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Thema: Ohrenkrebs oder "Wo bleibt die musikalische Innovation in der Maker Szene?"

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  1. #1
    Interessante Diskussion, die da losgetreten wurde...

    Zu aller erst möchte ich sagen, dass ich ein Mensch bin, der sich normalerweise bei Spielen (auch von Makerspielen) die dazugehörige Musik reinzieht. Sie gehört einfach zum Spiel und sollte, was jedoch nicht in allen Spielen der Fall ist, nach Möglichkeit das Geschehen untermalen und an Atmosphäre bereichern und vorallem auch mitreißen. Ja, das "Mitreißen" ist bei Soundtracks wirklich sehr wichtig. Dazu gehören auch tolle Melodien, die einen zwar nicht ablenken, aber nicht als Hintergrundgedudel untergehen sollten.

    Einige Glückliche schaffen das auch halbwegs mit MIDIs, wobei ich den arg mechanischen Klang von MIDI-Files schon sehr hinderlich finde. Das ändert sich übrigens, entgegen der Meinung vieler User, auch nicht mit einer besseren Soundkarte. Seit Windows 2000/XP klingen die MIDIs auf allen PCs gleich, da der Sound emuliert wird (außer man installiert in einem aufwendigen Verfahren ein anderes MIDI-Standardgerät) - und kaum einer besitzt noch ein älteres Windows. Auch besitzen neuere Soundkarten gar keinen MIDI-Soundchip mehr. Diese müssen wohl oder übel auf den gräßlichen, emulierten Windows XP - Miditable zurückgreifen.

    Eigentlich bin ich auch kein Verfechter von MP3 - deutlich hörbar ist die Komprimierung auch noch bei 192 kbps, teilweise abhängig vom Encoder mal stärker, mal schwächer. Ich befürworte eigentlich glasklaren unkomprimierten PCM-Sound bei mindestens 44,1 kHZ und 16 Bit Auflösung. (Oder ganz einfach: mindestens "echte" CD-Qualität) Allerdings ist diese Sache utopisch, denn der Speicherplatzbedarf geht ins Unermessliche. Also wohl oder übel MP3 - aber bitte nicht zu stark komprimiert. Zumindest sollte kein klirrender Encoder verwendet werden. Da klingen nämlich sogar 320 kbps mehr nach 32... Dann gehen zur Not auch noch 128 durch.
    Besser als MIDI sind MP3s jedenfalls schon, da sie dynamischer verwendet werden können... Kommt aber auch auf den MP3 drauf an - ein mit Fruity-Loops "orchestrierter" Track klingt kaum besser als ein MIDI, der live abgespielt wird mit einem Hardware-MIDI-Chip, wie er im Creative Soundblaster PCI 64 vorhanden war. Dann kann man zur Not auch gleich den MIDI lassen oder eine professionellere Lösung bevorzugen.
    Mischen würde ich dennoch nicht... das ist deutlich hörbar und verwirrt die Spieler nur unnötig, die beim Spielen den Sound anlassen.

    Greetz, Cuzco

  2. #2
    Was ich hieran etwas affig finde, ist das Argument " Ich spiele RPG's eh ohne Sound und höre nebenbei andere Mucke"...
    Na dann viel Spaß bei Atmosphärischen Effekten und Rätseln die auf Musik und Töne zurückgreifen. Mich würde es derbe ankotzen, ewig an einem Rätsel zu sitzen, nur weil ich nicht am Signal höre, ob ich die Schalter nun richtig umgelegt hab. Ansonsten kann ich mich nur Supermike anschließen. Klar, die Musik trägt zur Atmosphäre bei und sollte entsprechend passend ausgewählt sein, aber wer wegen "grässlichen" MIDI-Sounds ein gutes Spiel abbricht, ist echt selbst schuld...

  3. #3
    Gemischte Gefühle.
    Ich verlange nicht unbedingt MP3s.
    Meißtens sind diese schlechter als gute Midis.
    Aber willkommen sind sie jederzeit.

    Ich persönlich benutze keine MP3s.
    Was allerdings die Innovation der Midis angeht,
    da bin ich fast derselben Meinung.

    Ich gehöre zu der Fraktion die sehr auf die
    musikalische Untermalung achtet.
    Ich selber versuche so wenig bekannte Midis wie möglich
    zu benutzen und lege viel mehr Wert auf unbekannte.
    Zum Teil mache ich sie selber (nicht komplett selber,
    aber ich editiere sie stark) und zum Teil habe ich meine Quellen

    Ich fände es wirklich nicht schlecht wenn einige Mal
    mehr Wert auf Innovativität setzen, allerdings rate ich davon
    ab, das Spiel mit MP3s zuzumüllen.

    Gruß
    Ultima

  4. #4
    Okay.
    In manchen Spielen is es echt nervig wenn 50 mal die selbe musik kommt.
    Aber es gibt auch gute Midis und ich finde nicht das man unbedingt MP3's verwenden muss, um ein schönes Spiel zu makern

  5. #5
    Ich finds ja immer wieder unglaublich wie wenige das MIDI-Problem wirklich verstehen, meine Vorposter gehören nicht dazu.

