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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer
    Ich zum Beispiel find es total affig, immer stockgerade dazusitzen, für dich hingegen ist das eine durchaus erstrebenswerte Körperhaltung.
    Ich versuche mich daran, um meinem Rücken einen Gefallen zu tun, diesem undankbaren Biest. Über den ästhetischen Wert dieser Körperhaltung lässt sich streiten, aber allein schon die Fähigkeit, lange Zeit aufrecht zu sitzen, verdient Bewunderung.

    Es ist auch nur einer der Punkte, die mir auffielen, als mir seine vielseitige Überlegenheit dämmerte und ich besonders auf solche Kleinigkeiten zu achten begann.

    Zitat Zitat
    Es kommt hingegen darauf an, wie man Stärken und Schwächen eines Menschen persönlich einschätzt (die Platitüde "ich kann mit seinen/ihren Schwächen leben" ist hier zum Beispiel ganz passend). Was der eine als Schwäche betrachtet habb für den anderen schon wieder ein Gewinn sein und umgekehrt.
    Einverstanden. Wahrscheinlich ist es einfach nur ein unglücklicher Zufall, dass er mir ausgerechnet in den Eigenschaften überlegen ist, auf die ich mir bisher immer etwas eingebildet habe (wozu noch mehr als die oben erwähnten gehören).

    Das ändert aber leider nichts an dem eigentlichen Problem, diesem Gefühl der Unterlegenheit auf allen Linien. Immerhin habe ich die ganze Sache noch einmal durchdacht und ein paar Eigenschaften gefunden, die mir persönlich achtenswert vorkommen und die ich bei ihm nicht vermute. Ich sollte mich besser von ihm fernhalten, bevor sich noch herausstellt, dass er mir auch in diesen Punkten das Wasser reichen kann.

  2. #2
    Ist es nicht eher motivierend, einer solchen Person zu begegnen? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich mache mir hin und wieder Gedanken darum, ob es überhaupt möglich ist, so zu leben, wie ich es gern täte. Nun siehst du jemanden, der es wirklich schafft, anscheinend so zu sein, wie du sein willst, und siehst, das es nicht unmöglich ist. Gerade das kann doch ein Ansporn sein, so weiterzumachen, und nicht einfach zufrieden zu sein, wie man ist. Wenn man sich denn weiterentwickeln will...

  3. #3
    Das Problem ist nicht er, sondern du selbst. Vermutlich ist das die erste Person in deinem Leben, die dich unterbewußt dazu auffordert, dich selbst zu reflektieren, auf Grund der Ähnlichkeiten, die du zwischen euch ausgemacht hast.

    Völlig normal.

    Manche Menschen reflektieren sich sehr häufig von sich aus, andere "denken" erst nach, wenn Fehler begangen wurden oder Konsequenzen getragen werden müssen und wieder andere verschwenden rational keinen Gedanken an Selbstreflektion und reagieren genau dann häufig konstaniert, wenn man auf Personen trifft, die einem ähnlich zu sein scheinen - so wie in deinem Fall.

    Du siehst ihn als dein "verbessertes Spiegelbild" an, ziehst Vergleiche in allen möglichen Kriterien und kommst immer wieder zu dem Schluß, daß er insgesamt entwickelter/reifer/besser bzw. "viel weiter ist" als du. Und als Quintessenz hältst du für dich fest, daß dein Selbstvertrauen noch nicht so gefestigt ist, wie du es gerne hättest.

    Doch warum ihn als Konkurrenten ansehen, wenn du von ihm "lernen" kannst?

    Er wird - dein Leben als Ganzes betrachtet - nur einer von vielen Leuten sein, denen man etwas abgewinnen kann - ob bewußt oder unbewußt spielt dabei weniger die Rolle. In der Summe betrachtet erscheint er damit schon fast wieder unbedeutend.

