Zitat von Dryden
Kann ich verstehen, halte ich aber für eine zu schematische Verurteilung des Films.
Auch in Apocalypse Now (den ich für den besten Film des Genres halte), ist für mich das bleibendste Bild des Vietcong der "pile of little arms", von dem Brando erzählt.
Deer Hunter ist ambivalenter als nur "handwerklich gut, ethisch zum Kotzen". Das zumindest kann ich darüber sagen, ohne jedoch ganz genau zu wissen, was ich nun endgültig davon halten soll. Vor allem für Cimino werde ich sicher nicht meine Hand ins Feuer legen. Aber allein, dass es er einem nicht leicht macht, ist ihm auf gewisse Weise durchaus auch hoch anzurechnen, weil das doch erst eine Auseinandersetzung mit der Thematik fördert. Vielleicht geht es weniger um Ideologiekritik als um, ja meinetwegen, Menschlichkeit. Zum Beispiel ist das Ende auf "God bless America" kein Hurrapatriotismus.
Ich finde, es wird einem Kriegsfilm zu einfach gemacht, einfach nur "gegen Krieg" zu sein und damit automatisch besser zu sein als ein anderer, der auf die mittlerweile doch zum Ritual verkommenen Antikriegsstatements verzichtet, weil es ihm um etwas anderes geht.
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