Ja, es gibt uns noch.
Und hier die Debüt-Episode von Grak'Azul
Gruß von den Chronisten der Unterwelt.
Grak'Azul:
In diesem Moment betrat DJ n den Raum, der den am Boden kreuchenden Shiekah halb verdutzt, halb belustigt beobachtete und sich dann an Desmundo wendete. "Nachricht an Snake's Bite erfolgreich ausgestellt." Der 2. Pate schaute ihn wutschnaubend an und mit von infernalischem Zorn gezeichneten Gesichtszügen bebte seine Stimme: "Kannst ihn gleich noch mal kontaktieren und ihn fragen, was das für ein Blödsinn mit dem Treffen ist!" "Hmm... was?!" DJ n schien nicht ganz zu verstehen, befolgte aber dennoch die Anweisung und verließ kurz darauf das Zimmer schnellen Schrittes wieder.
Desmundo wandte sich wieder Black zu, der immer noch wie ein Verrückter das Keyboard malträtierte. Das stetige Klacken der Tasten allerdings empfand der ersatzweise Mafiaboss in seinem ohnehin genervten Zustand nicht gerade als angenehm. "Kannst du auch tippen ohne dabei die Tastatur völlig zu zerstören?!" fuhr er Black an, der daraufhin zusammenzuckte, als ob ihm gerade jemand einen Dolchstoß in den Rücken verpasst hätte, sich aber gleich wieder damit beschäftige Mephisto in seine Aufgabe einzuweisen.
Ninty lief hin und her wie ein eingepferchtes Raubtier. Schweissperlen rannen ihm von der Stirn und sein Gesichtsausdruck lies auf Magenkrämpfe schließen, als sich plötzlich die Tür einen Spalt breit öffnete und Steals Kopf zum Vorschein kam. Auf einen Wink TQs betrat nun auch der Rest den Raum. "Was haben die Haker-Brüder ausgesagt?", fragte TQ begierig und Steal berichtete haarklein, was ihm beim Verhör zu Ohren gekommen war. "Heute abend also soll es sich entscheiden", murmelte der Polizeikommisar. Ninty schien sich währenddessen immer unwohler zu fühlen. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich ununterbrochen 'Wenn die Mafiosi heute ihren Don befreien wollen, dann würde sie dieses Treffen doch nur skeptisch stimmen. Und andererseits: Wenn ein ausgemachtes Treffen nicht stattfindet, würden sie ebenso aufmerksam werden. Oh Gott, warum muss ausgerechnet ich in Mitleidenschaft gezogen werden?' Unterdessen schien TQ angestrengt nachzudenken, denn sein Blick wich seit geraumer Zeit nicht mehr von der Zimmerdecke ab. Wie nur sollte er dem Bürgermeister beweisen, dass die beiden Haker die Wahrheit gesagt hatten und er deshalb innerhalb der nächsten zwei Stunden eine Unmenge von Beamten und Sicherheitsleuten, die im Gefängnis ihren Posten beziehen sollten, bräuchte. Und was sollte aus dem Treffen werden? Er wusste ja nichteinmal, ob sich die Spam Mafia unter diesen Umständen überhaupt blicken lassen würde. Aber eines jedoch wusste TQ sehr gut: dass es zu spät war Schattenläufer noch einmal wiederzusehen, bevor jener das Himmelfahrtskommando mitbeschreiten würde, das die Mafia zu Göflas Befreiung plante.
Desmundo hatte sich eine weitere Bloody Mary genehmigt; nicht aus Gründen des Feierns, sondern einfach nur um sich zu beruhigen. "Langsam nimmt das Saufen wirklich überhand, alter Kumpel", hörte er sich selbst ins halb leere Glas nuscheln, als es an seiner Türe pochte und DJ n abermals den Auftrag sich mit den Triaden in Verbindung zu setzen ausgeführt hatte. "Dieser Snake's Bite weiß nichts von einem extra angeordneten Treffen. Er dachte zuerst wir wollen ihn irgendwie austricksen, weil er den Sinn hinter einer Zusammenkunft zu einem solchen Zeitpunkt nicht versteht. Und ich um ehrlich zu sein auch nicht." "Er wusste also nichts von dem geplanten Treffen?", Desmundos Mundwinkel verzogen sich zu einem katatonischen Grinsen: "Dann ist es garantiert eine Falle der ASP! So unterbelichtet können auch nur die sein!" Jetzt begriff auch DJ n, warum El Desmundo so aufgebracht gewesen war. Die ASP wollte ihnen schon wieder ins Handwerk pfuschen, doch diesmal schien ihr Plan ein Reinfall zu werden. Und in weniger als eineinhalb Stunden würde Göfla wieder in Freiheit sein und niemand würde sie aufhalten können.
Xander saß währenddessen in seiner einsamen Ausnüchterungszelle. Es war dunkel und irgendetwas schien mit der Heizung nicht zu stimmen, da es zunehmend kälter wurde. Die Bilder aus dem Fotoalbum, die er vor nicht allzu langer Zeit noch mit Freuden Miss Kelven gezeigt hatte, schwirrten im Schädel des tief gefallenen Anwaltes herum. Doch längst empfand er das glückliche Lachen seiner ehemaligen "Familie" an Weihnachten schon nicht mehr als freudig und ausgelassen. Viel mehr sah er in ihnen Schandmasken, die ihn die gesamte Zeit nur verhöhnt hatten. Mit einem Ruck erhob er sich urplötzlich von der alten, morsche Holzbank und schritt entschlossen auf die Türe zu. Und noch während er nach einem Wärter rufend und klopfend dort stand, hatte er sich bereits entschlossen seine einstigen Mafiakumpanen vollends zu verraten.