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Thema: Geschichten aus Tamriel (Fan-Fiction-Area)

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  1. #6

    Morrowind, Innere See, Irgendwo zwischen Vvardenfell und dem Festland

    Wie als wollte der Himmel den schrecklichen Tod beweinen, hatte höchstens eine halbe Stunde später starker Regen eingesetzt. Der Wind war in etwa gleich geblieben und der Wellengang damit auf einem annehmbaren Niveau. Tirian hatte mit Tränen in den Augen den toten Grarius in eine Plane gewickelt und fest verschnürt. Der Kapitän hatte die Leiche sofort über Bord werfen wollen, doch diesmal hatte er sich mit allen Kräften dagegen ausgesprochen. Doch er war sich sicher, das der Kapitän seinem Wunsch nur entsprochen hatte, weil er gedroht seinen verletzten Arm nicht zu behandeln. Wie sich herausgestellt hatte, war es nur eine kleine Verstauchung gewesen. Nichts ernsthaftes, vor allem nicht im Vergleich zu dem Schiffsjungen, der an seinem eigenen Blut erstickt war. Danach hatte er nur noch kurz nach Jorus und Justus gesehen und sich dann in seiner Kammer eingeschlossen. Erzählt hatte er den Beiden noch nichts, obwohl das eh kaum Sinn gemacht hätte, da der nun älteste Bruder noch immer nicht aufgewacht war. Das hatte ihm eine gewisse Gnadenfrist eingebracht, aber spätestens heute Abend würden sie wohl, zumindest der kleine Justus, eine Antwort haben wollen, wo ihr „Bruder“ stecke. Aber wie sollte man dem Kind und dem halben Kind schonend beibringen, dass ihr Bruder für das Heilmittel und nicht einmal verdient in den Tod gegangen war. Zum Einen würde sich Jorus womöglich schuldig fühlen und zum Anderen würde es wahrscheinlich Rachegefühle gegenüber der Crew wecken, oder zumindest dem Kapitän und dem Todesschützen. Er selbst konnte immer noch nicht fassen, was da passiert war.

    Grarius war bereits gewesen seine Geisel gehen zu lassen und sich zu ergeben, dennoch hat man ihn einfach niedergeschossen. Natürlich hatte der 1.Maat sofort versucht die Situation zu rechtfertigen. Tirian hätte beinahe einen Wutanfall bekommen, als der Mann versucht hatte, den Schiffsjungen als gefährlichen Verrückten oder zumindest Kriminellen hinzustellen. Entgegen der Schiffshierarchie hatte er zwar seine Hand unter Kontrolle behalten, aber ihn so laut angeschrien, das man ihn womöglich noch in Himmelsrand hatte hören können. Wie konnte man auch einen Unschuldigen töten und es im Nachhinein so darstellen, als hätte er ihnen keine Wahl gelassen, als wäre er der Täter und nicht das Opfer. Gewiss konnte er Grarius Taten nicht gutheißen, aber das war noch lange kein Grund ihn einfach zu töten, zumal er es für seinen Bruder getan hatte. In diesem Moment traf er für sich und die beiden Jungs eine Entscheidung. Sobald sie Vvardenfell erreicht hatten, würden sie von Bord gehen. Sie mit ihm. Er hatte jetzt die Verantwortung für die Beiden. Und sie hatten ein Recht darauf zu erfahren, was passiert war. Er erhob sich von seinem Bett, in dem er gelegen und an die Decke gestarrt hatte. Er schlang sich seine Robe wieder um die Schultern und zog den Riemen um seine Hüften fest, damit sie zusammenhielt, dann verließ er seine Kammer und machte sich auf dem Weg zum Raum der Schiffsjungen. Unterwegs kam ihm Justus schon freudestrahlend entgegen gelaufen. „Er ist wach. Er ist wach!“: rief er aufgeregt und ein müdes Lächeln zeichnete sich auf Tirians Gesicht ab. Ein Beobachter hätte den eigentlich jungen Dunmer in diesem Moment für einen alten Mann halten können. Er beschleunigte etwas seine Schritte und kahm vor dem nur halb so großen Kind zum stehen.

