Ich bin der Minimal-Mischling.
Für mich muss ein Game nur den Faktor X erfüllen, den Faktor, bei dem man sich im Spiel irgendwie wohl fühlt und auch Spaß daran hat.
Man könnte das Kind auch Spielspaß nennen, aber ich bleibe bei Faktor X, weil bei Spielspaß (fast) alle ein eigenes Schema dazu schon bearbeitet hat und dadurch meine Beschreibung nicht mehr so gut objektiv bewerten kann.
Der Faktor X ist dabei für jedes Game unterschiedlich ausgelegt. Grafik/Sound, Technik, Freiheiten, gar die Story muss nicht das Optimum sein. Wenn das Spiel, auch mit Schwächen, Spaß macht und nicht frustet, demnach also Faktor X erfüllt wird, kann es auch auf der Platte verweilen.
Ob ich ein Spiel als gut oder schlecht empfinde, wird dadurch entschieden, um welche Dimension Faktor X erfüllt wird. Durch eine dichte Story, größere Freiheiten, gelungene grafische Spielereien, die ab und zu vorkommen, sowie durch eine Technik, die nicht in den Vordergrund drängt, sondern nur das Ganze etwas abrundet, erfüllt UiD Faktor X um eine viel größere Dimension als die Türgeher-Serie, die trotz keiner Glanzleistungen Faktor X zumindest bei mir erfüllt.
Daran sieht man nebenbei auch, dass Faktor X für jedes Genre unterschiedlich behandelt wird und werden muss. Denn bestimmt haben viele, die viel Wert auf Story legen, auch Ground Vehicle Hit, die Destroy the Postbote-Teile oder Vergleichbares auf ihrer Platte.

Speziell auf RPGs bezogen würde ich schätzen, dass besonders die Story wichtig ist. Auf Grafik, Technik und Freiheiten gebe ich einen Sch**ß, solange das Spiel mich in den Punkten nicht besch**ßt.
Heißt das automatisch, dass alle Spiele mit mittelmäßiger Erfüllung aller Anforderungen sowie zusätzlicher Glanzleistung in der Story eine Chance bei mir hat?
Nein.
Selbst gut durchdachte und tiefgründige Storys (oder in kurz, die Storys, die zu gefallen wissen) können sucken. Zum Beispiel, wenn man ständig daran erinnert wird, dass man Prinzessin Y oder Dungeon Z aufsuchen muss, während man einen einfachen Einkaufsbummel in einen malerischen Fischerdorf macht, oder sich die Story extrem in den Vordergrund drängt, dass man die Feinheiten der Story nicht mehr bemerkt und bemerken möchte (besondere Gefahr geht vom Überintro-Syndrom aus).

Man muss es sich zumindest bei RPGs wie eine Waage vorstellen: Nicht zuviel, nicht zuwenig, schon besteht ein Potenzial zur Erfüllung von Faktor X in hohen Dimensionen. Dabei darf man aber an einzelnen Stellen oder Segmenten hervorstechen, wie z.B. eben beim Endkampf in UiD.

Mit dieser Erklärung distanziere ich mich nebenbei von der Typenbeurteilung im Eingangspost ab, da diese zu wenig Aussagekraft besitzt in meinen Augen. Auch wenn ich mich einen der Typen angeschlossen habe, das bildet keinen Widerspruch, da ich meine Entscheidung in Einklang mit meiner Überzeugung begründe.