    Und ob in der Schule, im Freundeskreis oder in der Familie: je langfristiger und häufiger du mit Menschen umgehst, desto weniger fällt es dir auf, daß sie auf dich abfärben, dich zu einem gewissen Extend prägen. Und den gegenteiligen Fall erlebst du nun selbst - er fällt dir bloß viel deutlicher auf, weil es einfach ungewohnt für dich ist.

    Und immer daran denken: Jeder hat Schwächen. Und auch er kocht nur mit Wasser. Je professioneller ein solcher Typ Mensch rüberkommt, desto eher kannst du davon ausgehen, daß Schwächen bewußt kaschiert/kompensiert werden, so daß sie "auf dem ersten Blick" nicht erkennbar sind.

    Und laß dir noch etwas gesagt sein: Gerade diese "Supertypen" bzw. "Alleskönner" haben häufig schwerwiegende emotionale/psychische Probleme, die z.B. in ihrer Vergangenheit wurzeln und das das der Grund bzw. der innere Motor ist, der sie dazu antreibt, so zu sein, wie sie sind.
    Geändert von The Wargod (29.11.2007 um 11:27 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von gas
    Das ändert aber leider nichts an dem eigentlichen Problem, diesem Gefühl der Unterlegenheit auf allen Linien. Immerhin habe ich die ganze Sache noch einmal durchdacht und ein paar Eigenschaften gefunden, die mir persönlich achtenswert vorkommen und die ich bei ihm nicht vermute. Ich sollte mich besser von ihm fernhalten, bevor sich noch herausstellt, dass er mir auch in diesen Punkten das Wasser reichen kann.
    Mal eine ganz banale Frage: Wozu diese Konkurrenzhaltung?

    Mir liegt es fern, kluge Sprüche zu klopfen, nur damit du das nicht falsch verstehst, aber ich verstehe dein Problem nicht wirklich.
    Was ist schon dabei, wenn man von jemandem überragt wird?

    Du siehst das ganze einfach zu eng.
    Stärken sind nicht die Eigenschaften, in denen man alle anderen übertrumpft, sondern die, in denen man das größte Potential hat. Manche entwickeln sie schneller, manche langsamer.

    Jedoch wirst du früher oder später akzeptieren müssen, dass auch du deine Grenzen hast. In seinem Streben nach Vollendung wird jeder an den Punkt gelangen, an dem er nicht mehr über sich selbst hinauswachsen kann. Entweder findet man sich damit ab, oder treibt sich selbst in den Wahnsinn.

    Dein Selbstwertgefühl wirst du nicht wiederfinden, wenn du deinen "Rivalen" überragst, sondern indem du dich selbst akzeptiert. Das du jemanden dafür bewunderst, länger gerade zu sitzen, lässt selbst den neutralen Beobachter erkennen, dass du dir nur selbst im Weg stehst, und niemand sonst.

    Du hast deine körperlichen wie geistigen Ressourcen aber sicher noch nicht erschöpft, du brauchst einfach noch ein wenig Zeit, um deine Talente voll auszunutzen. Also lass dich nicht so davon niederschmettern, dass du jemanden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht das Wasser reichen kannst.


    Zitat Zitat
    Ich kann mir nicht vorstellen, der einzige zu sein, der jemals in einer solchen Situation war. Also?
    So überheblich es klingen mag, ich habe mich nie wirklich daran gestört jemandem unterlegen zu sein, außer ein Mal, und da war ich gerade 9 Jahre alt.

    Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, kein Genie oder Supertalent zu sein, und das ist auch für mich in Ordnung, zumal ich auch nicht denke, anderen so sehr unterlegen zu sein. Meine Defizite haben andere Ursachen, kein schlechtes Karma oder eine üble Laune der Natur. ^^

  5. #5
    Zitat Zitat
    Habt ihr schon einmal eine Person kennengelernt, die euch in allen Belangen überlegen zu sein schien?
    ja, schon mehrmals. ich reagierte dann meistens ablehnend und plante insgeheim, irgendwann besser zu sein als er^^ gleichzeitig schämte ich mich wegen dieser denkweise und kam dann doch zu nix...der "leidensdruck war dann doch nicht gross genug.

    aber irgendwann ises einem egal und man hört mit dem ewigen schwanzvergleich auf.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Habt ihr schon einmal eine Person kennengelernt, die euch in allen Belangen überlegen zu sein schien?
    Je nachdem, wie gefestigt das Selbstbewusstsein ist, wird der eine oder andere "mehr oder weniger" sagen, sprich leute die wenig von sich halten werden eine größere Anzahl nennen als Leute die sehr voreingenommen sind (von sich selbst, eh klar ).

