Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
@nocius

Weshalb ich von Perfektion auch nichts halte. Trotzdem denke ich schon, dass ich meine Spiele so mache wie sie sind, weil ich sie selber so haben möchte bzw. mir sage "Ja, so ein Spiel würde mich auch unterhalten." Ok, mit State-of-the-art-Grafik, Orchestermusik, voice acting, aufwändigen Cutscenes usw. aber wir wollen ja auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Ich pixel die Grafik selber, weil ich nicht von irgendwelchen Sets abhängig sein will und mir auch nicht vorschreiben lasse wie das Spiel auszusehen hat. Ein eigenes KS wähle ich meistens deswegen, weil ich mein Konzept mit dem Standard-KS nicht umsetzen kann und es mir zu langweilig ist immer das gleiche Gekloppe zu spielen. Bei der Geschichte lasse ich mir sowieso von niemanden reinreden (da ist der Anspruch der Community aber offenbar sowieso nicht besonders groß). =3 Es stimmt schon, dass sich viele nach den
Ansprüchen der Community richten, weil sie nur aus der Feedback bekommen, trotzdem möchte ich daran glauben, dass es genug Maker gibt, die ihre Individualität nicht komplett aufgegeben haben.
Das behaupte ich auch gar nicht. Es ist natürlich lobenswert, dass du dein Ding so eisenhart durchziehst, aber Individualität ist immer auch so eine Sache, mit der sich schwer argumentieren lässt.
Wir können ja schließlich nicht nachmessen, wieviel Prozent eines Spieles der Community wegen - und wieviel eigentlich aufgrund des eigenen Antriebes verwirklicht wurden.
Ich denke aber auch nicht, dass sich unserer Standpunkte ausschließen. Ich behaupte, ein Großteil der Erschaffer machen die Spiele zu großem Anteil für die Community. Du denkst, es gibt dennoch genügend Leute, die aufgrund des eigenen Ansporns und der Kreativität ein Spiel zusammenschustern.
Die Realität liegt wohl irgendwo in der Mitte. Ich will aber partout nicht eingestehen, dass es jemanden gibt, der nur für sich selbst einen solchen Arbeitsaufwand eingeht.

Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
Natürlich entspringen die Anforderungen aus der Makercommunity selber, da hast du Recht, aber ich meinte mit dem von dir zitierten Text nicht, dass man ein CBS einbaut, weil man denkt es würde besser ankommen (was viele zwar tun aber egal), sondern dass ich als makercommunity-kundiger Spieler mich langweile, wenn alle Spiele gleich aufgebaut sind. Dass der Gelegenheitsspieler solche Anforderungen nicht stellen ist klar. Allerdings glaube ich schon, dass ein überdurchschnittliches Makerspiel auch außerhalb der Szene besser ankommt als ein durchschnittliches.
Natürlich will man auch ein CBS oder ein ATB des Kampfsystemes wegen. Man baut ja nicht nur ein solches System ein, weils den anderen gefällt. Aber das sind nunmal auch die Kriterien, nach denen ein solches Spiel bewertet wird. Keinen haut das Standard-KS mehr von den Socken - und RTP-Spiele sind sowieso verschrien.
Ein Spiel ohne eigenes Kampfsystem zu bauen kommt für die meisten heute gar nicht mehr in Frage - und da spielt die Resonanz der Community durchaus eine übergeordnete Rolle.

Was den letzten Satz betrifft: Es kommt drauf an. Auch mit dem Run-Time-Package und dem Standard-KS kann man gute Spiele machen, wenn man die richtige Art von Story mit der richtigen Art Humor und der richtigen Art von Gameplay verknüpft. Hat meines Erachtens noch keiner wirklich gut hinbekommen, aber ich habe auch nicht so unendlich viele solcher Spiele gespielt.

