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  1. #1

    Ökonomisierung des eigenen Lebens

    Ich denke mal das Thema passt hier ganz gut hin, hoffentlich.

    Also wie der Titel schon sagt geht es mir um die "Ökonomisierung des eigenen Lebens"

    Nun noch etwas zum Anlass meiner Überlegungen:
    Ich selbst bin Student und belege den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, Energie- und Umwelttechnik.
    In einer BWL-Vorlesung kam es dann zur Erläuterung des ABC-Modells (wichtige Waren (A), weniger wichtige Waren (B), noch weniger wichtige Waren (C), um es kurz und grob zu erklären).
    Als der werte Professor dann einiges über dieses Modell erzählte, erwähnte er auch, dass man das ABC-Modell natürlich auch auf seine Freunde anwenden könnte: Mit A-Freunden pflegt man regelmäßigen Kontakt (wöchentlich), mit B-Freunden pflegt man dann nicht so regelmäßigen Kontakt und C-Freunden schickt man dann hin und wieder mal eine Postkarte.
    Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass man mit den Leuten den größten Kontakt pflegt, die für einen selbst vom größten Nutzen sind, egal ob beruflich oder privat.
    Natürlich setzt man im Leben Prioritäten, aber seine Freunde aufgrund des eigenen Nutzens zu klassifizieren finde ich doch ein bisschen krass.
    Wenn man demnach ginge, müsste man ja Freunden aus der "A-Gruppe" eher helfen, als Freunden aus der "C-Gruppe", obwohl Freund C eher hilfebedürftig wäre als Freund A.
    Bespiel (Freund C hat ernsthafte persönliche Probleme und Freund A muss nur von einer Party abgeholt werden.)

    Mir ist auch klar, dass so etwas totaler Schwachsinn ist. Freunde sind Freunde, basta.

    Mich interessiert es dennoch, was andere darüber denken, und ob ihr vielleicht Leute kennt, die doch genau so handeln, muss ja auch nicht auf Freunde bezogen sein.

  2. #2
    Zitat Zitat von Sebbo Beitrag anzeigen
    Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass man mit den Leuten den größten Kontakt pflegt, die für einen selbst vom größten Nutzen sind, egal ob beruflich oder privat.
    Natürlich setzt man im Leben Prioritäten, aber seine Freunde aufgrund des eigenen Nutzens zu klassifizieren finde ich doch ein bisschen krass.
    Wenn man demnach ginge, müsste man ja Freunden aus der "A-Gruppe" eher helfen, als Freunden aus der "C-Gruppe", obwohl Freund C eher hilfebedürftig wäre als Freund A.
    Bespiel (Freund C hat ernsthafte persönliche Probleme und Freund A muss nur von einer Party abgeholt werden.)

    Mir ist auch klar, dass so etwas totaler Schwachsinn ist. Freunde sind Freunde, basta.

    Mich interessiert es dennoch, was andere darüber denken, und ob ihr vielleicht Leute kennt, die doch genau so handeln, muss ja auch nicht auf Freunde bezogen sein.
    Kann man "Freunde" denn so einfach mit "Waren" gleichsetzen? Sie haben nicht gerade den Charakter von Dienstleistungen auf einem Markt und genau so wenig die eines Produktes. Mann kann zwar die Begriffe spaßhalber übertragen, aber beschreiben sie dann überhaupt noch irgend etwas?

  3. #3
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Kann man "Freunde" denn so einfach mit "Waren" gleichsetzen?
    Meiner Meinung nach ist es menschenverachtend, wenn man Freunde (Menschen ) mit leblosen Objekten gleichsetzt. Der Freund wird wie ein zu verarbeitendes Gut betrachtet, dass das eigene Leben (wenn man so will das Endprodukt) "karrieretechnisch" nach vorne treibt.
    Von Freunden kann man dann auch nicht mehr sprechen, sondern nur noch von "Zweckgemeinschaften".

  4. #4
    Moralische Entrüstung mal beiseite gelassen, man kann durchaus warenförmige Beziehungen mit Personen habe, z.B. mit Prostituierten, oder mit seinem Arbeitgeber, mit Musikern im Konzert, mit Psychotherapeuten und mit allen anderen Personen, die für eine Leistung deinerseits eine bestimmte, fest umrissene andere Leistung anbieten.

