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Thema: Suche passende Linux Distribution

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Kommt drauf an, wie alt dein Rechner ist. Ich hab auf meiner 450MHz-AMD-K6-Kiste mit 256 MB RAM mit Debian angefangen und hab es seitdem auf allen Rechnern laufen gehabt. RAM dürfte auch eher ein Kriterium, das bestimmte Distros ausschließt. Allgemein werden 128 MB für einen KDE- oder GNOME-Desktop als ausreichend betrachtet, ab 256 solltest du die meisten modernen Distros laufen lassen können. Unter 128 MB solltest du dich vielleicht auch nach speziell auf geringe Anforderungen ausgerichtete Distros umsehen, die alternative Window Manager wie fluxbox oder icewm verwenden

    Wenn Stabilität dazu noch ein Hauptkriterium ist, dürfte Debian auch zur besten Auswahl gehören - bei zwar relativ langen Releasezyklen werden Pakete im stable-Zweig entsprechend lange mit Sicherheitsupdates bedacht. Mit dem Nachteil, dass die Pakete aus dem Zweig keine Feature-Upgrades bekommen und du dafür entweder auf die testing- bzw. unstable-Zweige oder inoffizielle Backports zurückgreifen musst.
    Debian verlangt zwar einiges an Einarbeitung, dafür bringt es allerdings auch eine Menge an Dokumentation mit sich. Und allgemein Unmengen an paketierter Software.

    Slackware hat auch den Ruf, auf älterer Hardware ganz passabel zu laufen. Allerdings fällt mir keiner hier ein, der es primär einsetzt und viel mehr dazu erzählen kann.

  2. #2
    Zitat Zitat
    Deli Linux steht für "Desktop Light" Linux und es läuft bereits auf einem 486er Laptop mit 16MB Ram.

    Deli Linux besteht fast ausschließlich aus lightweight Software, welche die geringen Sysanforderungen rechtfertigt. Es sind alle Applikationen die der Mensch braucht enthalten, z.B. ein E-Mail Program, Xorg und andere nützliche Tools.
    Hab ich noch nicht getestet, werd ich demnächst aber mal genauer anschauen.

    http://delilinux.de/

  3. #3
    Du kannst natürlich auch völlig durchdrehen und Gentoo installieren.

    Gentoo nennt sich sich die "Metadistribution". Das kommt daher, daß Gentoo keine herkömmliche Distribution ist, sondern eher ein Baukasten, um dir deine eigene zu bauen. Du kriegst einen exzellenten Paketmanager und nicht minder exzellente Dokumentation und das war's. Nach der (von dir selbst von Hand durchgeführten) Installation hast du eine Kommandozeile und darfst von da an selbst bestimmen, was auf die Platte kommt und was nicht.
    Gentoo ist eine Binärdistribution: Alle Pakete werden auf deinem Rechner speziell für deinen Rechner kompiliert. Das dauert zwar deutlich länger, als einfach Binaries auf die Platte zu laden, andererseits hast du die volle Kontrolle über den Vorgang und kannst genau bestimmen, welche Features du mitnimmst und welche nicht. So kann man gut unnötigen Speck vermeiden.


    Nach mal kurz die Vor- und Nachteile zusammengefasst:

    Vorteile von Gentoo:
    - EXTREM gute Dokumentation. Selbst relativ unerfahrene User können das Setup durchführen und für sehr viele übliche Probleme findet man Lösungen, indem man einfach bei Google "<Problem> gentoo" eingibt.
    - Lerneffekt. Dadurch, daß du vieles von Hand machst, lernst du das System besser kennen als wenn du überall Fertiglösungen hast. Das gilt insbesondere für die Systemgrundlagen, die du bei der Installation selbst konfigurierst.
    - Extreme Flexibilität. Du kannst genau konfigurieren, welche Funktionalität welches Paket liefern soll. So kannst du dein Linux exkt auf deinen Rechner zuschneiden. Ob du ein minimales Kommandozeilen-Linux oder einen riesigen KDE4-GNOME-Mischdesktop willst, Gentoo kann das.
    - Meistens aktuelle Versionen alle Pakete. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber beispielsweise Debian stable, wo man teilweise doch arg alte Versionen hat.
    - Keine Versionsupgrades. Fedora und Konsorten gehen gerne mal kaputt, wen man von Version N auf Version N+1 upgraden will. Gentoo hat so etwas nicht, es gibt nur den Portage-Tree, der sich mit der Zeit ändert.
    - Portage ist ein verdammt guter Paketmanager.