    „Er ist aufgewacht. Ihr habt ihn wieder gesund gemacht“: sagte er und schlang seine Arme um den Körper des Dunmers. Tirian fühlte wie ihm warm ums Herz wurde, doch nur einen Moment später schlichen sich jedoch Kälte und Schmerz ein, wenn er an den Moment dachte, wenn er ihnen offenbarte das ihr Stiefbruder tot war. Eine kleine fast unmerkliche Träne rollte über seine aschfarbene Wange, doch der Junge bemerkte sie dennoch. „Hab ich dir weh getan“: fragte er entsetzt und ließ sofort los. Tirian lächelte wieder leicht und schüttelte den Kopf. „Nein das hast du nicht. Dann lass uns doch mal nach deinem Bruder sehen“: schlug der Heiler vor und gemeinsam betraten sie den Raum. Jorus saß aufrecht im Bett und trank langsam mit kleinen Schlucken eine Tasse Tee, die ihm irgendjemand gebracht hatte. Er sah zwar immer noch etwas blass aus, aber hatte mehr Farbe als noch vor ein paar Stunden. „Wie fühlst du dich?“: fragte der Heiler, als er neben ihm stand. „Müde“: antwortete er. „Ja das kann ich verstehen. Dein Körper benötigt alle Kräfte um die Infektion zurückzuschlagen und die Wunde genesen zu lassen. Der Heiltrank hat seine Wirkung erzielt, mit seiner Hilfe wirst du schon wieder. Dir wird es sicherlich bald wieder gut gehen, obwohl dich die Narbe wohl ein Leben lang zieren wird“: erklärte Tirian fachmännisch. Er versuchte das Unvermeidliche solange es ging heraus zu zögern. „Dann trage ich sie mit Stolz“: verkündete Jorus und lächelte leicht. „Wo ist Grarius?“: fragte der kleine Justus und legte den Kopf schief: „Möchte er nicht sehen, das es Jorus wieder besser geht?“ Wieder durchfuhr ein eher seelischer, als physischer Schmerz seinen Körper. „Der Augenblick ist wohl gekommen“: stellte er in Gedanken fest.

    „Vermutlich ist es besser, wenn ich zunächst nur mit Jorus spreche“: dachte der Heiler. „Justus ich brauche dringend mein Notizbuch. Es liegt in meinem Zimmer. Du kennst es ja. Kannst du es bitte schnell herholen“: bat er den Jungen, damit er ihn aus dem Raum bekam. Dieser verzog nur missgestimmt das Gesicht, da er keine Antwort erhalten hatte, aber setzte sich dennoch in Bewegung. Tirian würde genug Zeit haben, denn das Buch trug er bei sich, aber der Junge würde erst einmal eine Weile suchen. Dann setzte er sich auf einen kleinen Schemel neben das Bett. Jorus schien der ernste Gesichtsausdruck sofort aufzufallen. „Was ist los?“: fragte er besorgt. Anscheinend machte er sich wohl Sorgen, das er doch noch sterben würde. „Keine Angst es geht nicht um dich. Aber das, was ich mit dir zu besprechen habe, macht es dadurch auch nicht weniger schlimm“: sagte er. Der Schiffsjunge schluckte schwer, aber hörte weiter aufmerksam zu. „Ich wollte damit nicht gleich vor Justus damit herausplatzen, aber…“: er brach ab. Irgendwie konnte er es nicht. „Jetzt sagt schon. Es muss etwas Wichtiges sein“: verlangte der Junge nun. Der erhobene Tonfall kostete ihn mehr Kraft, als er eigentlich hatte. Tirian konnte eindeutig Schmerz von den Zügen des Kaiserlichen ablesen. Er nahm sich zusammen. Am besten war es wohl, wenn er es kurz und schmerzlos machte. „Grarius ist… ist… ist tot“: offenbarte er. Einige Augenblicke lang wurde er ungläubig angeschaut, aber dann trat Erkenntnis in die Augen seines Gesprächspartners, als er erkannte, das Tirian keinen schlechten Witz gemacht hatte.

