Der Diskurs ist an dieser Stelle wieder ein wenig bizarr. Der weibliche Feminismus verneint, dass der weibliche Blick einfach eine Verdoppelung des dominanten männlichen Blickes sein kann. Damit bezweifelt sie, dass es es Frauen im selben Maße gelingen kann, Männer zu objektifizieren und damit zu Objekten ihres Begehrens zu machen wie es Männer mit Frauen tun. "Objekt" ist hier im gleichen Sinne gemeint wie ein Joghurt das Objekt meines kulinarischen Begehrens sein kann und ich mir es unter Aufwendung meiner vorhandenen Mittel einverleiben werde.
Recht haben sie damit durchaus. Sofern sich Frau nicht auf homosexuelle Pornographie stützen möchte, ist das Angebot an Männern objektifizierendem Material nicht umfangreich.
Abseits von der Kommerzialisierung, im Umgang der Geschlechter beim Balz herrscht ein vergleichbares Ungleichgewicht. Die Männer klagen immer wieder gerne über die Passivität der Frauen, reagieren auf aktive Frauen welche maskulines Verhalten einfach verdoppeln dann aber abweisend. Es ist durchaus möglich für eine Frau, aktiv auf den Partner zuzugehen und dabei nicht abgelehnt zu werden, aber damit einher geht meiner Beobachtung zuvor und während des ganzen Prozesses eine totale Unterwerfung unter die Norm der Weiblichkeit. Sie können aktiv und erfolgreich handeln, aber nur wenn sie sich bis zur Retardation, bis zur offensichtlichen Künstlichkeit, zur "Frau" stilisiert haben.
Die Künstlichkeit widerspricht dem Prinzip der Freiheit und Wahrheit, unter dem wir alle unrasiert in Schlammpfützen ficken sollten. Die Ungleichheit, welche die feministische Theorie momentan zwischen Männern und Frauen sucht, hat das Ziel einer Befreiung der Definition von Weiblichkeit als Ableitung von Männlichkeit. Oder blos als einen durch Männer definierten Stereotyp dessen Erfüllung Voraussetzung für soziale Akzeptanz darstellt. Man kann die Ausfälle verstehen, zu denen es dabei kommt bedenkt man, dass sie gegen dreitausend Jahre europäischer Gewohnheit streiten.
Die auf die Schnelle im Internet aufzutreibende feministische Theorie bezeichnet solche Frauen mehr oder weniger als Geschlechtsverräterinnen. Hier müsste man vielleicht ansetzen und den Lerncharakter von Pornographie mehr herausarbeite. Man tut immer so, als sei dieses Zeug für alle nach Geschlecht geordnet sofort im selbem Maße attraktiv oder abstoßend. Selbst der geneigte Konsument zeigt immer wieder Ermüdungserscheinungen gegenüber dem Material.Zitat
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