Danke, genau so einen Spruch habe ich jetzt gebraucht. ^^
Meine moralische Unterstützung gondelt noch mit der Straßenbahn durch
Essen und ich habe mich hier zeitweise wie auf heißen Kohlen sitzend gefühlt.
Das mit dem Baby, was Du erzählt hast, ist auch so eine Sache. Ich weiß, was Kinder für einen Terz machen können. Gerade hier neben an gibt es abends offensichtlich Diskussionen, ob jetzt ins Bett gegangen wird oder nicht. Schon allein deswegen bin ich ganz froh, die Polizei gerufen zu haben. So hat mal ein Fachmann ein Auge in die Wohnung geworfen und wenn echt was gewesen wäre, hätten sie ja irgendwas getan. Da hab' ich mich schon seit dem Einzug geplagt, inwiefern das noch tolerierbar ist...
Pfff. Lass' mich. Ich mag' halt keine Nachbarn.
Oh, von der Theorie her stimme ich Dir zu, und hey, ich habe mich ja überwunden. Allerdings würde ich Dich bitten, zwischen offensichtlichen Notfällen und grenzwertigen Familienstreiterein zu differenzieren. Ich hab' in früheren Lebensgemeinschaften auch schon gut Krach gemacht (und mich eher gewundert, warum da keiner sich alarmiert gefühlt hat.) Sowas kommt vor. Und durch die Wand weg siehst Du halt nicht, ob nur irgendein Gegenstand durch die Luft fliegt oder doch ein Körper verprügelt zu Boden knallt. Da ist das "wenn jemand in Not steckt" nicht so einfach zu erkennen.Zitat
So etwas nennt man klassischerweise Dilemma. Ja, grundsätzlich, also rein theoretisch, bin ich der Meinung, dass man einschreiten sollte, wenn ein Notfall auftritt. Aber, wie einen Absatz weiter oben schon erklärt, ist es nicht immer ganz einfach, besagten Notfall festzustellen und ja, wenn nichts Ernstes dahinter steckt, halte ich mich raus. Warum ich mich so mies fühle, hat dann eben genau da seine Wurzel. Es war kein Notfall. Ob die Sache ganz umsonst war, zeigt sich in Zukunft. Vielleicht hat es ja trotzdem irgendwas bewirkt. "Kleinere" Streitereien gibts neben an öfter. Daran könnten sie arbeiten.Zitat
Und bezogen aufs nächste Mal, halt in diesem speziellen Falle: Das vorhin war echt heftig, aber es scheint nichts passiert zu sein. Es ist also, von der Wahrscheinlichkeit her, anzunehmen, dass auch beim nächsten Vorfall nichts passiert. Ich weiß eben nicht, wie man da nochmal reagieren soll. Vermutlich nicht direkt den Notruf nehmen, sondern bei der örtlichen Wache wegen Ruhestörung anzeigen? Ich bin echt ratlos, und platte "Das muss man so machen!" helfen mir herzlich wenig. Vermutlich würde ich die Polizei doch wieder rufen, wenns nochmal so schlimm wie heute wird. Aber sicher bin ich mir da nicht und vermutlich muss ich erst wieder eine Diskussion mit mir selber führen, was nun besser sei. Vermutlich eine umgekehrte Form von Helfer-Syndrom: "Lasst mich bloß raus aus der Sache!" >.>
Schön, damit ist ausgerechnet die Frage, die ich beantwortet haben wollte, nämlich ab wann ein Eingreifen wirklich nötig erscheint, noch immer... unbeantwortet. Auf mein Gefühl soll ich hören? Oha, das funktioniert schon in anderen Bereichen nicht so, wie es sollte...Zitat
Zum letzten Punkt: Im Endeffekt ist das doch der einzige echte Grund (bei mir), warum ich dann doch zum Hörer gegriffen habe. Mit einer unnütz herbeizitierten Polizei kann ich eher meinen Frieden machen als mit Mord und Totschlag. Oh, und um das mal etwas klar zu stellen:
Ich rege mich nicht auf. Ich BIN aufgeregt. Gut, mittlerweile nicht mehr so sehr.
Das vorhin hat keine Wut, sondern Angst erzeugt. Noch etwas, dass ich nicht mag.