Fear is the mindkiller.
Eigentlich reicht der Satz an sich schon, er sagt mehr aus als die vier Wörter erahnen lassen. Du hasst deinen Beruf, hast aber Angst die Sache an den Nagel zu hängen oder zum Beispiel Deutschland komplett zu verlassen. Du hast einen Traum, lebst ihn aber nicht aus, weil du Angst hast, du bist nicht gut genug dafür. In deinen Beziehungen verlief es bestimmt ähnlich (bloße Vermutung), neue Freunde willst du nicht finden, denn die meisten sind sowieso Idioten und du hast Angst, genau auf diese zu treffen.
Fear is the mindkiller.
Also erforsche und bekämpfe deine Ängste.<--Addiere das zu den Beiträgen der anderen und du hast im Grunde deine Lösung. Willst du noch etwas zum grübeln haben, kannst du hier noch nachlegen, der Text ist allerdings schwer zu entziffern, ich schreibe nicht sehr oft, und besteht aus vielen Wiederholungen, die hier schon irgendwo winmal gepostet wurden. Hinzu kommt die späte Stunde und mein (Geistes-)Zustand. Sollte dieser Umstand nicht abschrecken, so hoffe ich dir noch einige Einblicke in unsere Gesellschaft geben zu können, die von den meisten nicht bedacht oder verdrängt werden. Es kann jedoch immer passieren, dass sich dir genau solche Gegebenheiten in den Weg stellen, dich an deinem Fortkommen hindern, oder im schlimmsten Fall aufhalten. Vielleicht wird dich der Text auch einige Dinge mit ganz neuen Augen betrachten lassen, insbesondere das Leben in einem Industriestaat. In diesem Sinne: Viel Spaß beim lesen.
Um deine Frage zu beantworten: ja, so wird dein Leben werden und ja, so werden die nächsten 40-50 Jahre. Und das war es, so wird es auch enden.
Allerdings nur, wenn du dieser Gesellschaft weiterhin Glauben schenkst und ihrer Lüge von der Berufsswelt, jenes Allheilmittel, welches schon stärker als jede Religion geworden ist; es zeichnet dich in diesem Land aus, beschreibt deinen sozialen Status, macht dich erst interessant. Schau dir doch mal die betretenen Gesichter an, wenn jemand nach seinem Job gefragt wird und sich als Arbeitsloser zu erkennen gibt. Betroffenes Schweigen, desinteresse, sonstige Ablehnung.
Welch Ironie, es werden jeden Tag neue Maschinen erfunden oder verbessert, die einen weiteren Arbeitsplatz überflüssig machen. Onlinebanking; Verkaufsautomaten; neue, effektivere Taktstraßen; Roboter; Callcenter und weiß der Geier. Es ist gar nicht möglich, in diesem Land eine Vollbeschäftigung zu erreichen, denn wir brauchen schlicht keine Arbeitskräfte mehr. Wir sind im Begriff das vor langer Zeit angestrebte Ziel, das Paradies in dem man kaum noch etwas arbeiten (im beruflichen Sinne) muß, zu erreichen. Aber das wollen wir gar nicht, wir wollen arbeiten. Deshalb wählen wir die aktuellen Regierungen, damit sie uns Arbeit, nein, falsch, Berufe, beschaffen, egal wieviel es kostet und egal wie sinnfrei sie sind(ABM, 1€ Jobs, Millionen an Steuererlässen für Megakonzerne um ein paar Arbeitsplätze für die nächsten 5 Jahre zu sichern, usw.), wir wollen das ja so. Es ist unsere Philosophie geworden, mehr statt nur genug besitzen zu wollen. Und darum geht ein Topmanager, trotz eines Millinoneneinkommens, auch weiterhin 60 Stunden die Woche arbeiten, um mehr zu verdienen und seinen Rang zu erhöhen. Die Lottomillinonäre tönen groß sie würden doch noch gerne arbeiten, wenn auch nur Halbtags. Denn die Menschen haben längst vergessen, wie sie ihre Freizeit nutzen sollen. Frische Arbeitslose, baldige Rentner, sie alle hocken zu Hause und fühlen sich wie erschlagen, ihnen fehlt etwas im Leben. Ihre Träume sind schon ausgeträumt, alle Ziele abgehackt oder vergessen. Denn auch Träume lassen sich nicht ewig aufschieben, jeder davon hat nur eine bestimme Haltbarkeit. Hinzu kommt die Verachtung der Gesellschaft.
(Edit: Ich habe schon einges ausgesbessert, allerdings sind noch einige Fehler im Text; man muß nämlich grundlegend zwischen Arbeit an sich, die es immer geben wird, und Beruf unterscheiden.)