  6. #6
    Überrascht dich das? Ähnliche Reaktionen haben wir doch schon mal gesehen - ich erinnere nur an die Euphorie beim Anblick neuer RTP-Screens oder bei Diskussionen über die Stories bestimmter bekannter Spiele aus der Makerwelt.

  7. #7
    Weil es vielleicht mal ganz interessant ist, den Unterschied zu hören, was ein relativ gut klingender MP3 im Gegensatz zu einem MIDI ausmacht, habe ich mir die Mühe gemacht und die ersten eineinhalb Minuten vom Intro von Real Trolls Allreise "orchestriert".

    Hier ist der Originaltitel als MIDI: http://www.megaupload.com/de/?d=I4OPSMWO (Achtung 90KB)

    Und hier ist der orchestrierte MP3 - Titel:
    http://www.megaupload.com/de/?d=4X2CIFDU (Achtung, 2.5MB)

    Ich denke, man hört den Unterschied sehr, sehr deutlich. Das einzige was noch für den MIDI spricht ist, dass er rund 25mal kleiner ist, als der MP3.

    Bin ja mal gespannt, wenn man das mal im direkten Vergleich zu hören bekommt.

    Greetz, Cuzco

  8. #8
    Zitat Zitat
    Ich finds ja immer wieder unglaublich wie wenige das MIDI-Problem wirklich verstehen, meine Vorposter gehören nicht dazu.
    Ich hab mir sowas schon gedacht aber dass es dann wirklich so wenige sind. Einige Antworten finde ich extrem oberfächlig und diese wurden sogar schon teilweise im Thread wiederlegt.

    Zitat Zitat
    Dass der pure Klang von MIDIs vom Soundchip abhängt wurde nun oft genug gesagt, aber dann wieder mit "es gibt auch gute MIDIs" zu kommen liegt doch zwangsweise zwischen "nichts gelesen" und "hirntot".

    Anderes Beispiel:
    "Der Song ist hübsch, aber der Sänger ist scheisse."
    "Es gibt auch gute Songs! X_x"
    Eigentlich total richtig - aber etwas zu hart ausgedrückt. Trotzdem trifft es den Nagel auf dem Kopf.

    Zitat Zitat
    Weil es vielleicht mal ganz interessant ist, den Unterschied zu hören, was ein relativ gut klingender MP3 im Gegensatz zu einem MIDI ausmacht, habe ich mir die Mühe gemacht und die ersten eineinhalb Minuten vom Intro von Real Trolls Allreise "orchestriert".
    Die MIDI ist genau das was ich unter Ohrenkrebs verstehe. Denn Unterschied merkt man deutlich. Allerdings "kratzt" der Anfang der MP3 etwas - wird später aber besser. Aus der mp3 könnte man eigentlich noch sehr viel mehr machen. Trotzdem gute Arbeit!

    Zitat Zitat
    Ich denke, man hört den Unterschied sehr, sehr deutlich. Das einzige was noch für den MIDI spricht ist, dass er rund 25mal kleiner ist, als der MP3
    Das Midis kleiner sind ist wahr. Aber für mich ist das ein Scheinargument. Jemand hat schon vorher einen passenden Vergleich gemacht "An einem RPG Maker Spiel jede zu große Kilobyte kritisieren aber gleichzeitig eine 3,5 GB Demo runterladen" Wahrscheinlich wird diese nach einer Stunde sowieso nie wieder gespielt und man geht in das Forum und schreibt "Spiel zu groß ich hab kein Platz mehr auf meiner 200 GB Festplatte, außerdem kommt meine 2000er Leitung nicht mit den ca 100 MB klar.
    Wenn User mit schlechterer Hardware das Spiel wollen dann machen sie schon Platz auf ihrer Festplatte. 56k Nutzer holen sich das Spiel woanders.

    Zitat Zitat
    Bin ja mal gespannt, wenn man das mal im direkten Vergleich zu hören bekommt.
    Später kann ich einen anderen Vergleich posten. Eine MIDI aus Pokemon Rot und später die dazugehörende MP3.

  9. #9
    @ Cuzco
    Yeehaw! Ich höre den Unterschied! Jetzt klingt es gleich nach einem tollen Spiel mit feinster Technik. Nur bleibt für meinen Geschmack immer noch ein makertypisches Problem bestehen.

    Das Spiel hört sich jetzt zwar so an:


    Sieht aber immer noch so aus:

    Die Midiklänge passen einfach besser zur optischen Magerkost eines Makerspiels; so ist das alles aus einem (nostalgischen) Guss.

    p.s.: Armer Cortikopf, der nun wieder ganz schlimm auf den bösen Aua-Tisch fallen muss. Hoffentlich fällt er dabei nicht immer ab.

  10. #10
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Überrascht dich das?
    Nein, aber es enttäuscht irgendwie schon.

    Dass der pure Klang von MIDIs vom Soundchip abhängt wurde nun oft genug gesagt, aber dann wieder mit "es gibt auch gute MIDIs" zu kommen liegt doch zwangsweise zwischen "nichts gelesen" und "hirntot".

    Kopf -> Tisch

    Anderes Beispiel:
    "Der Song ist hübsch, aber der Sänger ist scheisse."
    "Es gibt auch gute Songs! X_x"

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