Ich muss ehrlich zugeben, dass die Geschichte leicht verstörend ist^^".

Also erstmal kann man natürlich mit Fug und Recht behaupten, dass dein Ausdruck ganz okay rüberkommt, wobei ich aber noch einige Einschränkungen zu machen hätte:

Erst einmal solltest du sowas denke ich immer nochmal rechtschreibprüfen lassen. Natürlich Ist es nicht schlimm, wenn hier und da ein Komma fehlt, oder mal Groß- und Kleinschreibung verwechselt sind, letzteres mach ich glaub ich selber gern; aber es lässt sich eindeutig besser lesen, wenn dem nicht der Fall ist und so ein kleines Drüberlesenlassen oder Wordprüfen dauert gerade bei so einem kurzen Text nicht lang =).

Außerdem erkennt man zwar deinen tatsächlich sehr passenden Versuch, den Dialogen einen eher archaischen Sprachstil zu verpassen, allerdings gedenkst du dazu zu neigen den Gebrauch von allzu umständlich erhörten Wendungen zu tätigen . Will meinen: Es ist wie gesagt wirklich eine tolle Idee, weil dadurch sehr gut das Wesen Holzhoffs zum Ausdruck kommt und im Endeffekt auch eine gute Verbindung zwischen den beiden Personen herrscht - allerdings klingt dass dann tatsächlich zu gewollt geschwollen und ich hoffe, du verstehst, was ich damit ausdrücken wollte (nix Böses ._.").

Auch sind einige Sätze recht verquer (achtung, Krümelkackerei im Anmarsch!):
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Er kannte sie gut, besser als er überhaupt einen Menschen kannte.
Das überhaupt impliziert, dass der Förster einen/mehrere der Menschen besser kannte, als andere. Da hier aber die Rede von Wälder ist, klingt das etwas unpassend (meiner Meinung auch, wenn man die Betonung stark auf die Menschen legt). Vielleicht kann man das 'überhaupt durch ein 'jemals' ersetzen? Zumindest aber würde in so einem Fall der bestimmte Artikel, also "die Menschen" darauf verweisen, dass es um einmal die Wälder und ein andermal die Menschen geht.

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Seine Hütte war geschmückt von seinen Kreationen.
Vielleicht besser "geschmückt mit", sonst kommt man schnell auf den Gedanken, dass die Kreationen die Hütte geschmückt haben, oder zumindest, dass die Hütte durch die Schnitzereien ein schmuckes Aussehen erlangt hat (was ja nicht verkehrt wäre, aber ich glaube, das wolltest du nicht sagen ).

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Der Anruf kam überraschend, im ersten moment dachte er an einen hellen Lichtblitz, das Klingeln knallte regelrecht und so wurde Holzhoff aus seinen Gedanken gerissen, er schickte sich zuvor, den Ofen zu heizen. Aber so nahm er ab.
Im ersten Satz des Abschnitts kommt man sehr schwer mit der Zeitebene zurecht, weil man von den Zeitformen her keinerlei Anhaltspunkt erhält, was wann passiert (das Plusquamperfekt ist in epischen Texten unverzichtbar =) ) und besonders verwirrt wird man durch die rapiate Kommasetzung und den Nachsatz der eigentlich Vorhandlung am Satzende. Will meinen: Verteil am besten solche Aneinanderreihungen auf mehrere Sätze, und/oder arbeite mit Einschüben und Semikolons. Übrigens scheint gerade der (meiner Einschätzung nach ._.") Fehler mit dem letzten Satzteil von dem Versuch herzurühren, auch den Erzählungsteil mit dem etwas älteren Ausdruck zu schmücken. Hier stellt sich die Frage, ob das wirklich nötig ist =).
Der zweite Satz bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen; das aber läuft zwar darauf hinaus, dass er trotz des Schreckens des klingelnden Telefons abnimmt, allerdings steht das so in keinem wirklichen Bezug. Vielleicht solltest du an solchen Stellen nocheinmal verdeutlichen warum und auf welche Weise, indem du bestimmte Vorgänge nochmal aufgreifst (bspw. "trotz des unerwarteten Schreckens nahm er ab").

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Wieder zögerte der Anrufer, er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken.
Hier ist meiner Meinung nach der Unterschied zwischen lenken und gelenkt werden wichtig. Vielleicht wurde seine Aufmerksamkeit eher von etwas anderem abgelenkt? Immerhin hat er Holzhoff eben angerufen und da wäre es leicht unhöflich, wenn er willentlich auf etwas anderes schwenkt und schweigt.

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Es lagen dort verbrauchte Teile eines Automobiles die wahrhaft zu entsorgen der ältere Besitzer wohl nicht zu tätigen gedachte.
Bei verbraucht denke ich persönlich immer an Menschen mit Augenringen oder aufgerauchten Substanzen . Ich denke, 'zerschrottete' oder ähnliches wäre hier passender. Auch deutet die Attributierung des älteren Besitzers darauf hin, dass er entweder alt, oder einer der vielen Besitzer der Autoteile war. Mit dem Komperativ (alt, älter, am ältesten) deutest du eine Realitvierung entweder im Sinne der Höflichkeit (eben als 'alt') oder im Sinne des Vergleichens - der Besitzer war also einer, der vor einem andere kam oder gar älter als der andere war - an.

