorgung?“: wollte Tarrior es noch etwas genauer wissen. „Das ist aber mehr als nur noch eine Frage“: wies Artem ihn auf diese Tatsache hin, doch Tarrior antwortete nicht, sondern harrte selbst einer Auskunft. Ein weiterer langgezogener und diesmal genervter Seufzer entrang sich dem Nord, bevor er auch diese Frage beantwortete: „Nicht direkt. Wie gesagt, die Verbindung ist nicht sonderlich stabil. Es kam schon vor, dass der Konvoi außerhalb der Stadt landete und sich den Rest des Weges freikämpfen musste. Aus diesem Grund wurde einer Gruppe von Fanatikern die Verantwortung für die Versorgung übertragen. Diese Typen wollen sowieso lieber heute als morgen den Daedra mit ihrer Magie einheizen. Da hat man sich entschieden, auch um Konflikten vorzubeugen, diese Leute einzusetzen. Ihr Verlust erscheint aufgrund ihres Fanatismus akzeptabel zu sein. Da es sich dabei um Mitglieder der Magiergilde handelt, habt ihr nicht ganz unrecht.“ Tarrior kam bei diesen Worten ein schrecklicher Verdacht.

    „Es werden doch wohl nicht etwa diese Typen sein“: fürchtete er in Gedanken. „Nennen sich diese Fanatiker Liga der magischen Gewalt?“: fragte der Dunmer um sich Gewissheit zu verschaffen. Als würde es ein Gott mal wieder schlecht mit ihm meinen, bestätigte Artem diese Frage mit einem knappen: „Ja das sind sie.“ Diesmal musste Tarrior seufzen und stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch ab, der neben den Stühlen stand. „Ich nehme an diese Magier schicken nur ihre eigenen Leute mit den Konvois mit“: vermutete er laut. „Ja sie wittern das Wirken der Mythischen Morgenröte überall im Lager und vertrauen sich nur gegenseitig. Das ist Schwachsinn, wenn ihr mich fragt. Sie denken wegen der langen Zugehörigkeit zur Gilde wären ihre Mitglieder über jeden Zweifel erhaben, aber die könnten genauso gut schon lange oder erst seit kurzem mit den Zielen dieses Kultes sympathisieren. Einen Außenstehenden würden die nie mitkommen lassen. Außerdem, wenn man kein Magier ist, hat man sowieso keine Chance“: bestätigte sein Gegenüber auch diese Befürchtung. „Habt dank für eure Geduld“: bedankte sich Tarrior und machte Anstalten aufzustehen. „Ich dachte ihr wolltet euch freiwillig für das Heer melden?“: war der Waffenmeister fassungslos. Tarrior lächelte kühl und sagte: „Ich sagte ich würde mich einschreiben. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich das bei euch tue. Es scheint als wäre mir eine andere Organisation bei meinen Zielen dienlicher.“ Artem Wengert stand sprachlos inmitten seiner vielen Waffen und schaute erstaunt dem Dunmer nach, der nun das Zelt verließ. „Was für eine Unverschämtheit“: dachte er sich noch, doch das bekam Tarrior nicht mit.

  2. #2

    Westspalte, Heerlager am Aschlandpass, Rüstungszelt

    Erst nachdem Tarrior wieder in dem Durchgang stand, wurde ihm bewusst, dass er noch eine ganz entscheidende Frage vergessen hatte. Er fasste sich an die Stirn. „Natürlich müsste ich auch noch wissen, wo diese Fanatiker ihr Quartier haben“: schüttelte er über sich selbst den Kopf. Vermutlich hatte ihn die Tatsache, überhaupt mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten, so geschockt, dass er diese wichtige Richtungsfrage einfach verdrängt hatte. Die Sache war auch alles andere als angenehm. Um sein Ziel zu erreichen, musste er nun mit diesen Leuten zusammenarbeiten, die er in Caldera noch belächelt und dessen Banner er abgebrannt hatte. Für ihn war es unverständlich, dass man so jemanden überhaupt die wichtige Aufgabe übertrug, die Versorgung einer belagerten Stadt sicherzustellen. Womöglich waren es die einzigen, die über eine fundierte magische Ausbildung verfügten und sich sogar bereitwillig in den Kampf gegen die Daedra werfen wollten. Den Magier wiederrum wurde es mit dieser Übereinkunft ermöglicht ihren von Fanatismus getriebenen Kampfrausch und Hass gegen die daedrischen Invasoren zu befriedigen. Trotz des augenscheinlichen Vorteils erkannte Tarrior natürlich die eventuell leidtragenden des Ganzen, nämlich die Belagerten in Mar Gaan. Er seufzte. Es half nicht, darüber noch länger nachzugrübeln. Die Liga der magischen Gewalt war für ihn die einzige Möglichkeit ins umkämpfte Aschland zu kommen und mithilfe des Teleports sogar so gut wie unbeschadet und schnell. Der restliche Weg in die nördlichen Schluchten wäre gewiss nicht das Problem.