    Die "Kunst" ist es, sich nicht von einem gelebten Idealbild verleiten zu lassen, unzufrieden durch sein Leben zu rennen und alles zu beklagen/bejammern.
    Klar gibt's bessere Kerle als dich, und "die kriegen die schöneren Mädchen ab" und "die besseren Jobs" und "denen geht's besser als uns/mir" ... ist nicht wirklich was neues. Am Anfang macht dir das viel aus, aber du merkst irgendwann wie einige Vorredner schon gesagt haben, dass sie auch nicht perfekt sind - die gerade körperhaltung kann z.B. darin begründet liegen, dass sein Vater ihm als Kind immer auf die Finger gehaut hat, wenn er nicht mit geradem Rücken am Tisch saß.

    Arg konstruiert jetzt aber du siehst, was ich sagen will - du siehst das dem Menschen nicht an, vielleicht hasst er es wie die Pest und macht es nur aus antrainiertem Reflex. Oder gar aus Angst, dass er sonst nicht in den gesellschaftlichen kreisen, in denen er verkehrt, anerkannt wird.
    Oder er hat einfach Lust dran und achtet auf sein Kreuz, was auch ned schlecht ist . Kann alles mögliche sein ... sich den Kopf DARÜBER zu zerbrechen ist nutzlos. Ansonsten - dito was Wargod gesagt hat.
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  7. #7
    Ich glaube diese Person hat einfach eine eklatante Schwäche im Nichtskönnen.

  8. #8
    Zitat Zitat von Vale Beitrag anzeigen
    Ich glaube diese Person hat einfach eine eklatante Schwäche im Nichtskönnen.
    Word.

    Ich kenne nur niemanden, welcher mich, nennen wir es einmal salop so, in allen Bereichen übertrumpfen könnte - trotzdem gibt es den ein oder anderen, denn ich mir als (auf den ersten Blick) positives Vorbild vorstellen könnte.

    Das Problem bei diesem Supermenschen finde ich in der Regel aber in folgenden Punkten:
    • Sie können Ihre Schwächen nicht auf Dauer decken; wenn eine Schwäche durchbricht, dann extrem penetrant und nicht wieder reparabel (Beispiel: Netter Typ, Universalgenie => Später: Weiß alles besser, reißt seine Klappe bei jedem Thema auf, drängt sich vor, bevormundet jeden => Ende vom Lied: Unbeliebt im Quadrat)
    • Heuchelei; Bei manchen Personen merkt man das erst, wenn man sich diese näher und über einen längeren Zeitraum betrachtet. So motivierend es auch sein mag, ich persönlich möchte nicht über lächerliche Dinge gelobt werden (Unglaublich passendes Beispiel ist ein Lehrer meiner Schule: Jede Person wird von ihm für irgendetwas gelobt, egal wie schlecht das »Irgendwas« ausfällt. Entweder findet »jeder« in meiner Umgebung Heuchellei toll, oder niemand bemerkt es - wobei ich mittlerweile nicht mehr der einzige bin, der denn Lehrer als nervig empfindet und deshalb weitgehend umläuft)
    Ich glaube fest daran, dass jeder seine Macken hat. :P

    (In wie weit das nicht direkt zum Thema passt wage ich nicht zu urteilen. Aber irgendwie passt es doch ein klein wenig. ;-))
    «Wir können alles schaffen, wir brauchen nur genug dressierte Affen» - infinite monkey theorem

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