Es geht im Grunde um das blöde Wort Identität.
Wie definiert ihr euch selbst? Auf welche Kriterien legt ihr selbst wert, und welche Rolle spielt Identität für euch? Oder anders gefragt: Warum seid ihr toll?
Ich bin fest davon überzeugt, von mir überzeugt zu sein, denn ich finde mich toll. Jawohl, ich bin anders.
Meine Evolution geht zurück bis auf ein faules Faultier, das sich statt der üblichen 18 Stunden 22 pro Tag von einem Ast hat hängen lassen.
Meine Eltern waren nicht einfach nur zwei Menschen, sondern zwei kosmische Eintitäten, deren zusammenkommen einer Supernova gleichkommt, aus deren Nebeln eine neue Sonne geboren wurde.
Meine Kindheit war nicht ein langweiliges, nutzloses Spielen im Sandkasten, ich habe den Sandkasten spielen lassen. Ich begriff mit vier Jahren, wie Winde wehen, und habe drei Sandhaufen so zusammengekehrt, dass die Winde mir eine Sandburg bauten.
Ich habe drei Tage einen künstlichen Wasserfall beobachtet, um den Mechanismus des Wassers zu begreifen, und seitdem gleichen meine Bewegungen wie Ströme, die von einem Berg herunterkommen und Felsen verformen, und meine trägen aber konstanten Bewegungsabläufe zwingen die Menschen dazu, mir Platz zu machen.
Ich studierte eine Woche lang alle Kinder des Kindergartens, und manipulierte sie so, um nie wieder irgendwas machen zu müssen.
Wenn ich etwas wissen wollte, forschte ich nicht, sondern ließ forschen. Ich habe immer den Anspruch gestellt, alles beantwortet zu bekommen, was ich wissen wollte, und wenn es den anderen dabei zerrissen hätte.
Mein Leben ist zur Passivität hin konzentriert. Es gibt keine Regel, an die ich mich halten muss, außer so wenig wie möglich zu machen. Und deswegen bin ich toll.
Ich bin toll, weil der Gestank meiner Socken alle Stinktiere um den Verstand bringt, und sie sich freiwillig häuten und auf mein Grillrost schmeißen.
Ich bin toll, weil mein verführerischer Blick alle Frauen dazu bewegt, ihre Kopfschmerzen und Freunde zu vergessen.
Ich bin toll, weil alle mich für weise halten, nur weil ich zu faul bin mehr als genug zu sagen. Ein einfaches "Nein" beantwortet schließlich alle Fragen des Lebens.
Ich bin toll, weil ich zum toll sein ausersehen wurde. Nichts auf Erden soll toller sein, außer derjenige, der schlechter sein will als ich, denn er müsste noch weniger tun, um noch toller zu werden, und der soll es sein, der mich in einem Wettstreit im Nichtstun besiegen, und zu Tode langweilen soll.
Diese Person ist nur dann toller, wenn sie nur alle fünf Minuten ein- und wieder ausatmet.
Diese Person ist nur dann toller, wenn der Gestank ihrer Socken den gesamten Supermarkt leerfegt, und Kim Jong Il und George Bush dazu zwingt, im Garten Sanburgen zu bauen.
Diese Person ist nur dann toller, wenn sie schwarze Hemden auf rosa Hosen anziehen kann, und immer noch mehr Menschen zum hemmungslosen Geschlechtsakt bewegt als alle Stars und Sternchen zusammen.
Diese Person ist nur dann toller, wenn sie im Schlafwandeln Nüsse knacken kann.
Jetzt seid ihr an der Reihe. Und ich hoffe, es ist eine Person dabei, die toller ist als ich, damit ich wieder zurück zum Ursprung kehren kann, an den Baum, an dem ich künftig 23 Stunden und 30 Minuten schlafen will. Die letzte halbe Stunde will ich mir Gedanken machen, worüber ich in einer halben Stunde alles nachdenken könnte.