@Masgan und Animagladius:
Ansonsten geht's euch aber gut, oder? o_O

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Soa, hier mal mein erster Eindruck:
Also erstmal, ich bin nicht wirklich weit gekommen. Das Intro war sehr lang, weitestgehend auch durch den langsamen Textfluss (was jetzt aber keine Kritik sein soll), aber schön anzusehen... und vor allem still. Ich denke mal, dass das ein Stilmittel ist. Aber falls nicht: Die Musik funzt in dem Spiel nicht.

Vielleicht ein paar Kritikpunkte:

Molebox
Leutz, lasst das sein. Ich weiß: Je größer das Spiel, desto größer der Wunsch, dass einem niemand was klaut und desto größer der Wunsch nach einer Verschlüsselung. Dummerweise werden aber auch die Probleme damit um so größer. Molebox haut wirklich eine Menge Ressourcen, die nicht explizit ausgespart wurden, in unkomprimierter Form in den Arbbeitsspeicher. Die RPG_RT.exe ist alleine 100 MB groß, und das komprimiert. Ich hab mal testweise bei meinem PC (AMD Athlon 4000+ mit 2 GB RAM) den Prozessmanager angeworfen und hatte alleine beim ersten Speicherpunkt ohne, dass im Spiel irgendwas passierte, eine Auslastung von 85 % - wohlgemerkt, diese 85 % hat alleine die RPG_RT.exe verschlungen. Also um es kurz zu machen: Durch sowas geht das Spiel bei vielen sofort in die Knie, die nicht gerade über ein überschwengliches Pensum an RAM verfügen. Ein RPG-Maker-Spiel alleine haut hingegen nur as in den Arbeitsspeicher, was er auch braucht. - Gut, zu der Frage, was hier überhaupt geschützt werden soll, äußere ich mich jetzt mal nicht. Ich habe das Spiel dafür einfach zu wenig gespielt, und in der Zeit ressie-technisch nicht viel gefunden, was ich nicht schon woanders her kannte.

Ein weiterer Grund, warum ich Molebox auf keinem Fall entfehle - und das erst recht bei so großen Projekten - ist, dass man sich bei jeder Fehlerkorrektur immer wieder schön das ganze Spiel runterladen darf. Das heißt in diesem Fall: Wenn ein fataler Bug entdeckt werden sollte, dann heißt es abermals 107 MB runterladen. In einem ungeschütztem Spiel ersetzt man einfach die fehlerbehaftete Map-Datei, die gerade mal ein paar KB groß ist. Es hat schon seinen Grund, warum der fatale Fehler bei den Mönchsbossen in „Alone” bis heute nur über einen Cheat zu beheben ist (und dass das überhaupt geht, ist immenses Glück).

Die Speicherplatzbelegung
Mit 107 MB ist das Spiel eindeutig zu groß. Da das Spiel allerdings geschützt ist, weiß ich nicht genau woran es liegt. Lustigerweise liegt dem Spiel jedoch eine Datei namens RPG_RT.exe.txt bei - die alle Dateinamen enthält, die verschlüsselt wurden. Hier sehe ich eine Menge Wav-Dateien, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass man sie um einiges hätte verkleinern können (evtl. um bis zu 75% runter - ohne, dass sich das wirklich hörbar macht). Ich kann die Wav-Dateien natürlich nicht einsehen, aber das sagt mir einfach meine Erfahrung mit anderen Spielen. Auch bei der ICQ-Szene hätte man wirklich einsparen können. Jedes Bild für sich ist zwar nicht sonderlich groß, aber du verwendest fast 90 Einzelbilder, die alle gleich groß sind. Das lässt mich darauf schließen, dass du für jeden getippten Buchstaben ein neues Vollbild genommen hast. Hättest du einfach ein kleines Bild über das ICQ-Feld geblendet, dann hättest du optisch exakt das gleiche erreicht, aber einige weitere MB gespart.

Blut und Zombies
Die kunterbunten RTP-Style-Zombies (oder auch Dreamland-Style-Zombies) und das knallrote Blut, passen nicht wirklich zu den ansonsten gedämpften Farben des Spiels. Insbesonders beim Blut wirkt es so, als hätte jemand in der düsteren Nacht, das ganze Blut mit einem Leuchtmittel versetzt. In der dunklen Szenerie dürfte man solch leuchtendes Blut eigentlich nicht sehen - erst recht, da Blut, sobald es den Körper verlässt, anfägt zu rosten und damit immer bräunlicher wird. Letzteres aber nur mal nebenbei gesagt.