    „Das kann nicht sein“: stieß er nur hervor, doch der Heiler schüttelte den Kopf. „Leider doch“: reagierte er. „Aber. Nein. Wie ist das passiert?“: fragte er sofort nach. Erste Tränen standen ihm in den Augen. Wieder durchzuckte es ihn schmerzlich. Einen Moment lang überlegte er, ob er ihm die Wahrheit sagen sollte oder nicht, doch dann entschied er sich wiederrum das Jorus ein Recht darauf hatte zu erfahren, was wirklich passiert war. So erzählte er ihm davon, dass sein Bruder die Kräuter gestohlen hatte um daraus den Heiltrank machen zu lassen. Wie der Kapitän das Ganze hatte auffliegen lassen und wie dieser die Nutzung des Trankes untersagt hatte. Dann wie Grarius den Mann als Geisel genommen hatte um ihn zu retten. Und dann von dem feigen Anschlag per Armbrust, an dem sein Bruder schlussendlich zu Grunde gegangen war. Jorus‘ Augen wurden dabei immer größer, als er die ganze Schrecklichkeit und das Opfer seines Bruders begriff. „Er… er hat das alles nur getan, um mich zu retten?“: fragte er zweifelnd und Tirian nickte. „Ihr wart zwar nicht verwandt, aber du und Justus seid für ihn vermutlich wie Brüder geworden, seit er euch in Vvalenwald gefunden hatte“: mutmaßte der Heiler. Einen Moment rollten ein paar Tränen, doch dann verengten sich die Augen des Kaiserlichen. „Ich bringe ihn um“: kam es erst leise von ihm. Tirian hatte Mühe die Worte zu verstehen. Doch bevor er eine entsprechende Frage stellen konnte, wiederholte er seine Worte nochmals lautstark. „Ich werde diesen Mistkerl umbringen!“: schrie er fast. Er wollte sich aus dem Bett schwingen, doch Tirian benötigte nicht viel Kraft um den Körper des Jungen zurück aufs Bett zu drücken. „Du in deinem jetzigen Zustand wirst nirgendwo hingehen. Du kannst ja nicht einmal aufstehen, wenn ich es nicht zulasse. Wie willst du gegen den Kapitän oder den 1.Maat antreten“: redete der Dunmer eindringlich auf Jorus ein und langsam beruhigte er sich. Das Gesicht war jedoch noch von Wut verzerrt.

    „Du musst dich erholen. Grarius ist gestorben, damit du wieder gesund wirst, damit du lebst. Jetzt wirf es nicht einfach so weg, indem du dich in einen verzweifelten Kampf stürzt, oder sogar jemanden umbringst. Er habe ihm versprochen mich um euch zu kümmern. Und ich werde nicht zulassen, dass du dich damit verfluchst. Und vor allem denk an Justus, soll er dich auch noch verlieren?“: appellierte Tirian und wurde dabei immer lauter. Dann nach einen kurzen Mal Luft holen fuhr er etwas leiser fort: „Du bist das Einzige, was der Kleine noch hat. Ich habe dir nicht umsonst zuerst davon erzählt. Ich denke es ist besser, wenn er es von dir erfährt. Ich bin ja doch eher ein Fremder. Und gerade für ihn solltest du wieder gesund werden.“ Und erkannte das seine Worte Wirkung zeigten. Die Wut wich sofort aus seinen Zügen und machte einer sichtlich tiefen Trauer Platz. Im nächsten Moment brachen die Dämme und er fing an zu weinen. So erwachsen er auch manchmal tat, Jorus war halt noch ein Kind. Eine Weile saßen sie nur nebeneinander, der Schiffsjunge schluchzend und Tirian mit bedrückten Blick, als Justus ins Zimmer kam. Mürrisch verkündete er, das er nichts gefunden habe, entdeckte dann aber seinen weinenden Bruder. „Was ist los. Ist was Schlimmes passiert“: fragte er unschuldig. Tirian sah ihn an. Sein Gesicht musste wohl mitleidig wirken. „Ist etwas mit Jorus. Wird er etwa doch sterben?“: fragte er und seine Augen wurden bei dem Gedanken ganz groß. Tirian wollte gerade ansetzen, als ihm der Bruder zuvorkam. „Nein Justus. Es ist etwas anderes. Ich muss mit dir reden“: sagte er rasch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ich denke ich lasse euch jetzt alleine“: schlug der Heiler vor und Jorus nickte. Er verließ das Zimmer und wandte sich in Richtung seiner eigenen Kammer. Auf halber Strecke konnte er dann das lautstarke Weinen des jüngeren Bruders hören. Er verriegelte die Tür, warf sich aufs Bett und schlief nach einer Weile, in der er sich selbst verflucht hatte, ein.

