Ich halte es mit der These, dass totales mathematisches Unverständnis eher anerzogen als angeboren ist. Mathematik ist vollkommen logisch, es gibt keine Dinge, die sich nicht erklären und nachvollziehen lassen (wenn doch, dann muss das an meinem oder dem menschlichen Kenntnisstand liegen und nicht an der Mathematik selbst) und genau deshalb müsste es jedem Menschen möglich sein, sofern man es ihm/ihr gut erklärt, alles zu verstehen. Ist es aber nicht. Und das, glaube ich, liegt an denjenigen, den man das erklärt. Weil viele Dinge unverständlich blieben, was an schlechten Lehrern, überhöhtem Tempo, Unaufmerksamkeit (seien wir doch mal ehrlich..) oder was auch immer lag, stellte sich nach und nach eine Mathe-Blockade im Kopf ein, "Ich versteh das sowieso nicht!".. Außerdem existieren nach wie vor sehr viele Vorurteile und zumindest in meiner Klasse gibt es so einige Mädchen, die (vorgeben) Mathe nicht (zu) verstehen, obwohl sie ansonsten Musterschülerinnen sind und wenn man es mit ihnen nachholt auch keine Schwierigkeiten haben.

Die Frage nach dem Nutzen ist meiner Meinung nach wie folgt zu beantworten:

Training.

Mathematik trainiert das logische Denken wie nichts anderes und niemand wird später glaubhaft versichern können, logisches Denken nütze ihm/ihr in seinem Beruf überhaupt nichts.

@Ryan: Wir haben letztens in Philosophie eine interessante Frage diskutiert: "Sind mathematische Sätze bar jeder Erfahrung?"
Das ging darum, dass man in der Welt niemals beispielsweise ein gleichseitiges Dreieck vorfinden wird o.ä.
Und da stand ich auch vor eine etwas schwierigen Entscheidung. Einerseits ist Mathematik eines meiner Lieblingsfächer, andererseits Philosophie aber auch, denn die Antwort lautete auch von mir "ja".. Damit wurde es für mich aber natürlich ein wenig schwieriger, für mich selbst zu begründen, weshalb ich Mathematik überhaupt mag. Aber hier hilft einem die Antwort "Training" mal wieder weiter.


Und zur Aufteilung der Menschen: Mathematik finde ich wundervoll, Musik ebenfalls, Philosophie auch, Kunst auch, aber ich musste eine Entscheidung zwischen Kunst und Musik fällen, bei der Kunst leider den Kürzeren zog. Sprachen sind auch wirklich nicht meine besten Fächer, aber sie waren es immer, solange ich gute Lehrer hatte, von daher weiß ich nicht, wo ich mich einordnen soll.