Ok, obwohl Alec ja meine Antwort schon vorweggenommen hat...

Originalsprache, definitiv, wenn verständlich - die wenigen Sachen von deutschen Autoren, welche mich interessieren, lese ich klarerweise auf Deutsch - Klassiker sowie Hohlbein, PR und Konsorten.

Allerdings stammen 90 % meiner Bücher aus dem anglo-amerikanischen Raum, und die werden in jedem Fall auf Englisch gelesen.

Mehrere Gründe:
  • Warum soll ich mir den Text eines Autors durch einen Übersetzer filtern lassen, wenn ich den Text im Original selbst lesen kann?

    Mich interessiert die Absicht des Schreibers, nicht, was ein schlechtbezahlter Übersetzer, der sich womöglich noch für ein verkanntes Autorengenie hält, aus einem Werk macht.

    Entschuldigung an alle motivierten, qualifizierten Übersetzer, welche dieses lesen.
  • Grausam schlechte/falsche Übersetzungen.

    Mit einem Satz, der einfach 1:1 aus dem Englischen übersetzt wurde, kann man mir ein ganzes Buch vergällen - so geschehen bei den deutschen Ausgaben der "Wild Cards"-Romane, die ich "kürzlich" gelesen habe - ich _hasse_ es, wenn ich ein englisches Sprichwort/eine Phrase/einen Slangausdruck in der deutschen Fassung wieder erkenne.
    Als ich noch deutsche Übersetzungen gelesen habe, dachte ich mir regelmäßig: "Verdammt, das hättest du aber anders übersetzt" - muß ich mir echt nicht mehr antun - ich will Spaß beim Lesen haben, und mich nicht ärgern.

    Siehe auch: Neue Übersetzung des Herrn der Ringe.
  • Eigentlich gehört das zum vorigen Punkt, aber es regt mich so auf, daß ich es extra erwähne: Inkonsistente Übersetzungen.

    Paradebeispiel: Die deutschen "Runenstab"-Bücher: Hierdrin geht's um Dorian Hawkmoon, Duke of Cologne - nun ja, in einem Teil der Bücher ist sein Name übersetzt (klar, Falkenmond klingt ja auch _großartig_), in einem anderen wieder nicht - und das vom selben Übersetzer - make up your mind, people!
  • Sehr profan: Monetäre Erwägungen.

    Beispiel: Der Wheel Of Time-Zyklus von Robert Jordan.
    Während das englische Original gerade mal bei 10 Bänden ist, sind die deutschen Ausgaben bei Band 28 - hallo? Wie komm ich dazu, auch noch drei mal soviel Geld auszugeben, rein aufgrund der Geldgier der deutschen Verlage, welche alles, was dicker als 400 Seiten ist, auf 2 oder mehr Bücher aufteilen?
    Nicht mit Skar!

Zitat Zitat
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
In welcher anderen Sprache gibt es noch so viele Verbildlichungen, Metaphern oder Ähnliches als im Deutschen?
In vielen Sprachen, denke ich - nur braucht man schon eine _sehr_ gute Kenntnis der Sprache, um die ganzen Metaphern auch richtig zuordnen zu können - genauso wie man "Morgenstund hat Gold im Mund" nicht wörtlich ins Englische übersetzen kann, macht es keinen Sinn, "The early bird gets the worm" wörtlich ins Deutsche zu übersetzen - womit ich wieder beim Thema "grausame Übersetzungen, denen man den englischen Ursprungssatz noch ansieht" wäre