Über Problemlösungen zu diesem Thema will ich nichts schreiben, denn erstens haben das schon andere getan (mit besseren Vorschlägen), und zweitens stösst es ja doch auf viele taube Ohren.
Ich will dir nur aufzeigen, was dich erwartet in diesem Land, wenn du ``aussteigst´´. Du hast im Grunde schon den ersten Schritt getan, du hast nach dem Warum? gefragt. Du magst deinen Job nicht, bist am Ende deines Tages kaputt, na gut, zieh die Ausbildung durch, geh zu deinem Chef und sage ihm: ``Ich möchte Teilzeit arbeiten.´´ Klar wird der blöd gucken, klar wird das ein ewig langer Papierkrieg, bei dem der Sieger nicht feststeht, vielleicht mußt du auch den Job wechseln. Wenn du es aber schaffst, dann hast du nur ein paar Stunden am Tag zu arbeiten und damit einen riesen Zeitgewinn. Es muß dir aber auch klar sein, dass dein Geld dann nicht mehr für den Porsche und die tolle Wohnung reicht, nicht für teuren Urlaub und auch nicht für den großen Plasmabildschirm an der Wand. Du bist nicht in Designerklamotten gekleidet und hast vielleicht auch keinen Schmuck an der Hand. Vielleicht hast du nichtmal ein Auto, und deine Wohnung reicht nur für dich zum atmen und ein paar Kakerlaken.
Aber: Du hast Zeit. Was du damit machst, ist dir überlassen. Bilde dich weiter(Abendschule), lese ein gutes Buch oder Bücher, geh spazieren, flanieren, laß dich von der Muse küssen, geh einem Hobby nach, einer Idee, sei ein Dilettant. (hier mal eine Definition, die ich schon in einem anderen Forum geschrieben habe):
In unser Gesellschaft, in der jeder nur noch das eigene Vermögen sieht und das Gesetz ``Zeit ist Geld´´ herrscht bewundere ich die Dilettanten und Amateure dieser Zeit. Es sei angemerkt, das ich damit keinesfalls die negative Bedeutung der heutigen Zeit meine, sonder eher die Definition, für die diese Wörter wirklich stehen:
``Der Dilettant ist in vielerlei Hinsicht das Gegenbild zur omnipräsenten Licht- und Leitgestalt unserer Zeit, dem Profi, dessen Maßstab von Effizienz und Perfektion längst nicht mehr nur im beruflichen Bereich gültig ist, sondern uns bis in die Freizeit verfolgt...´´``...Es erscheint selbstverständlich, dass ein mit Vergnügen oder aus Liebhaberei betriebenes Tun professionellem Handeln nicht das Wasser reichen kann. Der wahre Amateur jedoch lässt sich vom Profi weder bevormunden noch den Spaß verderben, auch wenn er sich in manchen Situationen dessen Hilfe bedient. Er weiß, dass sein Dilettantismus dem Profitum durchaus überlegens ein kann....´´``... Der Dilettant hat gegenüber dem Profi, der ja schließlich Geld verdienen muss, einen unschätzbaren Vorteil: Er kann seine Sache auch wieder bleiben lassen, wenn sie sinnlos geworden ist oder keinen Spaß mehr macht. Nicht jede Idee muss eine Geschäftsidee sein. Er hat deshalb die Freiheit, zu experimentieren, zu versuchen, zu suchen und dabei vom Weg abzukommen, kann seiner Neugier freien Laf lassen, nach Indien aufbrechen und dabei Amerika entdecken. In unserer immer komplexeren und schnelleren Welt werden wir bitter nötig haben, was der Dilettant verkörpert: Improvisation. Lebenskünstlertum. Das aus Liebe, mit Freude oder aus Enthusiasmus betriebene Tun, das Tun, in dem wir Mensch sind und nicht nur ein dem unmittelbaren Zweck unterworfenes Zahnrädchen. der Dilettant erinnert uns daran, dass das Leben armselig ist, wenn wir es ohne Leidenschaft leben. In diesem Sinne: Avanti, dilettanti!´´
Was war denn eigentlich dein großer Traum? Wolltest du Schriftsteller werden? Dann nimm dir die Zeit und schreibe nieder, was du siehst und denkst, egal was und wann. Ein Freund hat mal zu mir gesagt: ``Du redest soviel, beschimpfst das System, denkst noch mehr nach, grübelst den ganzen Tag an einer Lösung zu irgend welchen Weltproblemchen. Schreib es auf. Ja, schreib es auf. Denn sonst war alles umsonst, es wird nie jemnad lesen und den Gedanke verlierst du. Jedes gedachte Wort, das du nicht niederschreibst ist vergeudete Zeit.´´
Also schreib es dir auf, alles, nimm dir immer einen Block und einen Stift mit. Am Anfang sind das wahrscheinlich nur Stichpunkte, Satzfetzen, aber es wird immer mehr werden, denn nur so lernst du das Schreiben, irgendwann wirst du wissen, was davon wichtig ist.