    Tarrior wollte gerade das Zelt verlassen, da trat eine Frau aus dem Durchgang der direkt gegenüber dem Zelteingang in der Mitte lag und so direkt rechts von ihm stand. Wegen ihrer energischen Schritte hätte es beinahe einen Zusammenstoß gegeben, doch noch rechtzeitig bremste sie mit einem gehörigen Schrecken ab und zuckte einige Schritte zurück. „Was steht ihr hier rum!“: keifte sie ihn an. „Ich …“: wollte sich Tarrior rechtfertigen, doch da fuhr die Frau, offenbar eine Bretonin, fort: „Ich blockiere den Weg. Das weis ich schon. Würden sie die Güte besitzen und zur Seite treten. Schnell!“ Er war noch etwas baff und drückte sich hastig gegen die Wandplane des Waffenflügels. Sie musterte ihn kurz, lächelte und verschwand dann genauso eilenden Schrittes nach draußen. Doch auch jetzt bot sich für ihn keine Gelegenheit sich aus seiner unbequemen, strammen Haltung am Rand des Durchgangs zu lösen. Nur wenige Sekunden später stürzte eine weitere Person aus dem Zentrum des Zeltes. Der Mensch, der hinauskam, war knallrot im Gesicht und sah sich hektisch um, bevor er Tarrior entdeckte. „Wo ist sie hin?!“: wollte er eiligst wissen. Ohne ein Wort zu sagen, deutete der Dunmer auf den Ausgang. Der Mann, Tarrior konnte nicht entscheidenden ob es ein Nord oder ein Kaiserlicher war, nickte dankbar und rannte, wie die Frau zuvor, aus dem Zelt. Nach Augenblicken weiteren Wartens wagte der Dunmer sich von der Wand zu lösen, nur um dann nochmals zusammen zu zucken, als ein Schrei aus dem Innern des Zeltes drang.

    Mit einer schnellen Bewegung zog Tarrior sein Schwert, riss die Durchgangsplane hinunter und drang mit einem bereitgelegten Feuerzauber in das Innere ein. Kaum stand er im Innenraum, wurde er auch schon von den dort Anwesenden seltsam angeguckt, sodass sich seine aschfarbene Haut deutlich verdunkelte, als das Blut hinein schoss. Keine Bedrohung und keine Gefahr weit und breit zu sehen. „Ich dachte, ich hätte…“: wollte er sich rechtfertigen, doch da unterbrach ihn ein weißhaariger, hochgewachsener Mann, womöglich ein Nord: „Vielen Dank für ihren Einsatz, doch hier ist kein Gegner. Ich schrie nur vor Verzweiflung.“ Tarrior schob das Schwert zurück in die Scheide und entließ die gesammelte Magie. „Wer seid ihr?“: fragte der Nord nun. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres, Ratsherr“: stellte er sich vor. Die Männer hier schienen aufgrund ihrer feinen Kleidung und durchaus üppigen Ausstattung des Zeltes ziemlich wichtig. Feingearbeitete Holzmöbel und gepolsterte Sitzangelegenheiten standen in dem Raum und der Boden bestand nicht nur aus festgestampfter Erde, sondern war mit Teppichen ausgelegt. Alchemistische Gerätschaften, Bücher, Papiere auf einem und erlesene Getränke und Speisen auf einem anderen Tisch verliehen dem Raum deutliche Klasse. „Ah der Abgesandte von Haus Hlaalu. Endlich seid ihr da. Wir waren schon in eurer Erwartung, als euer Vorgänger vor zwei Tagen abreiste. Wir hatten nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Man sagte uns, dass ihr aus Vivec geschickt würdet“: wurde er empfangen und, bevor etwas sagen konnte, an den großen Konferenztisch geführt. „Da liegt wohl ein Missverständnis vor. Ich bin von niemandem entsandt worden“: stellte er schnellstmöglich klar. Dabei ließ er einen Blick über die Papiere auf dem Tisch schweifen. Neben Namenslisten und Aufstellungsplänen für Soldatenbataillone befand sich in der Mitte auch eine riesige Karte, die nur einen Ausschnitt Vvardenfells, nämlich das Aschland von der Westspalte bis zum Roten Berg, zeigte. Auf dem Dokument waren verschiedenfarbige Steine platziert, die wohl Einheitenverbände symbolisieren sollten oder andere Dinge. Steine mit dem eingekratzten daedrischen Buchstaben „Oht“ identifizierte er als Sinnbilder für Oblivion-Tore.

