Ob so ein parodierendes Spiel als Fungame angesehen wird, hängt alleine von der Umsetzung ab. Ausserhalb der Makercommunity gibt es aus gutem Grund keine Fungames: Niemand würde für diesen Mist Geld bezahlen. Die ganzen humorvollen Spiele der kommerziellen Szene haben eben auch inhaltlich und gameplaytechnisch was zu bieten.

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Wieso gibt es so unglaublich viele RPGs mit einem Fantasy-Mittelalter-Setting, aber so unglaublich wenige, die bspw. mal in der Gegenwart spielen...
- für andere Szenarien fehlen die nötigen Sets.
- meistens werden die Szenarien der westlichen Rollenspiele kopiert, die hier anscheinend sehr beliebt sind und bei denen Standard-Fantasy dominiert.
- für andere Szenarien fehlen die nötigen Sets.
- wenn in der Makercommunity ein Grafikstil für Aufsehen sorgt (z.B. damals Suikoden durch Aldaran oder Terranigma durch Velsarbor), wird auch fleissig kopiert, um zumindest grafisch mithalten zu können. Damit kopiert man natürlich auch gleichzeitig das Szenario.
- für andere Szenarien fehlen die nötigen Sets.
- Gegenwartsspiele müssen sich an andere Regeln halten als Fantasy-Spiele, selbst wenn man das Szenario wieder mit Fantasy-Elementen versieht.

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Vielmehr glaube ich, dass der Grund der ist, dass man Angst hat, das Spiel würde als Unseriös aufgenommen, denn schließlich sieht man die Gegenwart tagtäglich und auch die zukünftige Gegenwart ist nicht fern, wogegen die Vergangenheit so weit enfernt ist und eventuell auch viel interessanter, da man sie ja nicht selbst erlebt hat.
Ach was, damit hat das nichts zu tun. Es liegt wie gesagt daran, dass in der Makercommunity ständig von den erfolgreichen Makerspielen oder kommerziellen Spielen kopiert wird. Außerdem sehen Spiele in der Gegenwart unspektakulärer aus als Fantasy-Spiele, da kann man nicht so gut mit dem Mapping protzen.

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Und wenn es um die Charaktere geht, glaube ich, dass viele einfach keinen dicken Rocker, einen rappenden HipHopper oder vielleicht auch einen normalen Jungen als Held wollen.
Weil solche Charaktere als Identifikationsfiguren nicht so gut funktionieren wie der strahlende Held.

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Mir scheint es, als ob es immer eine Art Bishounen-Held sein muss. Ein schöner Jüngling zwischen 17 und 23 Jahren mit dem Schwert als seine Hauptwaffe (ob Stahl oder Laser ist hier zweitrangig). Und freundlich und hilfsbereit und mutig muss er sein, oh ja, sonst wäre man ja enttäuscht, wenn er sich nicht traut, in eine dunkle Höhle zu gehen, weil er weiss, dass dort garstige Gestalten hausen.
Und es darf ihm auch nicht alles Scheissegal sein. Und er muss Konflikte auch mal mit Worten statt mit Gewalt klären können.
Die meisten Makerspiele besitzen so platte Figuren, dass sie von diesem Stereotyp der kommerziellen Spiele noch weit entfernt sind. Aber egal, auch hier geht's wieder darum, dass die meisten Spieler die Spielfigur als Verkörperung ihrer Ideale sehen wollen.

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Wie steht ihr also dazu? Hättet ihr Interesse daran, mal Spiele (egal ob RPGs oder nicht) zu sehen, die eher in der Gegenwart spielen oder sich eine spezielle Gruppe Musiker oder Künstler vornehmen?
Ich hab mit Spielen in der Gegenwart absolut keine Probleme. Auch nicht, wenn es bei denen primär um soziale Konflikte geht. Ich bin Romance-Fan - zumindest was Anime betrifft, solche Spiele gibt es hierzulande ja nicht. Parodierende Spiele sind auch ok, solange sie Spass machen und ich mich nicht auf den Slips getreten fühle.