Ein Sommersandtraum
Benno (Fabian Krüger) ist ein selbstverliebter, alles kritisierender Arsch. Das kann man glaube ich so stehen lassen. Er hat zwar eine hübsche Freundin, die er aber nicht liebt, sondern nur das Gefühl, welches sie ihm gibt, wenn sie zusammen sind. Seine Kollegen (er arbeitet in einem Briefmarkenladen) nimmt er nicht ernst, reißt sich wertvolle Stücke lieber selbst unter den Nagel und seinem Freund (einem Komponisten) haut er um die Ohren, dass sein neues Stück Müll ist. Und dann ist da noch Sandra (Irene Brügger). Sie besitzt ein kleines Café unter Bennos Wohnung und übt Abends dort für einen Gesangsauftritt. Benno ist wegen der Lärmbelästigung jeden Abend angenervt und macht Sandra dafür morgens beim Kaffeekaufen immer verbal fertig (und zwar richtig böse!). Eines Tages stellt sich bei Benno ein Problem ein: Er verliert Sand. Erst nur eine Prise, nach und nach aber immer mehr. Und die Leute, die den Sand einatmen, schlafen für eine Weile ein (wie als wäre er der Sandmann, deswegen ist der Film auch unter dem Titel "Der Sandmann" (in der Schweiz) bekannt). Zusammen mit dem Problem, Sand zu verlieren, stellen sich bei Benno seltsame teils erotische Träume mit Sandra ein. In den Träumen sind sie ein glückliches Paar. Es stellt sich heraus, dass Sandra exakt die gleichen Träume hat, die exakt zur gleichen Zeit wie bei Benno auftreten. Und je mehr Sand Benno verliert, desto leichter wird er auch, was ihm einiges kosten wird.
Mehr will ich mal zu dem Film nicht sagen, aber die Handlung war für mich eine echte Überraschung. Erst weiß man nicht so recht, was man vom Verlauf halten soll, aber recht schnell bekommt man mit, zu welchem Zeitpunkt Benno besonders viel Sand verliert. Dennoch bleibt die Frage offen, warum er überhaupt "sandet", aber da der Film auch ins Genre Fantasy gehört, kümmert man sich eigentlich nicht groß um die Frage. Alles in allem bekommt man eine Mischung aus Drama und Komödie, die viel Platz zum interpretieren lässt, z.B. bezüglich dem Umgang mit seinen Freunden und Mitmenschen und auch Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Das Schauspiel der beiden Hauptdarsteller war ganz gut, die Stärke liegt aber definitv in den Dialogen, die so herrlich böse sind, dass man einfach Lachen muss, einem auch gleichzeitig aber dieses Lachen im Hals stecken bleibt. Für die Dialoge gibts deswegen einen Punkt zusätzlich in der Bewertung und einen weiteren für die imo schönste Liebeserklärung auf der Welt.
8/10
Was gabs bei dir Dennis?![]()