    „Ihr seid es nicht? Was macht ihr dann hier?“: wollte der Weißhaarige nun schleunigst wissen. „Ich bin im Lager um mich den kämpfenden Truppen anzuschließen“: log er, obwohl es ja nur eine halbe Lüge war. Der Nord lachte. „Die kämpfenden Truppen. Die KÄMPFENDEN Truppen“: äffte er nach und sank dann auf einen Stuhl zurück und sein Lachen ging in ein gespieltes Schluchzen über. „Hier kämpft überhaupt nichts. Hier bewegt sich überhaupt nichts. Ihr schließt euch höchstens den stehenden Truppen an“: erläuterte er seinen Unmut. „Es gibt leider keinen akzeptablen Angriffsplan und wir scheitern hier gerade an der Ausarbeitung“: sagte jemand hinter ihm. „Ich dachte den Oberbefehl und die Planung hat der Generalsrat in der Festung Andasreth inne“: wandte Tarrior ein. „Und eigentlich stehen wir alle unter dem Oberbefehl des Ältestenrates und trotzdem würde keiner auf die Idee kommen hier die Verteidigung aufzugeben und das Lager in Cyrodiil neu aufzupflanzen“: kommentierte der Nord den Einwand ironisch. „Ihr Herr Gildres befindet euch – es scheint euch nicht bewusst zu sein – im Lagezentrum der Führer dieser Armee hier. Ihr seht hier die Leiter oder Abgesandten aller relevanten Gruppen, die hier in der Westspalte an der Abwehr der daedrischen Gefahr beteiligt sind. Natürlich hat dieser Generalsrat, der nur aus Hlaalu- und Redoran-Offizieren besteht, die Befehlsgewalt inne, doch sind sie nur die Vorgesetzten ihrer eigenen Streitkräfte. Wir sind auch hieran beteiligt. Zwar haben wir uns auf ihre Entscheidung verpflichtet, doch das heißt nicht, dass wir uns nicht an der Entscheidungsfindung beteiligen können. Die derzeitige Direktive besteht darin Mar Gaan und diesen Pass zu halten und die Daedra auszusitzen. Als wäre das eine Lösung! Wir haben Informationen, dass sich Verbände des Feindes auch schon im Süden, Südosten und im Osten formieren um, von dort aus, aus dem Innern der Insel auszubrechen. Wir können sie nicht ewig aufhalten. Wenn sie irgendwo durchbrechen, dann könnten sie ungehindert die Küsten über- und uns in den Rücken fallen. Wir müssen handeln. Das immer noch nichts passiert ist, liegt an dem Sicherheitsbedürfnis mancher Entscheidungsträger. Wir versuchen einen Angriffsplan zu entwickeln, der die Gefahr eines daedrischen Gegenschlags möglichst minimieren soll, um dem Rechnung zu tragen, aber leider sind wir hier im Rat auch gespalten. Manche brauchen noch etwas mehr Vorsicht und dann gibt es Leute, denen ist der Angriff nicht radikal genug, als das er etwas ausrichten würde. Und deshalb bin ich schon am Rande der Verzweiflung. Zumal uns ja der Vertreter Haus Hlaalus fehlt, um das auch mit ihm abzustimmen. Ich bin …“: berichtete der Nord nun von dem Vorhaben die Daedra anzugreifen, als die Bretonin von vorhin wieder ins Zelt kam und ihm ins Wort fiel:

