Lem hat in "Also sprach Golem" fabuliert, dass Kultur das Mittel sei, mit dem wir das Loch der fehlenden Instinkte füllen. All die Dinge, die ein Tier zu tun versuchen muss, weil es sonst neurotisch oder von Artgenossen verletzt oder verstoßen wird, wie z.B. Nestbau, Partnerwerb und Sex wird von uns erlernt. Und wir haben dabei verdammt wenig failsaves. Ein Kater, der beim ficken versagt, wird sich von seinem Ohr oder von seinem Auge verabschieden können because the cat does not forgives, aber ein Mensch? Und selbst die Instinkte arbeiten nur innerhalb der Art, es gibt eigentlich keinen direkten Mechanismus, durch den sie mit der Umwelt interagieren könnten um sich selbst zu korrigieren. Außer der zufälligen Mutation und der Vererbung dieser.
So gesehen sind wir als Art verdammt gut ausgestiegen. Wir können den Einfluss des Zufalles auf uns durch Lehren und Lernen reduzieren. Mit der Angst als Preis dafür kann ich gut leben.
Weißt du, die Mechanismen sind dieselben für alle Tierarten. Sie verhalten sich im "Naturzustand" irrational, verschwenderisch und pflanzen sich über alle Maße fort. Manchmal brechen Epidemien in der einen Art aus, dann nimmt ihr eine andere den Lebensraum plus einen Zuschlag wieder ab.Zitat
Außerdem ist Schuld so ein seltsamer Begriff. Die Griechen waren ja der Meinung, dass man Schuldig ist, selbst wenn man vom Verbrechen nichts wusste. Wenn ich mich recht entsinne, hat man diese Position während der Aufklärung modifiziert.
Tut mir leid, aber ich kann das nicht wirklich diskutieren, ohne auf meine Religion zu kommen. Aus ihr heraus finde ich deine Tabuvorstellungen bizarr. Man stirbt nicht, wenn man nichts denkt, man gelant zur So-heit. Die Welt wird mehr wie sie ist und weniger, wie man sie sich denkt.Zitat