Im Endeffekt ist deine Methode nicht wirklich eindeutig sinnig.

Zuerst solltest du deine in destilliertem Wasser gelöste Ursubstanz mit Salpetersäure ansäuern, da sonst auch andere Ionen mit den Silberionen ausfällen können, die in deiner Ursubstanz drin sein können. Danach führst du deiner Probe Silbernitratlösung hinzu. Die Ionen, die du nachweisen willst fallen aus.

Br- + AgNO3 --> AgBr + NO3-
I- + AgNO3 --> AgI + NO3-
Cl- + AgNO3 --> AgCl + NO3-

Den Niederschlag trennst du nun durch filtrieren, abdekandieren, zentrifugieren (ist dir überlassen, je nachdem was dein Labor aufbieten kann) und bereitest den nächsten Schritt vor.

Jetzt holst du dir einmal verdünnten und einmal konzentrierten Ammoniaklösung. Bei der konzentrierten Ammoniaklösung solltest du sicherheitshalber ein Uhrglas drüberhalten, sonst wird in mehreren Metern Umkreis ein stechender Geruch von dir ausgehen. Deine Mitschüler werden es dir danken.

Nun tropfst du mit deiner Pipette ein paar Tropfen verdünnte Ammoniaklösung auf deinen Niederschlag. Nur das Silberchlorid wird sich in verdünnter Ammoniaklösung lösen, Silberbromid benötigt da schon konzentrierte Ammoniaklösung.

AgCl + 2 NH3 --> [Ag(NH3)2]+ + Cl-

Das Filtrat filterst du nun ab und kannst jetzt einen Chloridnachweis ansetzen, der nicht durch andere Anionen verfälscht wird. Welche genau, kannst du dir jetzt bestimmt in Wikipedia selber aussuchen.

Im übrig gebliebenen Niederschlag sind im Idealfall nun Silberiodid und Silberbromid. Hier kommt nun die konzentrierte Ammoniaklösung ins Spiel. Am besten gehst du mit deinen Geräten unter einem Abzug und tropfst nun die konzentrierte Ammoniaklösung über den Niederschlag. Es wird sich nur das Silberbromid lösen.

AgBr + 2NH3 --> [Ag(NH3)2]+ + Br-

Das Filtrat wird wieder abgefiltert und ein Bromidnachweis angesetzt werden, den du dir im Internet ergoogelst.

Der Niederschlag, der nun übrig geblieben ist, ist das Silberiodid, das sich weder in verdünnter noch konzentrierter Ammoniaklösung gelöst hatte. Wie schon bei Chlorid und Bromid: ergoogle dir ein Iodidnachweis, der dir gefällt.

Nachdem du fertig bist, verdünnst du deine konzentrierte Ammoniaklösung, schüttest sie in deine verdünnte Ammoniaklösung, säuerst sie mit einer verdünnter Salzsäure an und kippst das ganze in den nitratfreien Säurebehälter deines Instituts. Deine Substanzlösung säuerst du ebenfalls an und kippst sie in den nitrathaltigen Säurebehälter.

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Der Nachweis von Sulfationen ist denkbar einfach, solange keine Sulfitionen anwesend sind.

Du hast eine klare Lösung vor dir, in der Sulfationen anwesend sein könnten. Zuerst säuerst du die Lösung mit Salzsäure an, bis diese einen ph-Wert von 0 bis 1 hat. Nicht zu viel, sonst fallen dir die Chloridionen aus. Nun gibst du Bariumchlorid hinzu.

Ba+ + SO4- --> BaSO4

Niederschlag vorhanden, Sulfat nachgewiesen. Normalerweise müsstest du diesen Niederschlag weiter untersuchen, da auch Sulfit, Dithionit und Iodat ausfallen können.

Anhand der Reaktionsgleichung siehst du auch, was eine Ionengleichung ist. Bariumchlorid ergibt normalerweise Ba+ und Cl- Ionen im Wasser, in der Gleichung lasse ich die Chloridionen jedoch außer acht, da sie mich nicht interessieren. Würde ich sie trotzdem in der Gleichung erwähnen, wäre es eine Stoffgleichung.