    „… ein Feigling? Dieser Plan ist vollkommener Unsinn. Wenn wir nur so zaghaft vorgehen, würden sich die Daedra neu formieren, bevor wie Ald’rhun überhaupt erreichen und auch noch Verstärkung vom Roten Berg heranziehen. Dann wäre der Kampf aussichtslos! Ich sagte doch ...“ Diesmal wurde sie unterbrochen: „Ja sie sagten und stießen hier selbst bei den meisten Angriffsbefürwortern auf Ablehnung und sind dann wie ein kleines Mädchen weggelaufen. Sämtliche gefestigten Institutionen wie die Legion, die Magiergilde, die Häuser oder die Kriegergilde, die ich vertrete, sehen diesen Angriff als zu riskant an und ihr wollt dennoch an dem Plan festhalten?“ Die Frau schaute trotzig und ihr Blick verfinsterte sich zusehends. Sie musste mit Mühe von dem Mann, der ihr vorhin schon nachgelaufen war, zurückgehalten werden, sonst wäre sie, da war sich Tarrior ziemlich sicher, dem Nord an die Kehle gegangen. Sie beruhigte sich scheinbar und der Mann ließ seine Arme und Hände sinken. Sie strich sich eine Strähne ihres schulterlangen welligen braunen Haares aus der Stirn und sammelte sich. Tarrior durchzuckte ein Erinnerungsfetzen und fühlte sich auf einmal an Naasira, die bretonische Heilerin aus Chorrol erinnert. Unbewusst sah er deshalb schon kommen, was gleich passieren würde. Nachdem sich die Bretonin nämlich gesammelt hatte, trat sie vom Zelteingang langsam nach vorne auf den Tisch zu. Ihr Blick war starr auf den Nord gerichtet. Schlussendlich blieb sie neben ihm stehen. Tarrior, der noch immer etwas verloren in dieser Versammlung saß, schaute zur ihr hinauf. Sie ballte die Faust und mit einem lauten Krachen schmetterte sie sie auf den Tisch. Ihr Blick war zunächst nach unten auf die Karte gerichtet, dann sah sie auf. Der Nord schluckte, als er in ihre Augen blickte. „Glaubt ihr etwa Krieg könne ohne jedwedes Risiko geführt werden? Natürlich sollte man sich nicht auf irgendwelche Himmelfahrtskommandos einlassen, aber absolut ohne Risiko ist ein Krieg nicht zu gewinnen. Was haben sie sich denn für Vorstellungen gemacht, als sie diese Sitzungen hier einberufen haben? Das wir den Königsweg finden und die Daedra mit einem genialen Plan ohne große eigene Verluste überwinden? Meine Einschätzung steht! Der Feind kann durch jedes verfluchte Tor seine Verstärkung beziehen. Aus diesem Grund müssen wir unseren einzigen Vorteil, nämlich die Geschwindigkeit gnadenlos ausspielen. Ein Zweifrontenangriff ist unablässig um zu verhindern, dass der Feind uns einschließt und ist die einzige Möglichkeit den Feind weit genug zurückzudrängen, bevor er sich erneut sammeln kann. Alles andere kostet zu viel Zeit!“: stellte sie in lautem und energischen Ton klar.

