CHIKO



"Wenn du der Beste sein willst, musst du Respekt kriegen. Wenn du Respekt kriegen willst, dann darfst du keinem anderen Respekt zeigen!"

Das ist der Spruch der auf der Straße zählt und "Chiko" (Denis Moschitto) lebt diesen Spruch aus auch, um ganz nach oben zu kommen. Am besten schafft man dies im Milieu der illegalen Aktivitäten, daher heuert Chiko auf seine Art auch beim Big Boss Brownie (Moritz Bleibtreu) an. Zusammen mit seinem Freund, den er platonisch liebevoll Bruder nennt, muss er innerhalb einer Woche das Gras an den Mann/die Frau bringen. Blöd nur wenn der Bruder Tibet (Volkan Özcan) sich hinter dem Rücken von Chiko etwas vom Gras nimmt und es auf der Straße vertickt. Dies tut er, um seiner kranken Mutter eine neue Niere auf dem Schwarzmarkt zu kaufen.



Verständlich das der Big Boss nicht so gut auf solch eine Aktion zu sprechen ist und dementsprechend wird Tibet zu Recht gewiesen (auf brutale Art). Von dort an kriselt es zwischen den Brüdern, denn Tibet ist raus und Chiko wird zum gefragten Mann von Brownie. Während Chiko nun in Saus-und-Braus lebt, erlebt Tibet den krassen Gegensatz und verfällt dem Heroin. Tibet will sich dann an Brownie rächen und will diesen vor dessen Musikbüro erschießen, verfehlt sein Ziel aber, was schlimme Folgen haben wird. Chiko soll nun seinen Bruder aus dem Wegräumen, um so Brownie zu beweisen, dass er sich von ihm losgelöst habe.



Chiko kann dies natürlich nicht tun und hilft seinem Bruder sich zu verstecken, was wiederum Brownie zugesteckt bekommt und somit nicht nur Tibet, sondern auch Chiko in Gefahr ist. Es folgen schwere Schicksalsschläge in beiden Leben, mit einem unsanften Ende für einen von beiden…

Fazit:
Was anfangs wie ein Proletenfilm über Türken wirkt, die mit ihren Digger, Alter usw. um sich werfen, wird nach kurzer Zeit schon zu einem schonungslosen, teils sehr brutalen Film. Die Bilder die Regisseur Fatih Akin einfängt sind beklemmend und einfach zu realistisch. Klar sind einige Dinge vorhersehbar, dennoch werden sie perfekt umgesetzt und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Denis Mochito und Moritz Bleibtreu sind besonders hervorzuheben, da beide ihre Rollen sehr gut spielen und eigentlich perfekt reinpassen. Auch die Nebenrollen können überzeugen, auch wenn Lady Bitch Ray irgendwie Fehl am Platze war, jedenfalls war ihre Rolle nicht mein Geschmack.

Insgesamt ein wirklich unglaublich realistischer Film, der nichts für zarte Gemüter ist. Wer sich mit dem anfänglichen Ghettoslang (der wirklich nur kurz ziemlich oft vorkommt und später immer weniger) abfinden kann und sich beklemmende Bilder anschauen will, der ist bei diesem Film an der richtigen Stelle. Klasse!

(Bildercredits @ www.chiko-derfilm.de )