Die Grenzen des Makers sind existent, bis jetzt ist aber noch niemand wirklich an sie herangestossen. Ein Velsarbor ist der helle Wahnsinn, aber mit Sicherheit noch nicht der letzte Lacher, den man aus dem Maker hinauskitzeln könnte.
Ich selbst bin ein Verfechter der Ansicht, dass man mit effizienter Planung eines Projektes mehr erreicht, als mit allen verfügbaren Patches- und Fremdscripten zusammen. Diese bringen den Maker ja im Prinzip noch schneller an seine Grenzen - mit dem einen Patch kann ich verbotenerweise MP3s benutzen und mir stehen 200 Pictures zur Verfügung, die ich niemals brauche. Dafür ruckelt mein Projekt auf jedem zweiten Rechner, große Klasse! Wie konnte ich jemals an den Patches zweifeln?
In der Regel sind es die unerfahrenen User, die über die "Grenzen des Makers" sprechen, die dann aber wiederum nur die oberflächlichen Vorteile der Alternative überdenken. Ich mach mal ein Beispiel: "lol rm2k lolz ich nutz den xp weil da hab ich bessere auflösung und stuff!" Solche Statements kamen ja schon öfter. Dass der große, individuelle Vorteil des XP in den Scriptings liegt, wird übersehen. Dass Grafiken vom Niveau 640x480 nicht auf Bäumen wachsen, wird übersehen. Selber machen will ja keiner, Frust also vorprogrammiert.
Die Frage nach den Grenzen des Makers ist also die Frage danach, ob man in der Lage ist, die Möglichkeiten des Makers zu erkennen. Die Frage nach den Grenzen des Makers, ist die Frage nach den Grenzen des Machers.
Oftmals sind es ja nicht einmal die technischen Mittel, die guten Spielen im Wege stehen. Ich weiß ja nicht, wie das sonst so gesehen wird, aber mindestens mal die Hälfte aller Spiele die in der Community vorgestellt werden, sind absolut uninteressant, weil die vorgestellte Handlung mies ist, die Features gut gedacht und schlecht gemacht, die Optik eventuell unansprechend, die Vorstellung fadenscheinig. Wenn dann noch angekündigt wird "Onlinerollenspiel! ^^ Haben das schon getestet, läuft supa!", dann schnippse ich mit den Fingern und weiß schon ganz genau: Klasse, die zehn MB Download schenke ich mir. Deutsche Macher nehmen sich häufig zu viel vor, überlegen dabei zu wenig. Es werden Spiele angekündigt und vorgestellt und mit super Kampfsystem angepriesen, dabei wissen die Macher selbst noch nicht, ob sie ein Kampfsystem ordentlich auf die Beine stellen können. Geschweige denn super.
Der Schritt zur Entwicklung eines guten Spieles sollte reifliche Überlegung sein. Die Suche nach Grenzen funktioniert am besten, wenn man so weit ist, dass man behaupten kann, sie erreicht zu haben.
Coincidence