    „Durch den Zweifrontenangriff wäre die Kraft der Armee jeweils um die Hälfte geschwächt. Wenn der Feind durchbräche, wäre die jeweils andere Gruppe erledigt und der Pass so gut wie schutzlos“: widersprach dem der Nord, der sich nun erhoben hatte und dessen rotangelaufenes Gesicht einen scharfen Kontrast zu den weißen Haaren gab. Seine Stimme verriet, dass er ein, aus seiner Sicht, dummes, kleines Mädchen belehrte. „Das Risiko ist nun einmal notwendig. Und ich habe euch vorhin schon erläutert, dass die Kräfte in Ald’rhun nicht so stark sein können, wie vor Mar Gaan und das wir den Belagerungsstreitkräften dank der Mittel meiner Liga in den Rücken fallen könnten“: schmetterte sie den Einwand ab. Inzwischen hatte sich die Diskussion im Zelt auf die Bretonin und den Nord verengt. Tarrior und die anderen waren mittlerweile nur noch Statisten, obwohl der Dunmer aus den Gesichtern der Anwesenden deutlich herauslesen konnte, wer für und wer gegen den Plan der jungen Frau war. Ihre Anhängerschaft war tatsächlich recht überschaubar. „Eure Mittel“: stieß der Weißhaarige hervor und brach in ein kehliges Galgenlachen aus. „Eure sogenannten Mittel würden uns noch ins Grab bringen. Selbst die Vertreter der Magiergilde haben diese Idee als verrückt bezeichnet. Ihr würdet riskieren ein Vierteil der Streitkräfte den Feinden direkt auszuliefern, wenn auch nur etwas schiefgeht! Dieser Plan ist intolerierbar!“: kanzelte er ihren Vorschlag einfach ab. „Aber …“: wollte sie einwenden, doch nun schlug der Nord seinerseits auf den Tisch. „NEIN! Genug davon! Die heutige Sitzung zu diesem Thema ist beendet. Die Gemüter haben sich erhitzt. Es bringt nichts mehr jetzt noch weiter diskutieren zu wollen. Euer Plan ist durch die Mehrheit abgelehnt. Ich würde es begrüßen, wenn ihr ihn nicht noch einmal einbringen würdet“: erklärte der Nord die Sitzung obrigkeitlich für geschlossen. „Das kann nicht euer Ernst sein“: ereiferte sich die Bretonin trotzallem weiter. „Die Sitzung ist beendet. Eure Worte werden von mir gar nicht gehört“: sagte der Mann ruhig und benahm sich nun selbst wie ein Kind, das einfach nicht hinhörte, anstatt sich weiter argumentativ damit zu befassen. Tarrior war dennoch auf dessen Seite. Nicht unbedingt was den Plan anging, sondern er sah auch keinen Sinn in weiterer Diskussion. Die Fronten standen fest, da nützten auch die besten Argumente nichts. Doch die Frau weckte sein Interesse.

  3. #3

    Cyrodiil, Wildnis, südlich von Skingrad --> Skingrad

    Das ist also Cyrodiil, war Rylts erster Gedanke, als er aus dem Wald heraustrat. Es war ein weiter Weg gewesen und seit er in Arenthia Halt gemacht hatte, hatte er nicht mehr geschlafen. Ich sollte hier ein Lager aufschlagen, dachte er. Die Sonne ging gerade unter, es machte also keinen Sinn mehr noch weiter zu gehen. Er schlug also sein Lager in der Nähe eines Wasserlaufes auf und entzündete ein Feuer. Während er in das Feuer starrte, dachte er nach. Jetzt bin ich also endlich bald da. Ich hoffe, es war eine gute Entscheidung hierher zu kommen. Bei dem Gedanken an seinen Stamm lachte er verbittert auf. Ich hätte wohl kaum dort bleiben können. Natürlich war es nicht die Schuld des Stammes, alles deutete auf mich hin. Dort gibt es kein Gericht das den "Fall" hätte prüfen können. Valenwald ist in politischer Hinsicht ein Wrack, auch wenn es in den letzten zehn Jahren durchaus Zeichen für eine Neuordnung gab. Leider kommt diese Neuordnung zu spät für mich. Er verbannte seine Heimat aus seinen Gedanken und legte sich schlafen, um sich am nächsten Tag in dieser neuen Welt zurechtzufinden.

    Rylt wachte früh auf und begann sofort mit den Vorbereitungen für seine Reise. Er wollte zuerst in Skingrad Halt machen, um dann in die Kaiserstadt weiterzureisen. Zum Glück hatte er in Arenthia eine Karte von Cyrodiil "erstanden". Er konnte sich zwar in Valenwald ohne Karte zurechtfinden, aber hier in Cyrodiil nicht. Ein kurzer Blick auf die Karte genügte und er wusste wo er hin musste. Also wandte er sich gen Norden und ging los.

