Zitat Zitat von Dryden Beitrag anzeigen
Machst du das an den viel zitierten Russisches-Roulette-Szenen fest?
Nein, sondern an den Fakt, dass Vietnamesen in dem Film ausschließlich ••••n, Zuhälter, Misanthropen, Sadisten und Terroristen sind. Und das - wenn ich mich richtig erinnere - das Bild der Amerikaner zu positiv ist.

@ Ianus: Inwiefern denn speziell?

@ Syäh Motorradcop:

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Alle Unterhaltungsmedien sind Kunstformen, da alles was man als kulturelles Schaffen des Menschen verstehen kann, auch als Kunst verstehen kann. (...)
Definiere ich anders. Erst einmal würde ich zwischen Handwerk und Kunst trennen und dann noch einmal zwischen gedankloser Unterhaltung und richtiger Kunst (wobei die Trennlinien nicht unbedingt scharf sind, so gehört zum Film viel Handwerk und zur Kunst auch die Unterhaltung).

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Wenn du einen "schlechten" Kriegsfilm siehst und er dich mitreissen sollte, entwickelst du dann wirklich rassistisches Ressentiment? Hell, wenn ich Der Patriot oder 300 sehe, dann schweifen meine Gedanken nicht in die reale Welt zu "Scheiss Iraner!" oder "Brittania muss brennen!", sondern bleiben In-Universe, ausser der Film verlangt explizit eine solche Interpretation und das tun wenige dieser Filme. Sie bauen viel mehr auf der Identifikation mit den Protagonisten auf und enden bei positivem Ausgang auch mit Mitfreude/Patriotismus für die "gute Nation" im Film. Genau wie bei leicht gestrickten Action-Filmen mit positivem Ende. Nach 300 bin ich dann aber genausowenig greekophil, wie ich iranophob geworden bin. Es gibt Unterschiede zwischen Filmen die nur zur Unterhaltung gedacht sind oder nur zu einem gewissem Patriotismus (wie bei Der Patriot) anstiften soll, selbst wenn man nicht Mitglied dieser Nation ist, als wie Filme die ästhetisch vermitteln wollen, dass ein Krieg gut oder schlecht ist.
Ich glaube, dass du von der Videospiel-Gewalt-Diskussion geprägt bist, denn du gehst darauf ein, dass Kriegsfilme nicht unbedingt zu Gewalt innerhalb der Gesellschaft führen. (Ob brutales Fernsehen nun zu Gewalt führt, ist eine - zumindest mir - zu komplizierte Debatte für den Thread.) Aber mein Argument ist nicht, dass die Ethik in einem Film wichtig ist, damit in der realen Welt gutes getan wird (utilitaristisch), sondern, dass die Ethik in der Kunst (im Film) wichtig ist, weil sie ein essentieller Teil des menschlichen Wesens ist. Die Kunst - nicht die Unterhaltung - beschäftigt sich mit den Kernthemen des Menschen (Sinnfrage, Erkenntnistheorie, Ethik usw.) und darum ist Kunst ohne Ethik (es sei denn sie beschäftigt sich ausschließlich mit einem der anderen Kernthemen) oft (!) nicht möglich. Und in einem Genre wie dem Kriegsfilm gehören ethische Perspektiven ohne wenn und aber dazu.
Die Ethik könnte ich in einem Kriegsfilm nicht als "optionalen Zusatz" sehen.

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Zwei wichtige Wörter in meinem ersten, sowie auch in Enkidus Post waren übrigens "imho" und "ich". Es ging also nicht um irgendeine filmtheoretische Diskussion, sondern einfach um eine Meinung auf eine Meinung.
Weiß und akzeptiere ich auch, allerdings versucht eine Diskussion doch auf ein intersubjektives Level zu gelangen.