Spielbalance
Ich bin hier jetzt mal etwas vorsichtig, denn vielleicht ist es ja so gewollt - allerdings finde ich es etwas heftig, dass man gleich für den ersten Zombie sein halbes Magazin verballern darf, und zwar ohne jemals daneben geschossen zu haben (dass der Zombie getroffen wurde, wurde also immer angezeigt). Zwei Zombies, die man erledigt, und man ist praktisch waffenlos.

Schriftfarbe
Ist mir eher nebenbei aufgefallen, aber die Wahl der Schriftfarbe ist etwas irritierend. Erst wird rosa für Lacey, die Freundin des Protagonisten verwendet, später trifft man auf einen weiteren Freund und dessen Freundin, die sich in den Schriftfarben rosa und gelb unterhalten. Da Lacey offenbar nicht anwesend ist (selbst da brauchte ich ein paar Sekunden - da ich rosa für mich nunmal die Schriftfarbe von Lacey war), habe ich rosa lange für die Farbe der blonden Freundin gehalten. Dabei ist es die Schriftfarbe des Freundes. Etwas irritierend...

Menü
Auch hier ist die Sache etwas irritierend. Man kann im Menü Waffen auswählen, die man noch gar nicht hat. Natürlich passiert dann nichts, aber es bringt einen schon etwas durcheinander - besonders wenn man in der Hitze des Gefechts nicht mehr genau weiß, was man nun hat oder was nicht.

Enter-Aktionen
Ein Problem, das es auch bei anderen Spielen dieser Art gibt, und sich hier erneut bemerkbar macht, ist der Umstand, dass die Enter-Taste sowohl für das Schießen, als auch das Interagieren mit der Umgebung verwendet wird. Man muss ständig ins Menü gehen, die Waffe ablegen, um dann die Tür öffnen zu können. Allgemein führt sowas bei dieser Art Spielen dann zu Problemen wie diesem hier: Wenn man durch eine Tür geht, um z.B. vor Zombies zu fliehen, und dahinter weitere Zombies sein sollten, verballert man entweder unnütz Munition oder man drückt ab, um dann zu bemerken, dass man seine Waffe ja abgelegt hat. Sowas nervt dann doch irgendwann ziemlich...

Fluchtmöglichkeiten
Es ist nicht immer ganz klar, wo man eigentlich hin soll oder darf. Schon im Minispiel im Intro hatte ich manchmal mehrere Wegmöglichkeiten, mehrere potentielle Map-Ausgänge sozusagen, von denen dann aber nur einer wirklich weiterführt. Die anderen Ausgänge waren sozusagen „rote Hehringe”. Auch im Wald (kurz nachdem man seine erste Pistole in der Hütte gefunden hat), wird es irritierend. Da ist eine ganze Himmelsrichtung nach Westen frei, aber man kann da nicht weitergehen. Der Norden hingegen ist mit Bäumen zugestellt, bis auf eine Ecke links-oben... und genau da geht es dann weiter, natürlich nur wenn man in der Ecke nach oben geht, nicht wenn man nach links geht.

Alterkennzeichnung
Die ESRB-Kennzeichnung hier zu verwenden, ist Kokolores. Diese Kennzeichnung, die übrigens nur in den USA Gültigkeit hat, darf nur von einem bestimmten Gremium in den USA vergeben werden. Der Macher eines Spiels darf sein Spiel nie selbst mit einem ESRB-Logo kennzeichnen. Im Prinzip ist das hier, wenn man es genau nimmt, schon Urkundenfälschung. Wenn du unbedingt eine Klassifizierung aus den USA haben willst, die cool klingt, dann nimm doch "unrated". Scheint ja bereits bei Filmen mächtig in geworden zu sein... „Unsere Filme sind sowas von für Erwachsene, dass wir sie gar nicht mehr zur Klassifizierung einschicken: unrated”.

Soa, das war's erstmal von meiner Seite aus... vielleicht komme ich bei Gelegenheit dazu das Spiel noch weiterzuspielen. Dann kann ich auch zur eigentlich Spielqualität was sagen. ^^