    Er kam am frühen Mittag in Skingrad an. Das erste, was ihm auffiel, waren die großen Weinfelder. Er wusste, dass Skingrad die Stadt des Weines war, aber so große Anlagen von Weinreben hatte er nicht erwartet. Als er zum Tor gelangte begrüßten ihn die Stadtwachen gelangweilt als weiteren Reisenden und ließen ihn ein. Als erstes ging er in die Herberge "Zur Westebene" , um sich zu stärken. In der Taverne war heute viel los und alle Rassen von Kaiserlichen über Bretonen bis hin zu Argoniern waren hier vertreten. Manche von ihnen hatte Rylt noch nie gesehen und betrachtete sie neugierig. "Was darf´s sein?" fragte die Wirtin ihn. "Meint ihr mich?", antwortete Rylt dummerweise. Die Wirtin grinste und erwiderte:
    "Natürlich mein ich dich, Waldgesicht!" Rylt schnaubte. Waldgesicht! Die hat vielleicht Nerven. "Etwas Brot und ein Stück Käse, bitte", sagte Rylt leicht verärgert. Die Wirtin brachte ihm sein Essen und Rylt bezahlte es. Nachdem er sich gestärkt hatte, ging er erstmal auf die Straße, um sich ein wenig umzuschauen. Es überraschte ihn völlig, als plötzlich ein Wolf um die Strassenecke bog. Anscheinend war er irgendwie in die Stadt gelangt und die Stadtwache verfolgte ihn. Rylt reagierte schnell und zog seinen Bogen. Er legte den Bogen auf den Wolf an und...ein platzierter Schuss in den Kopf setzte dem Treiben des Wolfes ein Ende. Die Stadtwache, die angerannt kam, glotzte ungläubig auf den Wolf. "Habt ihr das getan?" fragte ihn einer. Als Rylt bejahte, lächelte die Stadtwache und sagte: "Solche Leute, wie dich sieht man selten. Guter Schuss!" Lächelnd ging er weiter. Ich glaube hier wird es mir gefallen, dachte Rylt. Zufrieden ging er zurück in die Taverne und bezahlte für eine Nacht. In Gedanken an den vergangenen Tag ging er auf sein Zimmer und schlief schnell ein.

  4. #4

    Skingrad, Zur Westebene --> Kaiserstadt

    Rylt wachte am frühen Morgen auf und berührte, wie fast jeden Morgen, die Narbe an seinem Hals. Das war eine Art Ritual von ihm, es sollte ihm Glück bringen. Er
    mochte seine Narbe, sie unterschied ihn schon lange von anderen Waldelfen. Nachdem er sie also berührt hatte, stand er auf und schaute in seinen Geldbeutel. Das
    reicht gerade noch für den Proviant, den ich brauche, um nicht auf dem Weg zur Kaiserstadt zu verhungern. Danach muss ich irgendwie an neues Geld kommen. Wie,
    das soll mich jetzt noch nicht beschäftigen.
    Der Bosmer packte also seine restlichen Sachen ein und ging hinunter in die Taverne. Die Wirtin war schon wach und
    spülte den letzten Rest Geschirr, der am vergangenen Tag angefallen war. Als sie ihn kommen sah, sah die Wirtin auf und begrüßte ihn mit den Worten: "Gut
    geschlafen, Spitzohr?" Das "Spitzohr" ignorierte das und fragte: "Wie lange ist es von Skingrad zu Fuß zur Kaiserstadt?" "Ich schätze mal mindestens drei Tage. Mit
    einem Pferd wärst du natürlich schneller da." Mit einem Pferd! Als ob ich mir das leisten könnte! "Nun gut, dann gebt mir bitte genug Proviant für diese drei Tage.
    Hier ist euer Geld." Nachdem er aus der Taverne ausgetreten war, stieß er mit einem hoch gewachsenen Altmer zusammen. Mann, ist der groß! Der Riese schaute
    hochnäsig auf Rylt herab und sagte: "Nun, du schaust mir nicht sehr kompetent aus, aber vielleicht irre ich mich ja." Er lachte auf. "Ich suche nach potenziellen
    Anwärtern für die Magiergilde. Glaubst du, du bist gut genug dafür?" Ein Magier! Das hätte ich mir doch denken können. Welcher Hochelf ist denn bitteschön kein
    Magier?
    "Ich glaube nicht, dass ich in der Magiergilde viel taugen würde. Nein, im Moment habe ich kein Interesse beizutreten." Der Riese schaute ihn verächtlich
    an. "Hab mir doch gleich gedacht, dass du dazu nicht geeignet bist." Mit diesen Worten ging der Magier davon. Rylt schaute ihm böse hinterher. Ich komm auch ganz
    gut ohne Magie klar.
    Außerdem hasste er Feuerzauber. Rylt gab sich einen Ruck und brach auf.