    Er war zwar immer wieder während der Nacht aufgewacht. Beim ersten Mal war gerade eine Stunde vergangen gewesen, aber er hatte es nicht gewagt, nochmals zu den beiden Jungen zu gehen. Er hatte Jorus klar gemacht, das es keinen Sinn haben würde, den Kapitän töten zu wollen. Die Götter würden ihn noch rechtzeitig zu sich holen und ihn seiner entsprechenden Strafe zu führen. Er war sich sicher, dass er dem älteren der Beiden vertrauen konnte. Erwacht war er am Morgen, nachdem es auf dem Schiff zu großen Lärm gekommen waren. Er war aufgestanden und hatte nur sporadisch seine Kleider gerichtet, die er die Nacht über anbehalten hatte, dann war heraus gegangen um den Grund für den plötzlichen Lärm zu ergründen. Und dieser Grund trieb auch ihm ein Lächeln ins Gesicht, als er am Bug stand und vor sich bereits Vvardenfell erkennen konnte. Die prächtigen und strahlenden Wohninseln von Vivec fingen das rötliche Morgenlicht ein und waren daher gut zu erkennen und erstrahlten in herrlichen Farben. Vivec war in seinen Augen wirklich eine Stadt der Götter. Die Männer waren ganz euphorisch in Aussicht auf Land und einen großen Hafen wie diesen. Auch wenn die Lage im Land angespannt war, wer zulange auf See war, freute sich immer über ein vernünftiges Bett und die Sicherheit und Wohnlichkeit des Festlandes. Für Tirian hatte der Anblick jedoch noch eine andere Bedeutung.

    Hierher war sein Freund Tarrior zurückgekehrt um seine Mission zu Ende zu bringen und seine Tochter aus den Fängen eines Telvanni-Fürsten zu befreien. Der Hexer sollte dafür bluten. Er war bereit gewesen seinem Freund dabei zu helfen. Es klang gefährlich und gemeinsam waren sie gewiss stärker, doch Tarrior hatte es abgelehnt und ihm untersagt ihn zu begleiten. Eigenmächtig hatte sich Tirian jedoch dazu entschlossen ihn nicht alleine zu lassen. Er hatte dem Kapitän von lukrativen Geschäften in Vvardenfell erzählt gehabt. Dieser war gleich Feuer und Flamme gewesen und hatte Segel setzen lassen. Unterstützend war noch hinzugekommen, dass sie Schwarzmarsch einen Transportauftrag für den Tempel in Vivec erhielten, was ihnen auch noch eine ungestörte Einreise in die zurzeit gesperrten Gewässer ermöglichte. Und jetzt waren sie fast da. Nur etwas störte seine bisherige Planung. Er hatte sich entschlossen die Crew zu verlassen. Nachdem was der Kapitän getan hatte, konnte er unmöglich weiter hier Dienst tun. Und er würde damit auch Jorus und Justus mitnehmen, schließlich hatte er Grarius versprochen, sich um sie zu kümmern. Da die Insel nun so nahe war, musste er sowieso mit den Beiden reden. Sie wussten noch nichts von seiner Entscheidung. Aber gewiss wäre es besser für sie, wenn sie nicht an Bord dieses Schiffes blieben. Grarius‘ Leichnam würde er ebenfalls mit an Land nehmen. Er würde eine anständige Beisetzung bekommen. Er wandte sich von der leuchtenden Stadt ab und schritt über das Deck zurück zur Treppe, die in den Schiffsbauch führte.

