Ich schon wieder =). Diesmal hab ich leider ein wenig mehr Nörgelei =/. Erstmal ist dein Ausdruck aber wieder sehr angenehm , wobei ich allerdings schon sagen muss, dass mich die andere Geschichte etwas mehr gereizt hat .

Ich geh einfach mal wie üblich durch:

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Ein Tag wie jeder andere.
Ein reichlich schlechter erster Satz, selbst für eine Kurzgeschichte. Und selbst, wenn das ein verschlüsselter Deutungshinweis ist, so nimmt er doch schon von vornherein den Reiz der Kurzgeschichte - ich persönlcih fühle mich nicht in das Geschehen geworfen, wenn ich weiß, dass der Tag vollkommen normal ist . Außerdem hat das schon wieder sowas platitüdenhaftes ;P.

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Die Sonne sandte ihre goldenen Strahlen durch das Dickicht eines wolkenbehangenen Himmels und brachen sich vielfach in den gen Erde rasenden Regentropfen.
Ein Relativsatz wäre um einiges passender, weil du hier das Objekt einfach mal zum Subjekt verkehrst . Ansonsten sehr toll der Satz (ja, das musste ich jetzt sagen ;_;").

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Ein farbenfrohes, schillerndes und auf unbestimmbare Art und Weise fast graziöses Spiel von Licht und dessen Facetten. Ein blasser Regenbogen kündete in der Ferne vom nahenden Ende des Schauers. Seine Farben waren Blass und hoben sich kaum vom Grau des dahinterliegenden Wolkenberges ab, doch er vermittelte die typische Geborgenheit, einen Lichtblick, wie nur ein Regenbogen es kann.
Noch toller .

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Dies alles und wesentlich mehr nahm er in sich auf. [...] Strich für Strich, Tupfer für Tupfer übertrug er das Bild in seinem Kopf.
Und wieder so ein paar tolle Abschnitte - die hier gefallen mir wirklich besonders gut, weil du unheimlich viel von deiner glanzvollen Fähigkeit dich auszudrücken zeigst =).

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Der wunderschöne Regenbogen verschwamm mit dem Panorama hinter ihm, das wunderschöne Lichterspiel der Sonnenstrahlen erwärmte sein Herz und all dies ging im erdrückenden Grau der Wolken unter.
Gerade diesen Abschnitt hätte man sich noch etwas ausgebauter wünschen können. Du kommst hier doch an deinem Höhepunkt an, vermute ich mal - warum ziehst du den dann nicht noch ein wenig hin?

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Und die Moral von der Geschicht'? Seht doch einfach aus dem Fenster...
Hier muss ich es sehr zustimmen - das passt wirklich nicht so gut, zumal du hier schon wieder sonne doofe Phrase mit reinbringst =/. Die Moral soll sich der Leser doch selber denken, auf diese Weise meint er, es geht wirklich nur darum, mal nen Blick aus dem Fenster zu riskieren und - wenn er wie ich ne schnöde Blockbaute zu Gesicht bekommt - dann nicht weiter drüber nachzudenken.

Was ich dir übrigens noch raten würde, das ist, diese spontanen Geschichten trotzdem mal ein paar Stunden oder sogar Tage liegen zu lassen, bevor du sie präsentierst - oder zumindest wirklich mal durch Word zu jagen. Du wirst noch viel zu hören bekommen, dass hier und da die Rechtschreibung nicht stimmt und um ehrlich zu sein erwartet man eigentlich auch, dass ein Schreiberling sich über sowas Gedanken macht . Auch bin ich mir sicher, dass dir so Sachen wie diese Platitüden dann selbst auffallen würden.
Außerdem würde ich dir auch ans Herz legen, dir - sobald die Musen (oder die Tagträume ) dich übermannen - wenigstens ein kleines Konzept im Kopf zu machen, wie das alles aussehen soll. (Das klingt jetzt sehr fies, aber ich weiß leider nicht, wie ich es anders ausdrücken könnte =( ) Deine Geschichten erscheinen mir ein klein wenig kurzsichtig, durchaus schön und auch sinnreich, aber ziemlich schnell durchschaubar - aber hey, ich hab erst zwei gelesen . Versuch auf alle Fälle nicht immer so drauf los zu schreiben; bei Kurzgeschichten geht das immer noch schön schnell, weil du da in der Regel nicht mehr als 3 Anhaltspunkte brauchst.
Deine große Stärke ist dein Ausdruck, wenn du den jetzt noch mit ein bisschen Planung, was den Inhalt angeht, verbindest, wäre das toll =)).


Ansonsten hats mir halt der Mittelteil sehr gut gefallen; erinnert mich ein bisschen an das, was man auf Touren durchs Elsass alles zu sehen bekommt =). Auch machst du die Abschnitte sehr passend - meine Devise ist ja immer: besser zu viel als zu wenig ;_;"".