    Nachteile von Gentoo:
    - Recht kompliziert. Bei Gentoo muß man selbst Hand anlegen. Zwar hat man mit Portage einen extrem guten Paketmanager zur Hand, allerdings muß man die Software weitestgehend von Hand konfigurieren. Auch wenn es für praktisch alles exzellente HOWTOs gibt kann das Anfänger abstoßen.
    - Langwierige und aufwändige Installation. Bei der Gentoo-Installation setzt du das gesamte System von Hand auf. Der Vorgang ist zwar online Schritt für Schritt erklärt, allerdings ist er trotzdem nicht mit Fertiginstallern anderer Distros zu vergleichen.
    - Alle Software wird auf deinem Rechner kompiliert. Deshalb dauert das Instalieren oder Updaten von Paketen deutlich länger als auf Binärdistributionen.
    - Die Software ist nicht so stabil wie beispielsweise bei Debian. Gentoo hat oft sehr aktuelle Versionen der Pakete im Portage-Tree, die nicht so fürchterlich gut getestet sind. Allerdings kriegt man keine ungetestete Software, solange man nicht danach verlangt und normalerweise funktioniert das, was im Tree ist, auch zuverlässig. Außerdem kannst du Gentoo immer noch sagen, daß du eine bestimmte Version eines Paketes (nicht) haben willst.
    - Wenn du nicht regelmäßig (so in etwa jede Woche) dein System updatest hast du später riesegroße Updates, bei denen fast das ganze System neu kompiliert wird und die u.U. nicht ganz einfach einzubauen sind.


    Bei alter Hardware ist wohl der größte Nachteil von Gentoo, daß das Kompilieren der Software arg lang dauern kann. Vor Allem größere Updates und Qt-basierte Software können Ewigkeiten verschlingen. Andererseits kann man sich ein recht schlankes System bauen.

  4. #4
    Zitat Zitat von Don Cuan Beitrag anzeigen
    Unter 128 MB solltest du dich vielleicht auch nach speziell auf geringe Anforderungen ausgerichtete Distros umsehen, die alternative Window Manager wie fluxbox oder icewm verwenden
    Hab auf meiner Gurke (450MHz-AMD-K4-Kiste mit 64 MB RAM) ein DSL auf die HD geschmissen und bis jetzt läuft alles super. Ist natürlich ein etwas speziellerer Geschmack, aber es braucht nur geringste Ressourcen und hat ein Partitionierungstool. Grafikbasiert ist... recht wenig
    Damn_Small_Linux
    http://www.damnsmalllinux.org/

  5. #5
    Zitat Zitat von eoc Beitrag anzeigen
    Hab auf meiner Gurke (450MHz-AMD-K4-Kiste mit 64 MB RAM) ein DSL auf die HD geschmissen und bis jetzt läuft alles super. Ist natürlich ein etwas speziellerer Geschmack, aber es braucht nur geringste Ressourcen und hat ein Partitionierungstool. Grafikbasiert ist... recht wenig
    Damn_Small_Linux
    http://www.damnsmalllinux.org/
    K4 gibt es nicht, du meinst wahrscheinlich auch irgendeine CPU der K6-Serie. Und so viel RAM hatte meine alte Kiste ursprünglich auch .
    Aber Damn Small Linux war für Festplatteninstallation bisher immer ziemlich hässlich. Bei der dpkg-basierten kann man gleich Debian aufsetzen und at ein saubereres System, frugal ist dagegen etwas blöd mit dem Händeln der Zusatzpakete.
    Und DSL ist eine der standardmäßig hässlichsten (Dillo, XMMS, Siag...) Distros, die ich bisher besehen habe .

  6. #6
    ich würde dir wie Jesus_666 Gentoo empfehlen!
    ganz am anfang habe ich debian verwendet, wurde mit der zeit aber immer unzufriedener damit und bin dann auf gentoo umgestiegen und bis jetzt voll zufrieden. für anfänger sollte ubuntu gut sein

  7. #7
    Zitat Zitat von Don Cuan Beitrag anzeigen
    K4 gibt es nicht, du meinst wahrscheinlich auch irgendeine CPU der K6-Serie. (...)
    Aber Damn Small Linux war für Festplatteninstallation bisher immer ziemlich hässlich.
    Ich meine den inoffiziellen 'Vorläufer' vom K5, das Ding, das nie so lief, wie es sollte: genauer gesagt *nachschau* den 5K86. Da später ein anderer Chip ebenfalls unter K5 vertrieben wurde (afaik), nenne ich den alten anders...

    XMMS ist doch super, verstehe nicht warum so viele das nicht mögen. Liegt vielleicht wirklich an meinem Geschmack, ich nutze auch gerne Fluxbox :-/
    DSL hat alles, was ich brauche, schon im Lieferumfang (Pakethandling ist daher für mich eher unwichtig) und das ist für 50MB kein schlechter Deal. Kann natürlich dem Ersteller auch überhaupt nicht zusagen oder reichen, deswegen erwähne ichs noch vor irgendwelchen Links.

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