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So sollte es mir kein weiteres Graus bereiten.
Wer oder was ist es? Die Autoteile, oder das Wissen?

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Doch selbst so wäre es zu groß für die Ladefläche seines Autos. Aber er hatte eine Säge und eine Axt mitgenommen, um diesen Umstand bereits im Vorfeld bedacht.
Diese zwei Sätze schreien förmlich nach Verbindung, zumal das doch schon wieder so ein schwer einzuordnender Ausdruck ist, weil er sich auf ein eher belangloses Adjektiv im Vorsatz (das wracke Automobil) bezieht. =))

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Er brauchte einige Zeit um das geendete Fahrzeug zu zerlegen um es wegzuschaffen.
+
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Doch allmählich zeigten sich erste Erfolge und auch schon bald waren die Stücke verladen.
Schon wieder ein doch (versuch's vielleicht mal mit etwas mutigeren Ausdrücken, immerhin strebt der gesamte Ausdruckt ja auch eher nach [leicht steifer ;_;"] Gewähltheit ).
Außerdem machst du hier zweimal den Fehler, die Zeitlinie unvollständig zu lassen. Dem Leser vermittelst du den Eindruck, als ob das Verladen schon nach diesen ersten Zerkleinerungserfolgen geglückt wäre, gleichzeitig lässt du im Satz davor das Verladen ganz außen vor.
Übrigens steckt hier auch wieder ein verführerisch unkonventionell klingendes Adjektiv mit drin; das geendete Fahrzeug allerdings scheint wohl eher sein intaktes Dasein beendet zu haben, als das, was man heutzutage eher mit dem Partizip verbindet, nämlich ein simples Aufhören mit einer Tätigkeit. Das ist dann aber wirklcih ein wenig kleinlich, das muss ich wirklcih gestehen - nur klingt es so oder so leicht verwirrend .

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Die Tür war offen. Sicherlich war sie offen, Holzhoff schloss sie niemals ab, ja, gar hatte die keinen Riegel. Sollte jemand Schutz brauchen würde die Hütte ihren Schutz bieten. Doch, geschlossen war die Tür nicht, das war seltsam.
Der Anschluss des zweiten Satzes kommt wieder etwas unbeholfen daher. Das sicherlich würde denke ich mehr Ausdrucksstärke erlangen, wenn es ein 'natürlich' wäre, weil Holzhoff ja genau weiß, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
Das wäre im Übrigen schon der nächste Punkt: Du benutzt hier offen, offenstehend sowie geschlossen und abgeschlossen jeweils in ein und dem selben Wort. Das verwirrt stark, weil man natürlich denkt, dass gleiches Wort gleiche Bedeutung heißt. =)

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Ich vernahm das Angebot, welches sie gesprochen hatten und beschloss diesem zu folgen.
Vielleicht besser: ausgesprochen .

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Denn er war nur kurze Zeit nach dem Anruf losgefahren, und von Ströhlingen musste einen sehr weiten Weg zurücklegen.
Hier wäre auch wieder das Plusquamperfekt, sonst hat der arme von Ströhling den Weg doch noch vor sich .

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"Das können sie nicht, im Wald gibt es keine Telefone und sie riefen mich auf das Telefon an!".
Das Telefon muss in dem Fall im Dativ stehen (auf ist mit dem Akkusativ richtungsanzeigend =) ["auf den Baum", "auf den Tisch" anders als "auf dem Baum", "auf dem Tisch"] ).

Übrigens sind auch einige nachgestellte Ausdrücke (bspw. "das war seltsam") etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nicht störend =).
Ich möchte mir, unter dem Vorbehalt, dass ich dir damit weder eine Unterstellung machen will, noch beleidigendes im Schilde führe, zuletzt die Frage erlauben, ob du Deutsch nicht zur Muttersprache hast. Ich glaube, gerade die Stellen, wo die Zeitformen nicht so ganz hinhauen, haben andere Sprachen das Imperfekt und die eben erwähnten nachgestellten Ausdrücke, auch deine Partizipausdrücke und die teilweise unpassenden (bitte nicht falsch verstehen ) Ausdrücke kommen mir ein wenig so vor, als würdest du beispielsweise von der Herkunft her Französisch sprechen.
Sollte dem nicht der Fall sein, möchte die die Frage meinem schlechten Deutungsvermögen und nicht deiner Fähigkeit, dich auszudrücken, anlasten.


Inhaltlich versteift sich der Text im Übrigen nach unten hin sehr und ganz ehrlich gesagt hintersteige ich die letzten Ereignisse gar nicht mehr so wirklich (vorallem das gemeinsame Musizieren wirkt ein klein wenig surreal^^). Ich denke, es bedarf hier auf alle Fälle noch einiger Erklärungen im Text, zumal der letzte Satz wirklich überhaupt keinen Sinn mehr ergibt .

Ansonsten muss ich wiederum sagen, dass mir der Einstieg gefiel. Man konnte sich zwar sofort denken, dass es um den Förster ging, aber zumindest hat er nicht sofort einen Namen erhalten, sondern wurde erstmal nur als "er" eingeleitet. Das hat schon was =).
Was mir auch gefällt sind die Absätze, die du machst - und nicht lachen, Absätzemachen ist teilweise schon eine Kunstfertigkeit. Du unterstreichst damit sehr schön die Zusammengehörigkeit der inhaltlichen Elemente und es kommt alles andere als willkürlich daher.^^