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  1. #1
    Interessant, besonders Punkt 7.

    Zitat Zitat
    Well, unfortunately, self-esteem and the ability to like yourself only come after you've done something that makes you likable. You can't bullshit yourself.
    Wir sind wertlos, weil für andere keine Bedeutung, keinen Wert mehr haben. Irgendwer bezeichnete mal die Arbeitslosen als die "überflüssigen" und "nicht gebrauchten" Menschen. Offenbar sind sie aber nur ein Spezialfall, an dem wegen besonderer Umstände eine viel allgemeinere Tendenz zur Überflüssigkeit sichtbar wird.

    Zitat Zitat
    It's the kind of physical, dirt-under-your-nails satisfaction that you can only get by turning off the computer, going outdoors and re-connecting with the real world. That feeling, that "I built that" or "I grew that" or "I fed that guy" or "I made these pants" feeling, can't be matched by anything the internet has to offer.
    Das ist ein Gedanke, mit dem sich jeder Online-Spieler, Homepage-Bastler und, um ein naheliegendes Beispiel zu nennen, jeder Freund des RPG-Makers, früher oder später auseinandersetzen muss. Als Zeitvertreib mögen diese Dinge geeignet sein, aber der Übergang vom Zeitvertreib zur Zeitschlachtung ist fließend und all die ermunternden Fortschritte sind irreal.
    Darin sehe ich in jedem Fall auch ein großes Problem. Es gibt einen angeblich von einem World-of-Warcraft-Spieler verfassten Text, in dem das Problem deutlich wird. Hier der entsprechende Ausschnitt:

    Zitat Zitat
    Ich weiss das ich die letzten 2 Jahre im realen Leben nichts erreicht habe… Ich weiss, dass ich eher 10 Schritte zurück gemacht hab. Wo könnte ich jetzt stehen, wenn ich die mittlerweile fast 5000 Stunden in etwas anderes investiert hätte. Hätte ich stattdessen Klavier gespielt, wäre ich sicher besser als Elton John… Hätte ich 5000 Stunden damit verbracht Bücher über Krebs zu lesen, wäre ich sicher einer der angesagtesten Experten auf dem Gebiet. Oder hätte ich einfach nur, für 5 Euro in der Stunde, irgendwo einen Nebenjob angetreten, so könnt ich jetzt 25000 Euro mehr auf meinem Konto verbuchen.

  2. #2
    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen
    Ich weiss das ich die letzten 2 Jahre im realen Leben nichts erreicht habe… Ich weiss, dass ich eher 10 Schritte zurück gemacht hab. Wo könnte ich jetzt stehen, wenn ich die mittlerweile fast 5000 Stunden in etwas anderes investiert hätte. Hätte ich stattdessen Klavier gespielt, wäre ich sicher besser als Elton John… Hätte ich 5000 Stunden damit verbracht Bücher über Krebs zu lesen, wäre ich sicher einer der angesagtesten Experten auf dem Gebiet. Oder hätte ich einfach nur, für 5 Euro in der Stunde, irgendwo einen Nebenjob angetreten, so könnt ich jetzt 25000 Euro mehr auf meinem Konto verbuchen.

    Zieht man natürlich Steuern, Versicherunge, Lebensmittel etc. davon ab, lieber WoW Spieler, besitzt man deutlich weniger Ansonsten würd ich nicht direkt sagen, das es uns krank gemacht hat, höchstens die Menschen verändert. Sie sind nun Geldgieriger (Benzinpreise), Brutaler (Terroristen), besitzen keine Hemmschwellen mehr (Verprügeln Kinder und nehmen es mit Handykameras auf) und einfach gesagt... Den Menschen geht es zu gut, die Frage ist nur wie lange noch

  3. #3
    Zitat Zitat von Metro
    Ansonsten würd ich nicht direkt sagen, das es uns krank gemacht hat, höchstens die Menschen verändert. Sie sind nun Geldgieriger (Benzinpreise), Brutaler (Terroristen), besitzen keine Hemmschwellen mehr (Verprügeln Kinder und nehmen es mit Handykameras auf)
    Zitat Zitat
    But how did we wind up with a more negative view of the world than our parents? Or grandparents?
    An Brutalität kann sich das, was man bisher vom 21. Jahrhundert kennt, meines Wissens nicht mit den vorangegangenen Jahrhunderten messen, insbesondere nicht mit dem kürzlich zu Ende gegangenen. Was unsere Urgroßeltern sich und anderen damals angetan haben, wird nicht leicht zu überbieten sein.

  4. #4
    Zitat Zitat von Metro Beitrag anzeigen
    Sie sind nun Geldgieriger (Benzinpreise), Brutaler (Terroristen), besitzen keine Hemmschwellen mehr (Verprügeln Kinder und nehmen es mit Handykameras auf) und einfach gesagt... Den Menschen geht es zu gut, die Frage ist nur wie lange noch
    Was du hier beschreibst ist nicht der Mensch des 21. Jahrhunderts, sondern der Mensch. Oder zumindeste Teile der Menschheit, ich zumindest habe bisher noch keine Bank überfallen und mich danach auf dem Marktplatz in die Luft gesprengt.