    Plötzlich schob sich der Kapitän in seinen Weg und blockierte ihn damit. „Herr Morvayn ich brauche euch nachher um den Priestern zu erklären, warum sie ihre Kräuter nicht bekommen“: sagte der Mann sachlich. Tirian lächelte. Da er sowieso nicht an Bord bleiben würde, konnte er seiner Wut jetzt Luft machen. „Natürlich. Ich werde ihnen erzählen das wir damit einen todkranken Jungen gerettet haben, obwohl ihr ihn lieben hättet sterben lassen. Und das wir ihnen dafür einen anderen toten Jungen mitgebracht haben, den ihr habt kaltblütig ermorden lassen. Gewiss wird Tausch sie zufrieden stellen“: zischte Tirian an und sparte nicht mit Hohn und Verachtung in der Stimme. „Wie könnt ihr es wagen?“: schrie der Mann ihn an. Der Kopf wurde knallrot. Die Faust war schon erhoben, aber hing noch in der Luft. „Nur zu schlagt mich nieder. Tötet mich genau wie Grarius oder braucht ihr dazu einen eurer Männer, der auch den Schlag wie den Todesschuss abnimmt“: reizte er den autoritären Mann weiter. Die beiden funkelten sich gegenseitig wütend an. So etwas hatte Tirian noch nie gemacht, aber er hatte einfach nicht mehr an sich halten können. Grarius war für seinen Bruder gestorben, doch das einzige was den Kapitän interessierte, war das er die Priester ihn womöglich zur Entschädigung zwingen würden. Der gefährliche Augenblick ging jedoch vorbei. Die Faust sank. „Herr Morvayn aufgrund ihres ungebührlichen Verhaltens entlasse ich sie aus meinen Diensten. Sie werden im nächsten Hafen an Land gehen“: verkündete der Kapitän lautstark, sodass jedes es hörte. Tirian jedoch blieb ruhig. „Ihr könnt mich nicht entlassen, weil ich meinen Dienst hiermit QUITTIERE!“: sagte er, schob sich um den muskulösen Körper des Mannes herum und verschwand unter Deck.

