Zitat Zitat von Eynes'Prayer
Inhaltlich versteift sich der Text im Übrigen nach unten hin sehr und ganz ehrlich gesagt hintersteige ich die letzten Ereignisse gar nicht mehr so wirklich (vorallem das gemeinsame Musizieren wirkt ein klein wenig surreal^^).
Findest du? Ich war eher der Auffassung, dass sicher ganze Kram höchstens formal ein bisschen versteift - spätestens wenn aufgelöst wird, was eigentlich los war (zumindest so vage), fand ich das alles eigentlich sehr ironisch.

Im Nachhinein - und ich will an dieser Steller betonen, dass ich selbst vermutlich nicht so weit bei einer eigenen Geschichte gedacht hätte - ist vielleicht der Umstand ein bisschen schwierig, dass zum Verständnis ja die äußerst eigentümliche Passage, wo für einen Anruf das Bild eines Lichtblitzes genommen wird, sehr wichtig ist, wenn nicht gar die Schaltstelle überhaupt... und jetzt klinge ich schon wieder aufgeblasen, also:

Meiner Meinung nach muss der Leser am Ende denken: "AAHH, deswegen die schräge Lichtblitznummer!"
Aber mir ist erst wieder beim zweiten Durchlesen aufgefallen, weil der restliche Text vergleichbar schräg war... dieses ja scheinbar hinkende Bild war nicht recht hervorhoben. Andererseits hat das natürlich den Effekt, dass es noch subtiler wird und man sich noch mehr freut, wenn man endlich schnallt, worum es eigentlich geht...

Aber WENN man es dann schnallt muss man wirklich lachen... vor allen Dingen wenn einem dann langsam klar wird, warum Karl von Ströhlingen und solch Kram... aber ich muss einräumen, um wirklich ALLES einzuordnen brauch ich noch länger. Zumal: Surreal! (HA! Ein REIM! Allen aufgefallen? Herzlichen Dank.)

Ja, nun gut, was sonst noch schön war, war die hübsch verkappte Vokal-Dunkel-Tönung... keine Ahnung, ob das Zufall war, aber an vielen Passagen greifst du ja beinahe gezielt auf dunkle Vokale zurück, dann auf einmal so ein Einschnitt mit hellen Vokalen beim Lichtblitz. Formal ist das an einigen Stellen wirklich beachtlich.
Nur, naja, ist es eben vielleicht ein bisschen monoton schräg: Eine klare, sprachliche Abgrenzung zwischen dem was, wirklich passiert, und Holzhoffs... äh... Auseinandersetzung mit der Moderne, hätte sicherlich geholfen, auch wenn sie vielleicht nicht notwendig ist.

Aber alles in allem super Sache... klingt viel aufgeplusterter, als es letztlich ist, was eigentlich äußerst gut unterhält.

(Hab jetzt eine Reihe Sachen außer Acht gelassen, die Eynes'Prayer schon ganz richtig erwähnt hat: So ist etwa sehr auffällig, dass es mit den hochgestochenen Dialogen ziemlich ausartet und manches manchmal vom Inhalt her sogar entfremdet wird - obwohl es dann tatsächlich SEHR hochgestochen klingt... höhö!)