Zitat von Schattenläufer
Das hat nichts mit Algorithmen zu tun.
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Dann soll der Film doch bitte nicht Source Code heißen.
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Oder erklär mir mal den Algorithmus für Zeitreisen.
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Es gibt in der Physik genug Konzepte, die man bei freierer Auslegung für Zeitreisen missbrauchen kann.
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Und dass irgendwo die DNA von der Person involviert ist, in die du dich "verwandeln" willst, und deine eigene ziemlich ähnlich sein muss, macht ebenfalls Sinn.
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Ja, damit habe ich auch kein Problem. Mein Problem ist, dass damit ein alternatives Universum aufgespannt wird. Der Film war so lange toll, wie er in dem Bewusstseinsradius des Probanden geblieben ist. Wobei ich Willens gewesen wäre, dem Source Code abzunehmen, dass er die fehlenden Stücke in der virtuellen Realität irgendwie ergänzen kann. Aber eine Parallelwelt? Über ein Programm, welches künstlich erschaffen wurde? Also eine künstliche Parallelwelt? Wo soll diese existieren? Scheinbar ist sie ja autonom vom Source Code. Wie soll das möglich sein?
Die Idee dahinter ist völlig unlogisch. Ich dachte zuerst, dass das ein Witz wäre und man damit illustrieren wollte, wie verzweifelt der Protagonist in dem Film ist, dass er so einen Quatsch vermutet. Aber als das dann wirklich geklappt hat, habe ich mich gefragt, was das soll. Was will der Film dem Zuschauer damit mitteilen? Ein ideales Ende hätte für mich so ausgesehen, dass das Protagonist seine letzten Momente in seiner idealen Traumwelt verbringen konnte. Diese Sache mit seinem Vater hätte dadurch auch einen sehr interessanten Beigeschmack gehabt, wenn er sich das nur in seiner eigenen Welt vorgestellt hätte; dass er dadurch seine letzte Reue verloren hat und somit guten Gewissens in den Tod gehen konnte.
Aber durch diesen unlogischen Twist mit der Parallelwelt ist diese ganze Charakterentwicklung irgendwie .... sinnlos geworden? Und dazu gesellen sich neue Probleme; warum interessiert es niemanden (vor allem dem Protagonisten), dass der Protagonist das Bewusstsein der Person gekillt hat, in das er verwandelt wurde und diesen nun eiskalt imitiert und ihm die Frau klaut (deren Emotionen, im Gegensatz zu ihm, auf eine langjährige Erfahrung mit dem nun toten Vorgänger aufbauen). Das ist ein riesiges moralisches Dilemma, welches durch so ein Pseudo-Happy-End einfach mal gekonnt ignoriert wurde. Und das ist imho schon eine echt harte Plotlücke für einen Film, der sich scheinbar ernst nehmen möchte. Und das ist nur einer von vielen Aspekten, die durch das meiner Meinung nach unsinnige Ende aufkommen.