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  1. #1
    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Da hast du sicher recht, die Praktiker können bestehendes Wissen anwenden und sicherlich auch Probleme lösen. Dafür sind die Wissenschaftler nur bedingt geeignet. Allerdings sind die auch gar nicht dafür da, bestehendes Wissen anzuwenden, sondern eben neues Wissen zu schaffen.

    Ich studiere z.B. Elektrotechnik und Informationstechnologie. Uns wird nur auf fast freiwilliger Basis die praktischen Dinge, wie Löten, Messen oder den richtigen Stecker benutzen, beigebracht. Dafür sind wir in der Lage, Schaltpläne, Modelle für neue Technologien oder generell Simulationsberechnungen zu liefern. Wir arbeiten quasi im Hintergrund, der Praktiker setzt dann diese Ideen wieder in die Tat um. Obwohl er zwar ebenfalls weiss, worum es ungefähr geht, hat er dennoch keine Ahnung, weshalb die Dinge wirklich so sind wie sie sind.
    Gut, das ist eine zweischneidige Angelegenheit, würde ich sagen.
    Neues Wissen zu schafen - okay, der Punkt geht an dich, vor allem auch, weil ich mich etwas ungenau ausgedrück habe. Ich bin eigentlich auf der Ebene gewesen, dass es immer heißt, dass man nach einem Studium bessere Karten in einer Firma hat, als jemand, der in der gleichen Sparte "nur" eine Berufsausbildung genossen hat. Um diesen - meiner Meinung nach - Irrglauben geht es mir, da die Studierten sich vielleicht in der theoretischen Materie auskennen, die praktische Arbeitsumgebung jedoch nicht zwangsweise verstehen - genügend Beispiele dafür habe ich selber hier in der Firma erlebt; dass es Gegenbeispiele gibt, zweifle ich auch nicht an, es ist eben mein Erfahrungsbericht.

    Und was den Punkt betrifft, dass der Praktiker, der die neuen Ideen in die Tat umsetzt, nicht wirklich Ahnung hat, warum was ist, wie es ist: das liegt auch immer daran, wie viel Details und Hintergrundwissen von den "Entwicklern" an die Praktiker weitergegeben wird. Ich denke nämlich, dass es schon wichtig ist, dass auch der praktische Mensch weiß, warum eine neue Technologie so funktioniert, wie sie funktioniert, um im Endeffekt flexibel auf Probleme reagieren zu können, anstatt erstmal den "Theoretiker" anzurufen, der sich erstmal dafür wieder eine Lösung ausdenken muss.

    Hat alles seine Vor- und Nachteile.

  2. #2
    Zitat Zitat von Trigaram Beitrag anzeigen
    Und was den Punkt betrifft, dass der Praktiker, der die neuen Ideen in die Tat umsetzt, nicht wirklich Ahnung hat, warum was ist, wie es ist: das liegt auch immer daran, wie viel Details und Hintergrundwissen von den "Entwicklern" an die Praktiker weitergegeben wird. Ich denke nämlich, dass es schon wichtig ist, dass auch der praktische Mensch weiß, warum eine neue Technologie so funktioniert, wie sie funktioniert, um im Endeffekt flexibel auf Probleme reagieren zu können, anstatt erstmal den "Theoretiker" anzurufen, der sich erstmal dafür wieder eine Lösung ausdenken muss.
    Natürlich kann man auch dem Praktiker beibringen, wie eine Technologie ungefähr funktioniert, jedoch ist es unmöglich, dem Praktiker beizubringen, auf welchen Grundlagen die Theorie aufbaut, damit sie überhaupt funktioniert. Diese sind, zumindest im technischen Bereich, höhere Mathematik, die man dem Praktiker einfach nicht zumuten kann, weshalb er sich mit verbalen Erklärungen zufrieden geben muss.

    Was das Problemlösen betrifft, würde ich eher sagen, dass dies auf der einen Seite mit der Erfahrung des Praktikers zu tun hat und andererseits, ob ihm der ihm verständliche Teil der Theorie gut genug beigebracht wurde. Allerdings spekuliere ich hier bereits etwas zu sehr.

    Jedenfalls können wir uns darauf einigen, dass es beides braucht, sowohl Theoretiker wie auch Praktiker und dass die Arbeitsbereiche der beiden einfach zu unterschiedlich sind.

    Ach ja, was die Sache betrifft, dass Studierte in einer Firma bessere Karten haben: Das liegt eher daran, dass es im Direktvergleich wohl deutlich weniger Studienabgänger gibt als Menschen mit Berufsbildung, weshalb erstere eher gesucht werden. Deshalb stehen sie jedenfalls auf dem Arbeitsmarkt wohl besser da. Wobei ich aber klar sagen muss, dass dies wiederum extrem von der Branche abhängt. Im Allgemeinen dürfte es aber ungefähr so aussehen, dass rare Personen im Schnitt halt besser verdienen und das nicht, weil sie mehr leisten würden als andere.
    Geändert von TheBiber (06.03.2008 um 23:28 Uhr)
    Electrodynamics:

  3. #3
    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man auch dem Praktiker beibringen, wie eine Technologie ungefähr funktioniert, jedoch ist es unmöglich, dem Praktiker beizubringen, auf welchen Grundlagen die Theorie aufbaut, damit sie überhaupt funktioniert. Diese sind, zumindest im technischen Bereich, höhere Mathematik, die man dem Praktiker einfach nicht zumuten kann, weshalb er sich mit verbalen Erklärungen zufrieden geben muss.
    Gut, so tief muss der Praktiker in die theoretische Welt ja nicht eindringen; aber Wissen, das ein wenig über die Grundlagen hinaus geht, sollte schon vermittelt werden. Dass der Praktiker die wissenschaftliche Mathematik dahinter kennen muss, behaupte ich ja nicht - wäre auch ganz schön übertrieben. Er benötigt eben halt nur einen Wissenstand, der ihn dazu befähigt, mit dieser Technik umgehen zu können.

    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Was das Problemlösen betrifft, würde ich eher sagen, dass dies auf der einen Seite mit der Erfahrung des Praktikers zu tun hat und andererseits, ob ihm der ihm verständliche Teil der Theorie gut genug beigebracht wurde. Allerdings spekuliere ich hier bereits etwas zu sehr.
    Das trifft es - meiner Meinung nach - ganz gut. Man braucht für Probelmlösungen eben ein gewisses Maß an Erfahrung und Verständnis im Umgang mit der Technologie, sowie einen gewissen Einblick in die theoretische Welt davon.

    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Jedenfalls können wir uns darauf einigen, dass es beides braucht, sowohl Theoretiker wie auch Praktiker und dass die Arbeitsbereiche der beiden einfach zu unterschiedlich sind.
    Jopp, das können wir so festhalten

    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Ach ja, was die Sache betrifft, dass Studierte in einer Firma bessere Karten haben: Das liegt eher daran, dass es im Direktvergleich wohl deutlich weniger Studienabgänger gibt als Menschen mit Berufsbildung, weshalb erstere eher gesucht werden. Deshalb stehen sie jedenfalls auf dem Arbeitsmarkt wohl besser da. Wobei ich aber klar sagen muss, dass dies wiederum extrem von der Branche abhängt. Im Allgemeinen dürfte es aber ungefähr so aussehen, dass rare Personen im Schnitt halt besser verdienen und das nicht, weil sie mehr leisten würden als andere.
    Das ist eben halt dieser Irrglaube, den ich vorher schon mal erwähnt hatte. Nur weil man studiert hat, heißt das ja noch lange nicht, dass man dadurch mehr leisten kann, bzw. eine bessere Qualität abliefern kann.

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