    Die Reise dauerte nun schon zwei Tage an, aber Rylt sah schon die Kaiserstadt in einiger Entfernung. Auf einmal entdeckte der aufmerksame Waldelf hinter ein paar
    Felsen ein Lager. Dort saßen ein Nord und eine Rothwardonin um ein Feuer. An ihrem Aussehen erkannte Rylt sofort, dass es Banditen waren. Sie hatten ihn nicht
    bemerkt. Er zog seinen Bogen und zielte auf die Rothwardonin, die einen Bogen bei sich trug. Er ließ die Sehne los und der Pfeil rauschte durch die Luft. Er traf sie
    zwischen den Schulterblättern und sie kippte um. Der Nord zog überrascht seinen Hammer, aber bevor er den Schützen auch nur gesichtet hatte, streckte ihn ein zweiter
    Pfeil nieder. Das wäre Rylt nicht gelungen, wenn er bemerkt worden wäre. Er näherte sich den Leichen, um zu sehen, ob sie etwas Wertvolles dabei hatten. Und
    tatsächlich, sie hatten insgesamt 320 Septime und eine Goldhalskette bei sich. Die Waffen waren zu schwer, um sie mitzunehmen, also ließ er sie im Gras liegen.
    Da er nun wieder etwas Geld besaß, ging es ihm gleich besser und er machte sich auf, endlich in die Kaiserstadt zu kommen.

    Die Stadt ist ja riesengroß! Rylt hatte nicht erwartet, dass die Kaiserstadt so groß ist. Er hatte so eine große Stadt noch nie gesehen, schließlich war das sein erstes
    Mal in Cyrodiil. Die Wachen ließen ihn ein und er befand sich nun im sogenannten Talos-Platz-Bezirk, wie ihm ein Schild verriet. Bevor er sich einen Schlafplatz
    suchte, wollte er erstmal die Kaiserstadt erkunden und nach einer Beschäftigung suchen. Er würde also jeden einzelnen Bezirk abklappern und sich umhören, ob es
    irgendetwas lohnendes für ihn hier gebe. Nach zwei Stunden befand er sich dann im Hafenviertel. Man sagte ihm, es sei der ärmste Bezirk in der Kaiserstadt und hier
    würden sich viele Diebe herumtreiben. Diebe! Anscheinend bin ich nicht der einzige, der sich ab und zu so Geld verdient. Er überlegte eine Weile.Vielleicht
    könnte ich mir ein bisschen was dazu verdienen. Ich muss nur aufpassen.
    Er schaute sich also um, um nach einem geeigneten Opfer zu suchen. Sofort fand er es:
    ein großer, reich gekleideter Kaiserliche stach ihm ins Auge. Der Dieb ging also in Position, wartete bis das Ziel nicht aufpasste und griff ihm schnell in die Tasche.
    Puh, er hat nichts bemerkt. Ich verschwinde dann mal besser. Nachdem er um die Straßenecke gebogen war und einige Meter zurückgelegt hatte, betrachtete er
    sein Diebesgut. Es bestand aus 70 Septimen , einer Perle und einem Ring. Hm, seltsam. Der Ring leuchtet so komisch. Und wirklich, er leuchtete hellila.
    Der neugierige Rylt zog den Ring auf und spürte sofort eine Veränderung: Der Ring musste verzaubert sein! Aber auf welche Weise ist er verzaubert? Er bemerkte
    es sofort: im Umkreis von ca. 5 Metern leuchtete jedes Lebewesen in einem hellen Lila. Sehr praktisch. So kann ich nicht mehr von irgendeinem Angreifer überrascht
    werden, wenn er zu nahe kommt.
    Zufrieden ging er weiter, als er plötzlich etwas bemerkte. In seiner Tasche steckte ein Brief! Auf dem Umschlag stand:
    "Vom Graufuchs".
    Was sollte das nun wieder heißen?

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