Passend zu Halloween gabs natürlich die obligatorische Gruselfilm-Sneak in Form von Paranormal Activity 3.
Ich kannte bisher nur die zweite Hälfte des ersten Films und habe somit erst im Nachhinein erfahren, dass die Story des dritten Teils anscheinend tatsächlich mit den beiden vorherigen zusammenhängt. Nun ja, vermutlich so, wie auch die Handlung aller Saw-Teile irgendwie bemüht auf ihren Vorgängern beruht. Aber um eine überzeugende Story geht es bei solchen Werken ja ohnehin nicht, sondern um eine Aneinanderreihung möglichst vieler "Shoop da Whoop-Effekte".
Der gesamte Film ist eine einzige Jump Scare-Parade, was zugegebenermaßen trotz der Erwartungshaltung noch immer extrem effektiv ist, um den Kinosaal in ein Affengehege zu verwandeln, mit echtem (und erst recht subtilem) Horror allerdings so viel zu tun hat wie eine Geisterbahn. Wenigstens hat man versucht, die Wach-Auf-Momente abwechslungsreich zu gestalten und nicht eine billige Dämonenfratze nach der anderen in die Kamera grunzen zu lassen. Bei aller Bemühung um den realistischen Handkamera-Look und somit gänzlichen Verzicht auf Musik, hat man es mit der Lautstärke der BRAAAH-Stellen stellenweise doch ein wenig übertrieben und bringt den Puls des Publikums eigentlich nur deswegen auf Touren, weil diesem gerade die Boxen um die Ohren fliegen. Eine etwas dezentere Ton-Abmischung hätte dem um Authentizität bemühten Look besser gestanden.
Die Low-Budget-Schauspieler machen ihre Sache okay, selbst die beiden kleinen Mädchen können auch in den Panik-Abschnitten überzeugen, was in diesem Genre definitiv nicht immer der Fall ist.
Sieht man über das Jump Scare-Massaker hinweg, bleibt dem Film nichts, was den Zuschauer nachhaltig fesseln könnte. Angesichts der schier unendlichen und günstig produzierbaren Fortsetzbarkeit der Filme wird uns bestimmt auch die nächsten Jahre das ein oder andere Sequel begegnen. Dann kriegt man zwar das gleiche serviert, was man schon x-mal vorher gesehen hat, aber hin und wieder geht man ja auch ganz gerne mal in die Geisterbahn.
Dafür, dass der Film das, was er sein wollte, recht anständig umgesetzt hat, gibt es 6/10 Punkten.