Zitat Zitat von real Troll
Ich glaube kaum, dass Du darauf hinaus möchtest, alle Makerer sollten künftig an einem gemeinsamen Spiel arbeiten.
Das habe ich auch mit keinem Wort behauptet.
Zitat Zitat von real Troll
Aber dann ist mir nicht klar, warum Du so empfindlich darauf reagierst, dass es Menschen gibt, die darin wetteifern, wer aus seiner Hobbybeschäftigung mehr herauszuholen im Stande ist. Durch Vergleiche und gut dosierten Ehrgeiz kann man sein Spielchen auch einfach nur verbessern.
Man selbst lernt dadurch auf spielerische Art dazu, die paar Dutzend Leute, die das Spiel später wirklich interessiert, haben so einen eventuell durchdachteren Gegenstand zum Zeitvertreib in den Händen und andere Spielersteller ziehen nach. Solange das nicht verbiestert und egomanisch betrieben wird, ist das nicht etwa etwas, was man schweren Herzens zu tolerieren hätte, sondern es ist ausgesprochen nützlich.
Vielleicht siehst Du Wettbewerb zu einseitig bezogen auf (Verkaufs-)Produkte und Karrieren an; Deine Wortwahl klingt zumindest danach, als ob Du in diesem Forum nur eine als Hobby getarnte Unternehmensabteilung erblickst. Bei einigen magst Du mit Deinen Einschätzungen sicherlich Recht haben, aber diese schwarz-weiß-Sicht auf alle anzuwenden, hieße, genau das zu betreiben, was Du anderen vorwirfst: Verbohrtheit.
Wer hier wirklich sein Leben unter Aufwand gehässigster Mittel an ein Makerspiel vergeuden sollte, schafft sich seine gerechte Strafe doch bereits selbst. Warum dann noch darauf herumhacken?
Und auch hier hast du mich falsch verstanden. Dass die Konkurrenz der Spieleerschaffer untereinander sich in erster Linie positiv auf das Spiel auswirkt (Konkurrenz belebt das Geschäft), ist doch jedem klar. Es handelt sich schließlich um einen Ansporn, das Spiel noch besser, noch vielseitiger zu machen. Und dass es das Ziel eines jeden Spieleerstellers sein sollte, ein möglichst gutes Spiel zu machen, ist ja klar.
Aber würde man ein Spiel lediglich für sich selbst erschaffen, wenn ein solches Konkurrenzgefühl herrscht? Wohl eher nicht. Dass sowas nicht verwerflich ist, wettzueifern, um die Qualität des eigenen Spieles zu verbessern, weiß ich doch.

Zitat Zitat von nocius
Das wiederrum löst unsere Problematik nicht, dass wir es hier mit einer aufgesplitterten Community zu tun haben, die nicht kohärent ein Ziel verfolgt, sondern auf Konkurrenz aufgebaut ist.
Was ich mit diesem Satz meinte, ist nicht etwa, dass die Konkurrenz der Spieler untereinander das Problem ist, sondern diese Splitterhaftigkeit der unterschiedlichen RPG Maker Communities. Es gibt dutzende größere deutschsprachige Communities und obgleich dies hier die Größte ist, gibt es unheimlich viele andere gute Seiten und Communities.
Die Szene, die dieser Community jedoch zugrunde liegt, ist ein und die selbe. Oft sind in verschiedenen Communities die selben Leute registriert. So bin ich zum Beispiel im VD Board genau so registriert wie im Quartier und auch im Kamikazeboard. Die Seiten sind nahezu identisch von Aufbau und Funktion, unterscheiden sich in erster Linie an Qualitätsanspruch, Fülle und Design.
Das Ziel, was angestrebt werden sollte, wäre doch, die Szene und ihre Interessen angemessen zu repräsentieren und zu bedienen. Dazu gehört natürlich, Spiele angemessen vorzustellen und zu präsentieren, neue, frei verfügbare Materialien zu liefern und Hilfestellungen anzubieten. Aber warum muss ich auf zehn Seiten gehen, wenn diese mit den selben Informationen und Materialien - oft auch mit den selben Leuten gefüllt sind?

Overclocked Remix hat auch ein relativ großes Monopol, Newgrounds sucht seinesgleichen - warum nicht auch eine große RPG Maker Community? Dann kommen nämlich auch die Anreize von Außen, populäre Spiele werden weit in die Welt hinaus getragen und die deutsche RPG Maker Szene hat endlich eine repräsentative Heimstätte.