Zitat
„Im Jahre 399 der dritten Ära wurde Jagar Tharn, wohl die größte Bedrohung des Kaiserreiches seit dessen Gründung, von einem namenlosen Helden, seither bekannt als „Ewiger Champion“, ins Jenseits befördert – zumindest schildern dies die Geschichtsbücher Tamriels.
Dies ist auch wahr – teilweise. Denn Jagar Tharn wurde nicht getötet. Nein, seine fleischliche Hülle ward ihm genommen, doch sein Geist existierte weiterhin im Dunkel der Zeit.
Am 27. der letzten Saat im Jahre 433 der dritten Ära jedoch wurde Kaiser Uriel Septim Opfer eines Mordkomplotts. Die Unruhen, die in der darauf folgenden Oblivion – Krise das gesamte Kaiserreich erschütterten, kamen dem vermeintlich toten Kampfmagier wie gerufen. Er manifestierte sich in der Gestalt eines Nekromanten, der den Fehler gemacht hatte, ihn zu rufen und begann, sich für einen erneuten Feldzug gegen das Kaiserreich zu rüsten. Doch Jagar Tharns Plan hatte einen Fehler: Der Körper des Nekromanten war nicht stark genug für seine Kräfte. Er war nicht in der Lage, die ungeheure magische Energie, die Jagar Tharn für seine Zauber benötigte, zu erzeugen. So sah sich Jagar Tharn gezwungen, sich nach einer Alternative umzusehen. Bei seinen Forschungen stieß er auf ein altes Buch der Ayleiden, welches genau beschrieb, wie man die Energie unzähliger Lebewesen in Waffen binden konnte.
Er rekrutierte im Geheimen eine kleine Zahl an treuen Gefolgsleuten, welche ihm nie von der Seite wichen. Jagar Tharn bezog sein Domizil, einen Nekromantenturm der ersten Ära, auf dem Amon Ereb, dem Einsamen Berg auf einer kleinen Insel. Er renovierte das Interieur und wob Schutzzauber von unglaublicher Macht um das Gebäude, das von nun an Schlangenturm genannt wurde. Von diesem aus ließ er ein unterirdisches Netz von Gängen in den Berg unter den Turm graben.
Corollaine, jene Stadt, die auf einer grünen Anhöhe zu Füßen des Schlangenturmes, diente Jagar Tharns Schergen als Rohstoffquelle. Sie zerstörten die Stadt und brannten sie bis auf die Grundmauern nieder. Lediglich einige kleine Fischerhütten wurden verschont, ihre Bewohner mussten von nun an Tribut in Form von Nahrungsmitteln an Jagar Tharn zahlen.
Er selbst band die Energie der Bewohner, die er eigenhändig auslöschte, in mächtigen Waffen, Artefakten der ersten Ära. Er schickte sich an, einen Zauber zu weben, der den Geist jedes Gefallenen der Oblivion – Krise an sich binden sollte. Dies gelang ihm auch und Jagar Tharn ward mächtiger als je zuvor. Seine Schwerter ließ er von seinen Sklaven an gut gesicherten Orten bewachen.
Als eines Tages ein Schiff aus Himmelsrand an der Küste von Dorkathol („Dor – Cúarthol“), jenes kleinen Eilandes, strandete, wurde die einzige Überlebende Jagar Tharn vorgeführt. Als sie ihm berichtete, dass ein Held von unbekannter Herkunft, bloß bekannt als „Held von Kvatch“, das Kaiserreich vor dem Untergang bewahren würde und so seine Pläne vereiteln würde.
Jagar Tharn ward erzürnt ob dieser Information und warf die Gefangene in das tiefste Verließ seiner Kerker. von nun an hatte er ein neues Ziel – den Helden von Kvatch. Wie mächtig musste jemand sein, der gegen die Herren Oblivions selbst bestehen konnte? Diese Bedrohung musste ein für alle Mal ausgelöscht werden…“
Aus „Memoiren eines Schwarzmagiers“.
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