  5. #5
    Zitat Zitat von Broken Chords Can Sing A Little Beitrag anzeigen
    Was du hier beschreibst ist nicht der Mensch des 21. Jahrhunderts, sondern der Mensch. Oder zumindeste Teile der Menschheit, ich zumindest habe bisher noch keine Bank überfallen und mich danach auf dem Marktplatz in die Luft gesprengt.
    Tja, wie schrieb dereinst Thomas Hobbes in "De Cive": Homo homini lupus, der Mensch ist dem Menschen [im Naturzustand] Wolf. Doch eine Erkenntnis, die schon 400 Jahre alt ist.

  6. #6
    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen
    Wir sind wertlos, weil für andere keine Bedeutung, keinen Wert mehr haben. Irgendwer bezeichnete mal die Arbeitslosen als die "überflüssigen" und "nicht gebrauchten" Menschen. Offenbar sind sie aber nur ein Spezialfall, an dem wegen besonderer Umstände eine viel allgemeinere Tendenz zur Überflüssigkeit sichtbar wird.
    Wenn man allerdings keinen "Wert an sich", keinen "Selbstwert" außerhalb seiner eigenen Verwertbarkeit für andere mehr hat und dies noch als Erstrebenswert erachtet, kann man gleich wieder Nationalfaschist werden und den Kanibalismus zur Ideologie hinzufügen. Damit garantiert man endlich die absolute Verwertung des Menschen im Sinne der Mehrheit.

    Zitat Zitat
    Das ist ein Gedanke, mit dem sich jeder Online-Spieler, Homepage-Bastler und, um ein naheliegendes Beispiel zu nennen, jeder Freund des RPG-Makers, früher oder später auseinandersetzen muss. Als Zeitvertreib mögen diese Dinge geeignet sein, aber der Übergang vom Zeitvertreib zur Zeitschlachtung ist fließend und all die ermunternden Fortschritte sind irreal.
    Darin sehe ich in jedem Fall auch ein großes Problem. Es gibt einen angeblich von einem World-of-Warcraft-Spieler verfassten Text, in dem das Problem deutlich wird. Hier der entsprechende Ausschnitt:
    Die große Ironie and Onlinerollenspielen ist gerade, dass sie freudig aus der Vorhölle in den neunten Kreis flüchten. Das Prinzip ihrer Beschäftigung ist Werte durch wiederholte Handlungen zu erzeugen, sie spielen praktisch blos nach, was Metzger jeden Tag am Fließband tun. Natürlich, ihnen ist die Wiederholung lustvoller und der Lohn noch einmal irrealer, aber die Natur der Tätigkeit dieselbe. Würden sie allgemein akzeptierte Währung damit verdienen, wäre ihre Tätigkeit ein weiterer Beruf.

    Ich werde mich der Gemeinschaft der Gläubigen der Verwertbarkeit nie anschließen. Ich bin der Meinung, dass Handlungen auch Selbst-Wert für eine Person selbst besitzen, der nicht in einen "Allgemein-Wert" übersetzt werden kann. Handlungen, die wir unter Lernen und Kunst subsummieren gehören IMO zu diesen Selbst-Wert erzeugenden Handlungen. Man ist natürlich verflucht dazu, Geld zu verdienen und zu verbrauchen um solche Handlungen erfolgreich durchführen zu können und somit fallen sie wieder in das Spektrum von in Allgemein-Wert erzeugenden Handlungen hinein, aber muss ich das unwidersprochen als Naturgegeben und vernünftig hinnehmen?

    Zitat Zitat
    Sie sind nun Geldgieriger (Benzinpreise), Brutaler (Terroristen), besitzen keine Hemmschwellen mehr (Verprügeln Kinder und nehmen es mit Handykameras auf) und einfach gesagt... Den Menschen geht es zu gut, die Frage ist nur wie lange noch
    Bis der Herrgott kommt und uns für unsere Sündhaftigkeit straft? Darf ich in deinem Geisslerlauf ganz hinten stehen?

  7. #7
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Wenn man allerdings keinen "Wert an sich", keinen "Selbstwert" außerhalb seiner eigenen Verwertbarkeit für andere mehr hat und dies noch als Erstrebenswert erachtet, kann man gleich wieder Nationalfaschist werden und den Kanibalismus zur Ideologie hinzufügen. Damit garantiert man endlich die absolute Verwertung des Menschen im Sinne der Mehrheit.
    Den Wert, den die eigene Existenz für einen selbst hat, habe ich wortlos ausgeklammert. Es geht natürlich nicht um objektiven Wert, sondern um das subjektive Empfinden, von dem der Text spricht.
    Nicht jeder Mensch ist selbstwertautark. Viele wollen, auch ohne sich dessen bewusst zu sein, gebraucht werden und nützlich sein. Dieses Gefühl verwehren sie sich selbst, wie der Text feststellt.
    Man hat die Wahl zwischen altem Handlungsmuster oder neuem Denkmuster. Der Text fordert die Rückkehr zum alten Handlungsmuster, um das oben genannte Bedürfnis zu befriedigen. Du forderst stattdessen, wenn ich es richtig verstehe, das Bedürfnis zu eliminieren bzw. sich des Selbstwerts bewusst zu werden. Ich halte das auch für gesünder.

  8. #8
    Wenn ich den Text so überfliege, dann sehe ich sieben Gründe, wie man die Welt aus der Sicht eines Nerds sehen kann.

    Zum Glück kann ich als Mensch auch im 21. Jahrhundert noch mit Freunden ausgehen, im Sommer am See chillen und sonstigen Spass haben. Einige scheinen sich so in ihre Nerdigkeit eingefressen zu haben, dass sie gar nicht mehr die Realität sehen wollen.
    Electrodynamics:

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