  5. #5
    Zitat Zitat von Sebbo
    Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass man mit den Leuten den größten Kontakt pflegt, die für einen selbst vom größten Nutzen sind, egal ob beruflich oder privat.
    Natürlich setzt man im Leben Prioritäten, aber seine Freunde aufgrund des eigenen Nutzens zu klassifizieren finde ich doch ein bisschen krass.
    Verhält sich der Mensch nicht immer ökonomisch, selbst bei der Wahl seiner Freunde? Man wird sich am ehesten mit den Menschen abgeben, die einem die größte Lust bereiten, sei es durch Humor, wirtschaftlichen Vorteil, gemeinsame Interessen, tiefgründige Gespräche oder das gute Gewissen des Helfenden.
    Eine Freundschaft, unter der man leidet, wird man früher oder später fallenlassen, sofern das Leiden nicht kompensiert wird, z.B. durch Verantwortungsgefühl oder Mitleid dem Freund gegenüber.

    Dadurch, dass man bewusst über diese Ökonomie nachdenkt und sie beim Namen nennt, wird sie nicht verwerflicher (und auch nicht weniger verwerflich).

  6. #6
    @Ianus

    Da Stimme ich dir voll und ganz zu!



    Zitat Zitat von gas
    Verhält sich der Mensch nicht immer ökonomisch, selbst bei der Wahl seiner Freunde? Man wird sich am ehesten mit den Menschen abgeben, die einem die größte Lust bereiten, sei es durch Humor, wirtschaftlichen Vorteil, gemeinsame Interessen, tiefgründige Gespräche oder das gute Gewissen des Helfenden.
    Eine Freundschaft, unter der man leidet, wird man früher oder später fallenlassen, sofern das Leiden nicht kompensiert wird, z.B. durch Verantwortungsgefühl oder Mitleid dem Freund gegenüber.

    Dadurch, dass man bewusst über diese Ökonomie nachdenkt und sie beim Namen nennt, wird sie nicht verwerflicher (und auch nicht weniger verwerflich).
    Dem stimme ich natürlich auch zu, bloß bei mir selbst ist es so, dass ich schon explzit darauf achte wen ich ich als Freund bezeichne und wen nicht. Und genau bei denen, die ich als Freunde bezeichne, will und kann ich keine Unterschiede machen. Alles andere sind für mich schlicht und einfach nur Bekanntschaften. Ist wohl auch alles wie immer eine Sache der Definition.

  7. #7
    Man sollte lieber froh sein,überhaupt Freunde zu haben.
    Ich mein jeder davon hat bestimmtm besondere Eingenschaften,aber sie mit Objekten zu bezeichnen ist menschenmissachtendt,aber du kannst sie ja aus Spaß höchstens so bezeichnen,z.B. der Fußballer oder so.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Man sollte lieber froh sein,überhaupt Freunde zu haben.
    Ok. Bennen wir den Thread um. "Ich bin froh, Freunde zu haben."
    Mal im Ernst, wenn man sich über solche Dinge Gedanken macht, kann das den Umgang mit Freunden durchaus verbessern. Dein Einwurf ist in dem Sinne nichts wert. Wenn wir nicht prinzipiell (!) froh über unsere Freunde wären hätten wir sie nicht und würden ganz bestimmt nicht hier über sie reden.

    Zum Thema hat gas ja wieder das Unterbewusst sein angesprochen, das natürlich wieder eine vollkommen essentielle Rolle spielt. Die Frage ist eben nur, wieviel man von diesen "Berechnungen" überbewusst werden lässt. Ich habe bspw. gelegentlich durchaus völlig bewusst den Gedanken, dass ich mit bestimmten Leuten nicht viel machen muss, um sie als Freund zu behalten, während andere mehr "Aufmerksamkeit" benötigen. Und danach handle ich dann auch und sehe auch nichts Verwerfliches darin.
    Bsp.: Ich hasse GB und entsprechende Geschenke. Das heisst, ernsthafte Geburtstagsgeschenke (also keine Kleinigkeiten zwischendurch) kriegen von mir nur die Leute, denen das wichtig ist, denn mir ist es egal, aber ich will die Freundschaft aufrecht erhalten. Ausnahmen natürlich vorbehalten.

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