Zwischen dem Wörtchen "Identität" und dem Terminus "Ich bin toll!" kann allerdings eine Lücke klaffen, die einem Marianengraben gleicht.
Hab ich übrigens erwähnt, dass ich toll bin, weil ich den [WIKI]-Tag für meine unheimlich tollen Allegorien einsetze?
Jeder, der einmal in der unangenehmen Situation war, jemand anderen davor abzuhalten, sich selbst in irgendeiner Form zu verletzen, dürfte wissen was ich meine. Ich rede hier noch nicht einmal unbedingt von Schneiden, Trigger oder sonst etwas aus dieser Abteilung. Viel verbreiteter ist es da schon, literweise Alkohol in sich reinzukippen und mit einem Mal kann aus Leuten mit scheinbar unschlagbarem Selbstbewusstsein ein schluchzendes und wimmerndes Bündel werden.

Das hängt mitunter auch mit der Auffassung von der eigenen Identität zusammen. Wenn man partout das Gefühl hat, in seinem Leben nichts erreichen zu können, wenn es einem so vorkommt, als würden alle anderen gewinnen und man selbst nur eine Niederlage nach der anderen einstecken, dann ist das Gefühl von der eigenen Identität kein allzu positives. Meistens völlig zu Unrecht, so zumindest meine Einstellung. Jeder Mensch hat Qualitäten und Schwächen aus denen man eben das Beste machen muss - oder sollte.

Was mein Verständnis von meiner eigenen Identität angeht, so tue ich mich da recht schwer, wenn es an die Details geht. Meinen inneren Kern kann man auf einige grundlegende Prinzipien zusammenfassen, aber ansonsten sehe ich mich selbst als einen äußerst wechselhaften Menschen (auch eine Art von Identitätsverständnis). Manche Menschen haben ja dieses Gefühl, dass sie je nach den Umständen eine andere Maske nach außen hin tragen. Ich selbst fühle mich viel mehr wie eine Maske, die je nachdem von jemand anderem getragen wird. Ein etwas obskurer Vergleich, aber auf mein Identitätsverständnis trifft er recht gut zu. Auch auf die Tatsache, dass viel vom eigenen Selbstwertgefühl auch von den Reaktionen anderer ausgeht. Und da mein soziales Umfeld alles in allem doch sehr stabil ist, habe ich generell ein recht gutes Gefühl gegenüber meiner eigenen Identität.
Ich bin sicher nicht der tollste... aber ich bin zufrieden mit mir.