Das Buch hat wenig Abbildungen und keine Auflistung oder eine große Filmographie von Kriegsfilmen.
Es geht mehr um Bildhistorie als um die Geschichte des Kriegsfilmes an sich. Der Autor setzt sich mit der Darstellung von Krieg mittels Bildmedien etwa von beginn der Neuzeit (1500) an auseinander, der Film nimmt dabei natürlich einen breiten Teil ein, ist aber nicht das Zentrum der Untersuchung. Die untersuchte Frage ist, inwiefern welches Medium in welcher Weise die Wahrnehmung und Interpretation von Krieg verändert hat. Ich fand es ganz interessant, besonders der Streit um die Versehrtenbilder aus dem ersten Weltkrieg und ihre Verdrängung aus dem öffentlichen Bewusstsein, bevor man sich in den zweiten Sprenggranatenkrieg stürzte. Ähnlich thematisierte man in Russland weder den Russo-Japanischen, noch die Deutsch-Russischen Kämpfe während des ersten Weltkrieges, sondern schilderte den Krieg als etwas dynamisches, raumgreifendes und heroisches.
Andere Kapitel befassen sich damit, wie die frühe Photographie den motivischen Vorbildern der Malerei verhaftet blieb, da sie technisch noch keine Bewegungen festhalten konnte und es gibt auch Beiträge zur Inszenierung des Soldatentums in den Bildmedien der ganzen europäischen kriegsführenden Nationen während des ersten und zweiten Weltkrieges.