Oder sei noch spontaner, pack deine Sachen, kauf dir eine Kamera und mache eine Weltreise. Halte dich mit Gelegeheitsjobs über Wasser (ja, Arbeit gehört zu einem Teil nunmal zum Leben), schreibe auf, was du erlebst, fotografiere, was du siehst. Schreib ein Buch darüber. Stirb arm, aber glücklich. Stirb reich, aber glücklich. Es ist egal, du mußt es wollen. Du mußt wissen, was dir wichtig ist im Leben, denn es ist dein Leben, nicht das der anderen.
Wir sind nun fast am Ende einer möglichen Lebengeschichte, du stehst noch am Anfang. Fang damit an, dir mehr Zeit zu beschaffen. Aber überlege dir auch, ob Zeit wirklich das ist, was du willst. Du kannst soviel damit anfangen, willst du dich jedoch nach einem Arbeitstag nur vor die Glotze schwingen, dann solltest du vielleicht besser weiter arbeiten gehen um dir doch die große Plasmaglotze an die Wand zu hängen.![]()
Also, bestimme deinen Tag, bestimme dein Leben, was ist dir wichtig? Du hattest das große Glück nicht gleich nach deiner Geburt zu sterben, du mußt nicht Hungern und im Grunde bedroht niemand dein Leben. Du bist mit diesem Geschenk nicht zufrieden? Dann ändere es ab. Und noch eins: Lerne dich mit Sachen abzufinden, dann gehörst du zu den wenigen Glücklichen und Ausgegliechenen auf dieser Welt. (Den Satz hat mir meine Ärztin Heute gesagt.)
Das alles mag dich vielleicht erschlagen, du mußt ja Veränderungen nicht gleich mit dem Vorschlaghammer durchsetzen. Steigerung heißt das Zauberwort. Vielleicht ist dir auch alles egal, dann wirst du höchstwahrscheinlich so weiterleben wie bisher. Oder dein Leben beenden.
Also, denk daran, fear is the mindkiller, erkenne deine Angst und ändere etwas, wenn du es willst, oder laß es einfach. Finde für dich eine Lösung, kein anderer kann dir dabei helfen. Mein Text soll nur anregen, nicht helfen, er stellt auch nur Beispiele dar, keinen Lösungsweg oder -plan. Und er ist in diesem Moment auch nur an dich gerichtet, denn das ist dein Thread.
Es gibt auch keine richtigen oder falschen Entscheidungen im Leben, nur Weggabelungen, an denen man sich für eine Richtung entscheiden muß. Und jeder Mensch kommt auch einmal an eine Sackgasse, in diesem Fall mußt du eben einen enderen Weg wählen. Viel Erfolg dabei. (Edit: Mein ganzer Text bezog sich auf deine Frage bezüglich deines Berufslebens, einiges davon kannst du aber auch auf andere Bereiche anwenden. Er zeigt dir ein paar Probleme unserer Gesellschaft, soll zum nachdenken anregen. Die Augen wird das sicherlich niemanden öffnen, denn das meiste ist schon bekannt und wird nur verdrängt.
Jedoch, was deine sozialen Kontakte betrifft, das mußt du selbst herausfinden, da kann ich dir nicht helfen. Ich weiß nicht, warum du Menschen meidest, ich weiß nicht, warum du keine Beziehungen führen kannst, warum du keine Kinder zeugen kannst, oder ob dir Familie überhaupt etwas bedeutet. Du wirst es schon wissen, eventuell können dir die Lebenserfahrungen der anderen helfen, vielleicht ändert sich die ganze Sache auch, wenn du dein Leben veränderst. Wer weiß.)
Wenn jemand zu diesem Thema Fragen hat, weil er sich zum Bleistift auf den Schlips getreten fühlt, eine andere Meinung vertritt oder nur diskutieren will, bitte in einem anderen Thread, ich werde hier nicht antworten.
In diesem Sinne: Schönes Leben noch.
PS: Was ich unter anderem vergessen habe: Mach deinen Traum oder dein Hobby zum Beruf, denn Beruf kann auch in wenigen Fällen Berufung sein, ist aber eher selten der Fall. Aber vergiß nie: Arbeite, um zu leben; nicht lebe, um zu arbeiten.![]()