Nicht ganz... Chuck Norris wird selten als die größte Schnarchkappe des Universums bezeichnet. Und falls du es nicht bemerkt hast, die Übertreibung war bewusst gewählt.
Im Grunde ist man nur deswegen toll, weil man sich selbst wegen bestimmter Eigenschaften für toll hält. Die Einschätzung anderer kann man natürlich als Anhaltspunkt nehmen, und abwägen, inwiefern dies zutrifft. Aber wenn man nicht selbst zu diesem Schluss kommen kann, fehlt einem der Bezug zu dieser Eigenschaft. Identität ist eine Sache der Überzeugung. Die Identität setzt sich im Grunde nur zusammen aus dem, was man sich selbst anerkennt.
In den Augen vieler anderer bin ich sicher nicht toll, weil Faulheit, egoistisches Denken und unbestimmtes Auftreten nunmal wenig populär ist.
Aber solange ich diese Eigenschaften an mir schätze, kann ich auch guten Gewissens behaupten, toll zu sein. Möglicherweise auch deshalb, weil diese Eigenschaften, so abartig sie scheinen mögen, auch viel positives mit sich bringen. Alles im Raum hat schließlich mehr als eine Seite
Mir ging es in erster Linie darum, diesen Aspekt zu verdeutlichen. Wenn sich Chuck Norris nun beleidigt fühlt, hat er Pech gehabt. ^^
Ändere den Ausdruck um in "Ich bin toll, weil..." und schon ist diese Lücke geschlossen. Zumindest sollte sie es sein. Wer in sich selbst nichts erkennen kann, was ihn irgendwie hervorhebt, oder worauf er auch nur ein kleines Bisschen stolz ist, dem fehlt völlig der Bezug zu sich selbst. Und mit der Selbsteinschätzung fehlt auch die Fähigkeit, andere einzuschätzen, auf diese einzugehen, und eine Präsenz aufzubauen. Solche Fälle würde ich allerdings als nicht mehr als Gesund bezeichnen.Zitat von Trial