    Wie er erwartet hatte, traf er Beide, Jorus und Justus, in ihrer Kammer. Sie starrten ihn regelrecht an, als er eintrat. Einen Moment lang wusste er nicht was er sagen wollte, doch dann fiel es ihm wieder ein. „Ich habe soeben meinen Dienst hier auf dem Schiff quittiert. Ich werde in Vivec an Land gehen“: sagte er einfach heraus. Sie schauten ihn immer noch an. „Ich habe Grarius versprochen auf euch aufzupassen, also werdet ihr mit mir kommen“: kam er dann auch gleich zum Punkt. Es erhob sich kein Widerspruch. Vermutlich war auch für sie das Schiffsleben gestorben. „Dann packt schnell eure Sachen. Wir werden die Insel bald erreicht haben“: wies er sie an. Langsam begann Justus ihre wenigen Habseligkeiten zu packen, auch die von Grarius packte er zusammen. Jorus jedoch kam zu ihm hinüber. „Du musst das nicht für uns tun“: sagte der Schiffsjunge und Tirian legte ihm die Hand auf den Kopf und strich damit durch die Haare. Seine Mutter hatte das früher immer gemacht. „Gewiss nicht aber nach so einem Vorfall halte auch ich es hier nicht mehr aus. Es tut mir leid für die Männer, aber für diesen Mann kann ich nicht länger arbeiten. Außerdem wollte ich sowieso nach Vvardenfell um einem Freund zu helfen. Und wie gesagt ich habe es eurem Bruder versprochen“: winkte er ab. „Wie hat Justus es aufgenommen?“: fragte er dann mit einem Seitenblick auf den Jungen. Jorus schüttelte den Kopf. Nicht viel anders als mir. Er hat letzte Nacht noch sehr lange geweint. Für ihn war Grarius fast schon eine Art Vaterfigur. Er wird es verkraften denke ich“: antwortete er. „Wirst du das auch“: fragte er den Jungen vieldeutig. „Du hast Recht. Rache wäre genauso schlimm, wie das was man Grarius angetan hat. Ich werde damit klar kommen. Außerdem muss ich mich ja um meinen kleinen Bruder kümmern“: sagte er und beim letzten Satz lächelte er sogar etwas. „Gut packt eure Sachen. Ich werde das Gleiche machen. Wir treffen uns dann nachher an Deck“: sagte er und ging.

    Im Gegensatz zu den Beiden Jungs hatte er wesentlich mehr zu packen. Er hatte sich sogar dazu durchgerungen die ganzen Kräuter und andere Zutaten zurückzulassen. Mit seinen persönlichen Sachen, den Büchern und vor allem auch seinen alchemistischen Geräten hatte er schon mehr als genug zu tragen. Er musste sogar Jorus bitten seine Kleider zu tragen, damit er entsprechend den Sack mit den Büchern weg bekam. Schlussendlich aber hatte er alles Wichtige bei sich, als sie endlich in den Hafen von Vivec einfuhren. Ein recht großer Trupp Ordinatoren erwartete sie bereits. Das man die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht hatte, fiel ihm dabei sofort ins Auge. Ein Gespräch mit einem Priester später und schon war ihr Landgang gestattet, zuvor hatten die Wachen nicht zulassen wollen, das die Männer an Land gingen, aber als sie erfuhren, das das Schiff mit wichtigen Versorgungsgütern und Waren für den Tempel beladen war, waren sie sehr zuvor kommend. Wortlos gingen Tirian und die beiden Waisen von Bord, aber nicht ohne, das der Heiler dem Kapitän noch einen letzten verachtenden Blick zuwarf. Zwei Matrosen trugen den Grarius leblosen Körper hinter ihnen vom Schiff. Er bat daraufhin einen der der nahestehenden Priester, die das Entladen ihrer Waren überwachten, darum dem Kaiserlichen eine anständige Beisetzung zukommen zu lassen. Der Tribunalsdiener nickte und versprach sich um die letzte Reise des Toten zu kümmern. Dann entfernten sich die Drei.

    „Wo soll es jetzt hingehen?“: fragte Jorus, der in Morrowind vollkommen fremd war. „Mein Freund besitzt ein Plantagenanwesen im Nordwesten, in der Nähe einer Stadt, die man Caldera nennt. Wenn er wieder hier ist, wird er gewiss dort sein. Und er hat gewiss Platz für uns. Es wird vielleicht nicht leicht werden, dort hinzugelangen, denn ich weis nicht, wie sich dieses Land aufgrund der Krise verändert hat, aber sicher werden wir es schaffen“: antwortete Tirian. Die Beiden Jungen schauten ihn unsicher an und er schaute selbst nicht anders, denn er war wie die Beiden verunsichert. „Was wenn er Tarrior dort nicht fand. Und wie sollte er ihm überhaupt helfen“: darüber dachte er nach, während er sich mit Jorus und Justus ins Zentrum der Ascadia-Inseln aufmachte.
    Geändert von KingPaddy (04.06.2009 um 15:54 Uhr)

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