Naja... eine Schulhofclique ist wohl ein Beispiel, das nur wenig Aussagekraft hat, um generelle Zustände festzustellen.Zitat von Moya
"Was das Leben ausmacht", ist, abgesehen von essentiellen Bedürfnissen wie Nahrungsaufnahme usw. nicht weniger eine subjektive Vorstellung als menschliche Perfektion; gesteckte Ziele im Leben allesamt gleichsam fragwürdig.Zitat von Valada
Ob Ehre also etwas völlig unsinniges ist, lässt sich pauschal wohl kaum feststellen.
Wieso denkst du, dass das Vermeiden von Fehlern lernunfähig macht? Und wieso schließt du eine Koexistenz von Vernunft und Ehrgefühl von vorne herein aus? ^^Zitat
Prinzipien, als wesentlicher Bestandteil der Ehre, versucht man natürlich immer Folge zu leisten. Das gilt allerdings für jeden, der in irgendeiner Weise eine Persönlichkeit anstrebt. Wer völlig ohne Regeln lebt, kann sich auch gleich einen Spiegel vor das Gesicht halten.
Allerdings ist Ehre nichts, dass diesem Prozess entgegenwirkt, sondern etwas, das sich durch das Wissen klarer definieren lassen will.
Dabei ist das oberste Ziel nicht die Selbstunterjochung, sondern die innere Vollkommenheit. Wie man diese anstreben will, kriegt man doch nicht auferlegt, sondern entscheidet selbst darüber. Unehrenhaft ist nicht ein stumpfes Fehlverhalten gegen niedegeschriebene Regeln, sondern der Verstoß gegen den eigenen Anspruch. Beispielweise wenn man anstrebt, freundlich zu sein, und dann den Kassierer im Supermarkt aus banalen Gründen beleidigt.
Natürlich schränken uns Regeln, seien sie nun gesellschaftlich oder von uns selbst auferlegt, ungemein ein.Zitat
Andererseits ist ein gesetzfreies Leben auch orientierungslos. Was bleibt denn noch als Lebensprinzip, wenn es überhaupt keine Regeln mehr gäbe, abgesehen vom Fortpflanzungstrieb?
Ein einfacher Gedanke kann schon nicht mehr völlig frei von Regeln entstehen. Ohne eine gewisse Vorstellung von Struktur ist der Mensch nicht zum denken fähig, weil er weder wüsste, woran er einen Gedanken festmacht, noch einen Sinn hinter seinem Denken vermuten könnte.
Anfangs klingt er ja vielleicht ganz schön, der Traum vom freien und ungebundenen Leben, aber ohne diese Einschränkung würde ein Mensch auch keinen Fortschritt mehr erzielen.
Mal am Rande gefragt:
Irgendwie scheinst du generell ziemlich aggressiv gegenüber einer solchen Form von "Ordnung" zu stehen, kann das sein?![]()
Ich verstehe zwar schon was du meinst, aber deine Auffassung ist schon arg streng.
Nicht, dass es mich weiter stört, es ist nur etwas... erschreckend. ^^
EDIT:
@Cipolla
Ich hoffte irgendwie schon, dass wenigstens durch meinen zweiten Beitrag klar geworden wäre, dass ich geistig auch im 21. Jahrhundert angekommen bin, und der Thread eigentlich auch mehr auf heutige kulturelle Umstände eingehen soll, und nicht die teils fanatischen Gedanken des Mittelalters aufrollt.![]()